| Titel: | Ueber gewisse Verbesserungen im Baue der Oefen für Kessel von allen Formen, und in der Methode, dieselben zu heizen, wodurch sowohl Ersparung an Brennmateriale, als Verbrennung des Rauches bezwekt wird, und worauf J. Wakefield, Maschinist zu Manchester in der Grafschaft Lancaster, am Ancoats-Plaze unter dem 6. Juni 1820 ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. XL., S. 304 | 
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                        XL.
                        Ueber gewisse Verbesserungen im Baue der Oefen für Kessel von allen Formen, und in der Methode, dieselben zu heizen, wodurch
                           sowohl Ersparung an Brennmateriale, als Verbrennung des Rauches bezwekt wird, und worauf J. Wakefield, Maschinist zu Manchester in der Grafschaft Lancaster, am Ancoats-Plaze unter dem 6. Juni 1820 ein Patent erhielt.
                        In dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. Nr. 240. Mai 1822. S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Wakefiel über Verbesserungen im Baue der Oefen für Kessel.
                        
                     
                        
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde
                              in den Abbildungen.
                           
                           aaa ist die Brust (die man auch oͤfters die
                              Bruͤke nennt) hinter dem Feuer: sie hilft die Flamme und die erhizte Luft,
                              waͤhrend diese vom Feuer weg in die Zuͤge steigen, aufwaͤrts
                              treiben, und in innigste Beruͤhrung mit dem Boden des Kessels bringen. Sie
                              findet sich an vielen Oefen fuͤr Kessel, die auch nur mit einiger Umsicht
                              gebaut sind. Die besagte Brust laͤuft von einer Seite bis an die andere quer
                              uͤber, und ist parallel mit der Vorderseite des Ofens. bbbbbb sind die Daͤmmer hinter der Brust
                              a, welche, so wie diese Brust selbst, die Flamme und
                              die erhizte Luft aufzuhalten streben, damit diese desto mehr Zeit gewinnen, ihre
                              Hize dem Kessel mitzutheilen. Vor dem Datum dieses Patentes pflegte ich die
                              Daͤmmer hinter der Brust in rechten Winkeln auf die Seiten des Bettes (oder
                              Grundes des Zuges) anzubringen; gegenwaͤrtig lasse ich aber den
                              Daͤmmer, welcher zunaͤchst an der Brust steht, von dieser sich
                              entfernen, so wie er von der Seite hervortritt, die entfernteren Daͤmmer
                              lasse ich aber der Brust sich naͤhern, wie D
                              zeigt. Diese Daͤmmer erstreken sich von der Seite an etwas uͤber die
                              mittere Laͤngenlinie des besagten Bettes. Die oben beschriebene Neigung
                              derselben gegen die Brust laͤßt sie ihren Zwek besser erfuͤllen, als
                              wenn sie unter rechten Winkeln auf die Seiten da stehen, und dieß ist eine der
                              Verbesserungen, worauf ich mein Patent erhielt. Wenn der Kessel bedeutend lang ist,
                              so kann die Zahl dieser Daͤmmer auf vier, fuͤnf, ja sogar bis auf
                              sechs vermehrt werden. cc ist die
                              Kruͤmmung. Diese Kruͤmmung, welche auf der Brust a ruht, und von derselben weg uͤber das Feuer
                              hervorragt, hindert die Entweichung des noch unverzehrten Rauches, welcher sonst zu
                              schnell zugleich mit der erhizten Luft (die waͤhrend ihres Durchganges durch
                              das Feuer ihren Sauerstoff verlor, und nicht mehr laͤnger im Stande ist
                              Verbrennung zu unterhalten) in den Zug hinausfahren, und durch denselben entweichen
                              wuͤrde, ohne seine Schuldigkeit gethan zu haben. Der auf diese Weise
                              zuruͤkgehaltene Rauch stoͤßt aber hier zugleich wieder auf frische
                              Luft, welche durch die Luftzuͤge mmmmmmm,
