| Titel: | Vorrichtung zum Einhängen und Befestigen der Fenster, Thüren, Thore, Läden, Blenden etc., worauf Benjamin Newmarch, Gentleman zu Cheltenham in Gloucester, und Karl Bonner, Messing-Arbeiter in der Stadt Glocester, sich am 26. Februar 1826 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. V., S. 37 | 
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                        V.
                        Vorrichtung zum Einhaͤngen und Befestigen
                           der Fenster, Thuͤren, Thore, Laͤden, Blenden etc., worauf Benjamin Newmarch, Gentleman
                           zu Cheltenham in Gloucester, und Karl Bonner, Messing-Arbeiter in der Stadt
                           Glocester, sich am 26.
                              Februar 1826 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Octob. l. J. S.
                              113.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Newmarch, Vorrichtung zum Einhaͤngen und Befestigen der
                           Fenster, Thuͤren, Thore, Laͤden etc.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung zum Einhaͤngen und Befestigen der
                              Fenster, Thuͤren, Thore, Laͤden, Blenden etc. soll 1) die Gewichte,
                              Schnuͤre und Rollen uͤberfluͤßig machen; 2) die Fenster von
                              selbst fest halten, so daß sie nicht geoͤffnet werden koͤnnen.
                           Die Vorrichtung besteht aus Platten von Metall oder Eisen mit Feder-Walzen und
                              Bolzen, welche Platten an den Bahnen der Fenster, oder an den Kanten der
                              Thuͤren, Thore etc., die sich senkrecht schieben sollen, angebracht werden.
                              Die Walzen werden durch Feder-Schlitten mit solcher Gewalt gegen die Seiten
                              oder Falze des Feusterstokes gedruͤkt, daß sie, wenn das Fenster in die
                              Hoͤhe geschoben wird, dasselbe durch die Reibung und den Seiten-Druk in
                              dem Falze auf der verlangten Stelle festhalten, und weder hoher steigen, noch tiefer
                              sinken lassen, außer man hilft mit der Hand nach. Die Bolzen werden an den Platten
                              oben an dem unteren Fenster angebracht, damit sie in die Vereinigungs-Leiste
                              des oberen Fensters einpassen, beide zusammenhalten, und so das Fenster
                              gehoͤrig schließen.
                           Diese Vorrichtung erlaubt verschiedene Abaͤnderungen, wovon einige hier
                              dargestellt sind. Die erste und einfachste Art derselben zeigt Fig. 20., wo ein Paar
                              Fenster gezeichnet sind, die in einen Fensterstok passen; das Holzwerk ist hier als
                              weggeschnitten dargestellt, damit man die Vorrichtung deutlicher sieht, wodurch der
                              Fensterrahmen eingehaͤngt und befestigt wird. Fig. 21. zeigt einen
                              Theil eines Fensterrahmens mit zwei Platten und Fensterwalzen, die bloß zum Halten
                              dienen. Fig.
                                 22. ist ein Durchschnitt von einem Paare Fensterrahmen, mit der
                              Befestigungs-Vorrichtung an der Vereinigungs-Leiste ohne die
                              Federwalzen.
                           Diese Vorrichtungen zum Hangen oder Halten, so wie zur Befestigung, wird man
                              deutlicher aus den groͤßeren und einzelnen Figuren kennen lernen. Die
                              Vorrichtung zum Haͤngen oder Halten, bestehend aus der Platte, der Feder und
                              der Walze, ist in Fig. 23, 24 und 25. dargestellt. Fig. 23. zeigt sie von
                              der Kante, Fig.
