| Titel: | Beschreibung des C. L. Althans kleinen transportablen Copierpultes zum schnellen Copieren von Zeichnungen, welches sich in einen kleinen Raum zusammen legen läßt, also auch auf Reisen brauchbar und oft sehr nüzlich ist. | 
| Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XCII., S. 392 | 
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                        XCII.
                        Beschreibung des C. L. Althans kleinen transportablen
                           								Copierpultes zum schnellen Copieren von Zeichnungen, welches sich in einen kleinen Raum
                           								zusammen legen läßt, also auch auf Reisen brauchbar und oft sehr nüzlich
                           								ist.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IX.
                        Althan's transportables Copierpult zum schnellen Copieren von
                           								Zeichnungen.
                        
                     
                        
                           Meinem, in der Beschreibung eines großen stehenden
                              									Copierpultes, vom 7ten vorigen Monats gegebenen Versprechen gemaͤß, gebe ich
                              									hier die Zeichnung und Beschreibung von einem kleinen transportablen Copierpulte,
                              									welches sich in einen kleinen Raum zusammen legen laͤßt und in Betreff der
                              									Wirkung des Lichtes, bei der Probe, zu meiner vollkommenen Zufriedenheit ausgefallen
                              									ist.
                           Die Figuren 1
                              									und 2 auf Tab.
                              									IX. zeigen das kleine Copierpult zum Gebrauche aufgestellt und die Figuren 3 und 4 dasselbe
                              									zusammengepakt.
                           Fig. 5 ist
                              									einer von den 3 Spiegelrahmen a, b, c (Fig. 2) jedoch ohne
                              									aufgekittete Spiegel dargestellt, welcher spaͤter noch naͤher
                              									beschrieben wird. Es ist zu bemerken, daß die Vorderansicht in Fig. 1 so dargestellt ist,
                              									als waͤren die Spiegel noch nicht eingehangen. Fig. 6 zeigt den
                              									Glasrahmen von unten angesehen mit den auf die Seite in denselben eingelegten
                              									Theilen des Schirmtraͤgers, wovon ein Theil desselben in Fig. 7 von oben anzusehen
                              									ist. Fig. 3
                              									ist der zugehoͤrige Schraubenschluͤssel. Zwei aͤhnliche
                              									Schrauben, wie e zum Halten des Schirmtraͤgers
                              									halten bei ff den untern Theil vom Glasrahmen,
                              									welcher mit dem obern Theile auf den eben erwaͤhnten angeschraubten
                              									Hoͤlzern des Schirmtraͤgers ruht.
                           Die ganze Vorrichtung stellt man zum Gebrauche auf einen Tisch, so nahe vor ein
                              									Fenster, als es das Ende des Spiegels c erlaubt, so, daß
                              									das Licht durch's Fenster in die Spiegel faͤllt. Die drei Spiegel werden etwa
                              									im gezeichneten Bogen abc aufgestellt, und durch
                              									ein untergelegtes Buch oder eine andere Unterlage gehalten. Das durch's Fenster
                              									fallende Licht faͤllt theils unmittelbar von jedem Spiegel, theils von einem
                              									Spiegel zum andern, und alles zusammen concentrirt unter die Glastafel des
                              									Glasrahmens, wodurch die aufgelegte zu kopierende Zeichnung von unten erleuchtet
                              									wird. Vom Spiegel o faͤllt wenig Licht
                              									unmittelbar unter die Glastafel und der eigentliche Zwek desselben ist, das von oben
                              									herabfallende hellste Licht noch in die andern Spiegel zu werfen, und die
                              									Erleuchtung unter der Glastafel zu vermehren. Dafuͤr ist jedoch nicht immer
                              									die gezeichnete Lage des Spiegels c die beste,
                              									besonders, wenn die Fenster hoch sind, man nahe vor's Fenster kommen kann, und viel
                              									mehr Licht von oben als in horizontaler Richtung in's Fenster kommen kann, wie es in
                              									engen Strassen etc. oft der Fall ist; fuͤr solche Faͤlle, ja selbst
                              									bei ganz freiem Horizonte vor dem Fenster, wenn der Himmel unten am Horizonte stark
                              									bewoͤlkt und oben hell ist, macht eine durch staͤrkere Unterlage
                              									bewirkte geneigtere Lage des Spiegels c einen bessern
                              									Effect unter der Glastafel als diese gezeichnete.