                              welche weiter unten beschrieben werden sollen, herbeigefuͤhrt wird, wird in
                              das Feuer zuruͤkgeworfen, und findet auf diese Art dort Oxigen genug zu
                              seiner Verbrennung. dddddd sind die
                              gewoͤlbten Seiten des Ofens, welche aus dem Boden desselben aufsteigen, gegen
                              den Mittelpunkt des Ofens sich gegeneinander neigen, und so, gegen die
                              gewoͤhnliche Weise, den Ofen an seinem Boden weiter machen. Durch diese
                              Vorrichtung wird die Flamme und der Rauch waͤhrend des Aufsteigens (durch den
                              mit ihnen zugleich in die Hoͤhe fahrenden Stromm der erhizten Luft)
                              gezwungen, etwas quer durch das Feuer und an dem Boden des Kessels hinzulaufen,
                              statt daß sie, wie sonst, auf einmal in gerader Linie nach dem Zuge hingiengen; auf
                              diese Weise wird die Temperatur des Rauches erhoͤht, und derselbe dadurch in
                              einen Zustand versezt, in welchem er sich, wenn er noch irgendwo unzersezte Luft
                              trift, theilweise waͤhrend seines schnellen Durchganges durch das Feuer
                              entzuͤnden kann. Diese Verbesserung habe ich vor dem Datum dieses Patentes,
                              aber oͤffentlich, zuerst eingefuͤhrt, und mache daher keinen
                              Patent-Anspruch auf dieselbe. Der Kuͤrze wegen werde ich diese
                              gewoͤlbten Seiten geradezu die Woͤlbung (the
                                 curves) nennen. eeee sind die
                              Fuͤße (jambs) welche hinten an dem inneren oder
                              hinteren Ende des Rostes an den Seiten des Ofens hervortreten, dicht an der
                              Seitenwoͤlbung ddd, und senkrecht von der
                              Spize derselben bis auf den Boden des Ofens. Diese Fuͤße unterstuͤzen
                              die Wirkung der Seitenwoͤlbung, indem sie die Flamme von der Seite her
                              zwingen durch das Feuer durchzugehen, ehe sie in den Zug entweichen kann. ffffff sind die Zuͤge. Ich baue meine
                              Seitenzuͤge (diejenigen naͤmlich, welche an den Seiten des Kessels
                              umher ziehen) am Grunde weiter, und oben enger (siehe B)
                              als gewoͤhnlich, und gebe hiedurch dem Ruße mehr Spielraum, sich auf dem
                              Boden anzulegen, damit er den Zug nicht verlegt, und druͤke die heiße Luft,
                              waͤhrend sie zum Schornsteine hinauszieht, in dem oberen horizontalen Theile
                              des Zuges, der gerade uͤber denjenigen Theil des Kessels hinzieht, der von
                              der unmittelbaren Einwirkung des Feuers am meisten entfernt ist, desto dichter an
                              die Seiten des Kessels. Da ich indessen die Zuͤge schon vor dem Datum des
                              Patentes, auf diese Weise oͤffentlich baute, so nehme ich sie nicht als
                              Patent-Recht in Anspruch, und wuͤnsche nur die Aufmerksamkeit des
                              Erbauers eines solchen Ofens auf diesen Umstand hingelenkt zu haben, indem er dazu
                              beitraͤgt, den Zwek eines gut gebauten Ofens zu foͤrdern. gg ist der Kessel. hh der Rost. Ich lege die Stangen des Rostes an ihrem hinteren Ende weiter
                              auseinander, und an ihren vorderen naͤher zusammen, als gewoͤhnlich,
                              wo sie in der Regel parallel liegen. Ich war der Erste, der diese Verbesserung an
                              dem Roste vornahm, nehme dieselbe aber nicht als Patentrecht in Anspruch, da ich sie
                              vor dem Datum des Patentes bekannt machte. Der Vortheil, der durch diese
                              Verbesserung entsteht, ist folgender. Da die Roststangen vorne naͤher an
                              einander liegen, so ist weniger Gefahr dabei, daß die kleineren Kohlen, wenn das
