| Titel: | Erklärung des den Israel Gundy, Gentleman, Edward Neave, und Jos. Neave, Ladenhälter, alle von Gillingham in der Grafschaft Dorset, auf Anwendung verschiedener Gasarten und Dämpfe zu gewissen nüzlichen Zwecken ertheilten Patentes dd. 1. November 1819. | 
| Fundstelle: | Band 3, Jahrgang 1820, Nr. VI., S. 15 | 
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                        VI.
                        Erklärung des den Israel Gundy, Gentleman, Edward Neave, und Jos. Neave, Ladenhälter, alle von Gillingham in der GafschaftGrafschaft Dorset, auf Anwendung verschiedener Gasarten und Dämpfe zu gewissen nüzlichen Zwecken ertheilten Patentes dd. 1. November 1819.
                        Aus dem  Repertory of Arts, Manufactures, et Agriculture. Second Series. N. CCXIX. August 1820. S. 129.
                        Mit Abbildungen auf Tab. XVIII.
                        Gundys Anwendung verschiedener Gasarten.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht in Folgendem: 1. daß ein oder mehrere Staͤmpel in
                              einem Laufe oder in mehreren Laͤufen arbeiten, und zwar durch
                              kuͤnstlich gebildete Gasarten, (diese moͤgen nun rein oder mit
                              Daͤmpfen aller Art gemengt seyn) insofern durch dieselben naͤmlich
                              eine mechanische Kraft erzeugt wird, die man zum Treiben von Raͤdern oder
                              irgend einer anderen Maschine anwenden kann. 2. Daß dadurch Wasser oder irgend eine
                              andere Fluͤssigkeit gewaͤltiget werden kann, indem naͤmlich
                              diese Gasarten durch ihre Elasticitaͤt auf diese Fluͤssigkeiten
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                           Bei mehreren chemischen und Manufaktur-Arbeiten, wie z.B. beim Destillieren
                              der Kohlen, bei der Entwickelung des brennenden Gases aus dem Oehle, auch bei dem
                              Kalkbrennen wird eine große Menge von Gas, mehr oder minder mit Daͤmpfen
                              verschiedener Art gemengt, durch die Einwirkung der Hize auf die angewandten
                              Substanzen erzeugt oder entwickelt. Diese Gasarten laͤßt man in einigen
                              Faͤllen, z.B.,
                              beim Kalkbrennen, frei in die Luft hinaus entweichen, ohne irgend einen Gebrauch von
                              denselben zu machen: in anderen Faͤllen hingegen, wie bei der Destillation
                              der Kohlen, des Oeles, werden sie zur Beleuchtung gesammelt. Niemand aber, als wir
                              allein, hat bisher, soviel wir glauben, die auf diese Weise erzeugten oder
                              entwickelten Gasarten dazu verwendet, um einen Staͤmpel in einem Laufe zu
                              treiben, und dadurch eine bewegende Kraft zu erzeugen, die Muͤhlen oder
                              andere Maschinen treiben kann, oder um Wasser oder irgend eine andere
                              Fluͤssigkeit durch den Druck, welche diese Gasarten mittelst ihrer
                              Elasticitaͤt auf dieselbe aͤußern, zu gewaͤltigen.
                           Es ist bei dem Zwecke unserer Erfindung wesentlich, daß die von uns so angewandten
                              Gasarten in verschlossenen Gefaͤssen entweder durch Hize oder auf irgend eine
                              andere Weise erzeugt oder entwickelt werden. Aus diesen verschlossenen
                              Gefaͤssen, seyen es nun Retorten, hohle Cylinder, oder wie sie immer heißen
                              moͤgen, kann das Gas mittelst einer oder mehrerer Roͤhren oder anderen
                              schicklichen Vorrichtungen in einen Lauf oder in mehrere Laͤufe mit einem
                              oder mit mehreren Staͤmpeln versehen geleitet werden. In diesen Lauf oder in
                              diese Laͤufe kann nun das Gas von der Seite, oder von oben oder von unten,
                              oder wechselweise uͤber oder unter dem Staͤmpel oder den
                              Staͤmpeln eingefuͤhrt werden, je nachdem die Form der Maschine und die
                              Art der Bewegung, die man erzeugen will, es fordert, so daß das Gas, durch seine
                              Elasticitaͤt und seinen Druck, entweder fuͤr sich allein, oder mit
                              Beihuͤlfe der spaͤter folgenden Verdichtung (die mehr oder minder
                              vollkommen seyn wird) den Staͤmpel oder die Staͤmpel in dem Laufe oder
                              in den Laͤufen fortstossen und dadurch eine mechanische bewegende Kraft
                              erzeugen kann, welche Muͤhlen und andere Maschinen zu treiben im Stande ist;
                              oder es kann auch, auf eine andere Art, das Gas durch eine Roͤhre oder durch mehrere
                              Roͤhren, oder durch irgend eine andere taugliche Vorrichtung in einen hohlen
                              verticalen Cylinder, oder in mehrere solche Cylinder oder Gefaͤße geleitet
                              werden, wo es sich so lange anhaͤufen mag, bis seine Elasticitaͤt eine
                              hinlaͤngliche Menge Wassers oder anderer Fluͤssigkeit, welche in
                              diesen Gefaͤßen sowohl in einem einzelnen als in mehreren derselben,
                              enthalten seyn kann, durch eine oder durch mehrere Roͤhren oder durch einen
                              Canal oder durch mehrere Canaͤle zu jenem hoͤheren Niveau, oder zu
                              jenen hoͤheren Niveaux gebracht werden kann, von welchem aus man dieses
                              Wasser oder jede andere Fluͤssigkeit ausstroͤmen lassen will.Man wird aus dieser woͤrtlichen Uebersetzung entnehmen, wie sehr es in
                                    der englischen juristischen Patentkraͤmerey auf den Singularis und Pluralis ankommt, und wie sehr jeder Bepatentierte in England darauf Ruͤcksicht zu nehmen hat,
                                    beide Zahlen zu gebrauchen, damit er nicht sein ganzes Recht verliert, wenn
                                    ein anderer zwei Kuͤbel statt Eines, zwei Roͤhren statt Einer
                                    gebraucht. Ist eine solche, dem gesunden Menschenverstande aufgedrungene,
                                    Spitzfindigkeit nicht eben so entehrend, als das ganze Patentwesen ein crimen laesae humanitatis ist, in sofern
                                    naͤmlich durch die patentirte Erfindung etwas Nuͤzliches
                                    hervorgehen soll? So ergeht es der Menschheit, sobald ein Jurist sich's
                                    herausnimmt, ihren ewigen Gesetzen Hohn sprechen zu wollen. A. d.
