| Titel: | Gewisse Verbesserungen an Walkmühlen zum Waschen und Walken der Tücher und anderer Stoffe, die der Walke bedürfen, worauf Alfred Bernon, Kaufmann in Leicester-Square, in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, sich am 7. Junius 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XLV., S. 211 | 
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                        XLV.
                        Gewisse Verbesserungen an Walkmuͤhlen zum
                           Waschen und Walken der Tuͤcher und anderer Stoffe, die der Walke
                           beduͤrfen, worauf Alfred
                              Bernon, Kaufmann in Leicester-Square, in
                           Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, sich am 7. Junius 1825 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Novber 1826. S.
                              170.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Bernon's, Verbesserungen an Walkmuͤhlen.
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß die Stampfen der
                              Walk- und Waschmuͤhlen, die durch Daͤumlinge gehoben und
                              ploͤzlich fallen gelassen werden, leicht den Zeug verderben, auf welchem sie
                              arbeiten; er schlaͤgt daher vor Allem vor, die Stampfen seiner Walk-
                              und Waschmuͤhlen mittelst sich drehender Kurbeln in Bewegung zu sezen.
                           Fig. 23. ist
                              ein Walkerstok nach diesem verbesserten Plane, an dem das Seitenstuͤk
                              weggenommen ist, um das Innere desselben zu zeigen, a,
                              ist der Trog, in welchen das Tuch gebracht wird, um in demselben gewalkt zu werden;
                              b, b, sind die Stampfen oder Schlegel; c, c, die Hebel, die sich um einen Stift als
                              Stuͤzpunct in dem Pfosten, d, drehen, und welche
                              Hebel an einem Ende an den Stampfen, b, an dem anderen
                              an Verbindungs-Stangen, e, e, befestigt sind, die
                              mit den Kurbeln, f, in Verbindung stehen. Mit den
                              Stampfen sind mittelst Gefuͤgen andere Hebel, g,
                                 g, verbunden, die sich um eine Achse, h,
                              drehen: diese leiten die Stampfen in den Troͤgen, und ihre Wirkung kann durch
                              den schiebbaren Stiefel und die Stellschraube, i,
                              bestimmt und geleitet werden.
                           Wenn nun die Achse der Kurbel, f, in Umtrieb gesezt wird,
                              schwingen sich die Hebel, c, und walken so, indem sie
                              die Stampfen, b, heben und senken, das Tuch in dem Troge oder Stoke,
                              a.
                           Diese Vorrichtung wird in einem schleichen Geruͤste aufgestellt (das nicht zum
                              Patente gehoͤrt), und die Stampfen werden durch ein Flugrad an ihrer Achse in
                              gleichfoͤrmige Bewegung gebracht. Die Form des Walkstokes wird hier genauer
                              bestimmt, und bildet an der Vorderseite einen Ausschnitt einer Ellipse, wie die
                              Figur zeigt, deren mathematische Verzeichnung der Patent-Traͤger der
                              ganzen Laͤnge nach angab.
                           Fig. 24.
                              zeigt eine Maschine zum Waschen der Wollen-Tuͤcher mit abgenommener
                              Seite des Troges, um die Wirkung der Schlegel zu zeigen. Auch hier sind diese
                              mittelst Stangen mit einer Kurbel verbunden.
                           a, a, ist der mit Wasser und Alkali gefuͤllte
                              Trog, in welchen das Tuch gebracht wird.
                           b, b, sind die an ihren Armen aufgehaͤngten
                              Schlegel, c, c, die sich um Zapfen schwingen, oder um
                              eine oben in einem Gebaͤlke angebrachte Achse. Ruͤkwaͤrts an
                              den Schlegeln sind Stangen, d, d, angebracht, die
                              gleichfalls mit Kurbeln, e, e, verbunden sind, und so
                              schwingen sich die Schlegel durch Umdrehung der Kurbel, und klopfen das Tuch, aus
                              welchem sie auf diese Weise alles Fett und alle anderen Unreinigkeiten fortschaffen,
                              die waͤhrend des Webens in dasselbe geriethen: die gekruͤmmte Form des
                              Troges wirft das schmuzige Wasser zuruͤk, sobald es aus dem Tuche
                              ausgedruͤkt ist.
                           Durch diese Kurbeln und Verbindungs-Stangen an den Schlegeln, die der
                              Patent-Traͤger als sein Patent-Recht in Anspruch nimmt, glaubt
                              derselbe die Wirkung dieser Schlegel sicherer und kraͤftiger gemacht, und das
                              Tuch geschont zu haben. Dann spricht er auch die hier gezeichnete Form der
                              Troͤge als sein Patent-Recht an, und „die mathematischen
                                 Regeln,“ nach welchen diese krummen Linien erzeugt werden, die aber
                              wohl nie ein Patent-Recht gewaͤhren koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
