| Titel: | Stellbare Kreisbohrer, mittelst welcher man kreisförmige Löcher von verschiedener Weite durch Bretter bohren kann, ohne das ausgebohrte Stük Holz zu verderben, oder mehr Mühe anzuwenden, als nöthig ist. Von Hrn. Jak. Stone, Mechaniker. | 
| Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. X., S. 25 | 
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                        X.
                        Stellbare Kreisbohrer, mittelst welcher man
                           								kreisförmige Löcher von verschiedener Weite durch Bretter bohren kann, ohne das
                           								ausgebohrte Stük Holz zu verderben, oder mehr Mühe anzuwenden, als nöthig ist. Von Hrn.
                           									Jak. Stone,
                           								Mechaniker.
                        Aus dem 31. B. der Transactions of the Society for the
                                 										Encouragement of Arts etc. in Gill's technical Repository.
                              									January. 1824. S. 43.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Stone, über stellbare Kreisbohrer.
                        
                     
                        
                           Fig. 25 und
                              										26
                              									stellen zwei Arten vor, nach welchen man diese Kreisbohrer einrichten kann: der
                              									Bohrer Fig. 3
                              									dient zu sehr großen Loͤchern von 9–10 Zoll im Durchmesser; der Bohrer
                              										Fig. 4 ist
                              									fuͤr kleinere Loͤcher: der Hauptvortheil bei beiden besteht darin, daß
                              									man jeden derselben fuͤr Loͤcher von beliebiger Weite einrichten
                              									kann.
                           Der große Bohrer, Fig. 25, besteht aus einer geraden Eisenstange, AA, mit einem Schenkel B, der senkrecht auf dem Mittelpuncte derselben steht, und oben vierekig
                              									zulaͤuft, damit er nach Art der gewoͤhnlichen Bohrer in einem Arme
                              									aufgenommen werden kann. C und D sind zwei Messer, welche sich auf der Stange, AA, hin- und herschieben lassen, und in
                              									jeder beliebigen Entfernung von dem Mittelpunkt F
                              									mittelst der Schrauben EE gestellt werden
                              									koͤnnen, so daß man hiernach den Durchmesser des auszuschneidenden Loches
                              									bestimmen kann. Der Mittelstift, F, wird an der unteren
                              									Seite der Stange eingeschraubt, und die scharfe vierekige Spize desselben steht
                              									etwas unter der Schneide der beiden Messer, C und D, hervor. Das Messer C ist
                              									gleichfalls etwas laͤnger als das Messer D, und
                              									hat zwei scharfe Schneiden, damit das Holz sich nicht aufsplittert, und das Loch
                              									dadurch unregelmaͤßig wird: es werden auf diese Weise zwei parallele Linien
                              									geschnitten, innerhalb welcher das Messer D nachfolgt,
                              									und das Holz zwischen den Linien wegnimmt.
                           
                           Die Form der Schneiden dieser Messer ist in etwas groͤßerem Maßstabe in den
                              										Fig. 27
                              									und 28
                              									dargestellt: leztere zeigt die zwei vorschneidenden Schneiden, die die Seiten der
                              									kreisfoͤrmigen Furche ausschneiden; die andere die scharfe,
                              									gekruͤmmte, hakenfoͤrmige Schneide, die das Holz zwischen den Seite
                              									der Furche, wie ein Meissel, ausschneidet.
                           Fig. 26 zeigt
                              									die Art, wie der kleinere Bohrer vorgerichtet wird. Der Schenkel A schwillt an seinen unteren Theilt zu einem vierekigen
                              									Stuͤke, D, an, das weit genug ist, um ein
                              									Zapfenloch in demselben bilden zu koͤnnen, in welchem zwei Arme aufgenommen
                              									werden, die mit ihren aͤußeren Enden unter rechten Winkeln niedergebogen
                              									sind, und an ihrer Spize unten die zwei Messer, C und
                              										D, bilden: diese Arme liegen im dem Zapfenloche
                              									neben einander, und koͤnnen tiefer in dasselbe hineingeschoben und weiter aus
                              									demselben herausgezogen werden, nach der Weite des zu schneidenden Loches: beide
                              									werden in dem Zapfenloche durch die Schraube D
                              									festgehalten. Die Form des Mittelstiftes F, und der
                              									beiden Messer C und D, ist
                              									genau wie an dem grossen Bohrer Fig. 25.
                           Da Hr. Stone hoͤrte, daß Hr. Gill diesen Bohrer aus den Transactions
                              									in seinem Repository aufnehmen wollte, theilte er
                              									ihm noch folgende Bemerkungen mit:
                           
                              „Statt die Querstange AA vierekig zu
                                 										machen, mache ich dieselbe jezt dreiekig, und lasse einen Winkel desselben nach
                                 										abwaͤrts sehen. Ich finde, daß die Messer durch die Daumschrauber fester
                                 										gehalten werden, wenn diese auf den flachen Ruͤken druͤken und die
                                 										beiden unteren Seiten der Zapfenloͤcher der Messer in Beruͤhrung
                                 										mit den correspondirenden Seiten der Stange bringen, als wenn sie auf einer
                                 										vierekigen Stange angebracht sind. Statt die Spize des Mittelstiftes F vierekig zulaufen zu lassen so daß sie selbst
                                 										bohrt, mache ich sie rundlich und beinahe walzenfoͤrmig, und bohre ihr
                                 										vor: auf diese Weise werden die groͤsseren Loͤcher weit genauer
                                 										gebohrt, zumahl wenn das Holknorsig und von ungleichem Korne ist. Statt die
                                 										Messer und die Zapfenloͤcher derselben, die sich aus der Stange
                                 										hin- und herschieben lassen, aus einem Stuͤke zu machen, mache ich
                                 										so aus zweien, und bringe an den Seitenwaͤnden der Zapfenloͤcher
                                 										Schraubenloͤcher an, die senkrecht auf die Waͤnde derselbe stehen.
                                 											So kann ich die
                                 										Messer sehr bequem aus kleinen vierekigen Stahlstaben verfertigen, und sie
                                 										mittelst Stellschrauben in den Zapfenloͤchern befestigen. Bricht ein
                                 										Messer, so kann ich dasselbe auf diese Weise leicht ersezen, ohne ein neues
                                 										Zapfenloch fuͤr dasselbe verfertigen lassen zu muͤssen. Ich habe
                                 										dabei noch den Vortheil, daß die Messer nach der Dike des Holzes
                                 										verlaͤngert oder verkuͤrzt, und beide Enden der
                                 										Stahlsstaͤbe zu Messern zugerichtet werden koͤnnen. Bei dieser
                                 										Verbesserung ist es jedoch noͤthig, das der Mittelstift in einer und
                                 										derselben Linie mit den Messern an der Seite der Querstange steht.“
                              
                           
                        
                     
                  
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