                                    Uebers.
                              
                           Nachdem das Gas seine Wirkung vollbracht hat, kann man es in dem ersten Falle aus dem
                              Gefaͤße oder aus den mehreren Gefaͤßen, in dem andern aus dem
                              Preß-Apparate in die freie Luft lassen, wenn man es zu nichts Besserem
                              gebrauchen kann; wo es aber zu irgend etwas zu verwenden ist, muß es in ein
                              Gasometer, oder in irgend ein Gefaͤß oder in mehrere Gefaͤße gelangen,
                              um dort gereinigt oder aufbewahrt zu werden, wie es der fernere Gebrauch desselben
                              erfordert.
                           Die Gasarten, welche nach unserer Meinung am vortheilhaftesten angewendet werden
                              koͤnnen, und welche von uns wirklich vorzugsweise gebraucht werden, sind das
                              durch Destillation der Kohle oder des Oehles gewonnene brennbare Gas; denn wir
                              finden, daß, nachdem diese Gasarten die Zwecke erreicht haben, welche wir nach
                              diesem Patent-Briefe in Anspruch nehmen, sie ferner noch immer vollkommen zu
                              allen Zwecken der Beleuchtung tauglich sind.
                           Wir fahren nun fort, das Detail unserer Verfahrungsweise und der angewandten Maschine
                              als Beispiel in der Anwendung derselben auf Kohlengas, das wir als mechanische Kraft
                              zum Treiben der Raͤder und anderer Maschinen, auch als mechanisches Mittel um
                              Wasser oder irgend eine andere Fluͤssigkeit zu gewaͤltigen, benutzen,
                              zu entwickeln: wir erklaͤren zugleich, daß wir durch unsern
                              Patent-Brief keinen Anspruch auf irgend einen besonderen Theil oder auf
                              mehrere Theile dieser Maschine machen; wir nehmen aber jene Verbindung oder jene
                              Verbindungen dieser Maschine oder dieser Vorrichtungen in Anspruch, welche
                              noͤthig sind, um einen oder mehrere Staͤmpel in einem Laufe oder in
                              mehreren Laͤufen mittelst kuͤnstlicher Gasarten, sie moͤgen
                              rein oder mit Daͤmpfen aller Art gemischt seyn, zu bewegen, oder Gasarten als
                              mechanische Kraͤfte so wirken zu lassen, daß sie Wasser oder irgend eine
                              andere Fluͤssigkeit gewaͤltigen.
                           Fig. 1. Tab.
                              XVIII. (im Originale VII Platte) ist ein Laͤngen-Durchschnitt des
                              Gas-Destillier-Apparates.
                           Fig. 2. zeigt
                              den Gas-Destillier-Apparat von der Vorder-Seite, und die
                              Gas-Maschine und den Verdichter im Quer-Durchschnitte.
                           Fig. 3.
                              Vogel-Perspectiv des Gas-Destillier-Apparates, der
                              Gas-Maschine und des Gas-Verdichters.
                           Fig. 4.
                              Quer-Durchschnitt des Gas-Brunnens.
                           Fig. 5.
                              Laͤngen-Durchschnitt des Sicherheits-Apparates.
                           
                           Dieselben Ziffern bezeichnen dieselben Theile in jeder Figur.
                           1. Das Gemaͤuer, welches den Ofen hier einschließt.
                           2. Der Heerd mit seiner Thuͤre.
                           3. Die Aschengrube mit ihrer Thuͤre, die mit einem Register versehen ist.
                           4. Ein Bogengang zur Aufbewahrung der Coks, wie sie aus den Retorten 14
                              herausgenommen werden.
                           5. Eine Brustwehre von Stein oder Mauerwerk, um die mittlere Retorte vor der zu
                              heftigen Einwirkung des Feuers zu sichern.
