| Titel: | Ueber Beleuchtung mit Oel- und Fettgas. Versuche und ökonomische Berechnungen von G. Vismara, Professor der Physik am kais. königl. Lyceum zu Cremona. | 
| Fundstelle: | Band 6, Jahrgang 1821, Nr. XLIV., S. 268 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLIV.
                        Ueber Beleuchtung mit Oel- und FettgasMan vergleiche hiemit die Abhandlungen uͤber diesen interessanten
                                 Gegenstand. Bd. 3. S. 327. Bd. 4. S. 468. Bd. 5. S. 311. 327 und 125. D.. Versuche und ökonomische Berechnungen von G. Vismara, Professor der Physik am kais. königl. Lyceum zu CremonaDieser Artikel wurde als Belege des in unserem Proemio (Tom. 21. p. 362.) gegebenen nicht sehr guͤnstigen Urtheiles uͤber
                                 das Werk des Hrn. Aldini, betitelt: Memoria sull'
                                    illuminazione a gas dei Teatri e progetto di applicasla all' J. R. Teatro
                                    della Scala in Milano, bearbeitet. A. d. O..
                        Uebersezt aus der Biblioteca italiana. August 1821. S. 227.
                        Mit der Abbildung Fig. 24. Tab. IV.
                        Vismara's Versuche über Beleuchtung mit Oel- und Fettgas.
                        
                     
                        
                           Nachdem ich meine Versuche uͤber die Beleuchtung mit
                              Stein- und Holzkohlengas, und mit Gas von Verschiedenen Holzarten bekannt
                              gemacht hatte, dachte ich nicht mehr daran dieselben fortzusezen, indem ich mich
                              uͤberzeugte, daß diese Art von Beleuchtung bei uns nicht gedeihen
                              koͤnne, da sie mehr als 3 mal hoͤher als die gewoͤhnliche
                              Beleuchtung zu stehen kommt. Ich nahm jedoch einige Zeit hierauf meine
                              Thermolamp-Versuche wieder von neuem vor, um zu sehen, ob, wenn ich Oel statt
                              der von mir bereits versuchten Brennmaterialien anwenden und in einem bequemen
                              Apparate zersezen wuͤrde, ich nicht vielleicht Resultate erhalten
                              koͤnnte, die wir Muth und Vertrauen einzufloͤßen vermoͤchten,
                              die Einfuͤhrung der Thermolampe mit Oelgas bei uns in Schwung zu bringen. So
                              wie ich meine ersten Untersuchungen oͤffentlich bekannt machte, mache ich auch von
                              diesen oͤffentlichen Gebrauch, und schmeichle mir, daß sie von einigem Nuzen
                              seyn koͤnnen. Vor allem anderen werde ich mit der Beschreibung meines
                              Apparates beginnen; dann die durch meine Versuche erhaltenen numerischen Resultate
                              entwikeln, auf welche ich sodann annaͤherungsweise den oͤkonomischen
                              Calcul der Kosten dieser neuen Beleuchtungsart, im Vergleiche mit der bei uns
                              gewoͤhnlichen Oelbeleuchtung, stuͤzen werde.
                           Meine Oelthermolampe ist dieselbe, welche ich zur Destillation des Holzes und anderer
                              Brennmaterialien vorrichtete, an welcher jedoch zur Destillation des Oeles
                              nothwendig einige wichtige Veraͤnderungen angebracht werden mußten. In der
                              Zeichnung habe ich diesen ganzen Apparat so dargestellt, daß jeder, der in dieser
                              Arbeit einige Uebung hat, denselben leicht begreifen wird. Zu groͤßerer
                              Deutlichkeit jedoch, und um jeden Theil desselben gehoͤrig zu
                              erklaͤren, beschreibe ich hier die Theile desselben.
                           A. Fig. 24. Tab. IV. zeigt
                              einen Ofen mit einer Retorte von gegossenem Eisen B;
                              diese Retorte hat einen gedrehten und eingeriebenen Stoͤpsel, welcher, in
                              gehoͤrige Lage gebracht, mittelst einer eisernen Querstange, die durch die
                              Ohren der Retorte laͤuft, angedruͤkt wird und dieselbe vollkommen
                              schließt. In diesem Stoͤpsel sind 2 Loͤcher; das erste in C, durch welches eine eiserne Roͤhre mittelst
                              einer pneumatischen Schraube CA in den Recipienten
                              bis auf einen Zoll von dem Boden desselben laͤuft; das Rohr ragt uͤber
                              die Retorte heraus, und hat am Ende einen Blasenhahn a,
                              auf welchem sich ein glaͤserner Recipient b
                              befindet; in c ist die eiserne Roͤhre mit einem
                              walzenfoͤrmigen Recipiente umgeben. In B sieht
                              man Stuͤkchen Ziegelsteine, welche dieselbe umhuͤllen. An der zweiten
                              Oeffnung befindet sich eine gekruͤmmte Roͤhre, welche von B bis D hinaufsteigt, und,
                              indem sie sich zuruͤkbeugt, ihr Ende im Behaͤlter F verbirgt.
                           
                           Der obengenannte Behaͤlter haͤngt mittelst einer krummen Roͤhre
                              g, mit einer unter Wasser getauchten
                              Schlangenroͤhre und diese Schlangenroͤhre durch eine Roͤhre mit
                              doppelter Kruͤmmung nh, mit dem
                              Gasbehaͤlter zusammen. Bei m sieht man noch eine
                              andere mit der Schlangenroͤhre in Verbindung stehende Roͤhre, welche
                              sich in den Behaͤlter f endet. Bei T ist ein durchbohrter Trichter; bei P das Ausgangsrohr des Gases, welches, indem es sich
                              durch den Gang POQ biegt, in die senkrechte
                              Roͤhre OQ tritt. Diese Roͤhre
                              traͤgt eine andere RS der Quere nach,
                              welche dazu bestimmt ist, das Gas an die verschiedenen Zuͤndloͤcher zu
                              fuͤhren, welche in R und S angebracht werden. Die Gaslampe, welche ich bei allen
                              Vergleichungsversuchen anwandte, besteht, nach Argand's Manier, aus einer
                              Krystallroͤhre, so wie sie auf der Tafel gezeichnet ist; vielleicht kann man
                              mit Lampen, die nach englischen Modellen verfertigt wurden, und eine Roͤhre
                              aus feinem Krystalle besizen, einige Vortheile bei Bestimmung der absoluten Menge
                              des Lichtes erhalten. In vorliegendem Falle blieben jedoch die relativen Mengen
                              immer bestaͤndig, weil immer dieselbe Lampe angewandt wurde.
                           Außer jenen Stuͤken, welche Haupttheile des Apparates sind, sieht man in 2 und
                              4, 2 Haͤhne, welche zur Entleerung der Behaͤlter F und f dienen; zur
                              Reinigung der Recipienten, an welchen sie angebracht sind, dienen auch die
                              Haͤhne 5 und 6. Die Haͤhne 1 und 2 machen es endlich dem Arbeiter
                              moͤglich, die gasfoͤrmigen Produkte der Distillation, wann sie kaum
                              aus der Roͤhre D getreten sind, oder nachdem sie
                              die Verlaͤngerung G und die
                              Schlangenroͤhre M durchlaufen haben,
                              herauszuziehen und zu untersuchen.
