| Titel: | Hrn. Wilh. Mason's Patent-Achsen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XLVIII., S. 215 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XLVIII.
                        Hrn. Wilh. Mason's Patent-Achsen.
                        Aus Gill's technical Repository. Octbr. 1826. S.
                              243.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV. (Im Auszuge.)
                        Mason's, Patent-Achsen.
                        
                     
                        
                           Wir haben zwar von Hrn. Mason's
                              Patent-Achsen schon im Polytechn. Journ. B.
                                 21. S. 397 Nachricht gegeben; allein, die dort aus dem London Journal entnommene Abbildung wird
                              hoͤchstens sehr geschikte Arbeiter in den Stand sezen, aͤhnliche
                              Achsen darnach zu verfertigen.
                           Hr. Mason hat in Hrn. Gill's Repository am a. O. eine
                              vollstaͤndigere Beschreibung und herrliche Abbildung seiner Achsen geliefert,
                              nach welcher jeder Arbeiter bei einigem Fleiße solche Achsen verfertigen kann. Er
                              bemerkt, daß selbst die besten Achsen und Buͤchsen, die des Hrn. Collinge, (der gleichfalls ein Patent auf seine Achsen
                              nahm) vor dem Abgehen der Raͤder nicht sichern, und fuͤhrt Beispiele
                              von solchen Ungluͤksfaͤllen an. Seine Achsen gewahren auch noch den
                              Vortheil, daß sie sich nach verschiedenem Geleise vorrichten lassen, und auch mehr
                              Oehl und dieses laͤngere Zeit halten.
                           Seine Beschreibung ist folgende:
                           
                              „Fig.
                                    1. stellt die verbesserte Achse mit dem sich schiebenden Halsbande
                                 dar: den Durchschnitt derselben, und auch andere Theile, gibt Fig. 2., und Fig. 3. ist
                                 ein Durchschnitt der Buͤchse und ihrer Kappe. Die uͤbrigen Figuren
                                 stellen andere Theile vor, wovon unten die, Rede seyn wird, und in allen diesen
                                 Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde.
                              
