| Titel: | Jeaks's Vorrichtung zur Regulirung der Dampfkessel bei dem Nachfüllen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LXVIII., S. 305 | 
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                        LXVIII.
                        Jeaks's Vorrichtung zur
                           Regulirung der Dampfkessel bei dem Nachfuͤllen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 171. 2. Dec.
                              1826.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Jeaks's, Vorrichtung zur Regulirung.
                        
                     
                        
                           Die gewoͤhnliche Methode den Zufluß des Wassers in
                              Cisternen, Behaͤlter, Kessel, oder andere Gefaͤße zu reguliren, und
                              dasselbe
                              abzusperren, wenn diese Gefaͤße voll sind, ist, daß man eine hohle
                              schwimmende metallene Kugel an dem Hahne der Rohre, durch die das Wasser zufließt,
                              mittelst eines Armes oder Hebels anbringt, der mit der schwimmenden Kugel zugleich
                              in die Hoͤhe steigt, und so den Hahn an der Roͤhre, durch die das
                              Wasser zufließt, schließt. Wenn man eine solche hohle Kugel als Schwimmer in einem
                              Dampfkessel anbringt, um dadurch den Zufluß des Wassers zu reguliren, so dehnt die
                              große Hize innerhalb des Kessels die Luft in der hohlen Kugel aus, und
                              oͤffnet sie nicht selten, wodurch dann das Wasser Zutritt zu dem Innern der
                              Kugel bekommt, dieselbe nicht mehr schwimmen laͤßt, und den Apparat
                              unbrauchbar macht.
                           Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat Hr. Jeaks in Great
                              Russel-street, Bloomsbury, folgende Vorrichtung vorgeschlagen, die aus einem
                              hohlen Arme oder aus einer hohlen Stange besteht, an welcher die schwimmende Kugel
                              sich befindet, und durch welche die verduͤnnte Luft in derselben, so wie die
                              Temperatur in dem Kessel steigt, in die Atmosphaͤre entweicht, und umgekehrt
                              die atmosphaͤrische Luft wieder in die Kugel tritt, so wie die Temperatur in
                              derselben faͤllt.
                           Fig. 27 zeigt
                              diesen verbesserten Apparat im Durchschnitte, der aus einer Cisterne, aus welcher
                              das Wasser zufließt, aus den dazu gehoͤrigen Roͤhren, aus der
                              Schwimmkugel, aus dem Hebel und dem uͤbrigen Zugehoͤre an einem
                              Kochkessel besteht. a, ist der Wasserbehaͤlter in
                              einer gehoͤrigen Lage; b, die Roͤhre,
                              durch welche das Wasser in die Nachfuͤllungs-Cisterne, c, geleitet wird, aus welcher es durch eine Klappe, d, in den Cylinder, e,
                              gelangt, wo die Kugel, f, schwimmt. Auf dem Boden dieses
                              Cylinders befindet sich die Roͤhre, g, welche das
                              Wasser in den Kessel, h, leitet. An dem Fuße der
                              schwimmenden Kugel, s, ist die Scheibe, i, angebracht, und durch ihr Steigen und Fallen wird die
                              Klappe d geschlossen oder geoͤffnet. Da das
                              Wasser in dem Cylinder, e, dieselbe Hoͤhe
                              erreicht, wie in dem Kessel, h, so folgt, daß das Wasser
                              in dem Kessel, h, niedrig steht, die schwimmende Kugel,
                              f, faͤllt, und die Klappe, d, geoͤffnet wird, so daß das Wasser durch die
                              Klappe in den Cylinder, und von da durch die Roͤhre, g, in den Kessel fließen kann. Auf diese Weise steigt das Wasser in dem
                              Kessel bald bis zur gehoͤrigen Hoͤhe empor, und da die schwimmende
                              Kugel in dem Cylinder zugleich steigt, so schließt sie die Klappe und verhindert
                              jeden weiteren Zutritt des Wassers.
                           Mit k, dem oberen Theile des Stieles der schwimmenden
                              Kugel, ist ein langer Hebel, l, verbunden, der sich auf
                              einem Stifte in dem Arme, m, als um seinen
                              Stuͤzpunkt dreht. Das kuͤrzere Ende dieses Hebels wirkt gegen einen
                              Stift mit einem kegelfoͤrmigen Kopfe, n, und so
                              wie die schwimmende Kugel herabsteigt und die Klappe, d,
                              oͤffnet, steigt der laͤngere Arm des Hebels, l, gleichfalls herab, und macht, daß sein kuͤrzerer Arm die Klappe,
                              n, hebt, und dem Wasser erlaubt aus der
                              Roͤhre, b, in die
                              Nachfuͤllungs-Cisterne c, und aus dieser
                              durch die Klappe, d, in den Cylinder, e, und zulezt in den Kessel zu fließen. Wenn aber die
                              schwimmende Kugel emporsteigt, faͤllt der Kegel, n, und schließt die Klappe. Bei o ist ein
                              Sperrhahn, um das Wasser in der Roͤhre, b,
                              abzusperren, wenn der Apparat zum Ausbessern oder aus irgend einer anderen Ursache
                              abgehoben werden muß.