                           Wir wollen nun den Apparat in Thaͤtigkeit sezen, um die Wirkung eines jeden
                              seiner Theile kennen zu lernen. Der glaͤserne Recipient b enthaͤlt Oel. Wenn man nun den an demselben
                              angebrachten Hahn umdreht, so gewinnt eine Oelblase von beilaͤufig der
                              Schwere eines Denaro die Oeffnung der eisernen Roͤhre, und faͤllt auf
                              den Boden der Retorte; hier wird sie durch die Beruͤhrung, in welche sie mit
                              dem gluͤhenden Eisen geraͤth, gezwungen sich zu zersezen, und sich zu
                              erheben, um an die Oeffnung der Roͤhre D zu
                              gelangen. Man wird jezt einsehen, warum die eiserne Roͤhre bis beinahe auf
                              den Boden der Retorte reicht, und warum sie mit Stuͤken von Ziegelsteinen
                              umgeben ist, weil naͤmlich das Oel in Beruͤhrung mit dem
                              gluͤhenden Eisen sich zu verfluͤchtigen, und dann zu zersezen beginnt.
                              Um die Zersezung vollkommen zu machen, verlaͤngerte und
                              vervielfaͤltigte ich die Beruͤhrungspunkte des Oeldampfes mit den
                              gluͤhenden Materien. Es kann noch uͤberdieß geschehen, daß der Dunst
                              oder das Gas des Oeles durch unvorhergesehene Gasification die Oeffnung in a uͤberwaͤltigen kann, besonders dann,
                              wann das Gas im Gasometer gewaschen werden soll, und auch in einigen Faͤllen,
                              wo man es mit Kalkwasser waschen will, weil dann der Druk, den dieses erleidet, das
                              Gas gewiß zuruͤktreten und durch das in b
                              angesammelte Oel strudeln machen wuͤrde, wodurch ein großer Theil desselben
                              verloren gehen wuͤrde. Deswegen habe ich bei der vollkommnen und festen
                              Absperrung einen Blasenhahn angebracht, indem ein ganz durchbohrter und
                              halbgeoͤffneter Hahn in diesem Falle nicht ganz sicher gewesen waͤre.
                              Es ist wahr, daß man dann die Unbequemlichkeit hat, den Hahn in gegebenen
                              Zwischenraͤumen zu oͤffnen; da ich aber mit einem
                              Untersuchungs- und nicht mit einem Fabriken-Apparate zu thun hatte, so
                              ließ ich mir diese aͤußerst einfache Operation nicht schwer werden und indem
                              ich sogar aufmerksam mein Ohr auf das Sprudeln des Gases richtete, welches sich beim
                              Eintreten in das Gasometer zertheilt und waͤscht, regulierte ich die
                              Auslassung des Oeles in bestimmtem Masse, damit sie weder zu rasch noch zu langsam
                              geschah. Ich oͤffnete den Hahn alle Minuten, und damit sich die Substanzen schnell genug
                              zersezten, drehte ich ihn so, daß der Tropfen sich in 6, 8 oder 10 Troͤpfchen
                              theilte, und daß die Luftblaͤschen, welche durch die im glaͤsernen
                              Recipienten enthaltene Fluͤssigkeit heraufkamen, mir die hinlaͤngliche
                              Einlassung des Oeles in die Retorte anzeigten. Auf diese Art ward ich ganz Herr
                              uͤber die Operation, und durfte in keinem Falle fuͤrchten, daß das Gas
                              bei der Oeffnung herauskomme, bei der das Oel hineintrat. Man wird den Vortheil
                              dieser Einrichtung noch deutlicher einsehen, wenn es darauf ankommt,
                              hinlaͤnglich entzuͤndliche und auch fluͤchtige Substanzen zu
                              zersezen, oder, wenn der Wunsch Versuche anzustellen es erheischte,
                              halbfluͤssige und selbst feste Substanzen einzutragen.
                           Der Recipient c wird mit Wasser angefuͤllt, und
                              dient zur Abkuͤhlung der eisernen Roͤhre, oder auch dazu, dieselbe,
                              wenn der Versuch es erforderte, auf einem bestimmten Grade von Waͤrme zu
                              erhalten. Dieß ist mein Thermolamp-Apparat, der aus den oben
                              angefuͤhrten Gruͤnden so ausgedacht wurde; er ist ein sicherer
                              Apparat, der schon seit mehr als einem Monate bewundernwerth im Gange ist, ohne
                              jemals Anomalien, Oeffnungen, Risse und Gasverlust veranlaßt zu haben, es mag in
                              demselben zersezt werden, was da wolle.
                           Freylich muß der Arbeiter bestaͤndig den Hahn oͤffnen; allein, wenn man
                              dieß nicht wollte, so koͤnnte dieses Oeffnen leicht durch eine Maschine
                              regelmaͤßig bewirkt werden, oder man koͤnnte sich statt des
                              beschriebenen Hahnes der von Deville beschriebenen Vorrichtung bedienen, welche
                              vollkommen schließt. Nach meiner Ansicht sollte man sich nie eines gemeinen
                              durchbohrten Hahnes bedienen, der gewiß bei geringem Druke das Gas entweichen lassen
                              wuͤrde, wann es auch eine mehrere Fuß hohe Roͤhre von Oel uͤber
                              sich haͤtte, indem das Gas, nachdem es ein mal die Oeffnung
                              uͤberwaͤltigte, hervorspringen, und aus einem hydrostatischen Grunde die ganze
                              Saͤule durchlaufen wuͤrde.
                           Die uͤbrigen Theile des Apparates sind schon durch die englischen Apparate
                              bekannt, und von diesen bleibt, außer was ihren Gebrauch betrifft, wenig zu sagen
                              uͤbrig. Jeder unserer Leser wird sich erinnern, daß ein Tropfen Oel, welcher
                              von a herabfaͤllt, die schon gluͤhende
                              eiserne Roͤhre durchlaͤuft, sich zu gasificieren anfaͤngt, und
                              auf den Boden der gluͤhenden Retorte kommt, von welchem er, zum Theile
                              zersezt, zum Theile bloß als Dunst in die Hoͤhe steigt, und sich einen Weg
                              durch die gluͤhenden Stuͤke bahnt, damit auch der uͤbrige dem
                              Boden der Retorte etwa entgangene und bloß in Dunst verwandelte Theil auf diese
                              Weise zersezt werde. Den weiteren Gang des Gases kann man sich leicht vorstellen; es
                              geht in empyreumatischem Zustande durch die Roͤhre D in den Behaͤlter F; hier sezen sich
                              die schwersten Theilchen des verbrannten unzersezten Oeles, Theer und Harze ab, und
                              das hierdurch leichter gewordene und minder unreine Gas gewinnt die Oeffnung der
                              Roͤhre G, durchlauft diese, und geht in die unter
                              kaltes Wasser getauchte Schlangenroͤhre M. Der
                              lange Gang durch die Roͤhre G und der Durchgang
                              durch die Schlangenroͤhre M dient dasselbe
                              abzukuͤhlen, und es auf diese Weise zu noͤthigen, jene
                              verduͤnsteten Theilchen, welche noch gemengt und schwebend darin enthalten
                              seyn koͤnnten, abzusezen, indem diese verdichtet durch die Roͤhre m ausfließen und sich in dem Behaͤlter f absezen muͤssen. Hierauf bewegt sich das Gas
                              durch nh, und am Ende seines Weges findet es
                              endlich den durchloͤcherten Trichter T, der ihm
                              den Durchgang streitig macht. Es muß daher durch die kleinen Loͤcher in
                              demselben dringen, und zertheilt und zerkleint durch dieselben herauskommen, die
                              daruͤber liegende Wassersaͤule durchkreuzen und sich in derselben
                              abwaschen.
