| Titel: | Ueber eiserne Wasserleitungs-Röhren, eiserne Dachziegel etc. | 
| Fundstelle: | Band 3, Jahrgang 1820, Nr. LXI., S. 451 | 
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                        LXI.
                        Ueber eiserne Wasserleitungs-RöhrenMan vergleiche hiemit die Abhandlung „Ueber eiserne und steinerne
                                    Wasserleitungs-Roͤhren etc.“ von Voit, im I Bd. S. 266 u. f. in d. Journ. D., eiserne Dachziegel etc.
                        Ueber eiserne Wasserleitungs-Röhren, Dachziegel etc.
                        
                     
                        
                           Roͤhren dieser Art, von dem groͤßten bis zu 1 Zoll Durchm. werden,
                              aͤußerst leicht und wasserdicht, nach allen Modellen gegossen und inwendig
                              emaillirt, auf dem vortrefflichen graͤflich Einsiedelschen Eisenwerke zu
                              Lauchhammer bei Elsterwerda im preußischen Sachsen: – desgleichen werden dort
                              eiserne Dachziegel mit Rinnen und Falsen, vollkommen glatt und scharf schließend
                              gegossen, die kaum 70 Loth wiegen, und genau 72 □ Zoll Leipziger Maaß, auf
                              dem Dache bedecken: Jeder □ Fuß Dach wiegt also nur 4 Pf. 12 Loth: oder nach
                              rhein. Maaß, jeder □' 5 Pf. 5 Loth: sie beduͤrfen keiner Verschalung,
                              und es wird auf 12 Zoll verlattet. – Jeder solche Ziegel kostet
                              ohngefaͤhr 3 ggr. saͤchs. – Auf dem gedachten Eisenwerke werden
                              fortdauernd Kunstsachen, Bildsaͤulen, große Vasen u. dgl. auf das
                              schoͤnste und so rein gegossen, daß solche – bronzirt, – schwer
                              von Erz zu unterscheiden sind! Refer. sah 1819 dort zwei Bildsaͤulen –
                              der Apollo und der Ganymed – jede ohngefaͤhr 5 Fuß Pariser Maaß hoch,
                              auf hohen – als Oefen dienenden – runden Postamenten, welche nichts zu
                              wuͤnschen uͤbrig ließen: sie waren nach Mecklenburg bestellt. –
                              Die Schlackensteine werden dort in hoͤchst mannigfaltigen Formen gebildet und angewandt, z.B.
                              zu Wasserleitungen; zu Bruͤcken und andern Gewoͤlben. – Sehr
                              schoͤn im Guße sowohl als in der Zeichnung und Erfindung schienen dem
                              Referenten die dort verfertigten großen Festungsthore, und die Fenster fuͤr
                              die Gefaͤngnisse – beides nach Torgau bestimmt. – Leztere
                              machen die Gitter ganz entbehrlich, und die Scheiben in selbigen koͤnnen
                              nicht ohne große Gewalt zerschlagen werden: allemal ohne Nuzen fuͤr das
                              Entkommen der Gefangenen.