| Titel: | Verbesserung im Baue der Fensterrahmen, der Flügel-Fenster (folding sashes), die man gewöhnlich französische Fenster (French sashes) nennt, und der Thüren, wodurch sie besser eingehängt werden können, so daß sie Wind und Regen vollkommen abhalten, und doch die Luft frei circuliren lassen, worauf Joh. Linuel Bond, Architekt im Newman-Street, Paris Mary-le-Bone, Middlesex, und Jak. Turner, Zimmermann und Baumeister, ebendaselbst, sich am 9. März 1825 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. IV., S. 34 | 
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                        IV.
                        Verbesserung im Baue der Fensterrahmen, der
                           Fluͤgel-Fenster (folding sashes), die man
                           gewoͤhnlich franzoͤsische Fenster (French
                              sashes) nennt, und der Thuͤren, wodurch sie besser eingehaͤngt
                           werden koͤnnen, so daß sie Wind und Regen vollkommen abhalten, und doch die Luft
                           frei circuliren lassen, worauf Joh.
                              Linuel Bond, Architekt im Newman-Street, Paris
                           Mary-le-Bone, Middlesex, und Jak. Turner, Zimmermann und
                           Baumeister, ebendaselbst, sich am 9. Maͤrz
                              1825 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Octob. 1826. S.
                              134.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Linuel's, Verbesserung im Baue der Fensterrahmen und der
                           Fluͤgel-Fenster.
                        
                     
                        
                           Die Patent-Traͤger wenden diese Erfindung
                              vorzuͤglich auf die sogenannten franzoͤsischen Feilster an, die sich,
                              wie Thuͤren, auf senkrechten Angeln oͤffnen und schließen. Um diese
                              Fenster so zu schließen, daß sie unten, oder an der Schwelle, Wind und Regen besser,
                              als auf gewoͤhnliche Weise, abhalten, bringen sie eine hoͤlzerne
                              Leiste, oder eine Bettung innerhalb des Fensters so an, daß sie einen Falz bildet,
                              in welchen die Schwelle des Fensters paßt, so daß weder Regen noch Wind eindringen
                              kann. Da aber durch diese Leiste das Oeffnen des Fensters erschwert werden
                              wuͤrde, haben die Patent-Traͤger eine Vorrichtung angebracht,
                              wodurch das Fenster leicht gehoben, und uͤber diese Bettung oder Leiste bei
                              dem Oeffnen weglaufen kann.
                           Fig. 46.
                              zeigt den Durchschnitt eines Theiles der Schwelle des Fensters, a, ist ein solches franzoͤsisches Fenster, b, ist die Bettung oder die Leiste an der Schwelle, die
                              neben dem Angel weggebrochen ist, um die Verbesserung an demselben zu zeigen. An der
                              unteren Angel-Platte des Fensters ist ein starker Stift befestigt, c, der in einem Stiefel laͤuft, und so den Angel
                              bildet auf welchem das
                              Fenster bei dem Oeffnen und Schließen sich dreht, d, ist
                              ein Hebel, der sich um einen Stuͤzpunct in der Mitte dreht, und auf dessen
                              einem Ende der Stift, c, ruht. An dem
                              gegenuͤberstehenden Ende des Hebels ist ein Gewicht, welches das Fenster, das
                              mittelst des Stiftes, c, auf das andere Ende des Hebels
                              druͤkt, zum Theile im Gleichgewichte haͤlt. Da aber das Gewicht des
                              Fensters, wenn es geschlossen ist, groͤßer ist, als die Schwere dieses
                              angehaͤngten Gewichtes, so nimmt der Hebel die gezeichnete Stelle ein. Wenn
                              man nun das Fenster oͤffnet, so hebt man den Knopf sanft in die Hoͤhe,
                              wodurch das Gewicht in den Stand gesezt wird, den Stift, c, gleichfalls zu heben, und so das Fenster uͤber die Bettung oder
                              uͤber die Leiste zu bringen, wo es sich nun frei in seinem Angel dreht, und
                              uͤber die Leiste oder Bettung weglaͤuft.
                           Eine andere Vorrichtung zu demselben Zweke zeigt Fig. 47. a, ist ein Theil eines Fensters. b, die Schwelle. Ein walzenfoͤrmiges Stuͤk, oder ein Stift,
                              c, ist mittelst einer Platte an der Schwelle
                              befestigt, d, ist ein walzenfoͤrmiger Stiefel in
                              dem aufsteigenden Theile des Rahmens, in welchem der Stift, c, sich dreht, und auf diese Weise das Angelgewinde fuͤr das
                              Fenster bildet. Innerhalb des Stiefels, d, befindet sich
                              eine Spiralfeder, die auf das Ende des Stiftes druͤkt, und so das Gewicht des
                              Fensters zum Theile stuͤzt, jedoch nicht im Stande ist, das Fenster zu heben,
                              bis man nicht mit der Hand am Knopfe etwas nachhilft, wo dann eine kleine Kraft das
                              Fenster in die Hoͤhe hebt, und dieses, da dasselbe sich auf dem Stifte dreht,
                              leicht uͤber die untere Leiste wegsteigt. Wenn das Fenster geschlossen wird,
                              sinkt es durch seine eigene Schwere unter die Schwelle, der Federhaͤlter
                              faͤllt in einen Einschnitt, und haͤlt die Feder in dieser Lage, bis er
                              zuruͤkgezogen, und das Fenster wieder gehoben wird.
                           Damit das untere Fenster uͤber das obere gehoben werden kann, ist zwischen
                              beiden oben eben so viel Raum gelassen, als die untere Leiste oder Bettung breit
                              ist, und dieser Raum ist, wie der Durchschnitt in Fig. 48. zeigt, mit einer
                              Platte, a, bedekt, die an der Verbindungsleiste des
                              unteren Fensters innenwendig angebracht ist: eine aͤhnliche Platte, b ist an der Verbindungsleiste des oberen Fensters außen
                              angebracht.
                           Um zu machen, daß franzoͤsische Fenster sich zugleich sowohl auf- und
                              niederschieben, als auf Angeln drehen lassen, ist eine in Fig. 49. dargestellte
                              Vorrichtung vorgeschlagen: in diesem Falle muß aber das untere Fenster innerhalb des
                              oberen, wie gewoͤhnlich, stehen, a, ist das
                              untere, b, das obere Fenster. An dem oberen Fenster
                              befindet sich eine walzenfoͤrmige Roͤhre, e, und an dem unteren eine aͤhnliche Roͤhre, d, die sich in die obige, wie Rohren an einem Fernrohre,
                              hineinschiebt. Oben in der oberen Roͤhre ist ein Haken angebracht, von
                              welchem eine Schnur herab, und unter einer Rolle am Boden der unteren Roͤhre
                              durch hinauf zu einer anderen Rolle in der Seite des Fenster-Rahmens
                              laͤuft, wo, wie bei Schiebfenstern gewoͤhnlich, ein Gewicht am Ende
                              der Schnur angebracht ist.
                           Der untere Theil des Fensters wird von einem Stifte getragen, auf welchem er sich,
                              wie auf einem Angel, dreht. Auf diese Weise kann das untere Fenster, so weit es die
                              Roͤhre erlaubt, in die Hoͤhe geschoben, und zugleich, mittelst
                              derselben, wie ein Fluͤgelfenster geoͤffnet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
