| Titel: | Legros's Befestiger der Wirbel an Lauten und Baß-Geigen. | 
| Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. XLVI., S. 320 | 
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                        XLVI.
                        Legros's Befestiger der Wirbel an Lauten und Baß-Geigen.
                        Aus Hrn. Francoeur's Berichte uͤber dieselben im Bulletin de la Société d'Encouragement. N. CCXVI. S. 187.
                        Mit Abbildungen auf Tab. III.
                        Legros's Befestiger der Wirbel an Lauten und Baß-Geigen.
                        
                     
                        
                           Herr Scheibler hat bekanntlich im
                              J. 1818 eine, jezt schon ziemlich allgemein benuzte, Verbesserung an den Wirbeln der
                              Guitare angebracht, woruͤber man den Bulletin dieses Jahres S. 22 nachsehen
                              kann. Graf Montlouis nahm eine neue Verbesserung an
                              denselben vor, die man in Bulletin vom J. 1819 S. 337 beschrieben findet. Herr Legros de la Neuville, Professor der Guitare, legte der
                              Gesellschaft seinen Befestiger (fixateur) vor, durch
                              welchen die Wirbel, ohne sehr starke Spannung, und ohne daß das Metall auf dem Holze
                              sich reiben duͤrfte, unwandelbar fest gehalten werden. Dieser Befestiger, auf
                              welchen er ein Brevet nahm, ist in Fig. 27, 28, 29, dargestellt, und
                              besteht aus einer Trommel, oder aus einer Art von Metall-Cylinder, bin man dem Loche, durch
                              welches der Wirbel laͤuft, gegenuͤber befestigt. Eine Stoßscheibe von
                              Eisen, b ist zugleich an diesem Wirbel befestigt, und
                              geht in diese Trommel, um sich am Grunde derselben zu reiben. Der Druk hat zwischen
                              diesen 2 Stuͤken statt, und die Reibung haͤlt sie auf einander, in dem
                              die Trommel mit einem Schrauben-Dekel, e,
                              geschlossen ist, der die Stoß-Scheibe auf den Grund derselben in beliebiger
                              Staͤrke andruͤkt. Der Wirbel tritt auf gewoͤhnliche Weise bei
                              dem Loche am Griffe ein, reibt sich aber nicht in diesem Loche, sondern die
                              Stoßscheibe, die mit demselben einen Koͤrper bildet, reibt sich am Grunde der
                              Trommel, gegen welchen er mittelst des Schrauben-Dekels angedruͤkt
                              wird, der beide aufeinander so fest haͤlt, als man es haben will. Hr. Legros hat sogar diese Art von Reibung noch nicht
                              zaͤhe genug gefunden, und, um alle Schneller hiebei zu vermeiden, die
                              Stoß-Scheibe auf einer anderen freien Scheibe, c,
                              sich drehen lassen, die zwischen ihr und dem Dekel sich, wie zwischen zwei Scheiben,
                              bewegt. Diese obere Stoß-Scheibe wird so wie die Trommel befestigt, Und von
                              zwei in den Kerben, dd, angebrachten
                              Zaͤhnen gehalten: eine artige Vorrichtung, die ihrem Zweke recht gut
                              entspricht.
                           Schade, daß dieser Apparat so theuer zu stehen kommt: er kostet, je nachdem er von
                              Kupfer oder Silber ist, 20–45 Franken. Vielleicht wird auch der Griff
                              fuͤr manche Personen dadurch zu schwer, daß er, bei dieser Vorrichtung, nur
                              um 2 Lothe schwerer ist. Das Violoncell scheint indessen diese Vorrichtung am beßten
                              zu ertragen, obschon es zu besorgen steht, daß auch diese das Schiksal der alten
                              Raͤder und Schrauben ohne Ende an den Violons theilen wird.
                           Fig. 27 ist
                              der Durchschnitt des Befestigers (fixateur) und des
                              Wirbels an einem Violon.
                           Fig. 23
                              Ansicht der Schale oder der Trommel von Oben in deren Grunde sich die an dem Wirbel befestigte
                              Stoßscheibe reibt.
                           Fig. 29
                              Grund- und Aufriß des Schraubendekels einzeln gesehen.
                           a, Schale oder Trommel, welche mit drei Schrauben auf
                              dem Loche aufgezogen ist, durch welches der Wirbel laͤuft, b. Stoßscheibe aus Stahl, die auf dem Wirbel befestigt
                              ist, und im Boden der Trommel sich reibt. c, die andere
                              Stoßscheibe, die zwischen der vorigen und dem Dekel liegt: sie ist mit 2 kleinen
                              Zaͤhnen versehen, die in die Kerben dd der
                              Schale a passen, damit sie sich nicht um sich selbst
                              drehen kann, e, Schraubendekel, der auf die Trommel
                              paßt, deren innerer Rand eine Schraubenmutter zur Aufnahme derselben traͤgt.
                              Man dreht diesen Dekel, in dem man die Finger auf die Ohren auflegt. g ist der Wirbel von Holz.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen uͤberall dieselben Gegenstaͤnde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
