| Titel: | Gewiße Verbesserungen an Chronometern, worauf Jak. Ferguson Cole, ehevor auf Hans-Place, Chelsea, jezt in Park-Street, Grosvenor-Square, zu London, im März 1821 ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. XLVII., S. 323 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XLVII.
                        Gewiße Verbesserungen an Chronometern, worauf Jak. Ferguson Cole, ehevor auf Hans-Place, Chelsea, jezt in Park-Street, Grosvenor-Square, zu London, im März 1821 ein Patent erhielt.
                        Aus dem London Journal of Arts et Literature. August 1822. S. 63.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Cole's Verbesserungen an Chronometern.
                        
                     
                        
                           Die erste Verbesserung besteht in einem
                              Sicherheits-Zapfen an einem Ausheber mit Zapfen; in einer Sperr-Platte
                              an der Achse der Unruhe; und in der verkehrten Lage des Ruͤklaufes, in dem die Hemmung an
                              diesem Chronometer los ist. Fig. 20. Tab. IV. zeigt
                              den Aushebet, eine leicht gekruͤmmte Stange, in deren Mitte sich eine Achse
                              oder ein Zapfen befindet. Auf der oberen Flaͤche dieser Stange steht ein
                              kleiner Zapfen hervor, auf welchen ein ekiger Einschnitt, c, in der Kante einer kreisfoͤrmigen Platte, d, wirkt. Diese Platte ist mittelst einer Schraube, f, aus der oberen Flaͤche des Fluͤgels, e, befestigt, oder auf die roͤhre oder den Hals
                              fest aufgerieben. Der Fluͤgel ist bei g aus der
                              Achse der Hemmung befestigt. Die kreisfoͤrmige Platte heißt die
                              Sperr-Platte, deren aͤußere Kanten etwas uͤber den
                              aͤußersten wirkenden Theil des Fluͤgels hervorragen.
                           Bei h, in der Aushebe-Stange, ist der
                              Speer-Fluͤgel befestigt, welcher das Hemm-Rad waͤhrend
                              des Ausschnellens der Unruhe zuruͤkhaͤlt. Wenn dieser Fluͤgel
                              auf seine gehoͤrige Tiefe in dem Hemm-Rade gestellt ist, kann auch die
                              Lage des Sicherheits-Zapfens bestimmt werden, in dem er so auf der
                              Aushebe-Stange angebracht seyn muß, daß zwischen ihm, dem Aeußersten
                              Durchgange des Zahnes des Hemmrades, und der Kante der Sperr-Platt, d, auf dem Rade der Unruhe Durchgang ist.
                           An der unteren Seite und nahe an dem Ende der Ausheber-Stange steht ein
                              Zapfen, k, hervor, in welchem der Ruͤklauf oder
                              die Absperr-Feder (unloking spring), I, befestigt ist. Die Tiefe des
                              Hebe-Fluͤgels, i, an dem wirkenden Ende
                              dieser Feder wird durch den Gegenstift an dem wirkenden Ende derselben bei l bestimmt, welcher Stift an der Nase m der Ausheber-Stange anliegt, und durch
                              punctirte Linien, als bedekt von der Sperr-Platte und dem Fluͤgel,
                              angedeutet ist. Das Ende der Absperr-Feder ist hakenfoͤrmig
                              gekruͤmmt, und bewegt sich beinahe in gerader Linie zwischen der Achse der
                              Hemmung und des Aushebers, welcher leztere mit allen seinen Anhaͤngseln sehr
                              genau auf seinem Zapfen abgewogen seyn muß.