                           Die beste Lage dieses Spiegels laͤßt sich fuͤr jeden Fall sehr leicht
                              									durch Versuche ausmitteln, wenn man nur den erwaͤhnten Zwek des Spiegels c dabei beruͤcksichtigt.
                           Damit das Licht uͤber dem Glasrahmen nicht zu sehr auf das fuͤr die
                              									Copie bestimmte und auf die Zeichnung gelegte Papier falle und die durchscheinende
                              									Zeichnung undeutlich mache ist bekanntlich ein leichter Vorhang oder Schirm
                              									noͤthig, wozu ein großer Bogen Papier etwa von blauer oder einer andern
                              									dunkeln Farbe dienen kann, welcher mit zwei Zipfeln auf die Spizen g des Schirmtraͤgers (Fig. 1 und 2) gehaͤngt
                              									wird.
                           Was uͤbrigens noch vom Copieren selbst in der Beschreibung des großen
                              									stehenden Copierpultes gesagt worden, gilt auch hier, wobei ich noch bemerke, daß
                              									bei der Construction dieses kleinen Copierpultes keine Ruͤksicht auf das
                              									Aufspannen des Papiers genommen ist, weil die Erfahrungen immer mehr lehren, daß man
                              									sich auf Reisen gewiß nicht mit dem Aufspannen abgeben wird, indem die auf dem
                              									großen Copierpulte dazu vorhandenen Vorrichtungen in den meisten Faͤllen
                              									unbenuzt bleiben. Dagegen erlaube ich mir aber zu erinnern, daß man das zum Zeichnen
                              									bestimmte Papier nicht aufgerollt, sondern etwa zwischen 2 Brettern, gerade gestrekt
                              									aufbewahren muß, damit sich dasselbe nicht widerspenstig von der zu copierenden
                              									Zeichnung aufhebe, und das gute Durchscheinen der unterliegenden Zeichnung
                              									hindere.
                           Bei troknem Wetter legt man das aufgerollte Papier zuvor einige Stunden in einen
                              									Keller oder an einen andern etwas feuchten Ort, und laͤßt es dann zwischen 2
                              									geraden und beschwerten Brettern wieder austroknen. Zum Gebrauche auf Reisen
                              									wuͤrde ich vom staͤrksten Briefpapier nehmen, welches aber noch in
                              									ganzen Bogen seyn muß. Jeder Briefbogen ist bekanntlich nur die Haͤlfte des
                              									urspruͤnglichen Bogens. Fuͤr solche einfach zusammen gebogene ganze
                              									Papiergroͤße ist der innere Raum dieses Kastens gerade groß genug, so daß
                              									unten in denselben eine, 1/2 Zoll hohe, Lage Papier eingelegt werden kann. Auf diese
                              									werden die z zusammen zu legenden Spiegel a, b, c, wovon jeder Rahmen einen halben Zoll
                              									Hoͤhe einnimmt, gelegt, welche also, inclus.
                              									Papier 2 Zoll Hoͤhe ausmachen, und den untern Kastenraum hh (Fig. 1, 2, 3 und 4) ganz
                              									ausfuͤllen.
                           Der Glasrahmen, welcher zum kleinsten Durchmesser die ganze aͤußere Breite des
                              									Kastens hat, paßt genau in den Raum ii (Fig. 1, 2, 3 und 4), wie er in
                              										Fig. 3 und
                              										4
                              									dargestellt ist. Und die zwei Wangenstuͤke ll des aufgestellten Pultes (Fig. 1 und 2) lassen sich (wie Fig. 3 und 4), gegen
                              									einander niederlegen, welche alsdann zugleich den Dekel des Kastens bilden.
