| Titel: | Beschreibung der verbesserten Apparate und Oefen, um Metalle oder andere Substanzen aus ihren Erzen zu scheiden, und von allen damit verbundenen, vereinigten oder gemengten Stoffen zu trennen, worauf Wilh. Evetts Sheffield, Gentleman in Somers Town, Parish St. Pancras, Middlesex, dd. 31. Oktober 1812 ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. III., S. 23 | 
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                        III.
                        Beschreibung der verbesserten Apparate und Oefen, um Metalle oder andere Substanzen aus ihren Erzen zu scheiden, und von allen
                           damit verbundenen, vereinigten oder gemengten Stoffen zu trennen, worauf Wilh. Evetts Sheffield, Gentleman in Somers Town, Parish St. Pancras, Middlesex, dd. 31. Oktober 1812 ein Patent erhielt.
                        Aus Th. Gill's technical Repository. N. I. Jaͤner 1822. S. 16. N. II. Februar. S. 81.
                        Mit Abbildungen auf Tab. II.
                        Sheffield's verbesserte Apparate, Metalle etc. zu scheiden.
                        
                     
                        
                           Mein verbesserter Apparat besteht aus zwei Theilen: 1) aus
                              einem Luftleiter, welcher in oder laͤngs dem Ofen angebracht ist, um
                              atmosphaͤrische Luft oder irgend eine andere zwekdienliche
                              Fluͤssigkeit in unmittelbare Beruͤhrung mit den in dem Ofen dem Feuer
                              ausgesezten Erzen zu bringen; 2) in einem verbesserten Napfe oder Gefaͤße zur
                              Ausscheidung des Zinkes aus seinen Erzen in metallischer Form, in welcher Hinsicht
                              auch meine Oefen gebaut sindFig. 3. ist ein
                                    anderer verbesserter Napf zu demselben Zweke dargestellt, der als weitere
                                    Erklaͤrung der Grundsaͤze des Hrn. Sheffield dienen kann. Die Form ist etwas abgeaͤndert, aber
                                    der Hauptunterschied besteht in den Seitenroͤhren, die mit der
                                    Hauptroͤhre zusammenmuͤnden. A. d. O..
                           Fig. 1. Tab.
                              II. stellt einen senkrechten Durchschnitt, und Fig. 2. den Grundriß eines
                              Reverberir-Ofens dar, an welchem obiger Luftleiter angebracht ist. Dieser
                              Luftleiter hat eine Oeffnung, welche, außer jener Luft, die durch den Ofen geht, und
                              ihres Sauerstoffes durch das Feuer beraubt wird, noch andere aͤußere
                              atmosphaͤrische Luft herbei fuͤhrt. Er kann an jedem Theile des Ofens
                              angebracht werden, wo die Natur der in demselben anzustellenden Operation es
                              erfodert; hier ist er an jenem Theile des Ofens dargestellt, den man die
                              Bruͤke nennt, welche Lage fuͤr einen Reverberir-Ofen die beßte
                              ist, weil auf diese Weise die atmosphaͤrische Luft uͤber die am Boden
                              des Ofens ausgebreiteten Materialien nach dem Schornsteine am anderen Ende desselben
                              hingeleitet wird. In Mennig-Brennereien muß der Luftleiter aber an der
                              Hinteren Wand angebracht seyn, oder der Thuͤre des Ofens gegenuͤber.
                              In den beiden Fig.
                                 1 und 2, stellt a die Roͤhre oder den
                              leitenden Theil des Luftleiters dar, und b die Oeffnung
                              oder Muͤndung desselben: diese Oeffnung muß ihren horizontalen Dimensionen
                              nach weit gemacht werden, damit die Luft sich verbreiten kann. cc ist der Herd oder die Flur; d der Schornstein; e der
                              Aschenherd und das Schuͤrloch. Das Einstroͤmmen der Luft regulirt
                              sich, nach Umstaͤnden, mittelst eines Hahnes, eines Registers, Schiebers oder
                              auf irgend eine andere Weise.
                           Fig. 3. stellt
                              meinen verbesserten Napf zur Ausscheidung des Zinkes aus seinen Erzen vor. aa sind die Seiten desselben; b ist das Fuͤll-Loch; c die Roͤhre, welche die Metalldaͤmpfe in
                              den Verdichter leitet; d eine andere Roͤhre, die
                              von c bis zur Hoͤhe der Fuͤllung, des
                              Erzes naͤmlich und der Kohlen, reicht. Da diese Roͤhre aus demselben
                              Materiale, wie der Napf, geformt, und von allen Seiten durchloͤchert ist, so
                              kann der sublimirte Zink mit der groͤßten Leichtigkeit in die Roͤhre
                              c gelangen, statt daß er, wie sonst, gezwungen
                              waͤre, seinen Weg durch die ganze Fuͤllung oder durch den
                              groͤßten Theil derselben zu nehmen. e ist eine
                              Seitenverbindung an
                              dem oberen Theile des Napfes, wodurch derselbe mit dem außen angebrachten Verdichter
                              Gemeinschaft erhaͤlt. Diese Verbindung dient zur Ableitung eines großen
                              Theiles von Zink durch Destillation, der sonst abwaͤrts getrieben, oder in
                              der Flamme verzehrt und zerstreut wird, so oft man den Dekel abheben muß, um die
                              Fuͤllung zu erneuern, oder die ausgebrannten Materialien herauszunehmen. f ist der Dekel fuͤr das FuͤlllochDer erste Versuch im Großen, Zink in
                                    metallischer Form aus Blende zu gewinnen, wurde in Kaͤrnthen am Ende
                                    des vorigen Jahrhundertes gemacht, und im Anfange des gegenwaͤrtigen
                                    Jahrhundertes stand eine Zinkhuͤtte, welche metallischen Zink aus
                                    Blende lieferte, zu Doͤlach in
                                    Kaͤrnthen im Umtriebe. S. Schultes Reise auf den Großglokner 2 Theil.
