| Titel: | Bereitung eines guten Schleifpulvers von Cadet de Gassicourt. | 
| Fundstelle: | Band 6, Jahrgang 1821, Nr. XXXII., S. 233 | 
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                        XXXII.
                        Bereitung eines guten Schleifpulvers von Cadet de Gassicourt.
                        Aus den Annales gén. d. sciences phys. 1820. Tom. III. und Schweigger's Journal fuͤr Chemie und Physik. Bd. 30.
                        Cadet de Gassicourt Bereitung eines guten Schleifpulvers.
                        
                     
                        
                           Man verkauft zu Paris unter dem Namen Metallpulver (poudre métallique) zum Abziehen der Messer
                              verschiedene Zusammensezungen, woraus man ein Geheimniß macht, die aber alle als
                              Hauptbestandtheile Thon und Eisenoxyd enthalten. Eins dieser Pulver wird aus
                              folgenden Bestandtheilen zusammengesezt:
                           
                              
                                 Wezschiefer (von Namur)
                                 4 Th.
                                 
                              
                                 Schieferthon (von Angers)
                                 1 Th.
                                 
                              
                                 Schmirgel
                                 1 Th.
                                 
                              
                           Diese Substanzen werden fein gepulvert und mit der hinlaͤnglichen Menge
                              Schweineschmalz zur Consistenz einer Pommade gemacht, die man dann auf ein
                              Streichleder auftraͤgt.
                           
                           Diese Mischung ist nicht uͤbel, allein sie laͤßt sich nur schwierig zu
                              einer gleichartigen Masse mischen, woran vorzuͤglich der Schmirgel Schuld
                              ist.
                           Eine bessere Zusammensezung hat Hr. Merimèe, Mitglied der Gesellschaft zur
                              Aufmunterung der National-Industrie angegeben. Diese ist folgende:
                           Man nimmt gleiche Theile gruͤnen Vitriol (schwefelsaures Eisen) und
                              abgeknistertes Kochsalz, und mengt diese Substanzen in einem Moͤrser, worauf
                              man die Masse in einem Tiegel bis zum Kirschrothgluͤhen erhizt. Nach dem
                              Erkalten gießt man eine hinlaͤngliche Menge Wasser zu, um das dabei gebildete
                              schwefelsaure Natron auszuziehen, worauf man auf dem Boden des Gefaͤßes ein
                              graues glimmeriges Pulver findet, das sich sanft anfuͤhlt, aber doch hart
                              genug ist, um durch Reibung auf Eisen und Stahl zu wirken. Dieses Pulver
                              traͤgt man auf ein Streichholz, welches vorher mit etwas Oel bestrichen oder
                              mit Wasser angefeuchtet worden.
                           Diese Zusammensezung ist neu, und da sie nach meiner Erfahrung ihrem Zwek gut
                              entspricht, so habe ich es fuͤr nuͤzlich gehalten, sie bekannt zu
                              machen.