                              Feuer angeschuͤrt wird, durchfallen; sie werden uͤberdieß noch
                              zusammenpaken (coke), ehe sie auf dem Roste nach hinten
                              zuruͤk gestoßen werden, und da die Stangen an diesem hinteren Theile des
                              Rostes weiter von einander stehen, lassen sie desto mehr Luft durch, und man darf um
                              so weniger besorgen, daß die Kohlen durchfallen, da sie auf dem vorderen Theile des
                              Rostes eher zu groͤßeren Massen zusammengeflossen sind, als sie das weitere
                              Hintertheil desselben erreichen. Ich habe aber zeither eine andere Verbesserung angebracht, die einen
                              Theil des gegenwaͤrtigen Patentrechtes ausmacht. Statt daß ich
                              naͤmlich alle Stangen des Rostes so lege, daß sie nach hinten zu immer weiter
                              voneinander stehen, als vorne, wie die Zeichnung in D
                              ausweiset, lege ich jezt drei bis sechs (je nachdem der Rost breit ist) an jeder
                              Seite des Ofens parallel nebeneinander, und nur die mittleren so, wie sie in der
                              Zeichnung dargestellt sind. Die Ursache, warum ich drei, vier, oder mehrere Stangen
                              an jeder Seite parallel neben einander lege, ist diese, damit die Zaͤhne des
                              Instrumentes, welches ich die Rost-Harke nenne, (grate-rake, und welches weiter unten beschrieben wird), sich frei
                              zwischen den Stangen des Rostes an den Seiten des Ofens bewegen koͤnnen.Es ist offenbar, daß diese Bemerkungen
                                    uͤber den Bau des Rostes nur fuͤr Steinkohlenfeurung passen
                                    koͤnnen. A. d. Ueb.
                              iii sind Thuͤren, welche die horizontalen
                              Zuͤge oͤffnen, wenn dieselben gereiniget werden sollen. kk ist die Ofenthuͤre (das
                              Schuͤrloch). ll sind Oeffnungen fuͤr
                              die Stangen, durch welche die Schieber oder andere Vorrichtungen die Oeffnungen,
                              durch welche die aͤußere Luft, in die Luftzuͤge oder in die unten zu
                              beschriebenen Blaßbalge zugelassen wird, oͤffnen, oder schließen. mmmmmmm sind Luftzuͤge oder Geblaͤse
                              auf die Brust a unter dem Gewoͤlbe cc, welche aus dem queren Luftzuge 11 frische Luft
                              herbeifuͤhren, um Sauerstoff zur Entzuͤndung des Rauches zu liefern,
                              welcher sonst unversehrt durch die Zuͤge abgehen wuͤrde. Dieser
                              lezteren koͤnnen nun so viele da seyn, als man braucht, ihre Oeffnungen
                              koͤnnen enger oder weiter seyn, oder man kann statt mehrerer eine lange
                              Oeffnung anwenden. mmmm sind
                              Seiten-Luftzuͤge oder Seitengeblaͤse zu demselben Zweke. 11 ist
                              der quer laufende Luftzug, der frische Luft aus der Aschengrube erhaͤlt. An
                              dem oberen Theile dieses Luftzuges befinden sich Oeffnungen (welche ich die Blaͤser (blowers) mmmmmmm nenne), welche die Luft aus dem Luftzuge
                              in den Ofen gelangen lassen, und frische Luft zur Entzuͤndung des Rauches
                              herbeifuͤhren, wie oben bemerkt wurde. 2, 2, sind
                              Seiten-Luftzuͤge, welche Luft aus der Aschengrube erhalten, und sich
                              mit ihren oberen Enden in die Blaͤser mm
                              oͤffnen, um an den Seiten des Ofens Luftstroͤme
                              herbeizufuͤhren, und dadurch Sauerstoff zum Verbrennen des Rauches zu
                              liefern. Zuweilen habe ich bloß einen von diesen Seitenzuͤgen (mm Fig. D) an jeder
                              Seite des Ofens, einige Zolle vor dem hintern Ende des Rostes; wenn aber der Ofen
                              groß ist, so bringe ich noch einen zweiten (nn) zu