                           6. Der Ofen, welcher die Retorten 14 enthaͤlt.
                           7. Eiserne Pfeiler, auf welchen die Retorten 14 ruhen; jeder dieser Pfeiler theilt
                              sich in zwei Pratzen, mit welchen er die Retorten am Grunde derselben in der
                              Haͤlfte ihres Umfanges umfaßt.
                           8. die Oeffnung in das Zug- oder Rauchloch 10.
                           9. Der Himmel oder die Decke des Ofens 6. (arch or
                                 crown).
                           10. Das Zug- oder Rauchloch.
                           11. Die Schornsteine. Sie steigen von jedem Ende des Zugloches 10 empor, und
                              vereinigen sich an dem Gipfel eines von ihnen gebildeten Gewoͤlbes.
                           12. Ein Luftraum zwischen der Decke des Ofens 9 und dem Gewoͤlbe 13.
                           13. Ein Gewoͤlbe, welches den oberen Theil des Mauerwerks traͤgt.
                           14. Die Retorten.
                           15. Die aufsteigenden Retorten-Roͤhren.
                           16. Metall-Klappen, um den Ruͤcktritt irgend eines Gases in die
                              Retorten 14 zu hindern.
                           17. Kubische Behaͤlter, zur Verbindung der aufsteigenden und horizontalen
                              Retorten-Roͤhren 15 und 18. Diese Behaͤlter sind mit Schrauben-Pfropfen (screw-plugs) versehen, welche der
                              Einfuͤgung jeder dieser beyden Roͤhren gegen uͤber stehen, um
                              dieselben gelegentlich untersuchen und reinigen zu koͤnnen. Sie enthalten
                              auch Klappen von Metall, 16, welche genau auf die Oeffnungen der aussteigenden
                              Retorten-Roͤhren 15 passen. Auf den oberen Schrauben-Pfropfen
                              sind jene Roͤhren befestigt, welche den Stangen der Metall-Klappen 16
                              als stete Leiter dienen.
                           18. Die horizontalen Retorten-Roͤhren.
                           19. Kniee zur Verbindung der horizontalen und absteigenden
                              Retorten-Roͤhren 18–20.
                           20. Die absteigenden Retorten-Roͤhren, deren jede an ihrem oberen Ende
                              mit einem Schrauben-Pfropfen versehen ist, um sie gelegentlich untersuchen
                              und reinigen zu koͤnnen.
                           21. Die Einleitungs-Roͤhre, die quer uͤber das Zugloch 10
                              liegt.
                           22. Die aufsteigenden Sicherheits-Roͤhren, welche an einem Ende mit der
                              Einleitungs-Roͤhre 21, an dem anderen mit den kubischen
                              Behaͤltern 23 verbunden sind.
                           23. Kubische Behaͤlter zur Verbindung der aufsteigenden und horizontalen
                              Sicherheits-Roͤhren 22 und 25. Diese Behaͤlter enthalten die
                              Sicherheits-Klappen 24.
                           24. Sicherheits-Klappen, welche genau auf die Oeffnungen der aufsteigenden
                              Sicherheits-Roͤhren 22 passen. Die Stangen dieser Klappen arbeiten
                              durch luftdichtverschlossene Buͤchsen (stuffing-boxes), welche an der Oberflaͤche der kubischen
                              Behaͤlter 23 sich finden. An dem oberen Ende jeder dieser Stangen befindet
                              sich ein Hebel oder eine Schnellwage steel-yard
                              mit einem beweglichen Gewichte, um den Druck auf die Klappe dadurch zu
                              regulieren.
                           25. Die horizontalen Sicherheits-Roͤhren, welche von den kubischen
                              Behaͤltern 23 zu der Ableitungs-Roͤhre 27 laufen: mit letzterer
                              sind sie durch die Kniee 26 verbunden.
                           
                           26. Die eben erwaͤhnten Kniee.
                           27. Die Ableitungs-Roͤhre, um jenes Gas, welches zum Triebe der
                              Maschine oder des Druck-Apparates nicht verwendet wird, unmittelbar in einen
                              Verdichter oder in das Theergefaͤß, oder in einen anderen tauglichen
                              Behaͤlter zu leiten.
                           28. Spar-Roͤhren mit Oeffnungen in die aufsteigenden
                              Retorten-Roͤhren 15, mittelst der Kniee 30.
                           29 und 30. Die eben erwaͤhnten Kniee.
                           31. Die Uebertragungs-Roͤhre, verbunden mit einer Oeffnung in die
                              Einleitungs-Roͤhre 21, und auch mit einer Oeffnung in die
                              Ableitungs-Roͤhre 27 mittelst der Kniee 32 und 33.
                           32 und 33. Die eben erwaͤhnten Kniee.
                           34, 35, 36, 37 und 38. Sperr-Haͤhne, die nach Beduͤrfniß
                              geoͤffnet oder geschlossen werden koͤnnen.
                           39 und 40. Die Haͤhne, die wir Befreiungs-Haͤhne, (liberating-cocks) nennen, und die
                              geoͤffnet werden koͤnnen, wenn es noͤthig ist, einiges in den
                              Roͤhren, mit welchen sie in Verbindung stehen, enthaltene Gas abzulassen.