                           
                           An meinem Apparate wird, wie jeder sieht, außer den zwei Condensatoren, außer der
                              abkuͤhlenden Schlangenroͤhre, außer dem langen Systeme von
                              zusammenhaͤngenden Roͤhren, durch welche das Gas gehen muß, das Gas
                              zulezt unter dem Druke von 3–4 Zoll Wasser gewaschen, und dieß alles
                              geschieht, damit es ganz gereinigt werde und in einem solchen Zustande zu den
                              Zuͤndloͤchern gelange, in welchem es weder Rauch noch irgend einen
                              uͤblen Geruch verbreiten kann. Bei den englischen Apparaten von Taylor, Pepys
                              und de Ville wird das Gas auch gewaschen, und dieses Waschen als sehr
                              zutraͤglich zu einer guten Beleuchtung betrachtet. Meine Beobachtungen
                              bestaͤtigen dieses lobenswerthe Verfahren vollkommen, denn ich habe stets
                              bemerkt, daß das Wasser in meinem Gasometer nach einiger Dauer der Operation
                              schmuzig und schmierig wurde, und daß die Roͤhren bis an das Ende des
                              Apparates mit Theer und verbranntem unzerseztem Oele sich bedekten, was allerdings
                              die Nuͤzlichkeit des Waschens beweißt. Außerdem ist das beleuchtende Gas vor
                              dem Waschen mit etwas kohlensaurem Gase gemengt, wie ich mich mehrere male
                              uͤberzeugte, indem ich bei den Probehaͤhnen Gas herausließ und es mit
                              Kalkwasser schuͤttelte. Dieser lezte Umstand beweißt augenscheinlich die
                              Nuͤzlichkeit des Waschens des Gases, wodurch dasselbe nach allem, was bisher
                              gesagt wurde, bedeutend verbessert werden muß. Ich habe nie gefuͤrchtet, daß
                              die Zusammenfuͤgungen der Roͤhren brechen, und es geschah auch nie,
                              selbst wann ich das Steinkohlengas 3 mal bei einem Druke von 18 bis 24 Zoll wusch;
                              nie, sage ich, geschah es, daß ich diese Roͤhren gebrochen oder die
                              Loͤthung derselben losgerissen sah, und selbst dann, wann außer der ersten
                              Roͤhre, die von der Retorte ausgeht, die uͤbrigen aus weißem Bleche
                              verfertigt und mit Zinn zusammengeloͤthet sind; ist doch mein
                              Behaͤlter von Blech, der manchmal ein Gewicht von 18, manchmal von 36 Pfund
                              haͤlt, ohne daß sich er je geoͤffnet oder getrennt haͤtte.
                           Bei der Oelthermolampe, wo das Waschen bei dem Druke einer Wassersaͤule von
                              ungefaͤhr 4 Zollen geschieht, waͤre es kindisch zu fuͤrchten,
                              daß die Roͤhren auseinandergehen moͤchten, weil dieser Druk
                              hoͤchstens, nur das Gewicht von 3 Unzen auf Jede □ Linie der
                              Oberflaͤche betragen kann, ein Druk, den auch eine Roͤhre von dikem
                              Papiere auszuhalten vermag.
                           Es ist nun Zeit zur Entwiklung der Versuche selbst uͤberzugehen. Da diese
                              vorzuͤglich dahin gerichtet waren, zu erforschen, ob die Beleuchtung mit
                              Oelgas in Bezug auf dabei zu erhaltenden Gewinn anwendbar sey, so nahm ich mir vor
                              das von gleichen Gewichten verschiedener destillierter Substanzen erhaltene Gas zu
                              messen, welches mir sehr leicht geworden ist, indem mein Gasometer durch eine
                              verticale Scale in englische Cubikfuße und entsprechende Bruͤche getheilt
                              ist. Man mußte aber auch die beleuchtende Kraft des aus verschiedenen Substanzen
                              erhaltenen Gases bestimmen, weil diese bei verschiedenen Substanzen verschieden ist.
                              Dazu ist die Bestimmung des Volumens nicht hinreichend, weil 2 Cubikfuß Gas zuweilen
                              ebensoviel Faͤhigkeit zu beleuchten haben koͤnnen, als 4, 6 und 8 Fuß
                              nicht haben werden, und deßwegen halte ich das von vielen angenommene Messen,
                              welches die beleuchtende Kraft aus dem Volumen des verbrannten Gases bestimmt,
                              fuͤr unrichtig: denn ich betrachte die Dauer und Intensitaͤt einer
                              Flamme, als die Factoren der Faͤhigkeit zu beleuchten. Und daher ist die
                              beleuchtende Kraft im Verhaͤltnisse der Dauer und der Intensitaͤt der
                              Flamme. Jeder meiner Versuche wurde immer in genauester Vergleichung mit einer
                              Theaterlampe gefuͤhrt, und meine Gaslampe mußte stets ein Licht geben, das
                              jenem gleich war, welches mir bei der Vergleichung als Fundamental-Einheit
                              diente. Dieß
                              Gleichgewicht der Intensitaͤt zwischen beiden Flammen erhielt ich leicht,
                              indem ich an der gegenuͤberstehenden Wand die beiden Schatten desselben
                              Gegenstandes, welcher von meiner Gaslampe und der Theaterlampe gleich weit entfernt
                              war, beobachtete. So lange diese Schatten nicht vollkommen gleich stark waren,
                              oͤffnete ich immer langsam den Hahn meiner Lampe, (indem ich dadurch die
                              Flamme vergroͤßern oder verkleinern konnte), und erst dann hielt ich die
                              Intensitaͤt der beiden Flammen fuͤr gleich stark, wann sowohl nach
                              meiner Ansicht, als nach jener anderer Beobachter die Schatten vollkommen gleich
                              waren. Bei jedem Versuche bemerkte ich auch genau die Zeit des Anfanges und des
                              Endes der Beleuchtung, und sorgte mit Aufmerksamkeit dafuͤr, daß
                              waͤhrend der Zwischenzeit die Gasflamme sich gleich blieb. Bei einigen
                              Versuchen war der Vorstand unserer Theaterbeleuchtung gegenwaͤrtig, und
                              urtheilte als Richter uͤber dieselben; denn er bediente seine Lampe mit allem
                              Fleiße und wußte durch seine Erfahrung uͤber die
                              verhaͤltnißmaͤßige Staͤrke der beiden Flammen am sichersten zu
                              urtheilen; zu anderen Versuchen hatte ich einen wakeren Mahler gebethen, um genau
                              die Staͤrke des Schattens und die Lebhaftigkeit des Lichtes durch ihn kennen
                              zu lernen. Es ist also klar, daß ich keine Muͤhe sparte, um die
                              Beleuchtungskraft des Gases und die beiden Factoren derselben, die
                              Intensitaͤt naͤmlich und die Dauer desselben, mit Genauigkeit zu
                              bestimmen. Nach dieser Bestimmung kuͤmmerte ich mich wenig oder gar nicht um
                              das Maß des Gases, welches ich jedoch gewissenhaft angemerkt habe. Durch die erste
                              Reihe der mit Baumoͤl gemachten Versuche, welche so sonderbar sind, daß ich
                              sie hier im Detail angebe, wurde ich immer mehr in meiner Meinung
                              bestaͤrkt.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 6, S. 277
                              
                                 
                                 Eine Maylaͤnder Unze ist gleich 0,02723 Kilogrammen. A. d. O.