                              jeder Seite und noch weiter vorwaͤrts aus demselben Grunde an. 3 ist die
                              Aschengrube. Nachdem ich nun (um die gegenwaͤrtige Erklaͤrung
                              vollkommen verstaͤndlich zu machen fuͤr jeden, auch nur
                              mittelmaͤßigen, Ofenbaumeister) eine allgemeine Beschreibung eines Ofens
                              gegeben habe, an welchem jene Verbesserungen, fuͤr welche ich das Patent
                              erhielt, angebracht sind, gehe ich jezt zur Aufzaͤhlung dieser Verbesserungen
                              uͤber, und zwar zuerst zu dem Geblaͤse oder den Blaͤsern mm mm mm (Fig. B) und
                              m (Fig. C). Hier muß ich
                              bemerken, daß dieses Geblaͤse weit groͤßere Wirkung thut, wenn es
                              gegen das Feuer gerichtet ist, als wenn Oeffnungen aus dem Querzuge (11) gerade
                              gegen den Boden des Kessels blasen sollen; denn in dem lezteren Falle wird der
                              Rauch, wenn er nicht, ehe er bis zur Kruͤmmung (c) hinaufgelangte, stark genug erhizt ist, um entzuͤndet werden zu
                              koͤnnen, ungeachtet dieses Zutrittes der Luft unverzehrt in den Zug gelangen,
                              und die gegen den Boden des Kessels gerichteten Luftstroͤme werden nur
                              Unheil, statt Vortheil, erzeugen, da sie dieselben kuͤhlen. Wenn man ferner
                              diesem, von solchen an dem Boden des Kessels anschlagenden Luftstroͤmen
                              herruͤhrenden, Abkuͤhlen dadurch abhelfen will, daß man Ziegel
                              uͤber die Oeffnungen des Querluftzuges legt, so wird, wenn auch dadurch diese
                              Luftstroͤme an dem geraden Anprellen gegen den Boden des Kessels gehindert
                              werden, doch immer noch ein Theil des Rauches unverbrannt entweichen, weil er nicht
                              gehoͤrig erhizt wurde. Durch die Richtung hingegen, welche ich meinem
                              Geblaͤse gebe, wird die Luft, welche durch dasselbe in den Ofen gelangt, den
                              Rauch zuruͤkjagen; dieser wird, nachdem er die Brust erreicht hat,
                              uͤber die Kruͤmmung muͤssen, und die Richtung der
                              Luftstroͤme wird, vereint mit dieser, den Rauch in das Feuer
                              zuruͤktreiben, wo er eine hinlaͤngliche Temperatur erhaͤlt, um
                              vollkommene Verbrennung und Verwandlung in Flamme, ehe er in die Zuͤge
                              abgeht, zu sichern. Durch dieses vollkommene Verbrennen wird der Rauch selbst zu
                              Feuer-Materiale, und erzeugt hiedurch Ersparung an Kohlen. Was Zweitens die schiefstehenden Daͤmmer betrifft (bbb in Fig. C und bbb in Fig. D) so
                              gestattet der erstere oder vorderste der heißen Luft und der Flamme mit weniger
                              Unterbrechung durchzugehen, als die mehr ruͤkwaͤrts hinter dem Kessel
                              befindlichen, indem er der unmittelbaren Einwirkung des Feuers und der uͤber
                              die Brust und die Kruͤmmung hinschlagenden Flamme naͤher ist; die
                              hinteren, von dem Feuer mehr entfernten, haben eine entgegengesezte Richtung, damit
                              sie die Flamme desto kraͤftiger zwingen koͤnnen, ihre Hize an dem von
                              dem Feuer am weitesten entfernten Theile des Kessels abzusezen. Diese Daͤmmer
                              sind, (so wie die Brust) mit Kruͤmmungen an ihrem oberen Ende versehen,
                              welche gegen das Feuer hin, hervorragen, damit sie desto kraͤftiger ihre
                              Wirkung zu leisten im Stande sind. Drittens sind die
                              Stangen des Rostes zu jeder Seite desselben parallel gelegt: ihre Vorrichtung wurde
                              oben so deutlich beschrieben, daß kein Mißverstaͤndniß moͤglich ist.