                           
                           Wie die Gelenke derselben beschaffen sind, ist in der Zeichnung deutlich zu sehen,
                              									welche aber fleißig und gut gearbeitet werden muͤssen. Auch ist uͤber
                              									diese beiden Dekelklappen (oder Wangenstuͤke) noch zu bemerken, daß die obern
                              									Enden (der aufgestellten Wangenstuͤke nicht rechtwinklich, sondern etwas
                              									weniges schiefwinklich zusammengefuͤgt werden muͤssen, wie Fig. 3 in
                              									zusammengeklappter Lage zeigt; sonst laͤßt sich ein solcher gut und dicht
                              									gearbeiteter Kasten nicht auf- oder zumachen – alsdann wird (nach Fig. 3) die
                              									rechte Dekelklappe zuerst auf- und zulezt zugemacht.
                           Zum Verschließen des Kastens bedient man sich derselben 4 Schrauben, welche zum
                              									Anschrauben des Glasrahmens bei f und des
                              									Schirmtraͤgers bei e dienen; die des
                              									Schirmtraͤgers muͤssen fuͤr denselben nur auf eine hinreichende
                              									Laͤnge mit angeschnittenem Gewinde versehen seyn.
                           In der Vorderansicht Fig. 3 sind zwei der Schrauben kk
                              									punctirt dargestellt. Sie werden am besten von gezogenem Messing verfertigt und die
                              									Koͤpfe von geschlagenem Messing aufgeloͤthet (sie koͤnnen
                              									uͤbrigens auch von Eisen seyn), und die eisernen Muttern werden von der
                              									innern Seite in die Kastenwaͤnde eingelassen (versenkt). Auch werden
                              									ebenfalls auf dieselben Schrauben genau passende andere eiserne Muttern in den
                              									Glasrahmen und in die Theile des Schirmtraͤgers, zum Anschrauben derselben,
                              									eingelassen, wie dieses in der Zeichnung durch punctirte Linien angegeben ist. Die
                              									Schraubenkoͤpfe werden in das Holz versenkt, und unter denselben werden gut
                              									eingeklemmte durchlochte Blechscheiben angebracht, auf welche die
                              									Schraubenkoͤpfe sich drehen ohne das Holz tiefer auszureiben.
                           In Fig. 2 sieht
                              									man die Schraubenkoͤpfe mit ihren Einschnitten, und ein passender
                              									Schrauben-Schluͤssel, etwa in der Form wie Fig. 8, dient sowohl zum
                              									Aufstellen als zum Verschließen des zusammen gelegten kleinen Copierpultes.
                           Ueber das Zusammenpaken desselben ist nun noch zu bemerken uͤbrig, daß die 2
                              									Theile des Schirmtraͤgers, in den leeren Raum des Glasrahmens unter die
                              									Glastafel mit eingepakt werden koͤnnen, wie dieses in Fig. 6 in herumgekehrter
                              									Lage des Glasrahmens zu sehen ist. Sie muͤssen aber gut eingespannt werden,
                              									damit sie ruhig liegen bleiben und die Glastafel nicht zerschlagen. Zu dem Ende sind
                              									bei rr und rr in
                              									den Theilen des
                              									Schirmtraͤgers Fig. 6 kleine vorstehende
                              									Zapfen befestigt, welche an den Stellen in 4 Loͤcher des Glasrahmens passen,
                              									und die Spizen ss werden seitwaͤrts in
                              									Einschnitte versenkt, welche daselbst so angebracht seyn muͤssen, daß sich
                              									die Enden der Schirmtraͤgerstangen t und t mit dem Einlegen der Spizen in die Einschnitte s und s auch etwas gegen die
                              									Hoͤlzer spannen.
