| Titel: | Volitos, oder eine zum Schnell-Laufen an Schuhen oder an Stiefeln anzubringende Vorrichtung, worauf Rob. Joh. Tyer, Fruchthändler in Piccadilly, Middlesex, sich am 22. April 1823 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XXIX., S. 171 | 
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                        XXIX.
                        Volitos, oder eine zum Schnell-Laufen an
                           Schuhen oder an Stiefeln anzubringende Vorrichtung, worauf Rob. Joh. Tyer, Fruchthändler in
                           Piccadilly, Middlesex, sich am 22. April 1823 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus Gill's techn. Repository. November 1823. S.
                              295.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Tyer's Volitos.
                        
                     
                        
                           Diese Volitos sind fuͤr die rauhe Erde das, was die
                              Schlittschuhe fuͤr das glatte Eis sind, und werden ebenso wie diese gebraucht
                              und behandelt. Eine Reihe von Raͤdchen ist an jedem Volito in der Mitte
                              desselben angebracht. Das mittelste Raͤdchen ist etwas groͤßer als die
                              uͤbrigen, die nach der Spize und nach der Ferse hin, etwas kleiner werden,
                              oder, wenn alle Raͤdchen gleich groß sind, muͤssen sie so gestellt
                              seyn, daß ihre untersten Puncte eine Kreislinie bilden. In jedem Falle muß ein
                              Raͤdchen immer unter, oder beinahe unter der Tieft desjenigen zu stehen
                              kommen, der darauf geht.
                           AA ist in Fig. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. der Koͤrper,
                              oder der hoͤlzerne Theil des Volito, BB, in
                              Fig. 29.
                              30. 31. ist ein
                              Gestell aus Eisen, Stahl, Kupfer oder irgend einem anderen brauchbaren Metalle,
                              welches an dem Koͤrper des Volito Volito AA, mittelst der
                              Schrauben CC angeschraubt wird. An jeder Seite
                              dieses Gestelles BB befinden sich Ohren mit
                              Loͤchern, DD, und zwar an einer Seite des
                              Gestelles mit vierekigen Loͤchern, und an der anderen mit runden, zur
                              Aufnahme der Schraubenstifte EE, (wovon einer in
                              Fig. 21.
                              besonders dargestellt ist), welche in ihren loͤchern mittelst der
                              Schraubenniete FF (deren eines abgenommen in Fig. 37.
                              abgebildet ist) befestigt sind. Auf diesen Stiften laufen die Raͤder GG, die aus Messing, Gußeisen, oder irgend einem
                              anderen schiklichen Materiale verfertigt seyn koͤnnen. Ihr Umfang ist an den
                              Kanten zugerundet, wie die Figuren zeigen. Die Raͤder koͤnnen auch auf
                              Achsen oder Zapfen befestigt seyn, welche in Loͤchern des Gestelles laufen:
                              in diesem Falle muß aber eine Seite des Gestelles abgenommen werden koͤnnen,
                              damit man die Raͤder herausnehmen oder einschieben kann. H in Fig. 28. 29. 30. ist ein
                              Aufhaͤlter, welcher entweder aus einem Stuͤke mit dem Gestelle BB gebildet ist, oder nach Belleben abgenommen
                              werden kann. Eben dieß gilt auch von dem Vordertheile oder von der Nase I. J, in Fig. 28. und 29. ist ein
                              spiziger Stift, der in den Absaz des Stiefels oder Schuhes desjenigen eindringt, der
                              den Volito traͤgt. KK, sind andere kleinere
                              Spizen, die die Sohle auf dem Volito festhalten helfen, nachdem er nach Art der
                              Schlittschuhe angeschnallt ist. Fig. 31. ist ein
                              Durchschnitt des Volito von der punctirten Linie LL in Fig. 29. und 33. genommenSie fehlt in beiden Figuren im Originale. A. d. Ueb.. Fig.
                                 32. 33. 34. stellt einen anderen Bau des Volito vor, der von dem ersteren
                              vorzuͤglich darin abweicht, daß die Loͤcher fuͤr die Stifte in
                              den Seiten des Gestelles BB, statt in den Ohren,
                              angebracht sind. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde. Der
                              Unterschied zwischen dieser Art von Volitos und der vorigen besieht
                              vorzuͤglich darin, daß statt des Aufhaͤlters H in Fig.
                                 28. 29 und 30. ein anderes Rad G am Ende des Volito
                              angebracht ist, und das Vordertheil I gaͤnzlich
                              wegbleibt. Sollte man jedoch einen Aufhaͤlter wuͤnschen, so kann man
                              das Rad G herausnehmen, und den Cylinder, M,Lit. M fehlt im Original. A. d. Ueb.
                              Fig. 8.
                              zwischen hierzu zu
                              angebrachten Loͤchern befestigen. Der Aufhaͤlter N in Fig. 38. und 39. kommt in
                              das Gestell BB, und wird mittelst Schraubenstiften
                              und Nieten, E und F, auf
                              dieselbe Weise wie die Raͤder GG,
                              befestigt.
                           Diese Volitos dienen auf hartem, glatten, ebenen Pflaster, auch auf
                              Stubenboͤden, wo man alle Evolutionen, wie mit den Schlittschuhen, mittelst
                              derselben vornehmen kann. Wollte man sie auch auf Fußwegen benuͤzen, so
                              muͤßten die Raͤder breiter seyn, und man wuͤrde auch das
                              Gestell breiter machen muͤssen, damit es noch breitere Raͤder
                              aufnehmen koͤnnte. Die Raͤder koͤnnen auch an ihrem Umfange mit
                              einer Furche versehen werden, damit sie eine breitere Basis bekommen, was
                              fuͤr Anfaͤnger im Schlittschuhlaufen sehr gut ist, nicht aber
                              fuͤr bereits geuͤbte Laͤufer, die bloß eine schmale Linie zum
                              Stuͤzpuncte brauchenDieser ganze Apparat dient hoͤchstens zur gymnastischen Uebung in
                                    Zimmern. Auf der Straße wird man ihn wegen der Unebenheiten, und wegen des
                                    Staubes und Schmuzes wohl schwerlich jemahls brauchen koͤnnen. A. d.
                                    Ueb. Auch auf Theatern ist er schon gebraucht worden. G. H..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