                              Obschon aber die Stangen an jeder Seite parallel gegeneinander liegen, so sind sie doch nicht parallel
                              mit jenen an der gegenuͤberstehenden Seite: denn diese muͤssen
                              nothwendig an ihrem hinteren Ende von jenen an der anderen Seite sich entfernen, da
                              die Lage der mittleren Stangen es nicht anders gestattet. Viertens: die Rost-Harke. Sie sieht etwas dem Werkzeuge gleich, von
                              welchem sie den Namen fuͤhrt, und besteht aus einer eisernen Querstange am
                              Ende eines langen und hinlaͤnglich starken eisernen Stiels. Diese Querstange
                              ist mit drei oder sechs eisernen Zaͤhnen versehen (nach der Groͤße des
                              Rostes) deren Entfernungen voneinander mit jenen Stangen des Rostes und ihrer
                              vertikalen Lage im Verhaͤltniße steht, und die so lang sind, daß, wenn diese
                              Querstange so eingebracht wird, daß sie die untere Seite der Stangen des Rostes
                              beruͤhrt, diese Zaͤhne drei Zoll und daruͤber uͤber die
                              obere Seite derselben emporragen. Der Kopf dieser Harke (diese Querstange
                              naͤmlich mit ihren Zaͤhnen wird, wenn sie gebraucht wird,
                              ungefaͤhr ein Drittel von dem hintern Ende der Roststangen angesezt; die
                              Zaͤhne werden dann zwischen den Stangen des Rostes in das Feuer
                              durchgeschlagen, und wenn sie ruͤkwaͤrts gestoßen werden, schieben sie
                              die bedeutendsten, auf dem Rostwagen liegenden, Kokes auf das hintere Ende des
                              Rostes zuruͤk, wo ich sie liegen lasse, bis ich das Feuer nachschuͤre
                              oder neu anschuͤre. Ich unterhalte das Feuer auf folgende Weise. Nachdem ich,
                              wie gesagt, das Feuer, welches an den beiden Seiten des Ofens auf den parallelen
                              Stangen des Rostes lag, gegen das hintere Ende dieser Stangen zuruͤkgeschoben
                              habe, breite ich das Feuer auf der Mitte des Rostes gegen die Seiten und nach der
                              Brust hin aus, und bringe dann frisches Feuer-Materiale auf die Mitte des
                              Rostes. Auf diese Weise unterhalte ich die Flamme an den Seiten des Rostes, wo sie
                              unter der Woͤlbung (ddd) aufsteigt,
                              heruͤberschlaͤgt, und den Rauch erhizt und entzuͤndet, welcher
                              allzeit bei dem Nachschuͤren sich am haͤufigsten entwikelt. Diese Harke wird auf
                              einer Walze hin und hergeschoben, ganz so, wie der gewoͤhnliche
                              Schuͤrer, dessen man sich seit laͤngerer Zeit bedient, um die
                              Zwischenraͤume zwischen den Stangen des Rostes zu oͤffnen, und Luft zu
                              dem Feuer gelangen zu lassen. Zuweilen jedoch, wenn der Ofen so groß ist, daß
                              mechanische Beihuͤlfe noͤthig wird, haͤnge ich die Zapfen der
                              besprochenen Walze in senkrechte Falzen, so, daß die Walze mittelst eines Hebels
                              gehoben oder gesenkt werden kann, und an einem Ende der Walze bringe ich ein Zahnrad
                              an, welches von einem Triebstoke getrieben wird, der entweder durch die Hand, durch
                              eine Kurbel oder irgend eine schikliche Vorrichtung in dem Vorhause in Bewegung
                              gesezt wird, oder ich bediene mich anderer wohlbekannter mechanischer
                              Huͤlfsmittel um Achsen zu heben oder zu senken. In diesem Falle ist der
                              Ruͤken des Stiels der Harke gezaͤhnt, und greift ihn ein an der Walze
                              (oder an der, statt dieser, vorhandenen Achse) befindliches Zahnrad, so daß, wenn
                              die Walze umgetrieben wird, die Harke dadurch mit fortgerissen wird. Die Ursache,
                              warum die Harke so eingerichtet seyn muß, daß sie steigt und faͤllt, ist, um
                              ihre Zaͤhne zwischen den Stangen des Rostes durchzubringen, und dieselben
                              herauszubringen, oder hinabzuziehen, nachdem sie das auf den parallalen Stangen des
                              Rostes an der Seite befindliche Feuer zuruͤkgeschoben haben, oder, statt