                                 
                              
                                 
                                 Ein englischer Cubikfuß ist gleich 0,028306 kubischen Metres. A. d. O.
                                 
                              
                           Bei Betrachtung dieser Tabelle wird man sehen, daß die Dauer des durch die Zersezung
                              von 4 Unzen Oel erhaltenen Lichtes im Durchschnitte nahe an 81 Minuten, und der
                              Unterschied zwischen Mehr oder Weniger kaum 3 Minuten betraͤgt, ein
                              Unterschied, der, bei so engen Graͤnzen, auch der Schwierigkeit der
                              Beobachtung zugeschrieben werden kann. Wenn man aber die Volumen des erhaltenen
                              Gases betrachtet, so wird man sich wundern, wenn man sieht, daß vom Minimum zum
                              Maximum ein Unterschied um mehr als das Doppelte statt hat; denn das Minimum des
                              erhaltenen Gases ist = 2 2/32 Cubikfuß, und das Maximum 4 1/4 Cubikfuß. Das
                              Schoͤnste aber ist noch, daß man bei einer doppelten Menge Gases beinahe eine
                              gleiche Menge Lichtes erhielt. Diese Thatsache uͤberzeugte mich, daß das Gas,
                              welches ich in geringerer Menge erhielt, in dem Verhaͤltnisse staͤrker
                              war als jenes, welches ich in hinlaͤnglicher Menge bekam. Meine Lampe brannte
                              im ersten Falle mit einer dichten und leuchtenden Flamme, in dem anderen mit einer
                              blassen und leichten, die ich ziemlich verlaͤngern mußte, um sie stets in der
                              angegebenen Intensitaͤt zu erhalten. Ferner verknallte das Gas, welches ich
                              in geringerer Menge erhielt, nur dann, wann es im Verhaͤltnisse von 1 : 6 mit
                              atmosphaͤrischer Luft gemischt wurde; waͤhrend das andere, welches ich
                              haͤufiger erhielt, im Verhaͤltnisse von 1 : 4 gemischt, detonirte.
                           Aus allem erhellt, daß die die Flamme hervorbringende Substanz im ersten und zweiten
                              Gase gleich ist mit dem einzigen Unterschiede, daß sie im ersten viel mehr
                              verdichtet ist.
                           Die Ursache, warum ich ein groͤßeres oder kleineres Volumen Gas erhielt, liegt bloß in der Starke des Feuers; so daß
                              ich aus 4 Unzen Oel, nach Belieben, bald 2 Cubikfuß, wann ich naͤmlich
                              ungefaͤhr 1/3 meiner Retorte gluͤhend machte, bald 4 Cubikfuß Gas,
                              wann ich die Retorte ganz gluͤhend machte, erhalten konnte, waͤhrend
                              die Quantitaͤt des Lichtes beinahe bestaͤndig gleich blieb.
                           Alles bisher gesagte erhellt geradezu als Thatsache, welche sich leicht theoretisch
                              erklaͤren laͤßt. Man weiß, daß das Oel erzeugende Gas bei
                              erhoͤhter Temperatur in gekohltes Wasserstoffgas zersezt wird, wovon es so
                              viele Arten von verschiedenem specifischen Gewichte gibt, und deren einige noch
                              nicht genau genug charakterisirt sind, und daß in diesen neuen Produkten dieselbe
                              Menge Flamme erzeugender Substanzen, Wasserstoff und Kohlenstoff,
                              zuruͤkbleibt. Da aber die Dichtheit der neuen Gasarten merklich kleiner ist,
                              als die des Oel erzeugenden Gases, so muͤssen sie nothwendig ein
                              groͤßeres Volumen erhalten.
                           Mit demselben Fleiße und auf dieselbe genaue Art, indem ich jeden Umstand des
                              Versuches gewissenhaft verglich, und immer dieselbe Argand'sche Lampe bei demselben
                              gleichfoͤrmigen Druke des Gasometers anwandte, habe ich die verschiedenen
                              gemeinen Oele zersezt und die Beleuchtungskraft derselben bestimmt, wie man aus der
                              am Ende gegebenen Tabelle ersehen kann, auf welcher sich auch die Elemente des
                              oͤkonomischen Calculs, von welchem wir bald sprechen werden, befinden. Die
                              zersezten Substanzen hatten immer das Gewicht von 4 Unzen maylaͤndisch; ich
                              bemerkte das erhaltene
                              Volumen Gas, die Beleuchtungskraft ausgedruͤkt in Minuten, von dem Augenblike
                              des Anzuͤndens an gerechnet und bei der bestimmten bestaͤndigen
                              Staͤrke einer Theater Argand'schen Lampe, und endlich auch das unzersezte
                              Residuum. Wenn man die Tabelle der Oele durchgeht, so wird man finden, daß ich auch
                              das Steinoͤl von Amiano zersezt habe. Man koͤnnte vielleicht glauben,
                              daß dieses Oel wegen seiner außerordentlichen Entzuͤndlichkeit sich
                              augenbliklich in Gas verwandeln, im Apparate verknallen und die Roͤhren und
                              Zusammenloͤthungen desselben zerreisser muͤßte; allein es geschah
                              nichts von allem dem bei meinen Versuchen; alles gieng regelmaͤßig ohne
                              Entzuͤndung und Geprassel vor sich. Man wird ferner sehen, daß ich auch
                              Theerwasser zersezt habe, welches noch viel entzuͤndlicher ist als
                              Steinoͤl, und auch dieses gelang ohne allen Nachtheil und folglich als Beweis
                              der Guͤte meines Apparates.
                           Auch Wallfischthran habe ich zersezt, nicht um bei uns eine Gasbeleuchtungsanstalt zu
                              gruͤnden auf diese Substanz, sondern um die Kosten dieses Oelgases in London
                              kennen zu lernen.
                           Endlich wird man bemerken, daß unter den Oelen, womit Versuche angestellt wurden, das
                              Oel aus Weinkernen die groͤßte, und das Repsoͤl und Theerwasser die
                              kleinste Beleuchtungskraft besizt.
                           Nach den Oelen richtete ich meine Versuche auf die gewoͤhnlichen wenig
                              kostspieligen Fette. Ich zerließ zuerst das Fett und goß es zerlassen in den mit dem
                              Blasenhahne versehenen Recipienten. Das Wasser des anderen an der Roͤhre
                              angebrachten Recipienten hielt ich in einer Temperatur von 40–50° R.,
                              damit das dem Versuche zu unterziehende Fett immer fluͤssig bleibe. Durch die
                              bloße Wendung des Hahnes ließ ich das fluͤssige Fett in die gluͤhende
                              Retorte. Die Tabelle zeigt, daß die Fette mehr Licht geben, als die Oele, und daß Schweinfett die
                              groͤßte, Pferdefett die geringste Beleuchtungskraft besizt.
                           Hierauf habe ich auch mit Fetten, welche mit gleichen Theilen Oeles gemischt wurden.