                           41. Mundstuͤcke der Retorten.
                           42. Schließer der Retorten. Jedes Mundstuͤck hat zwei Andreas-Kreuze
                              (flanches); an eines derselben wird die Retorte
                              mittelst Schrauben-Bolzen und Nuͤsse befestigt, und gegen das andere
                              wird der Schließer durch eine Schraube, die auf seinen Mittelpunct wirkt,
                              angedruͤckt. Letzteres hat einen uͤber die Oberflaͤche
                              hervorstehenden Ring, welcher in eine in den correspondirenden Schließer eingedrehte
                              Furche paßt: diese, so wie die ebenen Flaͤchen, sind so gedreht und
                              abgeschliffen, daß sie auf das Genaueste in einander passen. Mittelst eines feuchten
                              Stuͤckes starken braunen Papieres haben wir wirklich das Entweichen des Gases
                              verhindern koͤnnen.
                           
                           43. Der Lauf, oder der Cylinder, in welchem der Staͤmpel arbeitet. Dieser Lauf
                              kann in einem Gehaͤuse eingeschlossen seyn, und der Zwischenraum zwischen
                              diesem und seinem Gehaͤuse kann mit irgend einer erhizten
                              Fluͤssigkeit, oder mit irgend einem anderen schicklichen Mittel, welches die
                              Hize nur langsam entweichen laͤßt, so daß, soviel als noͤthig ist, die
                              Temperatur des Laufes und seines Inhaltes dadurch erhalten wird, erfuͤllt
                              seyn.
                           44. Der Staͤmpel.
                           45. Die Staͤmpelstange.
                           46. Die luftdicht verschlossene Buͤchse, durch welche die
                              Staͤmpelstange arbeitet.
                           47 und 48. Die beiden Arme der Einleitungs-Roͤhre 21, wovon der obere
                              47 sich in den obersten Theil des Laufes, der untere 48 in den untersten Theil des
                              Laufes entleert.
                           49–50. Die beiden Arme der Ausleitungs-Roͤhre 51, der obere Arm
                              49 oͤffnet sich an dem obersten Theile des Laufes, der untere 50 an dem
                              untersten Theile des Laufes.
                           51. Die Ausleitungs-Roͤhre. Dieses Rohr endet sich in den Verdichter
                              oder in das Theergefaͤß 57.
                           52 u. 53, 54 u. 55. Haͤhne, Klappen oder Regulatoren, die sich mittelst einer
                              PfropfstangeSteuerung, Pipensteuerung. D., welche mit der Maschine verbunden und durch dieselbe in Thaͤtigkeit
                              gesezt wird, wechselweise oͤffnen und schließen lassen. Sie koͤnnen
                              aber auch auf irgend eine andere Weise geoͤffnet und geschlossen werden, so
                              daß sie abwechselnd den Eintritt des Gases in den Lauf bewirken, wenn derselbe
                              noͤthig ist, und wieder den Austritt des Gases aus dem Laufe, so oft es
                              erfordert wird, gestatten.
                           56. Eine Roͤhre mit einem Hahne, um irgend eine Fluͤssigkeit oder
                              verdichtete Materie aus dem Laufe abzuziehen, im Falle naͤhmlich, daß eine solche
                              Fluͤssigkeit oder verdichtete Masse sich im Grunde desselben
                              anhaͤufte.
                           57. Der Verdichter oder das Theergefaͤß. Dieses Gefaͤß ist zur Aufnahme
                              des Theeres oder irgend einer anderen in ihr abgesezten Materie bestimmt, und dient
                              zugleich das Gas selbst abzukuͤhlen. In dieser Hinsicht kann es in eine
                              Cisterne eingesezt, oder auf irgend eine andere schickliche Weise der Einwirkung des
                              kalten Wassers ausgesezt werden. Auch kann jede andere bequeme
                              Abkuͤhlungs-Methode angewandt werden.
                           58. Ein Hahn, durch welchen der Theer oder andere in dem Verdichter 57 abgesezte
                              Substanzen von Zeit zu Zeit abgelassen werden koͤnnen.
                           59. Eine Roͤhre, um das Gas aus dem Verdichter 57 in den Reiniger oder in den
                              anderen Behaͤlter zu leiten.
                           60. Das Druck-Gefaͤß.
                           61. Die Druck-Roͤhren.
                           62. Eine Klappe, die sich aufwaͤrts oͤffnet, um das ausgestoßene Wasser
                              oder jede andere Fluͤssigkeit zu hindern, in das Druck-Gefaͤß
                              60 zuruͤck zu fallen.
                           63. Eine Roͤhre mit einem Hahne, durch welche das Druck-Gefaͤß
                              60 von jeder Fluͤssigkeit, die es enthalten mag, entleert werden kann.
                           64. Ein Sperr-Hahn in der Einleitungs-Roͤhre 21.
                           65. Ein Sperr-Hahn in der Ausleitungs-Roͤhre 51.
                           66. Ein Sperr-Hahn in der kurzen Roͤhre 67, welche das
                              Druckgefaͤß 60 mit der Einleitungs-Roͤhre 21 und mit der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 verbindet.
                           67. Die kurze so eben erwaͤhnte Roͤhre.
                           68. Ein schwimmendes Brettchen, um die unmittelbare Beruͤhrung des Gases und
                              der in der Druck-Maschine enthaltenen Fluͤssigkeit zu hindern.