                                 24. von ruͤkwaͤrts, Fig. 25. von vorne, oder
                              von jener Seite, die sich gegen den Fensterstok schiebt. Nachdem die vier Platten,
                              a, a, mit ihrem Ruͤken auf die Bahnen der
                              Fenster aufgeschraubt wurden, druͤkt die Feder, b, die die Walze, c, fuͤhrt, diese Walze
                              nach vorne. Wenn aber der Fensterrahmen in den Fensterstok eingesezt wird, wie in
                              Fig. 20
                              und 21. wird
                              die Walze nothwendig zuruͤkgetrieben, und die Feder, b, dadurch in Spannung gebracht, wodurch die Walzen der vier Platten, die
                              das Fenster haͤngend erhalten, so gegen die Seiten des Rahmens werden
                              angedruͤkt werden, daß sich das Fenster ohne alle Schnuͤre und
                              Gewichte in seiner Lage erhalten, und nur mit der Hand auf- oder
                              niedergezogen werden kann. Dieß ist die einfachste Form der Haͤnge-
                              oder Haltungs-Vorrichtung; zuweilen kann man aber auch ein Sperr-Rad
                              mit einem Sperrkegel an demselben anbringen, wie in Fig. 23, 24 und 25. Das Sperr-Rad,
                              d, ist an der Seite der Reibungs-Walze, c, angebracht, und dreht sich mit derselben. So wie das
                              Fenster in die Hoͤhe geschoben wird, und das Sperr-Rad mit der Reibungs-Walze,
                              c, sich dreht, gleitet der Sperrkegel, e, ohne Hinderniß uͤber die Zaͤhne
                              desselben hin; wenn aber das Fenster niedersteigt, greift der Sperrkegel in die
                              Zaͤhne des Sperr-Rades ein, und laͤßt weder dieses, noch die
                              Walze, sich drehen. Durch diese Vorrichtung wird das Fenster, das leicht
                              hinaufsteigt, vor dem Herabfallen gesichert, und man bringt dasselbe ohne einigen
                              Kraftaufwand nicht herab.
                           Die Befestigungs-Vorrichtung ist in ihrer einfachsten Form ein bloßer
                              schiebbarer Bolzen, der oben an dem unteren Fenster angebracht ist, und in ein Loch
                              in der Verbindungs-Leiste des oberen Fensters paßt, und so beide Fenster
                              zusammenbolzt: der Bolzen wird mittelst eines Schluͤssels gedreht, und sperrt
                              so die Fenster, daß man sie nicht oͤffnen kann.
                           Fig. 26, 27 und 28. zeigt die
                              Befestigungs-Vorrichtung allein. Fig. 26. zeigt die Platte
                              von vorne, die an der Vorderseite der oberen Querleiste des unteren Fensters
                              angebracht wird. Fig. 27. stellt sie von der Seite mit der cylindrischen Buͤchse
                              dar, in welcher der Bolzen sich bewegt. Fig. 28. ist ein
                              Durchschnitt dieser Buͤchse, der den Bolzen innerhalb derselben und das
                              Halsband zeigt, wodurch er mit dem Schieber oder mit dem Daumenstuͤke
                              verbunden ist. a, ist der in der walzenfoͤrmigen
                              Buͤchse, b, eingeschlossene Bolzen mit dem
                              Halsbande, c, in welchem er sich drehen kann, d, ist der Schieber, oder das Daumenstuͤk an dem
                              Halsbande, um den Bolzen aus- und einzuschieben, e, ist ein langer gerader Einschnitt in dem Cylinder mit einem
                              aufsteigenden Schenkel, und, f, ist ein Zapfen, der
                              durch diesen Einschnitt laͤuft, und zu dem Bolzen geht, den er einsperrt.
                           Wenn das Fenster herabgelassen ist, wie in Fig. 20., kann man den
                              Bolzen in die Hintere Verbindungsleiste einlassen, und das Fenster sperren, indem
                              man das Daumenstuͤk schiebt, und dann einen Schluͤssel mit einer
                              vierekigen Hoͤhlung bei der Oeffnung, g, Fig. 26 und
                              28.
                              einfuͤhrt, wodurch der Bolzen in seinem Halsbande, c, umgedreht werden kann, so daß der Zapfen, c, in den Ausschnitt gelangt, wodurch das Zuruͤkziehen des Bolzens und
                              das Oeffnen des Fensters ohne den dazu gehoͤrigen Schluͤssel
                              unmoͤglich gemacht wird. Durch das Aufsperren mit dem gehoͤrigen
                              Schluͤssel kommt der Bolzen in seine vorige Lage, und der Zapfen in den
                              Laͤngen-Ausschnitt.
                           Eine Abaͤnderung derselben Vorrichtung kann, als Selbst-Schluß, durch eine Feder und
                              einen Fang vorgerichtet werden, wie Fig. 29, 30, 31, 32. zeigt. Fig. 29.
