| Titel: | Vorrichtung, um den Rudern an Dampfbothen mehr Kraft zu geben, anwendbar an jedem drehenden Triebwerke, durch welches sie gewöhnlich in Bewegung gesezt werden, und worauf Heinr. Habberly Price sich am 18ten März 1823 ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. III., S. 13 | 
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                        III.
                        Vorrichtung, um den Rudern an Dampfbothen mehr
                           								Kraft zu geben, anwendbar an jedem drehenden Triebwerke, durch welches sie gewöhnlich in
                           								Bewegung gesezt werden, und worauf Heinr. Habberly Price sich am 18ten
                              									März 1823 ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Februar.
                              									1824. S. 67.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Habberly Price's, Vorrichtung der Ruder an Dampfbothen.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat soll dazu dienen, um gelegentlich eine
                              									groͤßere Kraft an den sich drehenden Ruder-Raͤdern
                              									hervorzubringen, was unter gewissen Umstaͤnden, z.B., wenn das Schiff
                              									geradezu gegen den Wind oder in hoher See steuern, oder andere Schiffe am Taue
                              									schleppen muß, nothwendig wird; denn unter diesen Umstaͤnden wird nicht
                              									selten die Kraft der Dampfmaschine uͤberwaͤltigt, und das
                              									Fortschreiten des Schiffes gehindert. Der Bau dieses Accelerators, wie der Patenttraͤger diese Vorrichtung nennt, ist
                              									auf Tab. V, Fig.
                                 										29 und 30 dargestellt.
                           Fig. 29 zeigt
                              									denselben von der Seite, Fig. 30 von vorne. a, ist eine Achse; b, ein
                              									Zahnrad, welches an dieser Achse befestigt ist: wenn der Accelerator nicht
                              									in Thaͤtigkeit gesezt wird, wird es mittelst eines Stiftes (der in Fig. 5 einzeln
                              									dargestellt ist) an dem Zahnrade, d, befestigt, und, da
                              									dieses an der Ruderachse, c, aufgezogen ist, und von der
                              									Kehrstange der Maschine getrieben wird, so treibt es das Ruder mit derselben
                              									Schnelligkeit, wie die Achse a.
                           Wenn aber verstaͤrkte Kraft der Ruder-Raͤder noͤthig
                              									wird, wird der Stift, Fig. 31, welcher die
                              									Raͤder, b und d,
                              									verbindet, herausgezogen, und ein Zapfen, c, in dem Rade
                              										b angebracht, wie die Figur zeigt. Die Hebel, f, welche die Triebstoͤke, g, drehen, werden dann niedergedruͤkt, und machen, daß die
                              									Zahnstoͤke, h, sich hinaufschieben, und dadurch
                              									auch der Schlitten, i, des Accelerators Auf diese Weise
                              									wird das Zahnrad k in Umtrieb mit b, und das Zahnrad I mit d gebracht, und ein Keil, den man in die Vertiefung, j, einfallen laͤßt, hindert den Schlitten und den
                              									Zahnstok vor dem Zuruͤkweichen.
                           Wenn man nun die Kehrstange der Maschine mit dem Zapfen, c, verbindet, wird die Achse, a, und ihr Rad,
                              										b, allein getrieben; b,
                              									wird aber auf diese Weise ein Sporn-Rad, und treibt das Zahnrad k, welches einen groͤßeren Durchmesser hat, als
                              										b, und da die Achse, m,
                              									auf welcher k sich befindet, das Zahnrad 1
                              									fuͤhrt, so macht es auch dieses als Sporn-Rad in d eingreifen, welches an der Ruderachse stekt. Auf diese
                              									Weise geben die verschiedenen Durchmesser der Zahnraͤder b, k, l und d, welche hier
                              									vereint und gleichzeitig wirken, der Achse des Ruder-Rades e eins groͤßere Kraft, waͤhrend die
                              									Umdrehung der Achse und des Rades a und b, und die Wirkung der Maschine dieselbe bleibt, wie vor
                              									der Verbindung des Accelerators. Die Kehrstange der Maschine wird, auf diese Weise
                              									an dem Rade b angebracht, im Stande seyn, eine
                              									groͤßere Kraft an den Ruder-Raͤdern hervorzubringen, und wo bis
                              									Zahnraͤder in gehoͤrigem Verhaͤltnisse gegen einander stehen,
                              									wird die Maschine in jedem Wetter die gehoͤrige Anzahl von Schlaͤgen
                              									in einer Minute machen.
                           Wenn es noͤthig ist, die Raͤder in den gewoͤhnlichen Gang zu
                              									bringen, wird der Zapfen, c, herausgezogen, der
                              									Verbindungs-Stift (Fig. 31) dafuͤr
                              									eingesezt, und an den beiden Raͤdern, b und d, verbolzt, und der Accelator wird, durch Aufziehung
                              										der Hebel, f, wodurch die Triebstoͤke und Zahnstoͤke,
                              										g und h, den Schlitten,
                              										i, zuruͤkgleiten lassen, und die
                              									Raͤder k und l aus
                              									dem Umlaufe mit b und d
                              									kommen, abgenommen. Der Stift, Fig. 31, wird dann, indem
                              									er beide Raͤder verbindet, diese in eine Kurbel verwandeln, welche die Achsen
                              										a und e mit derselben
                              									Kraft und Geschwindigkeit treibt.
                           Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich nicht bloß auf diese
                              									Vorrichtung, sondern nimmt jede Abaͤnderung derselben in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