                           69. Eine Klappe, welche sich einwaͤrts oͤffnet, und deren man sich bedienen kann, um eine
                              neue Menge von Fluͤssigkeit in das Druck-Gefaͤß 60 aus irgend
                              einem aͤußeren Behaͤlter einfließen zu lassen.
                           70. Eine Cisterne, in welche das Druck-Gefaͤß 60 gebracht werden kann,
                              und welche Wasser oder irgend eine andere Fluͤssigkeit enthalten mag.
                           71. Die Oberflaͤche der Fluͤssigkeit in einer solchen Cisterne.
                           72. Ein Hahn, durch welchen die Cisterne ausgeleeret werden kann.
                           73. Ein Behaͤlter zur Aufnahme der aus der Druck-Roͤhre 61
                              entleerten Fluͤssigkeit.
                           Die Figuren 1,
                              2, 3 und 5 und ihre
                              Beschreibung stellen den Gas-Destillier-Apparat dar, die Maschine und
                              den Verdichter. In oder an der Maschine wird das Gas als mechanische treibende und
                              bewegende Kraft gebraucht, um Muͤhlen oder andere Maschinen in Bewegung zu
                              setzen, und daher nennen wir diese Maschine eine Gas-Maschine (Gas-Engine).
                           Die 4. Figur und ihre Beschreibung stellt den Druck-Apparat dar. In oder an
                              derselben ist das Gas als eine mechanische Kraft angebracht, um das Wasser zu
                              gewaͤltigen oder jede andere Fluͤssigkeit, und wir nennen denselben
                              daher den Gas-Brunnen.
                           Wir wollen jezt, um die Anwendung und die Wirkung der oben beschriebenen
                              Vorrichtungen noch deutlicher zu erklaͤren, den Durchgang des Gases aus den
                              Retorten, in welchen dasselbe erzeugt wird, bis zu seiner Ankunft in dem Verdichter
                              oder in dem Theer-Gefaͤße im Detail entwickeln. Lezteres ist der
                              Anfang des Reinigungs- und Aufbewahrungs-Apparates des Gases, welches
                              zur Beleuchtung dienen soll: allein, der Vortheil der Gas-Benuzung zur
                              Beleuchtung ist nicht unter diesem Patent-Briefe begriffen.
                           
                           Nachdem die Retorten 14 gehoͤrig geheizt, mit Kohlen gefuͤllt, und
                              genau verschlossen sind, faͤngt das Gas an, sich alsogleich zu entwickeln,
                              und durch die Hize, welche das Gas von allen Seiten umgibt, faͤngt es an,
                              sich nach allen Seiten hin bedeutend auszudehnen.
                           Da es wesentlich ist, daß das Gas in seinem Uebergange aus den Retorten zur
                              Gas-Maschine oder zum Gas-Brunnen so wenig als moͤglich
                              abgekuͤhlt werde, und seine Temperatur behalte, so sollten die
                              Verbindungs-Roͤhren soviel als thunlich ist mit einer Materie bedeckt
                              werden, welche die Waͤrme nur sehr wenig entweichen laͤßt.
                           Das Gas steigt aus jeder einzelnen Retorte 14 in ihre aufsteigende Roͤhre 15.
                              An dem Ende dieser Roͤhren sind die Metall-Klappen 16, welche das
                              Zuruͤcktreten des Gases in die Retorten 14 hindern sollen, in dem Falle
                              naͤhmlich, daß der Druck des in denselben enthaltenen Gases aus irgend einer
                              Ursache geringer waͤre, als der Druck außer den Klappen 16, oder auch in dem
                              Falle, daß man mit irgend einer Retorte 14 nicht arbeiten wollte.
                           Sobald die Klappen 16 gehoben sind, tritt das Gas in die kubischen Buͤchsen
                              17, und aus diesen in die horizontalen Retorten-Roͤhren 18. Jede der
                              Buͤchsen 17 hat einen Schrauben-Propf, der der Seite, in welcher die
                              aufsteigende Roͤhre befestigt ist, gegenuͤbersteht, und einen weiteren
                              Durchmesser hat als die Roͤhre. Wenn dieser Pfropf herausgenommen wird, so
                              bleibt eine Oeffnung, durch welche man die Roͤhre untersuchen, und wenn es
                              nothwendig waͤre, reinigen kann. Ein aͤhnlicher
                              Schrauben-Pfropf findet sich auch an jener Seite der Buͤchse, welche
                              dem Eingange der horizontalen Retorten-Roͤhre 18
                              gegenuͤbersteht, und dient zu aͤhnlichem Zwecke, wie der eben vorher
                              erwaͤhnte.
                           Man muß bemerken, daß in jeder der horizontalen Retorten-Roͤhren 18 ein
                              Hahn 39 befestigt ist, den wir Befreiungs-Hahn nennen. Er dient soviel Gas, als
                              noͤthig erachtet wird, auszulassen, ehe man den Schrauben-Pfropf
                              entweder in den Buͤchsen 17, oder in den absteigenden
                              Retorten-Roͤhren 20 herauszieht, um dadurch jedem Zufalle, welcher
                              durch ploͤzliche Entladung eines so hoͤchst elastischen Gases
                              entstehen koͤnnte, vorzubeugen.
