| Titel: | Verbesserung an Fortepianos, worauf Pierre Erard, Verfertiger musikalischer Instrumente in Great Marlborough-Street, in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LIX., S. 244 | 
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                        LIX.
                        Verbesserung an Fortepianos, worauf Pierre Erard, Verfertiger
                           musikalischer Instrumente in Great Marlborough-Street, in
                           Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, sich ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1826. S.
                              183.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Erard's, Verbesserung an Fortepianos.
                        
                     
                        
                           Der erste Zwek des Patent-Traͤgers ist, dem
                              Holzwerke an dem Instrumente mehr Festigkeit zu geben, damit die Spannung der Saiten
                              dasselbe nicht verzieht, und es dadurch verstimmt; dann hat er noch eine besondere
                              Vorrichtung an den Haͤmmern und Daͤmpfern angebracht, die sich auf
                              sein fruͤheres Patent vom 22. December 1821. (Lond.
                                 Journ. IV. Bd. S. 230. Polytechn. Journ. Bd. X. S. 140.) gruͤndet.
                           
                           Was den ersten Zwek betrifft, so hat er Eisenplatten senkrecht zwischen dem Stege,
                              auf welchem die Stifte ruhen, und dem Boden der Tasten angebracht. Diese Platten
                              werden in schiklichen Lagen aufgestellt, wie Kreuzbaͤnder, die durch den
                              Kasten des Instrumentes laufen, und mittelst Schraubenbolzen und Nieten, oder auf
                              andere Weise an einander befestigt. An der gekruͤmmten Seite des Instrumentes
                              steigen Stuͤke durch den Resonanz-Boden empor, die an diesen Platten
                              befestigt werden, um Schrauben aufzunehmen, deren Enden gegen die Leite des Steges
                              druͤken, um der Spannung der Saiten auch einen Seiten-Widerstand zu
                              leisten.
                           Diese Vorrichtung kann auf verschiedene Weise abgeaͤndert, und auf alle Arten
                              von Clavieren angewendet werden, da der Zwek hier bloß dieser ist, dem Holze
                              Staͤrke zu geben.
                           Was die Stellung des Hammers betrifft, so ist sie nach demselben Grundsaze, wie bei
                              dem erwaͤhnten Patente, wo der Patent-Traͤger die Absicht
                              hatte, den Kopf des Hammers dem Mittelpuncte der Taste naͤher zu bringen, und
                              zugleich die Stuͤze desselben weiter von dem Mittelpuncte zu entfernen.
                           Einen Durchschnitt eines Theiles des Instrumentes und der zur Bewegung
                              noͤthigen Vorrichtung gibt Fig. 18., wo man sehen
                              wird, daß die wirkenden Theile alle an der Taste sich befinden, statt, wie
                              gewoͤhnlich, an Zwischenhebeln angebracht zu seyn.
                           Der Patent-Traͤger gibt auch noch eine andere Vorrichtung an, nach
                              welcher die Haͤmmer, wie bei den Cabinett Forte-Pianos, oben oder von
                              vorne auf die Saite schlagen, wie bei den senkrechten Clavieren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