                           
                           Wenn der tiefe Theil des Ausschnittes, c, sich zwischen
                              dem Mittelpunkte der Unruhe und dem Sicherheits-Zapfen, b, befindet, wird der Sperr-Fluͤgel, h, aus dem Ruhezahne des Hemm-Rades durch den
                              Hebe-Fluͤgel, i, gezogen, und der
                              Triebzahn des Hemmrades erhaͤlt die Freiheit, auf den wirkenden Theil des
                              Fluͤgels, e, zu fallen, an welchem die
                              Sperr-Platte befestigt ist. Beide werden durch die Kraft des Ras des zugleich
                              vorwaͤrts getrieben, und ehe der Triebzahn des Hemmrades den Fluͤgel,
                              o, verließ, ist der Sperr-Fluͤgel, h, wieder an seiner Stelle, und durch die
                              Sperr-Platte gesichert.
                           Diese Sperr-Methode ist bei einem Doppel-Rade, wie die Figur darstellt,
                              anwendbar, und auch bei jener Art von Raͤdern, die gewoͤhnlich bei
                              losen Hemmungen gebraucht werden; wenn aber die leztere Art von Raͤdern
                              gebraucht wird, so kann die Sperre auch ohne die Platte, d, geschehen, da der Winkel, welcher den Sicherheits-Zapfen, b, schnellt, in diesem Falls durch den Einschnitt, c, an der Kante des Fluͤgels, e, gebildet wird, gegen welchen das Rad bei seinem
                              Treiben wirkt.
                           Die Unruhe ist an diesem Chronometer ohne Arme, Stellgewichte, Schrauben,
                              Hervorstehung oder Vertiefung, so daß die atmosphaͤrische Luft auf die
                              Kreisbewegung keinen Einfluß haben kann. Die Unruhe hat die Form einer
                              Kreiss-Plane, ist auf einer Seite flach, auf der anderen hohl, so daß sie
                              nicht mehr Koͤrper hat als durchaus noͤthig ist, um den Ranft zu
                              tragen.
                           Die Wirkung der Hize und Kaͤlte wird bei diesem Chronometer durch eine Krumme
                              compensirt, auf welche ein Compensator wirkt, dessen Bewegung auf einer Seite die
                              wirksame Laͤnge der Feder der Unruhe vergroͤßert, auf der anderen
                              vermindert. Diese Krumme und der Compensator sind mit der Scheibe der Unruhe und dem
                              Stell-Apparate auf folgende Weise verbunden.
                           
                           Auf der oberen Flaͤche der Scheibe der Unruhe bei a in Fig.
                                 21 ist ein gedrehter Hals befestigt, um dessen unten ausgeschnittenen
                              Naken mittelst eines Feder-Ringes der bewegliche Zeit-Regler, bb, (die Unruhe) befestigt ist. Die Schuler des
                              Halses, a, auf welcher die Unruhe ruht, steht so weit
                              uͤber die obere Flaͤche der Scheibe der Unruhe hervor, als die Dike
                              des an der unteren Flaͤche von h befestigten
                              gezaͤhnten Spanners betraͤgt, und wird von der
                              Tangenten-Schraube, e, gestellt. Diese Schraube
                              wird von zwei Platten, dd, getragen, welche an dem
                              Fuße der Scheibe der Unruhe angebracht sind. Durch bb laͤuft ein langer Ausschnitt, in welchen der Zapfen der
                              schiebbaren Nuß, f, paßt. Der Compensator oder das
                              Ausdehnungs-Stuͤk, ggg, ist
                              kreisfoͤrmig, kann aber auch eine andere Gestalt haben. Der Fuß und
                              aͤußere Theil ist von Stahl, der innere von Messing, und der Fuß desselben
                              ist an dem Zapfen von f gehoͤrig befestigt. An
                              der oberen Flache Von f ist ein Stuͤk, h, mit einem Loche zur Aufnahme der Mikrometer Schraube,
                              i, welche eine ausgedrehte Grube zur Aufnahme des
                              Leiters, m, besizt, der in der oberen Flaͤche von
                              bb befestigt ist, und der
                              Mikrometer-Schraube eine Laͤngen-Bewegung unmoͤglich
                              macht.
