| Titel: | Ueber die Vortheile der Anwendung von Barton's metallnen Stämpeln und Metall-Substituten für die luftdichten Schließbüchsen. | 
| Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. LXVI., S. 317 | 
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                        LXVI.
                        Ueber die Vortheile der Anwendung von Barton's metallnen Stämpeln
                           und Metall-Substituten für die luftdichten Schließbüchsen.
                        Aus Gill's technical Repository, Nro. 21. S. 205,
                              Nro. 22. S. 242. Im Auszuge.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Ueber die Anwendung von Barton's metallnen Stämpeln
                           etc.
                        
                     
                        
                           Hr. Barton hat mit seinen
                              Erfindungen das Ungluͤk, daß sie theils, wie wir zeigten (polytechn. Journ.
                              Bd. 12. S. 103) entstellt, theils ihm
                              gaͤnzlich abgestritten wurden. So wurden neuerlichIn Frankreich sind diese Staͤmpel unter dem Namen der pistons metalliques de Mr. Broune bekannt, Und schon fruͤher
                                    in einem Schreiben des Prof. J. Cutbush in
                                    Philadelphia an Prof. Mitchell im New-York Mercantile Advises, 15.
                                    Jaͤner 1817, wurde Browne als Erfinder
                                    derselben angegeben. Man laͤßt hier der Erfindung selbst volle
                                    Gerechtigkeit widerfahren, irrt sich aber uͤber den Erfinder. seine Patent-Staͤmpel einem Hrn. Peter Browne, Advocaten in America, zugeschrieben, der bloß gemeinschaftlich mit
                              ihm ein Patent darauf genommen hat.
                           Diesen Patent-Staͤmpeln ertheilt der competenteste Richter, Hr. Perkins, in zwei in diesem Aufsaze des Hrn. Gill mitgetheilten Schreiben das groͤßte Lob; er
                              betrachtet sie, nach einer dreimonatlichen Anwendung „als das Beßte und
                                 Vollkommenste dieser Art, was ihm noch zu Gesichte kam“; erfand, bei
                              einem Dampfdruke von 4 bis 500 Pfund auf den Quadratzoll „die Reibung
                                 geringer, als an irgend einem anderen Staͤmpel,“ und fand
                              „denselben doch gehoͤrig dampfdicht.“ Hr. Gill bezeugt gleichfalls, nach dreimonatlicher Erfahrung,
                              daß die Abnuͤzung dieses Staͤmpels beinahe unbedeutend ist, und daß
                              derselbe, so wie die Schlußbuͤchsen selbst, durch den Gebrauch immer besser
                              wird. Die HHrn. Howard, die diese Staͤmpel bei
                              zwei Maschinen, von 14 und von 40 Pferden anwendeten, gaben das vortheilhafteste
                              Zeugniß hieruͤber, und noch vortheilhafter ist jenes des Hrn. Ledger, der zwei Jahre lang damit arbeitete, ohne daß es
                              noͤthig gewesen waͤre, auch nur ein Mahl bei denselben nachzusehen,
                              Aehnliche Guͤte und Dauerhaftigkeit bezeugen, nach mehrjaͤhriger
                              Erfahrung, die HHrn. Thonchil und Morley, und Hr. G. Smart an der Westminster
                              Bruͤke, mehrere Inhaber der Bergwerke in Cornwallis, und die Werkmeister an
                              den London- und Richmond-Dampfbothen. Eine Menge anderer Zeugnisse,
                              die es uns hier unmoͤglich ist auch nur mit dem Namen der Aussteller
                              anzufuͤhren, bestaͤtigen die Vortrefflichkeit dieser Staͤmpel
                              und Schließbuͤchsen.
                           Hr. Barton theilte Hrn. Gill
                              eine sehr genaue Zeichnung dieser Staͤmpel mit, welche lezterer am
                              angefuͤhrten Orte S. 211, bekannt machte. Fig. 9. zeigt diesen
                              Staͤmpel im senkrechten, Fig. 10, im horizontalen
                              Durchschnitte nach der Linie AA, in Fig. 9, woraus
                              erhellt, daß die in dem angefuͤhrten Schreiben des Prof. Cutbush aufgestellten Grundsaͤze hier eine
                              bedeutende Abaͤnderung erlitten, und daß statt der dort beschriebenen oberen
                              und unteren Platten des Staͤmpels, der drei Ausschnitte, Keile und der Feder,
                              der Staͤmpel hier als eine dichte cylindrische Masse von Gußeisen, BB, mit einem kegelfoͤrmigen Loche in der
                              Mitte, C, zur Aufnahme des verdikten Endes der
                              Staͤmpel-Stange D, dargestellt ist, welche
                              leztere mit einem Querstifte, E, der durch beide
                              laͤuft, darin befestigt ist. Ein Canal oder eine Furche, FF, laͤuft rings um diesen Koͤrper,
                              und hierin sind die vier Segmente, GGGG, von
                              gehaͤrtetem und temperirten Gußstahle, und die vier rechtwinkeligen
                              Gußstahl-Keile, HHHH, eingesezt. Die acht
                              staͤhlernen, gehaͤrteten und temperirten, spiralfoͤrmigen
                              Stahlfedern, IIII, befinden sich in
                              walzenfoͤrmigen Hoͤhlungen, welche zugleich in den Keilen und in dem
                              Koͤrper des Staͤmpels selbst angebracht sind, und spielen frei in
                              denselben. In jeder Spiralfeder ist ein, staͤhlerner walzenfoͤrmiger
                              Stift, der etwas kuͤrzer ist, als die Feder, und diese dadurch hindert, sich
                              uͤber die Linie ihrer direkten Wirkung zu beugen. Außen um die Segmente und
                              Keile sind drei ringsumher laufende Furchen angebracht, wovon die mittlere zur
                              Aufnahme von Oehl oder Fett bestimmt ist, um den Cylinder und den Staͤmpel zu
                              schmieren: in der oberen und unteren befinden sich staͤhlerne, gehaͤrtete und
                              temperirte Ringe, die quer gespalten sind, und dieselben genau ausfuͤllen:
                              wenn der Staͤmpel in den Cylinder, II,
                              eingesezt wird, so beruͤhren sich dieselben genau. Damit sie sich nicht in
                              den Furchen drehen, ist in der Mitte eines jeden ein kleiner Stift angebracht,
                              welcher in ein in der Furche befindliches Loch faͤllt, und die Ringe mit
                              ihren gespaltenen Enden in entgegengesezter Richtung gegen einander haͤlt.