                           Außer dem schon Gesagten duͤrfte uͤber die Einrichtung der einzelnen
                              									Theile noch Folgendes zu erinnern seyn:
                           1) Der Kasten als Gestell mit den Dekelklappen als Wangenstuͤke fuͤr's
                              									Gestell, ist so zusammengesezt, daß derselbe im Ganzen zusammen troknen kann, ohne
                              									zu reißen. Es laufen naͤmlich im Boden, Dekel und den langen Seiten des
                              									Kastens die Holzfasern alle den langen Weg, aber in den zwei Kopfstuͤken des
                              									Kastens laufe sie aufrecht, welches ein gemeinschaftliches Zusammentroknen des
                              									ganzen Kastens ungehindert zulaͤßt. Auch der Dekelgelenke halber ist es
                              									nothwendig, daß die Holzfasern der Kopfstuͤke aufrecht gerichtet sind.
                           Fuͤr gute Ausfuͤhrung duͤrfte es wohl nicht unnuͤz seyn,
                              									noch folgende Bemerkungen beizufuͤgen:
                           Man nehme zu den zwei Kopfstuͤken und den zwei Dekelklappen (entweder aus
                              									einer oder zwei Brettbreiten) die vier Theile der Reihe nach, von einer
                              									Bretterlaͤnge- und von einer Holzart (z.B. Nußbaum), welche nicht
                              									leicht reißt und fest ist. Auch muß das Brett dazu gut ausgewaͤhlt seyn, daß
                              									es nicht zu nahe vom Kernholze weg, also nicht leicht zum Verwerfen (Verziehen)
                              									geneigt ist.
                           Aus der einen unbearbeiteten Bretterlaͤnge schneidet man die Stuͤke der
                              									Reihe nach, mit etwas Zugabe fuͤr die Bearbeitung, so ab, daß dieselben
                              									getrennten Enden, beim geschlossenen fertigen Kasten, wieder gegen einander kommen.
                              									Ferner, werden zuerst die Loͤcher fuͤr die durchzustekenden runden
                              									Stangen (von dikem Meßing- oder Eisendraht) der Dekelklappengelenke
                              									durchbohrt – indem dieses zulezt nicht so leicht genau genug zu treffen ist;
                              									dann werden die Brettstuͤke alle genau von gleicher Dike gehobelt, wobei die
                              									Loͤcher genau in der Mitte zu halten sind; hierauf werden uͤber den
                              									Brettstaͤchen hin, genau uͤber der Loͤcher-Mitte, Linien
                              									gerissen, nach welchen die Kanten die Brettstuͤke genau im rechten Winkel
                              									abgerichtet werden,
                              									damit die Loͤcher genau rechtwinklich und in der
                              									Brettstaͤrken-Mitte durchgehen; und zulezt winkelt man genau
                              									uͤber der Loͤcher-Mitte um die Brettstuͤke herum, um von
                              									dieser Mittel-Linie der Gelenke aus die Gelenke selbst auftragen und
                              									ausarbeiten zu koͤnnen. Ist man genoͤthigt, die Dekelklappenbreite aus
                              									zwei Brettbreiten zusammen zu leimen, so schneidet man zuerst aus zwei ganzen
                              									Brettlaͤngen von jeder, wie oben, die einzelnen Stuͤke der Reihe nach
                              									ab, darauf bohrt man, auf dieselbe Weise wie oben, die Loͤcher durch, hobelt
                              									vorlaͤufig die Bretter auf beiden Seiten etwas ab, zieht uͤber den
                              									Loͤchern die Mittel-Linien, nach welchen an jedem Stuͤke die
                              									eine Kante zum Zusammenleimen derselben zuerst im rechten Winkel mit der gedachten
                              									Mittel-Linie abgerichtet werden, hierauf stekt man aber beim Zusammenleimen
                              									die passenden Gelenk-Stangen durch die Loͤcher, damit dieselben genau
                              									in gerader Linie gegen einander kommen. Beim weitern Vollenden dieser Arbeit
                              									verfaͤhrt man, wie oben.