                           Aus den horizontalen Retorten-Roͤhren 18 gelangt das Gas durch die
                              Kniee 19 in die absteigenden Retorten-Roͤhren 20. In jeder dieser
                              absteigenden Retorten-Roͤhren 20 ist ein Sperr-Hahn 35, um zu
                              hindern, daß kein Gas aus der Einleitungs-Roͤhre 21 durch dieselbe
                              fließe, wenn es noͤthig werden sollte, die Roͤhren 15 oder 18 zu
                              untersuchen, oder an ihrer inneren Seite zu reinigen, oder die Verbindung zwischen
                              den Retorten 14 und der Einleitungs-Roͤhre 21 zu schließen. Dieser
                              Hahn 35 muß, wie es offenbar ist, vorlaͤufig geschlossen werden, ehe man den
                              Befreiungs-Hahn 39 oͤffnet. Aus den Roͤhren 20 gelangt das Gas
                              in die Einleitungs-Roͤhre 21.
                           Bisher wurde das Gas aus jeder Retorte einzeln und abgeschieden in einem eigenen
                              Systeme von Roͤhren geleitet; die Einleitungs-Roͤhre 21 ist
                              aber der Sammelplaz, in welchem sich alle diese verschiedenen Systeme vereinigen,
                              und in welchen das Gas aus den verschiedenen Retorten sich mischt: es gelangt demnach das ganze Gas in die
                                 Einleitungs-Roͤhre 21.
                           Die Sicherheits-Klappen 24 sind mit dieser Einleitungs-Roͤhre 21
                              durch Huͤlfe der aufsteigenden Sicherheits-Roͤhren 22
                              verbunden.
                           In dem vorderen Theile der Einleitungs-Roͤhre 21 und jenseits der
                              Einmuͤndungen der einzelnen Retorten-Roͤhren 20 ist die
                              Uebertragungs-Roͤhre 31, mit einem Sperr-Hahne 36, der
                              gewoͤhnlich geschlossen gehalten wird. Jenseits der Einfuͤgung der
                              Uebertragungs-Roͤhre 31 in die Einleitungs-Roͤhre 21 ist ein
                              aͤhnlicher Sperr-Hahn 37, welcher gewoͤhnlich offen gehalten
                              wird, und jenseits der Einfuͤgung der Uebertragungs-Roͤhre 31
                              in die Leitungs-Roͤhre 27 ist ein anderer aͤhnlicher
                              Sperr-Hahn 38, welcher gleichfalls gewoͤhnlich offen gehalten wird; er
                              kann aber geschlossen werden so oft es noͤthig wird, daß man keinem Gase den
                              Durchgang durch denselben gestatte. In diesem Falle wird es meistens
                              raͤthlich seyn den Hahn 36 in der Uebertragungs-Roͤhre 31
                              oͤffnen.
                           Nachdem nun, auf die erklaͤrte Weise, dafuͤr gesorgt wurde, daß alles
                              Gas in die Einleitungs-Roͤhre 21 gelange, muͤssen wir jezt das
                              fernere Fortschreiten desselben, und zwar zuerst durch die Gas-Maschine in
                              den Verdichter, und dann durch den Gas-Brunnen in den Verdichter besorgen:
                              nur jener Theil des Gases, welcher in die Leitungs-Roͤhre 27 durch die
                              Sicherheits-Klappen 24 oder durch irgend einen anderen
                              Verbindungs-Kanal entweicht, gelangt durch die Leitungs-Roͤhre
                              27 unmittelbar in den Verdichter.
                           Waͤhrend des Gebrauches der Gas-Maschine
                              geht das Gas durch den Sperr-Hahn 37, und fließt von demselben an fort bis es
                              an jene Stelle gelangt, wo die Einleitungs-Roͤhre 21 sich in ihre zwey
                              Arme theilt. Einer dieser Arme, 47, oͤffnet sich in den Lauf uͤber dem
                              Staͤmpel, waͤhrend der andere Arm, 48, sich unter dem Staͤmpel
                              in den Lauf oͤffnet. Jener Theil des Gases, welcher den Staͤmpel
                              niederdruͤckt, tritt mittelst des Armes 47 der
                              Einleitungs-Roͤhre 21 zuerst in den Lauf, und verlaͤßt
                              denselben durch den Arm 49 der Ausleitungs-Roͤhre 51. Waͤhrend
                              die eben erwaͤhnte Menge Gases den Lauf verlaͤßt, tritt der andere
                              Theil des Gases, der zum Hinauftreiben des Staͤmpels bestimmt ist, durch den
                              Arm 48 der Einleituͤngs-Roͤhre 21 in den Lauf, und nachdem er
                              daselbst seine Wirkung hervorgebracht hat, verlaͤßt er den Lauf durch den Arm 50 der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51. Diese beiden Arme, 40 und 50 der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 vereinigen sich, und diese Roͤhre
                              fuͤhrt die vereinigte Gas-Masse in den Verdichter 57. Hier wird das
                              Gas so schnell und so stark als moͤglich abgekuͤhlt, damit das
                              nachfolgende erhizte Gas durch die Maschine auf die bereits beschriebene Weise
                              stroͤmen, und mit der moͤglich kleinsten Stockung dieselbe in
                              Thaͤtigkeit sezen kann.
