| Titel: | Beschreibung eines sich selbst stellenden Krahnes. Von Hrn. A. Ainger in Everett-street. | 
| Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. VII., S. 35 | 
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                        VII.
                        Beschreibung eines sich selbst stellenden Krahnes. Von Hrn. A. Ainger in Everett-street.
                        Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures et Commerce, im Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXL. Mai 1822. S. 346.
                        Mit Abbildungen auf Tab. III.
                        Herr Ainger erhielt dafuͤr die silberne Medaille.
                        Ainger's Beschreibung eines sich selbst stellenden Krahnes.
                        
                     
                        
                           Fig. 1. Tab. XX. stellt
                              den Krahn von der Seite, Fig. 2. von Oben gesehen
                              dar.
                           
                           Die arbeitenden Theile an diesem Krahne sind die Trommel fuͤr das Seil a, mit dem Rade b an der
                              Achse desselben, dessen Zaͤhne in den Triebstok c
                              eingreifen. An der Achse dieses Triebstokes sind die beiden Stellraͤder dd in der, in Fig. 4. dargestellten,
                              Lage. Diese Achse laͤuft uͤber die Flaͤchen der
                              Stellraͤder hinaus, um die Hebel ff
                              aufzunehmen, welche sich frei, und ohne auf diese Stellraͤder zu wirken,
                              bewegen wuͤrden, wenn die Sperrhaken ee
                              sich nicht an ihrem oberen Ende befaͤnden, welche, wenn die Hebel sich in
                              einer gewissen Richtung bewegen, frei uͤber die Stell-Raͤder
                              weglaufen, waͤhrend sie bei einer anderen Richtung der Bewegung der Hebel in
                              die Zaͤhne dieser Raͤder eingreifen, und eine theilweise Umdrehung der
                              lezteren erzeugen. Die Hebel werden durch die Kurbeln hh in Bewegung gesezt, und theilen ihre Bewegung mittelst der Stangen gg mit, welche an Gewichter, die auf den Hebeln
                              gleiten, (und deren eines hier mit Nr. 1. bezeichnet ist) befestigt sind. Aus der
                              Lage der Kurbeln, welche durch eine gemeinschaftliche Spindel mit einander verbunden
                              sind, ist es offenbar, daß die beiden Hebel sich stets in entgegengesezter Richtung
                              bewegen, und dadurch eine beinahe stetige Bewegung in den Raͤdern, und
                              folglich auch an jeder an dem Seile q angebrachten last,
                              erzeugen.
                           Dieß ist Alles, was die Theile betrifft, welche zum Aufziehen der Last erfoderlich
                              sind. Was die Art und Weise anbelangt, wie die auf die Kurbel h angewendete Kraft in gleichfoͤrmiges Gleichgewicht mit den
                              verschiedenen Lasten gesetzt wird, welche die Maschine zu tragen hat, so beruht diese auf der Anwendung
                              eines Grundsazes, welcher zuerst in dem 36 Bande der Transactions dieser Gesellschaft aufgestellt und bekannt gemacht wurde.
                              Folgender Apparat ist fuͤr diesen Fall zur Anwendung dieses Grundsazes
                              noͤthig.
                           Die beiden Arme ii schwingen sich an der Achse der
                              fuͤr das Seil bestimmten Trommel, und sind mittelst eines Bolzens unter
                              einander verbunden, dessen Ende man unmittelbar uͤber der Walze k sieht; unter dieser Walze laͤuft das Seil weg,
                              welches die aufzuhebende Last haͤlt. Das Streben des Seiles, eine gerade
                              Richtung anzunehmen, veranlaßt ein dadurch nothwendig entstehendes Streben, die
                              Walze und mit dieser zugleich die Arme ii, in die
                              Hoͤhe zu heben, an welchen ein Gewicht l
                              angebracht ist, welches der geringsten Last, zu deren Hebung der Krahn gebraucht
                              werden soll, gleich ist. Die Lage der Arme ii, im
                              Aufrisse Fig.
                                 3, wird als die niederste angenommen, deren sie faͤhig sind, und
                              eine Last, welche dem Gewichte l gleich ist, an dem