                              eines gesammelten Ruͤkens am Stiele der Harke bediene ich mich irgend eines
                              andern mechanischen gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Mittels, wodurch eine
                              genaue abwechselnde Bewegung an irgend einem aͤhnlichen Apparate
                              hervorgebracht wird. Meine Verbesserungen beziehen sich indessen nur auf diese
                              Harke, und nicht auf die Art und Weise sie zu heben oder zu senken, vorwaͤrts
                              oder ruͤkwaͤrts zu schieben, was auf mehrere den Mechanikern
                              wohlbekannte Weisen geschehen kann. Wenn der Ofen groß ist, so bediene ich mich zuweilen zweier
                              Querstangen mit Zaͤhnen auf demselben Stiele parallel neben einander, und 6
                              bis 7 Zoll und daruͤber von einander, und zuweilen, wenn der Ofen sehr groß
                              ist, habe ich fuͤr jede Seite des Rostes eine eigene Harke. Fuͤnftens: die Art der Feuerung, die zur
                              Erlaͤuterung des Gebrauches der Harke so umstaͤndlich beschrieben
                              wurde, daß hier nur wenig mehr zugesezt werden darf. Wer nur immer mit der
                              Behandlung der Kessel-Oefen bekannt ist, weiß, daß nach der
                              gewoͤhnlichen Methode bei dem Nachschuͤren das Feuer so ziemlich
                              gleichfoͤrmig uͤber die Stangen des Rostes ausgebreitet wird; wenn man
                              aber dieses Verfahren nicht aufgibt, und das meinige, welches ich oben beschrieben
                              habe, dafuͤr annimmt, wird man von meinen Verbesserungen nie vollen Vortheil
                              ziehen koͤnnen; jeder faͤhige Arbeiter wird aber sehr leicht im Stande
                              seyn, meine Verbesserungen auf Kessel von andern Formen nach Umstaͤnden
                              anzuwenden. Wenn der Boden des Kessels kreisfoͤrmig, und vorzuͤglich
                              wenn er klein ist, dann koͤnnen die Daͤmmer bbb wegbleiben. Was endlich leztens meine Zuͤge und andere Theile an dem Ofen betrifft, welche
                              eine besondere Form von Ziegeln noͤthig haben, so halte ich es fuͤr
                              viel besser den Thon in den gehoͤrigen Moͤbeln vor dem Brennen zu
                              formen, statt daß man die gebrannten Ziegel erst in die verlangte Form haut. Denn
                              dadurch wird nicht bloß dem Erbauer des Ofens Zeit und Muͤhe erspart, sondern
                              er gewinnt auch den Vortheil, daß er nicht Gefahr laufen darf, die Ziegel zu
                              sprengen. Ueberdieß bin ich der Meinung, daß die Feuerseite der Ziegel von was immer
                              fuͤr einer Form dem Feuer weit laͤnger zu widerstehen vermag, als eine
                              neue Flaͤche an denselben, die man durch Zuhauen oder Absaͤgen erzeugt
                              hat, und Oefen aus Ziegeln erbaut, welche vor dem Brennen die gehoͤrige Form
                              erhielten, werden laͤnger dauern ohne einer Ausbesserung zu beduͤrfen,
                              als solche, die auf die gewoͤhnliche Weise erbaut wurdenWir glauben unsere hochdeutschen Landsleute
                                    auf diese sehr richtige Bemerkung des Hrn. Wakefield nicht genug aufmerksam machen zu koͤnnen: unsere
                                    nieder deutschen Landsleute verstehen das Ziegelbrennen hundertmal besser
                                    wie wir, und selbst besser als die Englaͤnder. Ob unsere Maurer und
                                    Baumeister mit der Bemerkung des Hrn. Wakefield
                                    zufrieden seyn werden, wissen wir nicht; denn die ersteren
                                    vertaͤndeln gern ihre Zeit mit Steinpiken, die lezteren aber das Geld
                                    des Bauherrn, und wollen durchaus nicht, daß irgend eines ihrer Meisterwerke
                                    lang dauere, damit man ihrer huͤlfreichen Hand bald wieder
                                    beduͤrfe. A. d. Ueb.. Dieß gilt, wie es sich von selbst
                              versteht, nur von Oefen, welche Ziegel erfodern; denn meine uͤbrigen
                              Verbesserungen lassen sich auch auf solche Oefen anwenden, zu welchen Eisen oder
                              anderes Metall oder andere Materialien angewendet werden, wie zuweilen bei Kesseln
                              fuͤr Dampfboͤthe der Fall ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