                              Diese Ringe dienen vorzuͤglich dazu, daß die losen Theile des
                              Staͤmpels nicht von einander fallen oder in Unordnung gerathen, wenn der
                              Staͤmpel aus dem Cylinder genommen wird.
                           Fig. 11. und
                              12. die
                              metallnen Substitute fuͤr die Schließbuͤchsen (Stuffing-Boxes), und zwar Fig. 11. der verticale
                              Durchschnitt derselben durch die punctirte Linie AA, in Fig. 11., und Fig. 12. der horizontale
                              Durchschnitt durch die Linie BB, in Fig. 11. C, stellt in beiden Figuren die
                              Staͤmpel-Stange vor. D, der Cylinder; E, eine in demselben angebrachte Hoͤhlung, zur
                              Aufnahme der Gußeisen-Platte F; G, eine andere, zur Aufnahme der oberen Eisenplatte H; I, der Dekel des
                              Cylinders, der mittelst Schrauben und Nieten an dem Rande am Ende des Cylinders
                              befestigt ist; I und K,
                              Bleiplatten, die man dazwischen legt um einen genaueren Schluß hervor zu bringen;
                              LL etc., die drei
                              Haupt-Metallbloͤke, welche die Staͤmpel-Stange umfassen;
                              MM etc. die drei zweiten Metallbloͤke,
                              welche die kleinen noch uͤbrigen Raͤume zwischen den Verbindungen der
                              Hauptbloͤke ausfuͤllen; NN etc.,
                              zwei duͤnne Reifen oder Baͤnder aus gehaͤrtetem und temperirten
                              Stahle, die an ihren Enden fest zusammen genietet sind. Diese umfassen die sechs
                              Bloͤke, und liegen auf den aͤußeren zugerundeten Eken derselben auf,
                              die zu ihrer Aufnahme weggefeilt sind, jedoch so, daß in der Mitte eines jeden (wie
                              Fig. 11.
                              bei OO, an zweien zeigt) noch etwas davon
                              uͤbrig bleibt, damit die Baͤnder auf ihrem Plaze gehalten werden. Die
                              aͤusseren Winkel der Bloͤke wuͤrden, Anfangs, alle einen um sie
                              umher beschriebenen Kreis beruͤhren; sie werden aber weniger an den
                              Bloͤken, LL, als an den Bloͤken MM, weggefeilt, wodurch die Bloͤke LL, mittelst der Einwirkung der elastischen
                              Baͤnder auf dieselben mehr an die Staͤmpel-Stange
                              angedruͤkt werden, als die zweiten Bloͤke, MM,
                              obschon die Baͤnder auch auf diese lezteren einen gehoͤrigen Grad von
                              Druk aͤußern. Die Kraft der elastischen Baͤnder verstaͤrken
                              noch sechs Spiralfedem, PP, welche sich in
                              cylindrischen Hoͤhlungen, die in den Bloͤken, LL, angebracht sind, befinden, und zugleich gegen
                              die Baͤnder und gegen die Bloͤke druͤken, und ihren Druk auf
                              die lezteren gegen die Staͤmpelstange hin mit den ersteren vereinigen. Diese
                              Federn haben innerhalb staͤhlerne Stifte, wie die oben bei dem
                              Staͤmpel beschriebenen. QQ, sind zwei
                              andere Baͤnder, Ringe oder Reifen von elastischem Stahle, die quer gespalten
                              sind, und zur genaueren Schließung der Fugen um die Staͤmpel-Stange
                              dienen; sie befinden sich in Furchen in den inneren Enden der Bloͤke, LL, und sind auf eine aͤhnliche Weise, wie
                              oben bei dem Staͤmpel gesagt wurde, befestiget. Eine andere Furche, R, in der Mitte der vorigen, dient zur Aufnahme des
                              Fettes oder anderer schluͤpfrig machenden Substanzen, zu welchem Zweke auch
                              eine kreisfoͤrmige Oeffnung, SS, um das
                              Loch in dem Dekel des Cylinders angebracht ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
