| Titel: | Wie man Bäume und Sträucher vor den Angriffen der Hasen schüzen könne. Von Hrn. Rob. Elliot, zu Castleraig. | 
| Fundstelle: | Band 3, Jahrgang 1820, Nr. XXVI., S. 216 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXVI.
                        Wie man Bäume und Sträucher vor den Angriffen der Hasen schüzen könne. Von Hrn. Rob. Elliot, zu Castleraig.
                        Aus den  Transactions of the Caledonian Horticultural Society in dem  Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II Series. CCXX. Septemb. 1820. p. 228.
                        Rob. Eliot über Methoden, Bäume etc. vor Hasen zu schüzen.
                        
                     
                        
                           Um sowohl Obstbaͤume als andere Baͤume und Straͤucher vor den
                              Angriffen der Hasen im Winter zu schuͤzen, nehme man drei Pinten
                              geschmolzenen Talges und eine Pinte Theer, und mische sie uͤber einem kleinen Feuer
                              gehoͤrig unter einander. Im November nehme man dann einen Borstenpinsel, und
                              uͤberziehe die Rinde der Baͤume mit dieser Mischung in einem
                              milchwarmen Zustande so duͤnn als nur immer moͤglich. Ich habe
                              gefunden, daß ein solcher Ueberzug die Ausdehnung der Saͤfte nicht im
                              Mindesten hindert, und mich von dem kraͤftigen Erfolge dieses Verfahrens
                              dadurch uͤberzeugt, daß ich mit dieser Mischung einen Baum bestrich, und
                              einen anderen unangestrichen ließ: lezteren fand ich von den Hasen angegangen,
                              waͤhrend ersterer unberuͤhrt geblieben war.
                              Fuͤnfjaͤhrige Erfahrung hat mich hiervon auf das vollkommenste
                              uͤberzeugt. Die Baͤume, welche ich in den beiden ersten Jahren
                              bestrich, habe ich seither nicht wieder beruͤhrt, und nicht ein einziger
                              unter denselben wurde von den Hasen angegriffen. Ich glaube, daß, wenn die ganze
                              Rinde gehoͤrig mit dieser Mischung uͤberzogen ist, die Baͤume
                              einige Jahre lang keines neuen Anstriches beduͤrfen.
                           Die Nettigkeit, welche diese Methode vor jener voraus hat, nach welcher in einem
                              Obstgarten die Baͤume ringsumher mit Strohseilen und Dornen umwunden werden
                              muͤssen, ist noch ein anderer Vortheil, durch welchen sie empfehlungswerth
                              ist.
                           Was die Zeit betrifft, welche man zur Anwendung dieser Mischung auf die oben
                              angefuͤhrte Weise noͤthig hat, so kann ein Arbeiter waͤhrend
                              eines Tages 500 Baͤume, wenn sie nicht zu groß sind, anstreichen.
                           Diese Methode taugt vorzuͤglich fuͤr Baumschulen, die nicht
                              gehoͤrig umzaͤunt sind, um die jungen Obstbaͤume und zarten
                              Straͤucher vor den Hasen zu schuͤzen.
                           Drei Theile Talg und ein Theil Theer sind unter allen Umständen das beste
                              Verhaͤltniß in dieser Mischung.Diese Methode ist nichts weniger als neu; sie findet sich in mehreren alten
                                    deutschen Hauspostillen, und wird auch hie und da, leider aber
                                    wenig, gebraucht. Vielleicht findet dieses erprobte Mittel jezt mehr Eingang
                                    bei uns, weil es eine Reise uͤber Meer gethan, und aus England wieder
                                    gluͤcklich zu uns zuruͤckgekommen ist. A. d. Uebers..