                           2) Der Glasrahmen ist von ganz einfachen vierkantigen Leisten zusammengesezt, in
                              									welchen eine Glastafel genau mit der Oberflaͤche gleich in einen kleinen salz
                              									eingekittet ist. An der einen (untern) langen Seite dieses Glasrahmens sind die mehr
                              									erwaͤhnten Schraubenmuttern (uu
                              									Fig. 6) von
                              									unten eingelassen, und von den beiden kuͤrzen Seiten her die noͤthigen
                              									Schraubenloͤcher, nach diesen Muttern hin, eingebohrt.
                           Zum Anhaͤngen der Spiegel sind bei mm (Fig. 1, 2, 3, 4 und 6) zwei
                              									meßingene Knoͤpfchen eingeschraubt, an welche die zwei Lederlaͤppchen
                              										mn
                              									Fig. 2
                              									angehaͤngt (angeknoͤpft) werden. Außerdem hat der Glasrahmen noch
                              									vier, von oben herab durchbohrte Loͤcher, durch welche sich die Schrauben zum
                              									Verschließen des Kastens, wovon zwei bei kk in
                              										Fig. 3 und
                              									alle vier in Fig.
                                 										6 bei kkkk zu sehen sind, steken
                              									lassen.
                           3) Die Spiegelrahmen a, b, c
                              									Fig. 2 werden
                              									zum Anknoͤpfen mit den oben erwaͤhnten zwei Leberlaͤppchen mn versehen, in welchen ein Knopfloch befindlich
                              									ist, und welche mittelst kleinen Holzschraͤubchen und kleinen auf's Leder
                              									gelegten meßingenen Planchen an den obersten Nahmen bei n gut befestiget sind. Die Spiegelrahmen sind mit den langen Seiten gegen einander mit
                              									solchen, jedoch gut gearbeiteten, kleinen Gelenkbaͤndern (sogenannten
                              									Nußbaͤndern) an den Eken verbunden, wie sie bei den zusammen zu legenden
                              									Spieltischen angewendet werden. Kleine, gut angebrachte, aber sehr fein und passend
                              									gearbeitete Charnierbaͤnder zwischen a und b auf der Ruͤkwandflaͤche eingelassen und
                              									angeschraubt; desgleichen zwischen b und c gegen die schmalen Stoßflaͤchen
                              									zwekmaͤßig eingelassen und angeschraubt- und zwar so, daß die Achse
                              									der Charnierbaͤnder hier zwischen b und c
                              									Fig. 2 in die
                              									gehoͤrige Hohe, mit der obern Kante der Verstaͤrkungen opo
                              									Fig. 5 gleich,
                              									zu liegen kommt – duͤrfte noch wohl besser seyn, so bald man so kleine
                              									und gut passende Charnierbaͤnder nebst Schraubchen bekommen kann.
                           Die zwei untern Spiegel b und c legen sich nach der eingebogenen obern Spielseite, mit den
                              									Spiegelflaͤchen gegen einander, zusammen. Nach derselben Seite hin kann aber
                              									der dritte Spiegel nicht mehr hinklappen. Es muͤssen daher die
                              									Gelenkbaͤnder auf die umgekehrte Weise an den Rahmen a und b angebracht werden, damit dieselben mit
                              									den Ruͤkwaͤnden gegen einander gelegt werden koͤnnen.
                           Von beiden Stoßkanten der Spiegelrahmen a und b muß, sowohl an den Rahmstuͤken als an den
                              									Gelenkbaͤndern, so viel, vom rechten Winkel abweichend, weggefeilt werden,
                              									daß sich die Gelenke so weit uͤberlegen lassen, daß der Winkel axb bis zum Winkel eines Achtels gebracht werden
                              									kann. Es kommen, der Einrichtung nach, die drei Spiegel in zusammengeklappter Lage
                              									so auf einander, daß a oben und c unten kommt, wobei die Lederlaͤppchen mn in aufrecht gekehrter Stellung oben bleiben und
                              									zugleich zum Ausheben der Spiegel aus dem Kasten dienen koͤnnten, welches
                              									aber zuviel Spielraum zwischen den Spiegel und Kastenwaͤnden und besondere
                              									Vorsicht beim Ausheben und Einlegen der Spiegel erfordern wuͤrde, um
                              									dieselben nicht zu zerbrechen. Daher ist es bequemer zum Ein- und Ausbringen
                              									der Spiegel ein starkes breites Band mitten unter den zusammen geklappten Spiegeln
                              									herzulegen, und mit diesem dieselben in den Kasten einzusenken und wieder
                              									auszuheben.
