| Titel: | Erfindung einer neuen Triebmaschine, worauf Georg Eman. Harper und Benj. Baylis, Mechaniker, beide zu Weedon in Northamptonshire, den 18. März 1823 sich ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XC. LXXXIX. , S. 449 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                           
                              XC.
                              LXXXIX.
                              
                           
                        Erfindung einer neuen Triebmaschine, worauf
                           Georg Eman. Harper
                           und Benj. Baylis,
                           Mechaniker, beide zu Weedon in Northamptonshire, den 18. März 1823 sich ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Februar
                              1824. S. 62.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Harper's und Baylis's neue Triebmaschine.
                        
                     
                        
                           Dieses Patent beruht auf dem alten falschen Grundsaze, daß ein
                              oberschlaͤchtiges Wasserrad, wenn es in Gang gebracht wird, Pumpen zu treiben
                              im Stande ist, welche nicht nur eine hinlaͤngliche Menge Wassers heben
                              koͤnnen, um das Rad in Thaͤtigkeit zu erhalten, sondern demselben noch
                              einen hinlaͤnglichen Ueberfluß an Kraft zu ertheilen, um andere Maschinen in
                              Thaͤtigkeit
                              zu sezen. Die Erfinder, die wahrscheinlich die bisherigen Maͤngel
                              aͤhnlicher Plaͤne einsahen, schlagen eine Verstaͤrkung durch
                              ein Hebelwerk vor, wodurch folglich auch die Kraft der Pumpen mittelst einer
                              besonderen schuͤttelnden oder schwingenden Bewegung des Stuͤzpunctes
                              desselben verstaͤrkt werden kann.
                           Taf. IV. Fig.
                                 6. zeigt die Einrichtung dieser Maschine im Allgemeinen, welche aus mehreren
                              Sternraͤdern, Triebstoͤken, Hebeln, Flugraͤdern,
                              Verbindungs-Stangen und Pumpen besteht, wie auch die Art, nach welcher
                              dieselben durch Umdrehung eines Schoͤpfrades die verlangte mechanische Kraft
                              hervorbringen. a, ist ein Wasserbehaͤlter von
                              ungefaͤhr drei Tonnen Inhaltes, einer Menge die nothwendig ist, sobald der
                              Durchmesser des Schoͤpfrades 20 Fuß betraͤgt. bb, sind zwei Pumpen, deren Stangen, cc, mittelst des oben beschriebenen Mechanismus
                              bewegt werden. d, ist eine Cisterne zur Aufnahme des
                              Wassers aus der Pumpe bestimmt, welches durch die kleinen Seitenroͤhren, ee, ablaͤuft. Aus dieser Cisterne
                              laͤuft das Wasser aus einer am Grunde derselben befindlichen Klappe auf den
                              Umfang des Schoͤpfrades.
                           Um diese Maschine in Bewegung zu sezen, muß zuerst der Behaͤlter, a, und die obere Cisterne, d, mit Wasser gefuͤllt werden, und, wenn alles in Bereitschaft ist,
                              auch die Pumpe. Oeffnet man die Klappe im Grunde der Cisterne d, so fließt das Wasser in die Eimer des Schoͤpfrades auf der
                              niedersteigenden Seite desselben, und das auf diese Weise auf dieser Seite erhaltene
                              Uebergewicht des Rades wird dasselbe niedersinken machen, nach der bekannten Theorie
                              der Schoͤpfraͤder. An der Spindel dieses großen Rades ist ein Zahnrad
                              f befestigt, welches einen Triebstok, g, treibt; an der Achse dieses Triebstokes ist ein
                              anderes Zahnrad, h, angebracht, welches in zwei
                              Triebstoͤke, i, und k, auf den Spindeln der zwei Flugraͤder, l,
                              und m, eingreift.
                           Auf diese Weise werden die beiden Flugraͤder mit großer Schnelligkeit
                              umgetrieben, und bringen Regelmaͤßigkeit in den Gang der Maschine. nn, sind zwei Kehrstangen, wovon die eine mittelst
                              eines Gelenkes mit dem Flugrade, l, die andere mit dem
                              Flugrade, m, in Verbindung steht. Die unteren Enden dieser Kehrstangen
                              stehen mit den Hebeln, oo, in
                              Gelenk-Verbindung, die sich auf den Stuͤzstiften oder
                              Stuͤzzapfen, pp, schwingen. An den
                              entgegengesezten Enden dieser Hebel sind die beiden Hebestangen, qq, jeder mittelst eines Gelenkes angebracht, und
                              mit ihren oberen Enden gleichfalls mittelst eines Gelenkes mit dem obersten Hebel,
                              r, verbunden; so daß, durch die Umdrehung des großen
                              Wasserrades, alle diese Hebel in Bewegung gesezt werden.
                           Um einen hinlaͤnglichen Zug an der Pumpenstange hervorzubringen, ist es
                              noͤthig, daß der Hebel, r, nicht bloß traversirt,
                              sondern sich auch schwingt. Dieß geschieht durch Befestigung des Hebels an der
                              Walze, s, und dadurch, daß man diese Walze uͤber
                              ein gekruͤmmtes Lager, t, traversiren
                              laͤßt. An den Pumpenstangen, cc, sind die
                              Ketten, uu, befestigt, welche uͤber die
                              Gegenreibungs-Rollen, ww, und uͤber
                              die Walze, s, laufen, an welcher ihre Enden
                              beschraͤnkt sind. Ein Theil der Walze, v, und des
                              Lagers, t, ist mit Zaͤhnen versehen, damit die
                              Walze nicht abgleiten kann: ihre Wirkung wird von den Seitenarmen, v, die an ihrer Achse angebracht sind, geleitet. So
                              werden, durch die Wirkung des Hebels, r, der, wie oben
                              gesagt, durch die Flugraͤder bewegt wird, die Pumpenstangen abwechselnd
                              gehoben, und wenn die Schwere der Stangen nicht hinreicht sie wieder hinabzubringen,
                              so wird der Hebel, der auf ihren kruͤkenfoͤrmigen Kopf
                              schlaͤgt, sie niederdruͤken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
