| Titel: | Athmungs-Pumpe zur Wiederherstellung des Lebens im Scheintode, zumahl bei Ertrunkenen. Von Hrn. van Houten zu Rotterdam. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XXIX., S. 117 | 
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                        XXIX.
                        Athmungs-Pumpe zur Wiederherstellung des
                           Lebens im Scheintode, zumahl bei Ertrunkenen. Von Hrn. van Houten zu
                           Rotterdam.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr.
                              1826. S. 345.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        van Houten, Athmungs-Pumpe zur Wiederherstellung des Lebens
                           im Scheintode.
                        
                     
                        
                           Fig. 16.
                              stellt den Durchschnitt zweier mit einander verbundenen Cylinder, a, b, vor, deren jeder seinen Staͤmpel, c, hat, welche beide Staͤmpel mittelst ihrer
                              Stangen mit dem Griffe, d, verbunden sind. e, ist eine Ausfuͤhrungs-, f, eine Zufuͤhrungs-Roͤhre; g, h, i, k, sind Klappen; l,
                                 l, sind zwei lederne Schlaͤuche; m, m,
                              sind zwei Rohrchen aus Hoͤrn; n, n, zwei
                              Roͤhren aus Kautschuk; o, ist eine
                              Einfuͤhrungs-Roͤhre; p, ein Schild
                              oder eine Scheibe; q, eine Roͤhre aus Leder; r, ein Mundstuͤk aus Elfenbein; s, eine Schraube aus Horn an dem ledernen Schlauche, t: u, ein Trichter aus verduͤnntem
                              Eisenbleche.
                           Diese Vorrichtung wird auf folgende Weise angewendet. Sobald der Koͤrper aus
                              dem Wasser genommen ist, wird Nase und Mund untersucht, und noͤthigen Falles
                              gereinigt von allem Schlamme etc. Waͤhrend dieser Zeit werden die beiden
                              elastischen Roͤhren, n, n, auf einige Augenblike
                              in warmes Wasser getaucht, so, wie es noͤthig ist, gebogen, und dann so weit
                              in die Nasenloͤcher eingefuͤhrt, daß die Roͤhren oder
                              Knoͤpfchen aus Hoͤrn, m, m, bis zur
                              Haͤlfte in dieselben kommen: diese Knoͤpfchen aus Horn dienen zur
                              Sicherung des freien Durchganges der Luft, wenn dem Verungluͤkten die
                              Nasenloͤcher um die Roͤhren mit der Hand angedruͤkt werden. Die
                              Roͤhren o, wird hierauf in den Mund
                              gefuͤhrt, bis die Scheibe, p, dicht vor die
                              Lippen kommt: leztere laͤßt sich nach der Groͤße des
                              Verungluͤkten schieben, so daß die Roͤhre immer in gehoͤriger
                              Tiefe in den Mund desselben hineinragt.
                           Nachdem eine Person, A, die Pumpe in diese Lage gebracht
                              hat, in welcher sie dieselbe mit der linken Hand haͤlt, haͤlt ein
                              anderer, B, Nase und Mund luftdicht um die
                              eingefuͤhrten Roͤhren, und die Person, A,
                              zieht alsogleich die Staͤmpel mit der rechten Hand in die Hoͤhe bis an
                              die Cylinder. Sobald dieß geschieht, schließen sich die Klappen, i, und, k, und, g, und h, oͤffnen sich; und
                              waͤhrend so der Cylinder, a, sich aus der Nase
                              mit der verdorbenen Luft der Lungen fuͤllt, fuͤllt sich der Cylinder,
                              b, durch die
                              Einfuͤhrungs-Roͤhre, f, mit
                              frischer atmosphaͤrischer Luft. Wenn nun die Staͤmpel wieder
                              hinabgedruͤkt werden, oͤffnen sich die Klappen, i, und k, g, und h, werden geschlossen, und waͤhrend die verdorbene Luft aus dem
                              Cylinder, a, durch die Roͤhre, e, ausgetrieben wird, wird die atmosphaͤrische
                              Luft, mit welcher der Cylinder, b, sich fuͤllte,
                              durch die Roͤhre, o, in den Mund getrieben, und
                              gelangt folglich in die Lungen, und das Athmen wird unmittelbar wieder
                              hergestellt.
                           Die Person, A, muß die Zuͤge der Staͤmpel
                              so regelmaͤßig fuͤhren, als das Athemhohlen gewoͤhnlich
                              geschieht, und Brust und Magen muͤssen jedes Mahl gedruͤkt werden,
                              wenn die Staͤmpel in den Cylindern in die Hoͤhe steigen, damit die
                              verdorbene Luft entladen werden kann.
                           Wenn die Stube, in welcher der Rettungs-Versuch gemacht wird, sehr eng ist, so
                              kann man den Trichter, u, an der ledernen Roͤhre,
                              t, außerhalb des Fensters anbringen, und wenn die
                              Schraube aus Horn, s, in die Oeffnung, f, des Cylinders, a,
                              geschraubt wird, so wird er sich alsogleich mit frischer Luft fuͤllen. Auf
                              aͤhnliche Weise kann auch Lebensluft in den Cylinder gebracht werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