                              Versuche angestellt. Es waͤre interessant, diese Versuche zu erneuern, und
                              verschiedene Mischungsverhaͤltnisse zu probieren; allein, da meine Arbeit
                              schon zu sehr in die Laͤnge gebaken ist, so sey dieß fuͤr jezt genug.
                              Vielleicht werde ich bei einer anderen Gelegenheit diese Materie wieder vornehmen,
                              und meine Untersuchungen noch weiter ausdehnen. Die Tabelle gibt die groͤßte
                              Beleuchtungskraft dem mit Weinkernoͤle gemischtem Schweinfette, und die
                              geringste dem gleichfalls mit Weinkernoͤle gemischtem Hammelfette. Es
                              verdient bemerkt zu werden, daß die Beleuchtungskraft der Mischung groͤßer
                              ist, als die mittlere Kraft der beiden Substanzen, aus welchen sie besteht. Da das
                              Schweinfett allein 115, das Weinkernoͤl allein 86 gab, so muͤßte das
                              Gemenge (115 + 86)/2 = 201/2 = 100 1/2 seyn; indessen gab dieses Gemenge bei dem
                              Versuche 108. Bei den anderen Oelen und anderen Fetten ist der Unterschied auch
                              bemerkbar.
                           Bei der Zersezung des Weinkernoͤles mit Hammelfette verbunden, war die
                              Beleuchtungskraft dem Mittel am naͤchsten. Hieraus erhellt daß, da die Fette
                              im Allgemeinen mehr Kohlenstoff und weniger Sauerstoff als die Oele besizen, der
                              Ueberschuß von Kohlenstoff in den Fetten, welcher sich in den Fetten mit dem
                              uͤberschuͤssigen Wasserstoffe vereint, eine groͤßere Menge Oel
                              erzeugendes und gekohltes Wasserstoffgas gibt, welche eigentlich die
                              Beleuchtungskraft des Gases bilden.
                           Nebenstehende kleine Tabelle stellt die unter diesem Gesichtspunkte betrachteten
                              Thatsachen dar.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 6, S. 281
                              
                           Endlich koͤnnen meine vielfaͤltigen Beobachtungen und Versuche als
                              Basis zur Bestimmung der Kosten der Gasbeleuchtung im Vergleiche mit den Kosten der
                              gewoͤhnlichen Oelbeleuchtung dienen. Die Elemente des Calcules sind schon in
                              der oͤfters angefuͤhrten Tabelle bestimmt, welche alle von mir
                              beobachteten, und auf einen und denselben Maßstab zuruͤkgefuͤhrten
                              Thatsachen, enthaͤlt. Man nehme z.B. das Baumoͤl, und man wird dort
                              lesen: 4 Unzen Baumoͤl gaben 3,364 Cubikfuß Gas, welches waͤhrend 81
                              Minuten so stark beleuchtete, wie eine Argand'sche Theaterlampe, und 8 Denari, oder
                              1/12 der zersezten Substanz, unzerseztes Residuum zuruͤkließ. Um eine Stunde
                              lang die Beleuchtung zu unterhalten, muͤßte man 2, 962 Unzen Oel
                              destillieren, welches auf 3,702 Soldi kaͤme, weil das Maylander Pfund dieses
                              Oeles 15 Soldi kostet. Hieraus sieht man, daß die Kosten der Beleuchtung
                              waͤhrend einer Stunde, bloß nach dem Preise der Materie (ohne die Kohle zu
                              rechnen, die man waͤhrend einer Stunde bei der Operation braucht, und ohne
                              die Zinsen des Kapitals, das man zum Ankaufe der Maschine verwenden muß), in der
                              vorlezten Rubrike unserer Tabelle angegeben sind. Die Daten dieser numerischen
                              Bestimmung sind aus dem Versuche selbst und nach dem laufenden Preise der zersezten
                              Substanz genommen; erstere sind bleibend, leztere veraͤndern sich. Ich habe
                              die im Großhandel, nicht die im Handverkaufe, vorkommenden Preise angenommen, damit,
                              wenn diese nach Zeit
                              und Ort sich aͤndern, man den Calcul leicht nach neuen Daten verbessern kann.
                              Wenn man diese Rubrik unserer Tabelle durchgeht, so wird man finden, daß in der
                              Reihe der Versuche uͤber die Oele, 1, 627 Soldi das Geringste ist, und daß
                              also das Weinkernoͤl in Hinsicht der Wohlfeilheit beim Processe jedem anderem
                              vorzuziehen ist. Nach diesem kommt das Steinoͤl. Die hoͤchsten Kosten
                              der Beleuchtung waͤhrend einer Stunde steigen bis auf 5 Soldi, wenn man
                              Theerwasser anwenden wollte. In der Reihe der Versuche mit Fetten waren die
                              geringsten Kosten zu Gunsten des Schweinfettes ausgefallen, weil, wenn man diese
                              Substanz zersezt, eine Stunde Beleuchtung nur 1,390 Soldi kostet; am
                              hoͤchsten kaͤme Hammelfett zu stehen, weil die Flamme einer
                              Argand'schen Lampe mit diesem Fette waͤhrend einer Stunde 3,370 Soldi kosten
                              wuͤrde. Bei den Versuchen, wo Oele mit Fetten gemischt angewandt wurden,
                              waren die geringsten Kosten dort, wo man Weinkernoͤl in Verbindung mit
                              Schweinfette anwendet, weil mit diesen Substanzen die Beleuchtung waͤhrend
                              einer Stunde nur 1,389 Soldi kosten wuͤrde; am theuersten kaͤme die
                              Anwendung von Weinkernoͤl mit Hammelfett; denn die zersezte Materie
                              betraͤgt waͤhrend einer Stunde an 2,603 Soldi. Ich kuͤmmere
                              mich nicht um das unzersezte Residuum, weil, da es eine leichte Flamme mit einem
                              sehr langen lasurblauen Ringe gibt, die Beleuchtung bei dessen Zersezung Schaden
                              leiden wuͤrde.
                           Nun muß man aber auch den wirklichen Verbrauch an Oel, waͤhrend einer Stunde
                              bei einer gewoͤhnlichen Argand'schen Theaterlampe, wissen. Aus den vielen
                              Versuchen, welche ich anstellte, als zu Cremona die oͤffentliche Beleuchtung
                              befohlen wurde, fand ich, daß waͤhrend einer Stunde eine Unze und 3 Denari,
                              d.i. 1 1/8 Unze Oel, verzehrt wurden. Da man indessen auch auf die Kosten des
                              Dochtes, und auf das Oel denken muß, welches verloren geht, so nehme ich 1 1/4 Unze als die gefundene
                              Menge an, und bin sicher ehe zu viel, als zu wenig, gerechnet zu haben. Dieses Datum
                              stimmt auch mit den in Mayland in demselben Jahre bei aͤhnlicher Gelegenheit
                              gemachten und in der Biblioteca italiana (Tom. 12. p. 399.)