                           Der Druk des Dampfes innerhalb des Kessels auf die Oberflaͤche des Wassers
                              wird zuweilen durch seine Staͤrke das Wasser durch die Roͤhre, g, zuruͤktreiben und den Cylinder, e, fuͤllen. Da jedoch die Klappe, d, geschlossen ist, so wird das Wasser in der
                              Roͤhre, p, so lang emporsteigen, bis das Gewicht
                              der Wasser-Saͤule mit dem Druke des Dampfes genau im Gleichgewichte
                              steht. Man seze, der Kessel sey so gehizt, daß der Dampf einen Druk von Einem Pfunde
                              auf jeden Quadrat-Zoll aͤußert; so wird die Wassersaͤule, p, bis zur Hoͤhe von 36 Zoll steigen. Unter
                              diesen Umstaͤnden wird die hohle metallne Kugel, l, von siedendem Wasser umhuͤllt seyn, dessen Hize die in demselben
                              enthaltene Luft ausdehnt. Da die Kugel jedoch an dem hohlen Stiele, k, eine Oeffnung in die atmosphaͤrische Luft hat,
                              so wird die Luft aus derselben entweichen koͤnnen, ohne sie zu
                              beschaͤdigen oder zu zersprengen, was geschehen wuͤrde, wenn sie
                              eingesperrt bliebe. Um gegen das Wasser, welches die Cisterne c fuͤllt, fuͤr den Fall eines zufaͤlligen Fehlers an
                              der Klappe, n, geschuͤzt zu seyn, ist eine kleine
                              Abzugs-Roͤhre in die Cisterne eingefuͤhrt, deren oberes offenes
                              Ende etwas uͤber die gehoͤrige Oeffnung emporsteht.
                           Fig. 28 zeigt
                              eine aͤhnliche cylindrische Cisterne, e, mit
                              einer schwimmenden Kugel, f, und einer Klappe, d, wie in der ersten Figur; nur die
                              Nachfuͤllungs-Cisterne weicht etwas von der Form der vorigen ab. Auf
                              diese Weise wird der Zufluß des Wassers aus der
                              Nachfuͤllungs-Roͤhre auf eine etwas andere Weise, als in Fig. 27,
                              regulirt. Hier laͤuft das Wasser aus der Roͤhre, b, durch einen gewoͤhnlichen Hahn, auf dessen
                              vierekigem Ende der Hebel, r, befestigt ist, der durch
                              einen Einschnitt in dem Stiele, k, mit der schwimmenden
                              Kugel steigt und faͤllt, wodurch, wenn das Wasser in dem Cylinder
                              hinlaͤnglich steigt, die Klappe, d, durch die
                              Scheibe, i, geschlossen, und auch der Hahn der
                              Roͤhre, b, durch das Steigen des Hebels, r, gesperrt wird.
                           Fig. 29 zeigt
                              einen der verbesserten Kugel-Haͤhne innerhalb eines Kessels, und Fig. 30 ist
                              ein Durchschnitt der Roͤhren und des Hahnes, wie in der vorigen Figur, mit
                              ihren inneren Durchgaͤngen: dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben
                              Gegenstaͤnde in beiden Figuren. a, ist der
                              Wasserbehaͤlter, der den Kessel versieht: er muß von solcher Hoͤhe
                              seyn, daß die in demselben enthaltene Wassersaͤule jedes Mahl die Kraft des
                              Dampfes uͤbertrifft. b, ist die
                              Nachfuͤllungs-Roͤhre; c, der
                              Kessel; d, der Hahn; e, der
                              Arm oder Hebel, der den Hahn dreht; f, die hohle
                              metallne schwimmende Kugel. Wenn die Oberflaͤche des Wassers in dem Kessel
                              steigt, so hebt die Kugel, f, dadurch den Arm, e, und schließt den Hahn, d,
                              wie an gewoͤhnlichen Kugel-Haͤhnen. Da sich aber die Luft in
                              der Kugel durch die Hize des dieselbe umgebenden Dampfes ausdehnt, so wuͤrde
                              die Kugel bersten. Um dieß zu hindern, ist der hohle Arm, e, angebracht, durch welchen die verduͤnnte Luft aus der Kugel, und
                              zwar mittelst des Laͤngen-Durchganges in dem Hahne, d, zu der Auslaß-Klappe, g, an der Seite der Nachfuͤllungs-Klappe, b, die sich in die Atmosphaͤre oͤffnet,
                              entweicht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