                           Wenn die Gas-Maschine nicht arbeiten soll, so wird der Hahn 37 in der
                              Einleitungs-Roͤhre 21 geschlossen, der Hahn 36 in der
                              Uebertragungs-Roͤhre 31 aber vorlaͤufig geoͤffnet. In
                              diesem Falle geht das Gas, statt durch die Gas-Maschine seinen Weg zu nehmen,
                              durch die Uebertragungs-Roͤhre 31 in die Leitungs-Roͤhre
                              27, laͤuft durch den Hahn 38, der geoͤffnet wird, und dann der
                              Laͤnge nach durch die Leitungs-Roͤhre 27 in den Verdichter
                              57.
                           Nachdem wir nun im Allgemeinen den Lauf des Gases durch die Gas-Maschine in
                              den Verdichter, und auch den unmittelbaren Gang des Gases in denselben durch die
                              Leitungs-Roͤhre gezeigt haben, ohne daß es durch die
                              Gas-Maschine gekommen ist, fahren wir fort, um unsere Beschreibung noch
                              vollkommener zu machen, die Verbindung der Sicherheits-Klappen mit den
                              uͤbrigen Theilen des Apparates zu zeigen.
                           Wenn in Folge des großen Druckes des Gases in der Einleitungs-Roͤhre 21
                              und in den aufsteigenden Sicherheits-Roͤhren 22 die
                              Sicherheits-Klappen 24 aufgestoßen werden, fließt ein Theil des Gases in die
                              Buͤchsen 23, und geht dann in die horizontalen
                              Sicherheits-Roͤhren 25, aus welchen es in die
                              Leitungs-Roͤhre 27 gelangt, so daß wenig oder gar kein Verlust an Gas
                              Statt hat.
                           Ein anderer Theil des Apparates, der bemerkenswerth ist, ist die Vorrichtung, durch
                              welche das Gas aus jeder einzelnen Retorte mittelst der Spar-Roͤhren
                              28 in die Leitungs-Roͤhren 27 gelangt, ohne in die Einleitungs-Roͤhren
                              21 zu fließen. Die Vorrichtung ist in verschiedenen Faͤllen brauchbar. Wenn
                              das Gas nicht stark genug ist, die Klappen 16 aufzustoßen, so befindet sich dasselbe
                              nicht in einem Zustande, in welchem es mit Vortheile zum Treiben der Maschine
                              angewendet werden koͤnnte. Damit es indessen aber nicht fuͤr andere
                              Zwecke verloren gehe, muͤssen die Haͤhne 34, welche gewoͤhnlich
                              geschlossen sind, jezt geoͤffnet werden, und dann stroͤmt es gerade in
                              die Leitungs-Roͤhre 27. An der Seite einer jeden
                              Spar-Roͤhre 28 ist ein Hahn 40, den wir einen Befreiungs-Hahn
                              nennen, und der sich in die Luft oͤffnet. Der Nuzen dieses Hahnes besteht
                              darin, jeden Ueberschuß von Gas in der aufsteigenden correspondirenden
                              Retorten-Roͤhre 15 zu entladen, ehe der Mund ihrer Retorte 14
                              geoͤffnet ist. Es ist offenbar, daß in diesem Falle der Hahn 34 wieder vorher
                              geschlossen seyn muß, ehe sein Befreiungs-Hahn 40 geoͤffnet ist.
                           Um unsere Erklaͤrung des Gebrauches und der Wirkung der verschiedenen Theile
                              der Gas-Maschine zu schließen, muͤssen wir noch ferner bemerken, daß
                              die gehoͤrige Einlassung des Gases durch einen Regulator (Governor) erhalten werden kann, welcher auf eine
                              aͤhnliche Weise, wie der Regulator an einer Dampfmaschine gebaut ist, und
                              eben so arbeitet. Man kann auch jede andere schickliche Methode anwenden um diese
                              Einlassung des Gases gehoͤrig zu regeln.
                           Bei der Anwendung des Gas-Brunnens geht das Gas
                              durch den Sperr-Hahn 37, und fließt von da zu dem Sperr-Hahn 64,
                              welche beide sich an der Einleitungs-Roͤhre 21 befinden. In der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 befindet sich ein aͤhnlicher
                              Sperr-Hahn 65, und in der kurzen Roͤhre 67, welche die
                              Einleitungs-Roͤhre 21 und die Ausleitungs-Roͤhre 51 mit
                              dem Druck-Gefaͤße 60 verbindet, ist ein anderer aͤhnlicher Sperr-Hahn 66,
                              welcher leztere stets offen steht, wann der Brunnen arbeitet.