                           Durch die Umdrehung der Mikrometer-Schraube wird f
                              nach und nach in der Laͤnge der Furche fortgeschoben, so daß dadurch die
                              Staͤrke der nothwendigen Compensation geregelt wird, je nachdem Hize und
                              Kaͤlte wechselt. An dem kreisrunden Theile von b
                              stehen zwei Ohren hervor, an welchen der Steg n
                              befestigt ist. Durch diesen Steg ist, beinahe in verkehrter Lage gegen den
                              Mittelpunkt der Bewegung, die Achse, p, eingeschraubt,
                              und an dieser Achse unter der Bruͤke ein beweglicher Stiefel, g,Wird q heißen sollen, fehlt aber in der Zeichnung
                                    des Originales, so wie alle folgende Buchstaben bis z. A. d. Ueb. angebracht. An diesem ist der Arm, r, und die Krumme,
                              s, befestigt. An dem thaͤtigen Ende des
                              Compensators, g, ist ein Zapfen, v, welcher eine Verbindung zwischen her Krummen und dem Compensator durch
                              seine Wirkung gegen die innere Kante des Armes, r,
                              bildet, welcher Arm mit dem Zapfen, v, durch eine Feder,
                              w, die an dem Ende des Compensators befestigt ist,
                              in Beruͤhrung gebracht wird. Die Beruͤhrung des Armes und des Zapfens
                              wird dadurch veranlaßt, daß man dem Stuͤker die Form einer zweiarmigen Gabel
                              gibt, deren eine als Feder auf den dazwischen liegenden Zapfen, v, wirkt. An dem kreisfoͤrmigen Theile des Armes,
                              r, welcher den Stiefel, q, umgibt, springt die, die Zeit regelnde. Krumme s hervor, an deren unteren Seite zwei Stiefel sind, welche hervorstehen,
                              um die dazwischen gehaltene Feder der Unruhe aufzuhalten; x ist jener Theil der Feder der Unruhe, auf welchen gewirkt wird.
                           Die Wirkung des Regulators ist folgende. Wenn man die Tangenten-Schraube, c, dreht, so wird der Regulator, Compensator, der
                              Zeiger, werden die Krummen und alle anderen Theile bewegt, und nach der Richtung, in
                              welcher die Tangenten-Schraube, c, gedreht wird,
                              wird die wirkende Laͤnge der Feder der Unruhe verlaͤngert oder
                              verkuͤrzt. Die zweite Krumme, t, ist an der
                              eingeschnittenen Kante des Stiefels eingepaßt, und an der Bahn dieser Krummen sind
                              zwei Stuͤke, zz, angeschraubt. In jedem
                              derselben ist ein kleiner Stift (wie an jenen in der Krummen, s,), welcher einzeln fuͤr sich naͤher an den Mittelpunkt der
                              Bewegung der Krummen gebracht, oder mehr von demselben entfernt werden kann. Diese
                              Stifte dienen, die Feder der Unruhe auf eben dieselbe Weise zu stellen, wie jene an
                              der Krummen, s, und ihre Wirkungen, wenn sie
                              gehoͤrig gestellt sind, dienen als Ersaz (compensation) fuͤr den
                              Unterschied in dem Verhaͤltniße, welchen der Einfluß des Hemm-Rades
                              und die anhaltende
                              Einwirkung auf die langen und kurzen Schwingungen der Unruhe erzeugen. Die beiden
                              Krummen, s und t, bewegen
                              sich in einem Kreise, welcher mit der gekruͤmmten Form der Feder der Unruhe,
                              x, correspondirt, es mag nun der Compensator oder
                              das ausdehnende Stuͤk, g, oder die Bewegung der
                              Tangenten-Schraube, r, auf dieselbe wirken. An
                              dem aͤußersten Ende des Armes, r, ist ein Zeiger
                              angebracht, der auf den Maßstab hinweiset.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
