| Titel: | Verbesserter Ofen für Zinn-Arbeiter etc. Von Hr. Joh. Hobbins. | 
| Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XI., S. 28 | 
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                        XI.
                        Verbesserter Ofen für Zinn-Arbeiter etc.
                           								Von Hr. Joh.
                              								Hobbins.
                        Aus Gill's technical Repository. Februar. 1824. S.
                              									79.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II. Im Auszuge.
                        Hobbins's verbesserter Ofen für Zinn-Arbeiter
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Ich finde folgenden von mir erfundenen Ofen zur Hizung der
                              									Werkzeuge und Geraͤthe beim Loͤthen, so wie zur Ventilirung der
                              									Werkstaͤtte, aus Erfahrung sehr brauchbar.
                           Der Koͤrper des Ofens besteht aus Eisenblech, und hat seinen Rost, wie
                              									gewoͤhnlich: statt daß man die Loͤth-Werkzeuge in das Feuer
                              									selbst legt, und sie so der doppelten Einwirkung der Hize und des Sauerstoffes
                              									aussezt, wodurch ein ewiges Feilen zur Wegschaffung der oxidirten Theile und
                              									Erneuerung des Ueberzuges des Loches an ihren Kannten und Spizen noͤthig
                              									wird, hize ich sie in einer Buͤchse von geschlagenem
                                 										oder gegossenem Eisen, und brauche daher sie nicht oͤfter, als ein
                              									Mahl in der Woche, zu feilen. Ich kann daher auch Coke, statt Holzkohle, in diesem
                              									Ofen brennen, wodurch viel an Auslage fuͤr Brenn-Material erspart
                              									wird.
                           Um diesen Ofen zum Ventilator zu machen, habe ich das Aschenloch geschlossen, und
                              									lasse die Luft zur Unterhaltung des Feuers durch eine Seitenroͤhre herabsteigen, die
                              									bis gegen die Deke der Werkstaͤtte reicht, und bei dem Aschenloche in einer
                              									Ellbogen-Kruͤmmung eintritt, wie Fig. 29. Dort sieht man
                              									auch einen flachen Dekel auf der Roͤhre, welcher durch eine Schnur gehalten
                              									wird, die uͤber zwei Rollen laͤuft, und an welcher ein Gegengewicht
                              									angebracht ist. Durch das Heben oder Senken dieses Dekels wird der Zutritt der Luft
                              									zu dem Feuer regulirt, und zugleich werden alle ungesunden Daͤmpfe in der
                              									Werkstaͤtte mit ihr in die Hoͤhe gebracht. Da dieß indessen nicht
                              									zureicht, die schweren Dampfe der rauchenden Lampe, deren sich die Zinnarbeiter
                              									bedienen, hinauszujagen, so will ich noch einen niedersteigenden Arm an der
                              									Seitenroͤhre anbringen, der durch die Werkbank laͤuft, und mittelst
                              									Registern in den Roͤhren die Luft sowohl von oben als von unten, nach
                              									Beließen, ausziehen.
                           D ist das Ofenthuͤrchen oder der Schieber, durch
                              									welchen das Brenn-Material in den Ofen gebracht wird. Wenn ich es etwas offen
                              									lasse, so kann ich den Zug in dem Ofen vermindern, z.B., waͤhrend die
                              									Arbeiter beim Essen sind, und selbst bei dem geringen Zuge kann ich das Feuer, wenn
                              									etwas Brenn-Material zugesezt wird, hell brennen machen.
                           B ist die Buͤchse von Gußeisen oder von
                              									geschlagenem Eisen, in welcher die Werkzeuge gehizt werden. Sie ist
                              									ruͤkwaͤrts geschlossen, und ruht auf einer Eisenstange, die durch die
                              									Seiten des Ofens laͤuft.
                           AD ist die Thuͤre des Aschenherdes, durch
                              									welche die Asche von Zeit zu Zeit herausgeschaft wird. Der Ofen steht auf drei
                              									Fuͤßen, damit man ein Beken zur Aufnahme der Asche unter demselben
                              									einschieben kann.
                           Die Form ist im Achtel der natuͤrlichen Groͤße.
                           Waisall, 3. Jan. 1824.
                           
                        
                     
                  
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