                           Die Enden dieses Bandes legt man alsdann beim Verschließen des Kastens, eben
                              									ausgestrekt uͤber die oberste Spiegelflaͤche.
                           
                           Fig. 5 ist,
                              									wie schon gesagt, ein Spiegelrahmen ohne Spiegel dargestellt. Die Seitenansicht
                              									zeigt deutlich, wie der ganze Rahmen zwischen den beiden vorstehenden Theilen o, o schwaͤcher als einen halben Zoll ist, damit
                              									die auf jedem Rahmen dicht neben einander aufgekitteten 2 Spiegel o und o senkrecht liegen,
                              									und sich beim Einpaken nicht zerdruͤken koͤnnen, indem die
                              									vorstehenden Theile auf einander zu ruhen kommen.
                           Damit sich die zusammen geklappten Spiegelrahmen beim Anfassen und Einpaken nicht
                              									biegen, und dadurch die Spiegel nicht zerbrochen werden, sind bei pp zwei eben so hohe – Kloͤzchen
                              									aufgeleimt, welche beim Zusammenlegen auf die des andern Rahmens zu ruhen kommen,
                              									und das Biegen der Spiegel rahmen verhindern. Jeder Spiegelrahme., ist, wie Fig. 5 zeigt
                              									zusammengezapft und mit in salzen von unten eingeleimten (etwa 1/8 Zoll)
                              									duͤnnen Fuͤllungen (oder Ruͤkwaͤnden) qq versehen.
                           In Betreff der Spiegel selbst ist zu bemerken, daß die gewaͤhlte einzelne
                              									Spiegelgroͤße, deren 2 auf einen solchen Rahmen hier gehen, fuͤr
                              									diesen Zwek die beste und wohlfeilste seyn duͤrfte, welche man auch sehr
                              									haͤufig im Handel antrifft. Sie sind zu haben bei Friedr. Schaller in
                              									Fuͤrth bei Nuͤrnberg. Von den langen Seiten des Rahmens muͤssen
                              									sie ein wenig zuruͤkstehen, damit die Spiegel durch das Aneinanderstoßen der
                              									Rahmen, nicht zerbrochen werden. Auch muͤssen an jedem Spiegel die zwei Eken
                              									etwas abgeschnitten werden, welche mit den kleinen Stuͤzkloͤzchen pp in Beruͤhrung kommen. Uebrigens wilden
                              									die Spiegel, ebenfalls wie beim großen Copierpulte mit einer durch
                              									Terpenthinoͤhl weich gemachten Fensterkitte auf den Rahmen befestigt.
                           
                        
                           
                           Anhang. Beschreibung eines, aus der Einrichtung des
                              									großen stehenden und kleinen transportablen Copierpultes hervorgegangenen großen
                              									transportablen Copierpultes, welches die Bequemlichkeiten zum Aufspannen des Papiers
                              									etc. vom großen stehenden und die des Zusammenlegens etc. des kleinen transportablen
                              									besizt.
                           Dieses große transportable Copierpult ist in der
                              									Haupteinrichtung dem kleinen ganz aͤhnlich, daher gilt auch hier alles Das,
                              									was uͤber jenes gesagt worden ist, mit einigen wenigen Abweichungen, welche
                              									hier erklaͤrt und durch die Fig. 9, 10 und 11 dargestellt werden
                              									sollen.
