| Titel: | Ueber eine verbesserte Methode, Bäume etc. durch Ableger fortzupflanzen. Von Samuel Taylor, Esqu. of Moston, bei Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. XIII., S. 106 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XIII.
                        Ueber eine verbesserte Methode, Bäume etc. durch Ableger fortzupflanzen. Von Samuel Taylor, Esqu. of Moston, bei Manchester.
                        Aus Herrn Gill's technical Repository. April 1822. S. 263.
                        Ueber eine verbesserte Methode, Bäume etc. durch Ableger fortzupflanzen.
                        
                     
                        
                           Diese verbesserte Methode, welche Hrn. Gill schon vor vielen Jahren von Hrn. Taylor
                              mitgetheilt wurde, besteht bloß in Anwendung jenes Verfahrens, das man seit
                              undenklichen Zeiten bei den Melken-Ablegern befolgt, auf junge Zweige von
                              Baͤumen und Straͤuchern etc., und wird beinahe auf dieselbe Weise
                              ausgefuͤhrt, wie Hrn. Judd'sPolytechn. Journ. Bd. 7. S. 220. Verfahren,
                              den Weinreben neue Wurzeln zu verschaffen; naͤmlich durch Einschnitte unter
                              den Blattstielen eines jeden Blattes, welche sich etwas uͤber denselben
                              verlaͤngern, und durch sorgfaͤltiges Abnehmen der scharfen Sporne oder
                              Enden jeder dadurch entstehenden Zunge, so, daß dadurch ein Halbkreis von
                              Wurzelfasern statt einiger, wenigen auf einem Punkte hervorgetrieben werden kann.
                              Der Zweig wird hierauf mittelst Haken oder Kluppen zwischen jedem Einschnitte auf
                              der Oberflaͤche der Erde, wenn dieß durch Niederbiegung desselben geschehen
                              kann, befestigt; wo nicht, so bringt man in einem weiten Topfe oder in einem
                              Kistchen, welches man auf einer Stuͤze ruhen laͤßt, Erde zu dem Zweige
                              hinauf, und bedekt denselben nur ungefaͤhr ein Zoll hoch mit Erde: das obere
                              Ende des Zweiges bleibt unbedekt. Der auf diese Weise von dem Mutterstamme mit
                              Nahrung versehene Zweig wird bald sowohl Wurzeln als
                                 Staͤmme aus jedem Blattstiele treiben, und wenn er gehoͤrig
                              eingeschlagen hat, kann man zwischen jedem Ableger durchschneiden, denselben
                              sorgfaͤltig herausnehmen, damit die Wurzelfasern so wenig als moͤglich
                              in Unordnung gerathen und dann verpflanzen, und auf diese Art aus jedem einzelnen Blattstiele (sollte heißen, aus jedem einzelnen Auge
                              in dem Winkel eines Blattstieles, Ueb.) einen neuen Baum
                                 bilden. Die vielen Vortheile, die diese Methode vor jeder anderen
                              gewaͤhrt, duͤrfen wohl kaum beruͤhrt werden, indem man sonst
                              aus jedem Ableger nur einen Stamm erhielt.