| Titel: | Untersuchung einiger Farben der alten Aegypter. Von Hrn. Jak. Smithson, Esqu. F. R. S. | 
| Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. CII. XCII. , S. 518 | 
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                              CII.
                              XCII.
                              
                           
                        Untersuchung einiger Farben der alten Aegypter.
                           Von Hrn. Jak.
                              Smithson, Esqu. F. R. S.
                        Aus den Annals of Philosophy. Februar 1824. S.
                              115. (Im Auszuge).
                        [Smithson's Untersuchung einiger Farben der alten
                           Aegypter.]
                        
                     
                        
                           Ich erhielt von Hrn. Curtin, der
                              mit Belzoni in Aegypten reiste, ein kleines
                              Bruchstuͤk vom Grabe des Koͤnigs Psammis. Es war in Basrelief
                              gearbeitet, und weiß, roth, schwarz und blau bemahlen.
                           Ich hoͤrte das Weiß der Aegypter wegen seines Glanzes und seiner
                              Dauerhaftigkeit preisen, und fand es hier bloß aus kohlensaurem Kalke bestehen. Die
                              Aegypter besaßen Arragonit in Menge, wie dieß ihre Sarkophage aus denselben
                              beweisen. War dieser Arragonit, der oft sehr schoͤn weiß vorkommt, ihre weiße
                              Farbe?
                           Das Roth war Eisen-Oxid.
                           Das Schwarz gestoffene Holzkohle.
                           Das Blau war eine Art von Schmalte, oder blaues gepuͤlvertes Glas, unserer
                              heutigen Schmalte, obschon etwas blaͤsser, so aͤhnlich, daß alle,
                              denen ich dieselbe zeigte, sie fuͤr Schmalte hielten: allein, sie war nicht
                              mit Kobalt, sondern mit Kupfer gefaͤrbt. Schon vor mehreren Jahren fand ich
                              das blaue Glas, mit welchem eine Isis bemahlen war, die einer meiner Verwandten mir
                              aus Aegypten mitbrachte, mit Kupfer blau gefaͤrbt. Heute zu Tage
                              koͤnnen wir mit Kupfer kein schoͤnes blaues Glas mehr bereiten.
                           Ungluͤklicher Weise vergaß ich bei dem Abwaschen dieser Schmalte, auf welche
                              ich allein erpicht war, an das Bindungs-Mittel zu denken, mit welchem
                              dieselbe aufgetragen war, und das durch nicht weniger als 3,500 Jahre diese Farbe so
                              fest, wie der Stein selbst, auf dem Steine hielt.