                           Fig. 9 ist ein
                              									Spiegelrahmen mit 6 ausgekitteten Spiegeln dargestellt. Er wird aus 2 langen Leisten
                              									2 Kopf- und 2 Querleisten und 3 zwischen Kopf- und Querleisten
                              									eingezapften Mittel-Leisten zusammen gezapft, zwischen welchen duͤnne
                              									Fuͤllungen oder Ruͤkwaͤnde in salze eingeleimt werden. Auch
                              									sind hier, wie bei denen des kleinen Pultes, die Verstaͤrkungen oopppp zu demselben Zweke angebracht. Es werden
                              									beim Aufstellen des Pultes die Spiegel eben so an zwei meßingenen Knopfchen mm aufgehaͤngt, wie beim kleinen Pulte. Es
                              									sind hier ebenfalls 3 dieser Spiegelrahmen (also zusammen 18 Spiegel zur
                              									Beleuchtung) welche auf dieselbe Weise und unter denselben Verhaͤltnissen
                              									zusammen verbunden und angebracht werden. Es duͤrfte hierbei wohl besser
                              									seyn, keine sogenannten Nußbaͤnder, sondern fuͤr jedes Spiegelgelenk 3
                              									Charnierbaͤnder, aus die fruͤher (in der Beschreibung des kleinen
                              									Pultes) empfohlene Weise anzubringen, wodurch diese langen Spiegelrahmen sicherer
                              									gehalten werden.
                           Der Kasten Fig.
                                 										10 und 11 ist gerade so eingerichtet, als der zum kleinen Pulte, und ist in der
                              									gehoͤrigen Groͤße und mit den noͤthigen Holzstuͤken in
                              									der Zeichnung angegeben. Es ist nur dabei zu bemerken, daß hier unten im Kasten kein
                              									Papierraum uͤbrig, sondern nur fuͤr die 3 zusammengelegten Spiegel ein Raum von 2 5/8 Zoll
                              									preußisch undundr heinlaͤndisch Maaß Hoͤhe und der Boden 5/8 Zoll dik ist; daß
                              									ferner hier der Raum zwischen Spiegel und Dekel fuͤr drei in und auf einander
                              									geschlossene Rahmen von 2 1/2 Zoll Hoͤhe und der Dekel 1 1/4 Zoll stark oder
                              									hoch ist; also die ganze Hoͤhe des geschlossenen Kastens 7 Zoll
                              									betraͤgt.
                           Die drei in und auf einander schließenden Rahmen sind genau in denselben
                              									Holzstaͤrken wie die beim stehenden Copierpulte und fast ganz auf dieselbe
                              									Weise verfertigt, und sind nur in der Breite und in den Kopfstuͤken des
                              									Gestellrahmens verschieden, wie die Zeichnung Fig. 10 und 11 angibt. Es
                              									ist nn
                              									Fig. 10 und
                              										11 der
                              									Gestellrahmen mit einer salz an der obern innern Kante, in welche der bekannte
                              									Glasrahmen ll (in Fig. 11 nur punctirt
                              									angegeben) gerade so, wie er beim stehenden Copierpulte beschrieben, eingelegt ist.
                              									Dieser wird umgeben mit dem ebenfalls bekannten Papierrahmen ee.
                           Am kleinen Copierpulte wird bekanntlich der Glasrahmen an den 2 untern Eken
                              									unmittelbar zwischen die Wangenstuͤke des Gestells mit 2 Schrauben befestigt,
                              									und mit den obern Eken auf die Hoͤlzer des Schirm- und
                              									Glasrahmen-Traͤgers gelegt. Dasselbe geschieht hier auf eine
                              									aͤhnliche Weise mit dem Gestellrahmen. Damit man den Glasrahmen nach Belieben
                              									mit einem andern mit kleinerer Glastafel (wie er beim stehenden Pulte beschrieben
                              									ist) austauschen kann. Auch ist hier noch Ruͤksicht genommen auf
                              									groͤßere Papierrahmen, wie ee ist, welche
                              									sich nach Bedarf mit der zu kopierenden Zeichnung uͤber der Glastafel
                              									verschieben lassen und auf Leisten ruhen, die an der obern und untern Kante des
                              									geneigten Gestellrahmens angeschraubt werden, und in hinreichender Laͤnge an
                              									beiden Seiten des Copierpultes vorstehen, wie dieses beim stehenden Pulte
                              									umstaͤndlicher beschrieben ist. Zum Anschrauben dieser Leisten dienen die bei
                              										f und f vorn (eben so
                              									hinten) von unten eingelassenen Muttern, in welche die Schrauben gg (deren noch 2 an der hintern Seite fuͤr
                              									die Hintere Leisten dienend) passen muͤssen, und beim Verschließen des
                              									Kastens in die eingelassenen Muttern kkkk
                              									Fig. 10
                              									eingeschraubt werden.
