| Titel: | Gurney's Löthrohr mit Knall-Luft. | 
| Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XXI., S. 145 | 
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                        XXI.
                        Gurney's Löthrohr mit
                           Knall-Luft.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Gurney's Löthrohr mit Knall-Luft.
                        
                     
                        
                           Die Gefaͤhrlichkeit dieses Loͤthrohres ist,
                              leider, eben so bekannt, wie der große Nuzen desselben. Um erstere soviel
                              moͤglich zu beseitigen, hat Hr. Gurney in seinen
                              Vorlesungen uͤber Chemie an der Surrey-Institution folgende
                              Vorrichtung an demselben angebracht, die im London Journal of Arts and Sciences,
                                 November 1823, S. 265. beschrieben und abgebildet ist.
                           In Fig. 20,
                              ist a, eine Blase, die auf einem kleinen Tische liegt,
                              b, ist ein Pappendekel, der oben auf derselben
                              liegt, c, ein leichtes Kreuz von Holz, von welchem vier
                              schnuͤre zu dem unteren Brette, d, herablaufen.
                              Auf dieses Brett druͤkt entweder ein Gewicht, oder die Hand des Operateurs,
                              wodurch das Gas aus der Blase durch die Roͤhre, e
                              e fehlt im Originale. A. d. Ueb. in die Aufsazroͤhre getrieben wird. Der innere Bau dieser
                              Aufsazroͤhre und der damit in Verbindung stehenden Leitung ist in Fig. 19.
                              dargestellt. Die Roͤhre, e, hat einen Sperrhan,
                              durch welchen das Gas ist eine gebogene hinabsteigt, und in Blaͤschen durch
                              das Wasser in dem Gefaͤße, f, emporsteigt. Oben
                              auf dem Gefaͤße befindet sich ein Korkstoͤpsel, welcher, im Falle
                              einer Explosion, ohne alle Gefahr hinausgeschleudert wird: das Wasser wirkt, wie
                              eine Klappe, und hindert das Zuruͤktreten der Flamme in das Gasometer oder in
                              die BlaseBrennt nicht entzuͤndetes Wasserstoffgas auch unter Wasser? A. d.
                                    Ueb. Wenn man das
                              Gefaͤß mit Wasser fuͤllt; muß der Stoͤpsel abgenommen werden:
                              ein kleiner Stift an der Seite des Gefaͤßes regulirt die Hoͤhe des
                              darin enthaltenen Wassers. Das Gas geht aus dem Gefaͤße, f, durch das Draht-Nez in dem durchbohrten
                              Stuͤke, g, außerhalb dessen die
                              Sicherheits-Kammer sich befindet, die durch eine andere Scheidewand von
                              Draht-Nez in zwei Theile getheilt ist. h, ist die
                              Aufsazroͤhre, an deren Ende das Gas entzuͤndet wird.
                           So wie das Gas verzehrt wird, kann es in dem Gasometer, a, aus der Blase i, mittelst der Roͤhre und
                              dem Sperrhahne, k, nachgefuͤllt werden. Man kann
                              Aufsaͤze von verschiedenem Durchmesser, ebenso wie h, aufschrauben, und eine biegsame Roͤhre an dem
                              Wassergefaͤße, f, anbringen, wodurch der
                              Operateur die Flamme mit der groͤßten Leichtigkeit auf jeden Punct hin leiten
                              kann.
                           Die Hize, die durch dieses Loͤthrohr hervorgebracht wird, ist so groß, daß die
                              streng fluͤssigsten Koͤrper dadurch in wenigen Minuten in den Fluß
                              gebracht werden koͤnnen.
                           Da bei Operationen mit dem Loͤthrohre die gasartigen chemischen Producte sich
                              meistens verfluͤchtigen, und in die Luft entweichen, wodurch wichtige
                              Resultate verloren gehen, so hat Hr. Gurney einen
                              hoͤchst einfachen Apparat ausgedacht, der zugleich als Ofen und als Retorte
                              dient, und in Fig.
                                 21. dargestellt ist. a, ist ein Gipsblok, in
                              dessen Mittelpuncte sich eine Vertiefung befindet, in welche man die Substanz legt,
                              auf die mittelst des Loͤthrohres eingewirkt werden soll, und auf welche die
                              Aufsazroͤhre des Loͤthrohres, h,
                              hingeleitet wird. Ueber diesem Ofen steht ein glaͤserner, luftdicht
                              geschliffener, Recipient, welcher die gasfoͤrmigen Theilchen, die sich
                              waͤhrend des Verbrennens entwikeln, aufnimmt, (hierzu noch oben mit einer
                              Blase versehen ist) und dann zu weiterer Untersuchung auf die gewoͤhnliche
                              Weise in den pneumatischen Apparat gebracht werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
