| Titel: | Hrn. Jakob Green's, Professor zu Nassau-Hall, Princeton in den vereinigten Staaten, neues Löthrohr. | 
| Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. XXIII., S. 183 | 
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                        XXIII.
                        Hrn. Jakob Green's, Professor zu Nassau-Hall, Princeton in den vereinigten Staaten, neues Löthrohr.
                        Aus Silliman's American Journal of Science et the Arts. Vol. IV. n. 1 in Gill's technical Repository Jul. 1822. S. 19.
                        Mit der Abbildung Fig. 26 auf Tab. II.
                        Green's neues Löthrohr.
                        
                     
                        
                           Der vielen Loͤthroͤhre, die wir bereits besizen,
                              ungeachtet, glaubt Hr. Green, daß folgendes tragbare, aus
                              verzinntem Kupfer- oder Eisenbleche verfertigte, Loͤthrohr noch
                              Beifall finden duͤrfte. Es besteht, wie Fig. 26. Tab. II. weiset,
                              aus zwei Theilen. AAA ist ein großer Cylinder zur
                              Aufnahme des Wassers, wodurch ein Theil der atmosphaͤrischen Luft abgesperrt
                              wird: um jedoch die Schwere, welche eine groͤßere Menge Wassers in diesem
                              Apparate verursachen wuͤrde, zu vermindern, ist ein kleineres, oben geschlossenes, cylindrisches
                              Gefaͤß BB am Grunde von AA angeloͤthet. CC ist ein drittes cylindrisches, unten offenes
                              und zur Aufnahme der Luft bestimmtes, Gefaͤß, welches zwischen dem
                              aͤußeren Gefaͤße AA und dem inneren
                              BB leicht auf und nieder steigt: etwas Wasser
                              fuͤllt den Raum zwischen diesen beiden Cylindern. Rings um den unteren Theil
                              von CC ist ein Ranft von Blei, um diesen Cylinder
                              in das Wasser einzusenken, und die in demselben eingeschlossene Luft
                              zusammenzudruͤken, und oben ist ein Sperrhahn F
                              angebracht. Von einem anderen Sperrhahne G, an der
                              Außenseite von AA, laͤuft eine
                              Roͤhre unter dem Apparate hin, die dann durch den inneren Cylinder BB bis zu dessen oberem Theile H hinansteigt: (H ist
                              naͤmlich die Oeffnung, bei welcher sie luftdicht an demselben
                              angeloͤthet ist). Außen an dem Sperrhahne ist eine maͤnnliche Schraube
                              G, an welche verschiedene Kappen, deren eine bei J dargestellt ist, angeschraubt werden koͤnnen,
                              je nachdem man naͤmlich Roͤhrchen von verschiedener Weite
                              noͤthig hat.
                           Bei der Anwendung dieses Instrumentes wird das Gefaͤß CC zwischen AA
                              und BB herausgenommen, der Sperrhahn F geschlossen, und die gehoͤrige Menge Wassers
                              zwischen AA und BB eingegossen. Hierauf wird CC zwischen
                              AA und BB
                              gebracht, und der Hahn G vorlaͤufig geschlossen.
                              Das Gefaͤß CC steigt durch seine Schwere
                              nieder, und die atmosphaͤrische Luft wird, durch diesen Druk, bei der
                              Oeffnung H durch die Roͤhre HK Hinausgetrieben, und faͤhrt, wenn der
                              Hahn G geoͤffnet ist, in einem ununterbrochenen
                              gleichfoͤrmigen Strome bei G auf die vor
                              derselben angebrachte. Flamme hinaus.
                           Die Kappen I sind ungefaͤhr 1/2 Zoll lang, passen
                              mittelst einer Schrauben-Mutter an die maͤnnliche Schraube bei G, und sind mit Oeffnungen von verschiedener Weite versehen. Wenn die Luft
                              in dem Cylinder C ganz ausgestroͤmt ist, oder
                              wenn dieser so tief als moͤglich gesunken ist, oͤffnet man den
                              Sperrhahn F, zieht C bei dem
                              Zapfen L wieder zur gehoͤrigen Hoͤhe
                              empor, und schließt hierauf den Sperrhahn F
                              neuerdings.
                           Statt dieses Hahnes kann man sich einer, nach Abwaͤrts sich oͤffnenden
                              Klappe (oder, wie Hr. Gill meint, noch besser einer oder
                              zwei Klappen oben bei H, an dem Gefaͤße B, die sich nach Aufwaͤrts oͤffnen)
                              bedienen; allem Hr. Green fuͤrchtet, daß diese
                              Klappen leicht unbrauchbar werden. Hrn. Green's Apparat
                              blaͤst 6 Minuten lang.
                           Mit einer kleinen Nebenvorrichtung kann dieser Apparat auch als Gasometer dienen, so
                              daß C mit Sauerstoff-Luft oder irgend einer
                              anderen Gasart gefuͤllt werden kann: dann muß aber C an Schnuͤren uͤber Rollen laufen, und durch Gewichte
                              gehalten werden. Die Fuͤllung mit Gas geschieht wie bei dem
                              gewoͤhnlichen Gasometer.