                              mitgetheilten versuchen, und wird zugleich durch die Erfahrung, bei der
                              oͤffentlichen Beleuchtung zu Cremona, Pavia und auch zu Mayland
                              bestaͤtigt, wird von den Theaterbeleuchtern angenommen, und von den
                              Unternehmern als vortheilhaft anerkannt. Nun geschieht die oͤffentliche und
                              die Theaterbeleuchtung mit gereinigtem Repsoͤle, wovon das RubboDer Rubbo ist gleich 25 Maylaͤnder Pfund zu 12 Unzen. im Handel 15 Lire, und also das Pfund zu 12 Unzen 12 Soldi kostet. Hieraus
                              laͤßt sich leicht finden, daß 1 1/4 Unze dieses Oeles in Maylander Geld 1 1/4
                              Soldi kostet, um welchen Preis man eine Stunde lang die gute Beleuchtung mittelst
                              einer Argand'schen Lampe sich verschaffen kann. Man vergleiche mit diesem Preise die
                              Kosten der Gasbeleuchtung waͤhrend einer Stunde, wie sie in der Tabelle
                              angegeben sind, und man wird sich uͤberzeugen, daß, es mag was immer
                              fuͤr eine Substanz zersezt werden, man immer bei derselben wird verlieren
                              muͤssen. In der That ist der geringste Preis, der sich aus den Versuchen
                              uͤber die Oele ergibt, 1,627 Soldi, wenn man, Weinkernoͤl anwendet,
                              und nur im Vergleiche mit der angewendeten Materie wuͤrde man 0,377 Soldi
                              verlieren. Wenn man Repsoͤl oder Baumoͤl anwenden wollte, so kostete
                              die Beleuchtung im ersten Falle mehr als das Doppelte, im zweiten mehr als
                              Dreifache, weil die Consumption der Materie 2 und 3 mal groͤßer ist.
                           Aus diesen Thatsachen geht ein allgemeiner Grundsaz hervor, den man bei
                              thermolampischen Versuchen in Hinsicht auf Oekonomie nie aus den Augen verlieren darf. Jedes
                              zersezte Oel verliert wenigstens die Haͤlfte seiner Beleuchtungskraft,
                              welcher Grundsaz bewundernswerth mit demjenigen uͤbereinstimmt, der erst
                              kuͤrzlich in England uͤber den Werth der Flamme im
                              Verhaͤltnisse zur Dichtheit des Brennmateriales dargethan wurde. Die Analysen
                              einiger Oele von Gay-Lussac und Thénard, von Saussure und anderen,
                              werden a priori den Grund dieser Angabe darthun
                              koͤnnen, weil der Sauerstoff, den diese zu 9 bis 10 0/0 enthalten, gewiß die
                              Verbrennung eines Theiles Kohlenstoffes in dem Distellier-Apparate zu seinem
                              Verluste hervorbringen muͤßte; außerdem findet man im Recipienten eine
                              merkliche Menge schwarzen Russes, welcher im Durchschnitte 1/15 0/0 des zersezten
                              Oeles betraͤgt. Alles dieses bestaͤtiget den aus meinen Versuchen
                              hergeleiteten Grundsaz immer mehr und mehr, und wird allein schon jede
                              thermolampische Unternehmung mit Oel verwerflich machen. Um dieß noch genauer zu
                              zeigen, nehme man z.B. Baumoͤl. 100 Theile dieses Oeles enthalten, nach
                              Gay-Lussac und Thénard, 77, 21 Kohlenstoff, 13, 36 Wasserstoff, 9, 43
                              Sauerstoff. Nun verwandeln sich 15 dieser 100 Theile in schwarzen Ruß, 8 bilden
                              beilaͤufig das unzersezte Residuum; um ferner die 9, 43 Sauerstoff zu
                              saͤttigen, werden bei 4 Theile Kohlenstoff verzehrt; also werden bei 100
                              Theilen Oel 28 Theile zu reinem Verluste verzehrt. Wenn man hierzu noch jenen Theil
                              feinen Theeres sezt, der sich an die Roͤhren anhaͤngt, und den
                              Oeldampf, der vom Wasser des Gasometers absorbiert wird, so wird man sich nicht
                              wundern, daß das Oel so viel an Beleuchtungskraft verliert, wann es in der
                              Thermolampe zersezt wird. Sezt man ferner noch das hinzu, was sich aus meinen vielen
                              wiederholten Versuchen ergibt, naͤmlich, daß das Volumen der Flamme einer Oel
                              Argand'schen Lampe zum Volumen einer Gas Argand'schen Lampe sich immer wie 1:2 oder
                              3:5 verhaͤlt, so muß man, um eine Flamme zu erhalten, die der einer gemeinen
                              Argand'schen Lampe gleich ist, die Gasflamme hinlaͤnglich verlaͤngern,
                              und deßwegen muß man an der Staͤrke des Lichtes verlieren. Aus allem ergibt
                              sich mir, daß die Theorie vollkommen mit dem oben angefuͤhrten Grundfactum
                              uͤbereinstimme, und daß die Oelthermolampe, bloß in Hinsicht auf die Materie
                              allein, Schaden bringt. Ich betrachte nun die Kosten der zur Zersezung der Oele und
                              Fette noͤthigen Kohlen.
                           Da ich jede Sache gewissenhaft schaͤzte, so beweisen mir meine Versuche, daß
                              man, um 7 Pfund Schweinfett zu zersezen, beinahe 3 Pesi oder 74 kleine Pfunde Kohlen
                              braucht, welche im geringsten Preise 3 Lire kosten, wonach sich der Preis der
                              Materie zum Preise des Brennmateriales ungefaͤhr wie 56 : 60, oder 1 : 1,071,
                              verhielte, also wuͤrde, nach diesem meinem Resultate, das Brennmittel
                              waͤhrend einer Stunde Beleuchtung mit Schweinfett 1,489 Soldi kosten.
                           Unsere Flamme kostet also an Materie 1,390 Soldig, dann fuͤr Brennmaterial
                              noch andere 1,489 Soldi; folglich kosten diese eben berechneten Dinge jezt schon
                              2,879 Soldi, und die Richtung ist noch nicht zu Ende, weil das Kapital der Maschine
                              noch nicht gerechnet wurde. Ich nehme in dieser Hinsicht den in England
                              gewoͤhnlichen Preis einer Oel-Thermolampe von 40 Argand'schen Flammen
                              an, welche der Maschinist De Ville um 200 Pfund Sterling oder 6200 Lire
                              Mailaͤndisch verkauft; und da diese Summe verloren Kapital ist, so berechne
                              ich sie nach Handelsregel und gesezlich zu 10 %. Dieß angenommen, so kommen die 40
                              Flammen im Jahre an Kosten der Maschine auf 620 Lire. Wenn dieser Apparat zur
                              Beleuchtung des Reverbers eines Theaters dienen soll, so wuͤrde ich in einem
                              Jahre fuͤr eine Flamme 1200 Beleuchtungsstunden rechnen, und fuͤr 40
                              Flammen 48000 Stunden, auf die man die Kosten von 620 Lire vertheilen
                              muͤßte. Nach dieser Hypothese kommt, bei der fuͤr die Oekonomie
                              vortheilhaftesten Weise, dem Apparate bei jeder Stunde Beleuchtung, 0,256 Soldi zur
                              Last, welche zu den schon oben berechneten Kosten der Flamme hinzugefuͤgt,
                              zulezt die wahrscheinlichen Kosten von 1,489 + 1,390 + 0,256 = 5,135 Soldi
                              fuͤr eine Flamme einer mit Fettgas beleuchteten Argand'schen Lampe geben,
                              d.i. mehr als das Doppelte von dem, was die Flamme einer Argand'schen Lampe mit Oel
                              kostet; folglich wuͤrde ein Reverber, welches in einem Theater-Jahre,
                              dieses zu 300 Tagen gerechnet, bei 4 Stunden Beleuchtung des Abends 3000 Lire
                              kostet, nach der neuen Methode 7524 Lire kosten. Ich habe uͤbrigens die
                              Gasbeleuchtung nicht mit der Unterhaltung und den zufaͤlligen Reparaturen der
                              Maschine belastet; und habe bei der Oelbeleuchtung die Kosten und die Unterhaltung
                              der Laternen weggelassen, welche jedoch gewiß geringer sind, als die ersteren.