                              Seile g angebracht gedacht. Durch eine alsogleich zu
                              beschreibende Vorrichtung werden beide gleitende Gewichte bei Nr. 1. auf den Hebeln
                              ff gehalten. Wenn eine zweimal schwerere Last,
                              als die vorige, oder das doppelte Gewicht von l
                              aufgezogen werden soll, so wird die Walze um die Haͤlfte des Unterschiedes
                              zwischen ihrer vorigen Lage und derjenigen, welche sie annehmen wuͤrde, wenn
                              das Seil eine gerade Linie, ra, bildete, gehoben.
                              Das Seil wird also die Lage, die mit dem Bruche 1/2 bezeichnet ist, annehmen,
                              waͤhrend die Gewichte an den Hebeln sich zweimal so weit, als sie ehevor von
                              dem Mittelpunkte der Stellraͤder entfernt waren, bis zwei hinab sich begeben.
                              Diese Gewichte steigen durch ihre eigene Schwere hinab, werden aber in diesem
                              Hinabsteigen durch kleine Seile oder Ketten beschraͤnkt, vv, von welchen man eines in dem Aufrisse Fig. 3. sieht.
                              Diese Seile laufen uͤber Rollen ww, und von
                              denselben durch vertikale
                              Loͤcher in den unteren Haͤlften der Achse der
                              Stell-Raͤder welche, in dieser Hinsicht, vor den oberen hervorstehen,
                              unter den Walzen an den Gewichten hin, und kehren durch obige vertikale
                              Loͤcher zuruͤk, wo sie dann ihrer Seits befestigt werden. Die anderen
                              Enden derselben sind an der aͤußeren Flaͤche einer Doppelschneke, oo, so aufgewunden, daß die Abwindung des Seiles
                              von der Spize derselben beginnt. An den Enden der Arme ii sind Rollen, t, angebracht, unter welchen
                              kleine Seile oder Ketten, wie vv, hinlaufen, deren
                              eines Ende an dem Geruͤste befestigt ist, waͤhrend das andere in der
                              Richtung sn uͤber die innere Flaͤche
                              der Schneke aufgewunden ist. Ein Blik auf die Figur wird zeigen, daß,
                              waͤhrend das Seil s sich uͤber den
                              weitesten Gang der Schneke aufwindet, das Seil v sich von dem kleinsten Gewinde
                              desselben abwindet. Wenn aber eine Last, durch welche die Arme ii ihre hoͤchste Erhoͤhung erhalten,
                              am Seile haͤngt, werden die Schneien, nachdem sie die Haͤlfte der
                              Umdrehungen, die sie machen sollen, gemacht haben, anfangen, diese Wirkung zu
                              andern, und die Seile vv werden sich von den
                              weitesten Gewinden abloͤsen, waͤhrend die Seile s auf den kleinsten aufgenommen werden. Eine Last, die viermal
                              groͤßer ist, als das Gewicht l, wird das Seil in
                              die Lage 1/4 bringen; und eine Last, die noch einmal so schwer als diese, oder
                              achtmal schwerer als das Gewicht l ist, wird das Seil
                              auf 1/8 heben, und die Schneken werden so wirken, daß, waͤhrend die Erhebung
                              der Walze k von 1 zu 1/2 die gleitenden Gewichte bloß
                              von 1 bis 2 auf den Hebeln sinken machte, die Erhebung der Walze von 1/4 zu 1/8
                              diese Gewichte durch den Raum von 4 bis 8 wird sinken lassen, wodurch ein stetes
                              Gleichgewicht zwischen der zu hebenden Last und der Kraft der Maschine erhalten
                              wird.
                           Die Rolle m steht mit ihrem unteren Rande in derselben
                              horizontalen Ebene, in welcher sich der obere Theil der Trommel befindet, auf welcher das Seil
                              aufgerollt ist, damit naͤmlich das Seil gleiche Winkel mit dem Horizonte auf
                              jeder Seite der Walze bildet, was zur genauen Anwendung des erwaͤhnten
                              Grundsazes nothwendig ist.
                           Das Gewicht kann auf die gewoͤhnliche Weise mittelst einer Bremse oder eines
                              Sperrades herabgelassen werden, nachdem vorlaͤufig die Sperrhaken ee aus dem Stell-Rade ausgehoben
                              wurden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