                                    Wir haben die Oefen in Doͤlach gesehen, und finden Sheffields Oefen
                                    und sein ganzes Verfahren sehr aͤhnlich. A. d. Ueb..
                           Fig. 4. stellt
                              einen Durchschnitt des Ofens dar, in welchem metallischer Zink aus seinen Erzen
                              geschieden werden soll; er laͤßt sich auch auf andere sublimir- oder
                              destillirfaͤhige Substanzen, wie Schwefel und Arsenik, anwenden. a ist die Kammer, oder das geschlossene Gefaͤß
                              des Ofens, welcher durch Feuer, das auf seinen Boden eben so, wie auf seine Deke und
                              seine Waͤnde wirkt, geheizt wird. Fig. 5. stellt denselben
                              Ofen in einem anderen vertikalen Durchschnitte dar, und Fig. 6. im Grundrisse. aa ist die Kammer; b
                              das Fuͤllloch mit seinem Dekel; d, d, d, sind
                              Verbindungs-Roͤhren, welche die Metall-Daͤmpfe in den
                              Verdichter leiten; e ist das Loch zur Ausleerung der
                              ausgebrannten Erze, welches waͤhrend der Operation wohl verstrichen werden
                              muß; f die Thuͤre; g
                              der Feuerherd; h das Schuͤrloch; i, i, i, i sind Oeffnungen, durch welche die Flamme aus
                              dem Feuerherde zur Hizung der Kammer emporsteigt; k, k
                              Zuͤge, durch welche die Flamme von dem Schornsteine in den Ofen gelangt; l, l, l, gewoͤlbte Bogen quer uͤber dem
                              Herde zur Stuͤzung der Kammer des Ofens. m, m,
                              ist das Gewoͤlbe des Ofens selbst; n, n, n, n, n,
                                 n, sind Seitenwaͤnde des Ofens aus Baksteinen; oo ist der Rost; p, p,
                                 p, sind eiserne Tragbalken, welche den Rost halten; q ist eine eiserne Platte zur Stuͤzung des Mauerwerkes uͤber
                              dem Aschenloche; r, r, r, das Aschenloch; s das Mauerwerk, oder das aͤußere Gemaͤuer
                              um den Ofen. Der Hauptvortheil dieser Art von Oefen ist, daß gepuͤlverte Erze
                              in denselben auf einer großen Flaͤche behandelt werden koͤnnen, was in
                              den Zinknaͤpfen oder den gewoͤhnlichen Oefen, wo die Erze eingestampft
                              werden, nicht der Fall ist. Aus eben diesem Grunde und in derselben Absicht bringe
                              ich, wo es noͤthig ist, entweder bewegliche Laden, oder feste Faͤcher
                              an, und breite die Erze gepulvert oder in Stuͤken in denselben aus.
                           Fig. 7. zeigt
                              den Enddurchschnitt und Fig. 8. den Grundriß eines
                              mehr zusammengesezten Ofens, welcher aus einer Menge geschlossenen Kammern, a, a. etc. besteht, welche eben so viele abgeschiedene
                              Raͤume oder Behaͤlter bilden, die von dem ersten und an den Seiten und
                              oben anschlagenden Feuer geheizt werden. Aus jeder dieser Kammern gehen End-
                              oder Seitenroͤhren heraus, um die aus den Erzen aufsteigenden Daͤmpfe
                              in den Verdichter t zu leiten. Dieselben Buchstaben
                              bezeichnen uͤbrigens hier dieselben Gegenstaͤnde, wie in Fig. 4, 5, 6.
                           Ich begnuͤge mich ferner nicht, bloß bewegliche Laden und feste Faͤcher
                              in diesem Ofen anzubringen, sondern mache noͤtigen Falles alle Boͤden
                              dieser Kammern, oder einige, (die der unteren ausgenommen) beweglich, so, daß man
                              sie Herausziehen, und wieder hineinsteken kann; auch bringe ich, wo es
                              noͤthig waͤre, Oeffnungen zwischen diesen Kammern an. Formen,
                              Dimensionen, Verbindungen der verschiedenen Theile muͤssen nothwendig nach
                              Umstaͤnden verschieden seyn, und jeder Sachkenner wird leicht die
                              gehoͤrigen Abaͤnderungen zu treffen wissen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
