| Titel: | Ueber Garnituren von Ringen aus Gußeisen zur Erweiterung oder Verengerung der Mündungen der Windöfen etc., nebst einer verbesserten Methode die Patronen zum Guße derselben und anderer Artikel aus denselben vor dem Werfen zu bewahren. Von Th. Gill, in dessen Repository, December 1823. S. 418. | 
| Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XLIV., S. 180 | 
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                        XLIV.
                        Ueber Garnituren von Ringen aus Gußeisen zur
                           								Erweiterung oder Verengerung der Mündungen der Windöfen etc., nebst einer verbesserten
                           								Methode die Patronen zum Guße derselben und anderer Artikel aus denselben vor dem Werfen
                           								zu bewahren. Von Th.
                              									Gill, in dessen Repository, December 1823. S.
                              								418.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Gill's Garnituren von Ringen aus Gußeisen.
                        
                     
                        
                           Eine leichte und sichere Methode, die Muͤndungen oder
                              									Oeffnungen oben an den Windoͤfen der Gießer, und auch der Chemiker und
                              									Lettern-Gießer etc. nach Belieben zu verengern und zu erweitern, so daß sie
                              									mit Leichtigkeit geoͤffnet und geschlossen werden, oder Gefaͤße von
                              									verschiedener Groͤße, wie Schmelztiegel, Sandbaͤder,
                              									Destillir-Gefaͤße etc. aufnehmen koͤnnen, daß die Oeffnung
                              									geschlossen bleibt, und keine Luft von oben eindringen kann, werden diejenigen zu
                              									schaͤzen wissen, die solche Oefen oͤfters anwenden muͤssen.
                           Wir glauben diesen wichtigen Zwek durch Garnituren von Ringen aus Gußeisen von
                              									verschiedener Groͤße, wie Fig. 13 in aa etc. dieselben im Durchschnitte, und einen
                              									derselben einzeln im Grundrisse und im Durchschnitte Fig. 14 und 15 zeigt,
                              									vollkommen zu erreichen. Man sieht, daß der aͤußerste oder groͤßte von
                              									diesen Ringen in einer Furche, bb, ruht, die von
                              									der Dekplatte des Ofens, cc, gebildet wird, deren
                              									oberer Theil allein hier im Durchschnitte dargestellt ist, und der wieder eine
                              									andere Furche in sich fuͤhrt, in welcher der zweite kleinere Ring aufgenommen
                              									wird, der auf eine aͤhnliche Weise gestuͤzt wird, und so fort an allen
                              									uͤbrigen. Der mittelste wird von einer Kappe d
                              									geschlossen, die in die ringsumher laufende Furche paßt. Ueberall wird Sand
                              									aufgestreut, so daß dieser genau den Raum in den Furchen ausfuͤllt, und auf
                              									diese Weise die Muͤndung oder obere Oeffnung der Furchen vollkommen
                              									geschlossen wird. Um diese Ringe leichter abheben zu koͤnnen, koͤnnen zwei Ohren aus
                              									geschlagenem Eisen an jeden derselben angenietet werden, wie Fig. 14 eines derselben
                              									und Fig. 15
                              									beide zeigt. Und damit auch das Gefaͤß selbst, wie z.B. ein Sandbad, der
                              									Schmelztopf eines Lettern-Gießers etc., rings um den Ofen vollkommen
                              									anschließt, muß dieses Gefaͤß einen zuruͤkgebogenen Rand haben, wie
                              										Fig. 16
                              									in ee zeigt, welcher Rand in die Furche irgend
                              									eines der obigen Ringe paßt, und von demselben aufgenommen wird.
                           Diese Ringe koͤnnen entweder rund, wie die Figur zeigt, oder auch vierekig
                              									seyn. In dem ersten Falle lassen die Patronen zum Guße der Ringe sich leicht
                              									verfertigen, indem man Gips zu Ringen auf flachen Holz- oder
                              									Metall-Platten formt, die man an der Doke einer Drehebank befestigen kann,
                              									und die stark genug sind, um auf einer Seite zugedreht werden zu koͤnnen,
                              									worauf man sie umkehrt, wieder auf der flachen Seite aufkittet, und auf der
                              									entgegengesezten Seite ausdreht. Solche Patronen lassen sich bei der
                              									Gleichfoͤrmigkeit der Gips-Masse, leicht verfertigen, und, wenn man
                              									sie in Leinoͤhl siedet, werden sie sich nicht, wie die hoͤlzernen, in
                              									dem feuchten Sande werfen. Die vierekigen Ringe koͤnnen leicht mittelst der
                              									Hohl-Hobel aus Holz verfertigt, und an den Eken aneinander gefuͤgt
                              									werden. Damit sie sich in dem feuchten Sande nicht werfen, aus welchem der
                              									Guß-Model gebildet wird, kann man sie auf gewoͤhnliche Weise mit
                              									Oehlfarbe uͤberstreichen, oder, noch besser, wie es die mathematischen
                              									Instrumenten-Macher zu thun pflegen, die ihre Patronen aus hartem Mahagony
                              									genau in der Form des Instrumentes bilden, welches sie zu verfertigen
                              									wuͤnschen, mit Kerner-Lak Weingeist-Firniß. Lezteres ist
                              									uͤberall noͤthig, wo man hoͤlzerne Patronen fuͤr
                              									Guß-Model vor dem Werfen sichern will: dieser Firniß sichert allein vor dem
                              									Werfen, wie ich aus Erfahrung im Großen weiß.
                           Wenn einmahl eine Garnitur von Patronen zu diesen Ringen verfertigt ist, und eiserne
                              									Ringe darnach gegossen werden, so kostet die Verfertigung der uͤbrigen Model
                              									wenig Muͤhe mehr, und der Gießer, der sich einmahl zu dieser Arbeit
                              									entschlossen hat, wird sich bald durch haͤufige Nachfrage fuͤr die
                              									Muͤhe des ersten Modellirens entschaͤdigt finden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