                              stellt die Platte, die cylindrische Buͤchse, das Daumenstuͤk und den
                              Fang von der Seite dar. Fig. 30. ist die
                              entgegengesezte Seite davon. Fig. 31. ist ein
                              Durchschnitt der cylindrischen Buͤchse, wo sich der darin enthaltene Bolzen,
                              und die hinter demselben wirkende Spiral-Feder, h, zeigt. In Fig. 30. ist der Bolzen als vorwaͤrts geschoben, und der Zapfen
                              als hinaufgehoben dargestellt, so daß hier das Fenster auf die oben beschriebene
                              Weise gesperrt ist. Fig. 32. zeigt die untere Seite des Apparates mit dem Fange und den
                              uͤbrigen Theilen vollstaͤndig. Der Bolzen, a, wird durch das Daumenstuͤk zuruͤkgezogen, wodurch der
                              Arm, i, des Fanges, k, durch
                              die Kraft der Feder, l, in den Ausschnitt des Bolzens
                              gedruͤkt wird. Dieser Arm haͤlt den Bolzen, und laͤßt ihn nicht
                              vorwaͤrts schießen, obschon die Kraft der Feder hinter her auf ihn wirkt.
                              Wenn aber das Fenster herabgelassen wird, schlaͤgt die schiefe Flache des
                              Fanges, n, gegen die Vereinigungs-Leiste des
                              oberen Fensters, und indem der Arm, i, an dem
                              entgegengesezten Ende des Fanges gehoben wird, wirkt sie wie ein Druker, und
                              laͤßt den Bolzen aus, der dann durch die hinter ihm wirkende
                              Spiral-Feder vorwaͤrts getrieben, und in das Loch der
                              Verbindungs-Leiste eingeschossen wird, wie man in Fig. 22. sieht. Auch
                              dieser Bolzen kann umgedreht, und mit einem Schluͤssel gesperrt werden.
                           Um die Wirkung obiger Vorrichtung zu erleichtern, schlaͤgt man vor, an der
                              Verbindungs-Leiste des Hinteren Fensters einen Feder-Aufhaͤlter
                              anzubringen, gegen welche die schiefe Flaͤche, n,
                              des Fanges, so wie das Fenster herabsteigt, anschlaͤgt, den Druker los, und
                              den Bolzen in seinen Stiefel fahren laͤßt.
                           Eine andere Abaͤnderung dieser lezten Vorrichtung zeigt Fig. 33., wo man eine
                              halbkreisfoͤrmige Platte, die in die obere Leiste eines Fensters eingelassen
                              wird, von unten sieht, a, ist ein flacher Bolzen, der
                              sich horizontal in einer kreisfoͤrmigen Vertiefung dreht. In dem Mittelpuncte
                              befindet sich eine zusammengerollte Feder, deren eines Ende an der Platte, das
                              andere an dem Bolzen befestigt ist. Wenn man daher den Bolzen in der, durch die
                              Puncte angedeuteten, Linie dreht, wird die Feder gespannt, und der Bolzen durch den
                              Arm, i, des oben beschriebenen, mit einer Feder
                              versehenen, Fanges, k, in dieser Lage erhalten, indem
                              dieser Arm in eine Vertiefung in dem Bolzen faͤllt. Wenn das Fenster
                              herabgelassen und geschlossen wird, schlaͤgt die schiefe Flaͤche, n, des Fanges gegen die Hintere
                              Verbindungs-Leiste, und hebt den Arm an dem entgegengesezten Ende, wodurch
                              der Bolzen frei wird, welchen die Feder alsogleich hierauf in die in der Figur
                              dargestellte Lage bringt.
                           Die Patent-Traͤger bemerken noch am Ende ihrer Erklaͤrung, daß
                              sie die Vorrichtung mit dem Sperr-Rade fuͤr die sicherste halten; daß
                              statt der Walzen, wo diese hinreichen, auch bloß ein zugerundetes Ende der Feder,
                              oder irgend ein hervortretender runder Theil, der mit der Feder in Beruͤhrung
                              kommt, dieselbe Wirkung aͤußert: daß sie endlich uͤberhaupt jede
                              Haͤngung der Fenster durch Reibung als ihr Privilegium betrachtenMan muß bei dieser Beschreibung der Fenster nicht vergessen, daß man in
                                    England keine Fluͤgel-Fenster hat, wie bei uns, sondern die
                                    Fenster meistens nur in die Hoͤhe geschoben werden, wie bei uns die
                                    Winterfenster. A. d. Ueb..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