                           Zu dem Ende muͤssen die Muttern so weit von der aͤußern Rahmenkante
                              									zuruͤk liegend eingelassen werden, daß die Schrauben um eine 5/4 Zoll starke
                              									anzuschraubende Leistendike mit den Koͤpfen aus dem Gestellrahmen hervorstehen, um mit
                              									denselben die zwei Lagerleisten von 5/4 Zoll Staͤrke im erforderlichen Falle
                              									anschrauben zu koͤnnen. Zum Anschrauben des Gestellrahmens zwischen die
                              									Wangenstuͤke des Gestells werden hier besondere, zwar aͤhnliche, aber
                              									kuͤrzere Schrauben genommen, wofuͤr bis i
                              									und i (Fig. 11) die eingebohrten
                              									Loͤcher und die eingelassenen Muttern h und h punctirt angegeben sind.
                           Zwei noch etwas kuͤrzere aͤhnliche Schrauben werden noch zum
                              									Anschrauben der Schirm- und Gestellrahmen-Traͤger nothwendig.
                              									Diese Traͤger koͤnnen hier nicht wie im kleinen Pulte unter der
                              									Glastafel im Rahmenraume eingepakt werden, weil unter dieser groͤßern
                              									Glastafel die bekannten schmalen Unter, stuͤzungsleisten, eben so wie beim
                              									stehenden Pulte, im Wege sind. Sie finden aber hier zu beiden Seiten neben dem
                              									Papierrahmen einen zwekmaͤßigen Plaz.
                           Es ist in Fig.
                                 										10 einer von diesen Traͤgern dabc, und in Fig. 11 sind beide ab, bc in
                              									eingepakter Lage abgebildet, d ist der Drehungspunct
                              									einer Zunge dc mit Spize, welche sich um den Punct
                              										d drehen, und gerade so aufstellen laͤßt, wie
                              									der Schirmtraͤger des kleinen Pultes.
                           Bei b ist ein nach unten gekehrtes Zaͤpfchen in demselbendemseben befestigt, welches sich in eine im unterliegenden Gestellrahmen
                              									befindliche Vertiefung einsenkt, und das Verschieben desselben verhindert. Auch
                              									dient zugleich dieses Zaͤpfchen zum Einsteken in eine aͤhnliche
                              									Vertiefung des Wangenstuͤks, an welches diese Leiste (Traͤger) zum
                              									Tragen des Gestellrahmens etc. angeschraubt wird, damit sich dieser Traͤger
                              									nicht drehen kann, und gleich seine gehoͤrige Neigung bekommt – (beim
                              									kleinern Pulte ist diese Vorsorge nicht nochwendig).
                           Die punctirte, bei a
                              									Fig. 10
                              									eingelassene Schraubenmutter dient zum Anschrauben des Traͤgers. NB. Er wird so angeschraubt, daß die breitere Seite
                              									neben der Mutter beim Anschrauben nach oben gekehrt werden muß, wodurch eine
                              									Hinreichend geneigte Lage saͤmmtlicher Rahmen hervorgebracht wird.
                           Uebrigens wird alles Andere ganz deutlich werden, wenn man sich nur der beiden vorher
                              									beschriebenen Einrichtungen vollstaͤndig erinnert.
                           Saynerhuͤtte den 4. Januar 1824.
                           C. L. A.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