                              Dieser Ueberschuß mag zur Ausgleichung jeder anderen kleinen Ausgabe bei der
                              Oelbeleuchtung dienen, die ich allenfalls bei dieser lezteren vergessen habe.
                           Wenn man nun auch bei einem Apparate in Großem etwas an Brennmateriale wird ersparen
                              koͤnnen, so fuͤrchte ich doch, daß man an der Menge des erhaltenen
                              Gases und an Beleuchtungskraft wird verlieren muͤssen, weil bei einer großen
                              Manufaktur schwerlich jener Fleiß wird angewendet werden koͤnnen, den man bei
                              einem physischen Experimente nicht scheut. Alles gegeneinander abgewogen, bin ich
                              uͤberzeugt, daß man niemals eine Beifalls wuͤrdige Gasbeleuchtung wird
                              erhalten koͤnnen, wenn man auf dieselbe nicht wenigstens doppelt soviel, als
                              auf die Oelbeleuchtung, wendet, und dieß nur unter der Bedingung, daß man
                              Schweinfett anwendet, indem, wenn man Baumoͤl zu derselben brauchen
                              wuͤrde, das Verhaͤltniß der Kosten der beiden Beleuchtungsarten:
                              1:4,857 stehen muͤßte; d.h. um nicht viel weniger, als fuͤnf Mal so
                              viel kosten wuͤrde. Daß Weinkernoͤl und Steinoͤl wuͤrde
                              sich der Oekonomie wegen noch am besten dazu eignen; allein noch immer mit Verlust
                              gegen das Schweinfett und die Fette.
                           Die Thermolampen-Beleuchtung, wird man sagen, gedeiht ja aber doch so
                              schoͤn zu London. Sollten wir glauben, daß die Englaͤnder der Liebe
                              der Neuheit einen sichtbaren Vortheil opfern? Um diese Frage angemessen zu
                              beantworten, muͤßte man vor Allem wissen, wieviel die Gasbeleuchtung zu
                              London nach dem gewoͤhnlichen Maßstabe der Beleuchtung kostet, d.h. was die
                              Flamme einer Argand'schen Gas-Lampe von der Starke einer Argand'schen
                              Oel-Lampe waͤhrend einer Stunde kostet, und diese Berechnung ist nicht
                              leicht mit Genauigkeit zu fuͤhren, weil wir hierzu keine bestimmte Daten
                              besizen. Die Thermolampen-Beleuchtung in London ist eine Spekulation einer
                              privilegirten Gesellschaft, und daher werden die genauen Daten der Kosten und der
                              Mengen nicht leicht bekannt gemacht. Gluͤklicher Weise hat man bei
                              Gelegenheit der aufgeworfenen Frage uͤber den Vorzug zwischen den Oel-
                              und Steinkohlen-Thermolampen ein sicheres Datum erfahren koͤnnen,
                              welches zur verlangten numerischen Bestimmung hinreicht. Der Fabrikant der
                              Oel-Thermolampen sagt uns, daß man in London eine Flamme einer Argand'schen
                              Lampe, welche vom Anfange der Nacht bis um 9 Uhr das ganze Jahr hindurch brennt, 4
                              Pfund Sterling oder 124 Lire unseren Geldes bezahlen muß. Man muͤßte nun
                              wissen, wieviel Stunden wirklicher Beleuchtung dieser Kontrakt begreift, was man
                              vielleicht dadurch erfahrt, daß man zuerst die mittlere Zeit des Unterganges der
                              Sonne, und dann die mittlere Dauer der Daͤmmerung in London bestimmt. Durch
                              Rechnung ergibt sich fuͤr die mittlere Zeit des Sonnenunterganges in London
                              ungefaͤhr 6 Uhr, und daher wird die mittlere Zwischenzeit zwischen dem Anfange der Nacht
                              und 9 Uhr taͤglich 3 Stunden betragen. Da es nun aber gewiß ist, daß die
                              Lichter nicht gleich bei Sonnenuntergange angezuͤndet werden, sondern etwas
                              spaͤter im Verhaͤltnisse der Dauer der Daͤmmerung, so; nehme
                              ich an, daß jeden Abend die Lichter im Durchschnitte ungefaͤhr um 7 Uhr
                              angezuͤndet werden. Man bedenke nun, daß vom 30. Mai bis 15. Julius zu London
                              die Sonne nach 8 Uhr untergeht, und daß zu dieser Zeit die Abenddaͤmmerung
                              bis zur folgenden Morgendaͤmmerung dauert, und man wird sehen, daß zu London
                              diejenigen, welche mit den Unternehmern der Gasbeleuchtung den erwaͤhnten
                              Kontrakt eingegangen sind, waͤhrend mehr als eines Monates keine Lichter
                              anzuͤnden; so daß man in einem Jahre nur 320 Beleuchtungstage zaͤhlen
                              kann. In Ermanglung genauer Daten bleibe ich jedoch dabei, daß die mittlere Dauer
                              der Beleuchtung das ganze Jahr uͤber alle Abende 2 Stunden, und folglich
                              dieser Kontrakt im Jahre 730 Beleuchtungsstunden betrage. Nun kosten 730 Stunden
                              gute Oelbeleuchtung in Mailand nur 45 Lire und 12 Soldi; also werden zu London die
                              Kosten der Beleuchtung mit Steinkohlengas sich zu den Kosten einer gleichen
                              Beleuchtung bei uns verhalten wie 1:2,719; d.h. die Englaͤnder wenden auf die
                              Gasbeleuchtung 2 u. 3/4 Mal soviel, als wir auf die Oelbeleuchtung wenden.