                           Der Hahn 64 in der Einleitungs-Roͤhre 21, und der Hahn 65 in der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 muͤssen wechselweise geoͤffnet und
                              geschlossen werden, entweder mit der Hand, oder durch irgend einen Mechanismus. Wenn
                              also der Hahn 64 geoͤffnet ist, muß der Hahn 65 nothwendig geschlossen
                              werden, das Gas wird daher durch den Hahn 64 in die Einleitungs-Roͤhre
                              21 uͤbergehen, und wenn es durch den Hahn 65 gehindert ist in die
                              Einleitungs-Roͤhre 21 uͤbergehen, und wenn es durch den Hahn 65
                              gehindert ist, in die Ausleerungs-Roͤhre 51 zu gelangen, wird es durch
                              den Hahn 66 in die kurze Roͤhre 67 und durch diese in das
                              Druck-Gefaͤß 60 uͤbergehen. Hier wird das Gas sich uͤber
                              jeder Fluͤssigkeit, welche das Druck-Gefaͤß 60 enthalten mag,
                              so lang anhaͤufen, bis es endlich anfaͤngt, diese Fluͤssigkeit
                              durch die Druck-Roͤhre 61 in den Behaͤlter 73 zu treiben, oder
                              in jeden anderen Ort, in welchen dieselbe entladen werden soll.
                           Die Klappe 62 in der Druck-Roͤhre 61 ist dazu bestimmt, um die
                              Ruͤckkehr jeder Fluͤssigkeit, die durch dieselbe durchgegangen ist, zu
                              hindern. Da diese Klappe sich aufwaͤrts oͤffnet, so hebt sie die
                              Fluͤssigkeit, welche durch die Druck-Roͤhre 61 gepreßt wird,
                              so, daß sie sich selbst freien Durchgang verschafft; und dieser Druck auf die
                              Fluͤssigkeit kann solang fortgesezt werden (indem der Hahn 64 in der
                              Einleitungs-Roͤhre 21 offen, und der Hahn 65 in der
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 geschlossen bleibt), bis das Gas die
                              Fluͤssigkeit so weit ausgetrieben hat, daß die Oberflaͤche oder das
                              Niveau derselben, zu oder beynahe zu dem Niveau der Muͤndung der
                              Druck-Roͤhre 61 herabsinkt, welche sich in das
                              Druck-Gefaͤß 60 oͤffnet. Sobald der Hahn 64 in die
                              Einleitungs-Roͤhre 21 geschlossen, und der Hahn 65 in die
                              Ausleitungs-Roͤhre geoͤffnet ist, wird das gegenwaͤrtig
                              in dem
                              Druck-Gefaͤße 60 enthaltene Gas durch den Hahn 65 in die
                              Ausleitungs-Roͤhre 51 nach dem Verdichter oder dem Theergefaͤße
                              57 solang entweichen, bis der elastische Druck des Gases, welches in dem
                              Druckgefaͤße 60 zuruͤckbleibt, nicht hoͤher mehr als zur
                              Gleichheit gegen den Widerstand steigt, welcher das weitere Vordringen desselben
                              durch den Verdichter hindert.
                           Wenn, waͤhrend der Hahn 64 in der Einleitungs-Roͤhre 21
                              geschlossen, und der Hahn 65 in der Ausleitungs-Roͤhre 51 offen
                              bleibt, eine Klappe 69, die sich einwaͤrts oͤffnet, eine Verbindung
                              zwischen dem Druck-Gefaͤße 60 und einem aͤußeren
                              Behaͤlter einer Fluͤssigkeit bildet, so ist es klar, daß diese
                              Fluͤssigkeit aus diesem lezteren in das Druck-Gefaͤß 60
                              fließen, und dort dem bereits beschriebenen Prozesse unterzogen werden wird; und
                              durch eine Wiederhohlung dieser Processe koͤnnen nach und nach verschiedene
                              Quantitaͤten dieser Fluͤssigkeit ununterbrochen gewaͤltiget
                              werden.
                           Wann der Gas-Brunnen nicht arbeiten soll, und das Gas in die
                              Einleitungs-Roͤhre 21 fließt, so darf, (wie Fig. 4 zeigt) nichts
                              anderes beobachtet werden, als daß der Hahn 66 in der kurzen Roͤhre 67
                              geschlossen, der Hahn 64 aber in der Einleitungs-Roͤhre 21 und der
                              Hahn 65 in der Ausleitungs-Roͤhre 51 geoͤffnet werde; dieß wird
                              dem Gase unmittelbaren Durchgang durch ihre respectiven Pfeifen in den Verdichter 57
                              gestatten, ohne daß es in das Druck-Gefaͤß kommt.
                           Wenn man Oehl oder irgend eine andere Fluͤssigkeit, oder Talg oder irgend eine
                              andere Materie, welche fluͤssig werden kann, zur Gas-Erzeugung
                              anwendet, so scheint es eine beachtenswerthe Vorsicht zu bemerken, daß das
                              regelmaͤßige Nachfuͤllen einer solchen Fluͤssigkeit oder einer
                              Materie, welche fluͤssig werden kann, in die Retorten mittelst
                              Druck-Pumpen oder irgend einer andern Vorrichtung geschehe, wodurch dem Drucke des Gases in
                              den Retorten entgegen gearbeitet, oder dieser Druck uͤberwaͤltiget
                              werden kann.
                           Obschon diese verschiedenen Verbindungen der Maschine und ihrer Vorrichtungen zur
                              Anwendung unserer Erfindung gebraucht werden koͤnnen; so koͤnnen sie
                              doch zur Erreichung unseres oben angegebenen Zweckes mannigfaltig veraͤndert
                              werden. Urkunde dessen etc.
                           
                        
                     
                  
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