| Titel: | Ueber einen Bogenbeschreiber oder über ein Instrument, um Bögen von sehr großen Kreisen zu zeichnen und zu messen. Von Benj. Rotch, Esqu. of Turnival's Inn. | 
| Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. XXII., S. 152 | 
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                        XXII.
                        Ueber einen BogenbeschreiberHr. Rotch nennt dieses Instrument Arcograph, eine Benennung, die hoͤchst
                                 barbarisch, halb griechisch und halb lateinisch ist, und daher nicht geduldet
                                 werden darf. A. d. Ueb. oder über ein Instrument, um Bögen von sehr großen Kreisen zu zeichnen und zu messen. Von Benj. Rotch, Esqu. of Turnival's Inn.
                        Aus dem 39ten Bande der Transactions of the Society of Arts etc. in Gill's technical Repository. April 1822. S. 260.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IV.
                        Hr. Rotch erhielt dafuͤr die silberne Medaille.
                        Rotch über einen Bogenbeschreiber.
                        
                     
                        
                           Dieses Instrument dient zu beinahe aͤhnlichem
                              Gebrauche, wie die Kyklographen des Hrn. Nicholson und
                              anderer: man kann naͤmlich mittelst desselben auf einer gegebenen Sehne einen
                              Bogen beschreiben, dessen Mittelpunkt weit uͤber dem Bereiche eines
                              Zeichenbrettes etc. gelegen ist, den man also mit einem gewoͤhnlichen Zirkel
                              nicht beschreiben kann. Die so eben erwaͤhnten Instrumente erlauben jedoch
                              nicht, daß man die Grade der von ihnen beschriebenen Boͤgen messen
                              koͤnnte, und diese hoͤchst wuͤnschenswerthe Verbesserung wird
                              an dem gegenwaͤrtigen Instrumente durch einen Viertelkreis (Quadranten)
                              erhalten, dessen Grad-Eintheilungen die Groͤße des zwischen den Enden
                              einer Sehne beschriebenen Bogens zeigen, d.i. zwischen den Enden der Bolzen gg, Fig. 22. Tab. IV. gegen
                              welche die Schenkel des Instrumentes wirken.
                           
                           aa, aa sind zwei Schenkel von Holz oder Metall. An
                              einem derselben ist der messingene Viertelkreis bb
                              befestigt, welcher in 180 Theile getheilt ist. An dem anderen Ende ist der Bogen cde angebracht, der etwas groͤßer als ein
                              Viertelkreis ist. Bei c ist eine Trau-Kante (fiducial edge), und 90 Grade von dem Ende von D ist ein Punkt angebracht, so daß, wenn der Punkt c und Zero oder Null auf dem in Grade getheilten
                              Viertelkreise zusammentreffen, die beiden Schenkel aa,
                                 aa eine gerade Linie bilden. An der aͤußeren Kante des
                              Viertelkreises sind zwei Hervorragungen mit Stahlschrauben angebracht, auf welche
                              die Nieten ff wirken, deren Schultern den Bogen
                              cde in jeder Lage an den Viertelkreis bb andruͤken. Es ist offenbar, daß, wenn
                              die Schenkel unter einem Winkel von 90 Graden gestellt sind, der
                              Durchschnitts-Punkt, wenn er zwischen den Bolzen gg durchlaufen soll, einen Halbkreis beschreiben muß, und daß, wenn diese
                              Schenkel sich in einer geraden Linie befinden, derselbe Punkt nur eine gerade Linie,
                              und keinen Theil eines Kreises beschreiben kann. Diesem zu Folge wird der in 180
                              Theile getheilte Viertelkreis an der mit dem Punkte c
                              bezeichneten Abtheilung jeder Zeit die Groͤße des von diesem Instrumente
                              beschriebenen Bogens bezeichnen. Der Bogen cde ist
                              an der Trau-Kante gegliedert, um denselben aufschlagen, und den Bolzen aus
                              dem Wege raͤumen zu koͤnnen, wenn die Schenkel sich einem rechten
                              Winkel naͤhern. Fig. 23. ist ein
                              Durchschnitt des Gefuͤges in groͤßerem Maßstabe; die Achse bildet eine
                              Roͤhre zur Aufnahme einer Feder oder eines Bleistiftes, und hat an ihrem
                              unteren Ende einen flachen hervorstehenden Rand. Um diese Achse drehen sich die zwei
                              Theile des Gefuͤges, von welchen jeder an dem gehoͤrigen Schenkel
                              angebracht ist; das Ganze ist mit einem Halsbande umgeben, an dessen oberem Ende die
                              Achse vernietet ist, und dieses Niet haͤlt mittelst des unten hervorstehenden flachen Randes,
                              das Ganze zusammen. Die Bolzen gg duͤrfen
                              nie so dik seyn, daß sie die zur Aufnahme der Zeichen-Feder oder des Stiftes
                              bestimmte Roͤhre in ihrem Weglaufen uͤber dieselbe hindern
                              koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
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