                           Dieß gilt von einer Steinkohlen-Thermolampe; wenn man die Kosten der
                              Beleuchtung mit Wallfischthran erfahren wollte, so gaͤben meine Versuche
                              hinlaͤngliche Daten, um der Wahrheit wo moͤglich am naͤchsten
                              zu kommen. Es ist gewiß, daß eine Stunde Beleuchtung mit Gas, welches man durch
                              Zersezung dieses Thranes erhaͤlt, nach meiner Tabelle an Materials allein
                              2,222 Soldi kostet. Das Brennmaterial kostet uͤberdieß 1,303 Soldi, wenn man
                              6 Lire fuͤr jeden metrischen Centner Steinkohlen, und die Staͤrke,
                              derselben zu 2/3 der
                              Staͤrke der Holzkohlen annimmt, wie es die Versuche von Clement und Deformes
                              beweisen. Dann kommen noch auf die Maschine 0,258 Soldi. Es wird also zu London eine
                              Stunde Beleuchtung mit Wallfischthrangas im Ganzen 3,783 Soldi kosten. Folglich wird
                              sich der Preis der Oelgasbeleuchtung zu London zum Preise der Oelbeleuchtung zu
                              Mailand verhalten beinahe wie 3:1. Alles dieß beweißt, daß man in London auf die
                              Gasbeleuchtung ungefaͤhr das Dreifache von dem wendet, was wir fuͤr
                              ein gleich starkes Licht bezahlen muͤssen. Eine Oelthermolampe wuͤrde
                              zu London, wenn man Schweinfett, Weinkernoͤl oder Steinoͤl in
                              derselben zersezen wollte, sogar noch hoͤher kommen als zu Mailand. Ich
                              behaupte jedoch nicht, daß der uͤber die Gasbeleuchtung in England
                              gefuͤhrte Kalkul, mit dem bei uns zu fuͤhrenden auf ein Tausendtel
                              zusammentreffen muͤsse; meine Versuche erlauben nur eine Annaͤherung,
                              welche jedoch fuͤr die gegenwaͤrtige Frage mehr als
                              hinlaͤnglich ist, weil, wenn die Rechnung sich sogar um das Doppelte von der
                              Wahrheit entfernte, es noch erwiesen waͤre, daß man zu London auf die
                              thermolampische Beleuchtung mehr wendet, als bei uns auf die Oelbeleuchtung nicht
                              gewendet wird, und dieß sogar, um eine noch merklich schlechtere Beleuchtung zu
                              erhalten, als jene, die man zu Cremona, Pavia und zu Mailand genießt und bewundert,
                              wie mich glaubwuͤrdige Augenzeugen versichert haben.
                           Diesem Allen widerspricht jedoch eine erwiesene Thatsache. Die Gasbeleuchtung gedeiht
                              zu London, und ich muß wiederholen, daß man nicht voraussezen kann, daß eine
                              Methode, bei der man im Passiv-Stande bleibt, so allgemein
                              eingefuͤhrt, erhalten und verbreitet seyn koͤnnte. Zur vollkommnen
                              Aufloͤsung dieses Zweifels muͤssen wir annehmen, daß es in Italien
                              keine Pflanzenoͤle, wie z.B. das Baumoͤl und Repsoͤl
                              gaͤbe; daß diese nur zu sehr hohem Preise aus entfernten Laͤndern
                              herbeigefuͤhrt werden muͤßten; so daß wir gezwungen waͤren, das
                              Weinkern- oder Steinoͤl zur Beleuchtung unserer Straßen und unserer
                              Theater anzuwenden. Dann wuͤrden wir eine rauchende, eine stinkende, eine
                              abscheuliche Beleuchtung haben; und wenn wir uns unter dieser Voraussezung
                              kraͤftig vornehmen wollten, dieselbe zu verbessern und das Licht leuchten zu
                              machen, so wuͤrde der Entschluß, auch doppelte Kosten nicht zu scheuen,
                              fuͤr die oͤffentliche wie fuͤr die Privatbeleuchtung gleich
                              nuͤzlich seyn. Dieß ist, wenn ich mich nicht irre, in England der Fall, wo
                              die feinen Pflanzenoͤle vom Auslande eingefuͤhrt werden
                              muͤssen, und mit sehr hohen Einfuhrszoͤllen belegt sind, so daß sie
                              aͤußerst theuer zu stehen kommen, und zum Gebrauche des Wallfischthranes
                              noͤthigen, der wenig kostet, und zu dessen Verbrauche die Regierung noch
                              uͤberdieß gern aufmuntern moͤchte, um den Wallfischfang, der die
                              beßten Seeleute dieses Reiches bildet, noch mehr empor zu heben. Nun aber brennt der
                              Wallfischthran aͤußerst schlecht, mit dunkler rauchender und stinkender
                              Flamme, weßwegen in England auch die oͤffentliche Beleuchtung ziemlich
                              schlecht ist, wie aus den Bemerkungen von Accum und Winsor erhellt, welche uns sagen, daß die Mauern der
                              Straßen durch den aͤußerst dichten Rauch, der aus diesen Laternen aufsteigt,
                              ganz schwarz gefaͤrbt sind. Es ist also kein Wunder, wenn die
                              Englaͤnder beim Destilliren und Zersezen dieser stinkenden Substanz, um sie
                              dadurch in sehr reines und hellbrennendes Gas zu verwandeln, ihre Rechnung finden.
                              Aber, Dank sey es unserem gluͤklichen Klima, wir befinden uns nicht in diesem
                              Falle; bei uns sind die guten zu einer hellen Flamme tauglichen Oele einheimisch,
                              und um geringen Preis zu haben; folglich kann das, was in England in Hinsicht der
                              Beleuchtung vortheilhaft ist, in Italien nur nachtheilig seyn. Dies gilt sowohl von
                              der Oelthermolampe, als von der Gasthermolampe, da man zu London auf diese beiden Methoden
                              in dem Verhaͤltnisse mehr wendet, als die Beleuchtung dadurch mehr verbessert
                              wird. Es erlaͤutert zugleich die von den englischen Thermolampikern gegebenen
                              Verhaͤltnisse der Staͤrke zwischen der
                              Wallfischthran-Beleuchtung und der Steinkohlen- oder
                              Oelgasbeleuchtung. Man sagt uns, daß sich die erste zur zweiten in Hinsicht auf
                              Staͤrke verhaͤlt wie 1:2 1/2, und die zweite zur dritten, wie 1:2.
                              Also die erste zur dritten, wie 1:5. In diesem Verhaͤltnisse ist das aus dem
                              Wallfischthrane erhaltene Gaslicht als Vergleichungspunkt erbaͤrmlich. Wenn
                              wir das schoͤne Licht einer guten Oel-Argand'schen Lampe als
                              Vergleichungspunkt annehmen, so muͤssen wir sagen, daß dieses 5 Mal besser
                              leuchtet, als eine gleiche Flamme des roh verbrannten Wallfischthranes. Die von
                              einigen angenommene Vergleichungsweise entscheidet nichts, wenn man nicht als
                              Element die Dauer der Flamme, und die Menge der Materie, die verzehrt wird, mit in
                              die Rechnung bringt.
                           Wenn nun die Sache sich so verhaͤlt, wie sie aus meinen Versuchen und aus
                              meinen arithmetischen Berechnungen sich ergibt, so darf ich wohl schließen, daß die
                              Gasbeleuchtung in Italien eine verderbliche Spekulation waͤre. Und wenn
                              Jemand noch darauf bestehen wollte, sie bei uns einzufuͤhren, so scheint es
                              mir jenem aͤhnlich, der auf St. Domingo und in der Havanna
                              Runkelruͤbenzuker-Fabriken einfuͤhren wollte.
                           
                           Tabelle der Beleuchtungskraft von vier Unzen verschiedener
                              Substanzen, und der Kosten derselben waͤhrend einer Stunde Beleuchtung, wenn
                              diese die Staͤrke, einer Argand'schen Theaterlampe besizt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 6, S. 292–293
                              
                                 
                                 In London.
                                 
                              
                           NB. Die Unzen und Soldi sind nach Mailaͤnder Fuß.
                              Das Mailaͤnder Pfund hat 12 Unzen oder 288 Denari und ist gleich 0,3267
                              Kilogrammen; die Mailaͤnder Lire hat 20 Soldi und ist gleich 0,7675 Franken.
                              Ein englischer Cubik-Fuß ist gleich 0,028306 cubischen Metres. A. d. O.