                           A, A, ist der groͤßere und laͤngere
                              cylindrische Theil der Achse. B, ist die darauf
                              befestigte kegelfoͤrmige Schulter, C, die
                              bewegliche kegelfoͤrmige Schulter, die aus einem metallnen Halsstuͤke
                              besteht, welches man in Fig. 4. im Durchschnitte
                              sieht, und das auf einem schmaleren kuͤrzeren Cylinder, D, den man in Fig. 2. im Durchschnitte
                              sieht, sich vor- und ruͤkwaͤrts schieben laͤßt, aber
                              sich wegen einer Flaͤche auf diesem Cylinder, die in der End-Ansicht
                              desselben, Fig.
                                 5., dargestellt ist, nicht drehen kann, da auch in der cylindrischen
                              Hoͤhlung des Halsbandes ein aͤhnlicher flacher Theil angebracht ist.
                              Das Halsband, C, wird auf dem kurzen Cylinder, D, auf folgende Weise aufgesezt, und in jeder
                              erforderlichen Lage erhalten: E, in Fig. 1. und 2. ist eine
                              maͤnnliche Schraube an dem aͤußersten Ende der Achse, und, F, Fig. 2, 6, 7, 8, ist eine darauf
                              passende Schraubenmutter, die in, F, Fig. 6., einzeln, in Fig. 7. im
                              Durchschnitte dargestellt ist. Sie ist außen sechs ekig, damit man sie desto
                              leichter drehen kann. Ringsum in dieser weiblichen Schraube, F, sind innenwendig der Laͤnge nach sechs halbkreisfoͤrmige,
                              gleich weit von einander entfernte. Einschnitte oder Furchen angebracht, wie man in
                              Fig. 7.
                              und 8. sieht,
                              und auf der
                              maͤnnlichen Schraube, E, am Ende der Achse sind
                              zwei andere halbkreisfoͤrmige oder vielmehr halbwalzenfoͤrmige
                              Einschnitte oder Furchen, wovon man eine in Fig. 1., beide aber in der
                              End-Ansicht Fig. 8. sieht. Diese Einschnitte sind sorgfaͤltig so gestellt,
                              daß, wenn einer dieser beiden Einschnitte der maͤnnlichen Schraube, E, einem der sechs anderen in der weiblichen Schraube,
                              F, gegenuͤber oder mit demselben in
                              Beruͤhrung steht, der andere den Abstand zwischen zwei anderen Einschnitten
                              der weiblichen Schraube durchschneidet oder in zwei Theile theilt, wie man in Fig. 8.
                              deutlich sieht. Auf diese Weise ist jede Umdrehung der weiblichen Schraube in
                              zwoͤlf einzelne Theile getheilt und ebenso der Umfang eines jeden Fadens der
                              maͤnnlichen in zwoͤlf gleiche Theile getheilt, was fuͤr die
                              gewoͤhnliche Anwendung genug ist: man koͤnnte es jedoch noch genauer
                              haben, wenn man auf der maͤnnlichen Schraube der Achse einen dritten
                              Einschnitt anbringen wollte. Nachdem mall auf diese Weise die weibliche Schraube,
                              F, auf die maͤnnliche, E, gestellt hat, so daß das Rad nach Belieben abgenommen werden kann,
                              werde ich nun zeigen, wie dasselbe auf eine bleibende Weise daran befestigt werden
                              kann. Es ist fuͤr sich einleuchtend, daß, wenn man einen
                              walzenfoͤrmigen Stift in die Hoͤhlung bringt, welche durch den
                              halbcylinderfoͤrmigen Einschnitt in der Mutterschraube und in der
                              maͤnnlichen Schraube, wenn beide Einschnitte uͤber einander zu liegen
                              kommen, gebildet wird, und dieser Stift diese Hoͤhlung vollkommen
                              ausfuͤllt, so lang dieser Stift in dieser Hoͤhlung stekt, kein
                              Umdrehen der Mutterschraube Statt haben kann, und diese nicht abgehen kann. Das
                              Austreten oder Loswerden dieses Stiftes habe ich nun auf folgende einfache und
                              sichere Weise verhindert. G, in Fig. 2., ist ein
                              Schraubenloch im Mittelpuncte des aͤußeren Endes der Achse. In dieses
                              Schraubenloch paßt die maͤnnliche Schraube, H,
                              die einen breiten sechsekigen Kopf hat, I, wie man in
                              Fig. 9.
                              besonders sieht. Zwischen dem Kopfe dieser Schraube und dem Ende der
                              Schraubenmutter, F, kommt die flache
                              kreisfoͤrmige Platte, K, Fig. 2., die in ihrem
                              Mittelpuncte mit einem Loche versehen ist, durch welches die Schraube, H, durch kann. An dieser Platte, K, ist nun ein eiserner Stift oder Zapfen, L,
                              gehoͤrig befestigt, wie Fig. 10. und 11. zeigt, wo
                              er von vorne und von der Seite dargestellt ist, und Fig. 12., wo man ihn im
                              Perspektive sieht. Wenn nun dieser Stift in irgend ein Loch gebracht wird, welches durch die
                              halbcylindrischen Einschnitte in der maͤnnlichen und weiblichen Schraube
                              entsteht, wenn sie uͤber einander liegen, wie Fig. 2. zeigt, und die
                              Mittel-Schraube, H, wird durch das Loch in der
                              Mitte der Platte, K, durchgestekt, und in die weibliche
                              Schraube des Schraubenloches in der Achse eingeschraubt, bis ihr Kopf, I, die Platte, K, fest gegen
                              die Achse druͤkt, so ist es klar, daß, wenn nicht die Schraube und der Stift
                              zugleich herausfallen, was nicht leicht moͤglich ist, das Rad von der Achse
                              nicht abgehen kann.
                           Die kegelfoͤrmigen Schultern, B, C, auf der Achse,
                              A, und das Halsband, C,
                              Fig. 1.
                              und 2., wirken
                              gegen die Kegel, M, N die innerhalb der Buͤchse
                              angebracht sind, wie man in Fig. 3. sieht, und das Rad
                              kann also auf die oben angegebene Weise mit der groͤßten Genauigkeit
                              ausgelassen werden. O, und P, in Fig.
                                 3. sind die beiden Oehlbehaͤlter in der Buͤchse und in der
                              Kappe. Q, ist eine der vier Langenfurchen innerhalb der
                              Buͤchse, wie man in Fig. 13. sieht, die ein
                              Durchschnitt von Fig. 3. nach der punctirten Linie Fig. 3. ist. Sie dienen
                              zur Aufnahme und Umherfuͤhrung des Oehles um und laͤngs dem
                              walzenfoͤrmigen Theile der Achse und der Buͤchse, und auch zur
                              Aufnahme des Sandes und Staubes, damit er nicht nachtheilig auf diese Theile wirkt.
                              R, R, in Fig. 2. und 3., sind
                              Lederscheiben, Waͤscher, die Entweichung des Oehles zu hindern. S, in Fig. 4. und 5., ist ein
                              Einschnitt innenwendig und an den Enden der Laͤnge nach an dem
                              Halsstuͤke, C, hin, damit das Oehl aus der Kappe,
                              P, durch die halben Loͤcher in den Schrauben,
                              E, und, F, zu dem
                              cylindrischen Theile der Achse, A, A, fließen und diese
                              schmieren kann, nebst dem in dem Behaͤlter, O,
                              enthaltenen Oehle.
                           Die Mittel-Schraube, H, ist so lang, daß sie nicht
                              leicht aus ihrem Loche kann, selbst wenn sie los werden sollte, weil auch noch die
                              Kappe, P, auf der Buͤchse aufgeschraubt ist.
                              Folglich kann auch der Stift, L, nicht heraus, und das
                              Rad nicht herab.
                           Diese Vorrichtung laͤßt sich auch bei Maschinen anbringen, vorzuͤglich
                              wo der End-Stoß an Raͤdern wohl beachtet werden muß.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
