| Titel: | Neues Instrument zum Zahn-Ausziehen, worauf Hr. J. P. De Lafons, sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LXXII., S. 312 | 
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                        LXXII.
                        Neues Instrument zum Zahn-Ausziehen,
                           worauf Hr. J. P. De
                              Lafons, sich ein Patent ertheilen ließ.Das Repertory of Patent/Inventions, Novbr. 1826. S.
                                 306, findet allerdings diese Vorrichtung sinnreich, zweifelt aber, daß man die
                                 einzuschraubenden Instrumente, wenn sie nicht zu plump ausfallen sollen, wird
                                 stark genug machen koͤnnen, um damit mit Sicherheit arbeiten zu
                                 koͤnnen. A. d. U.
                           
                        Aus Gill's technical Repository. Septbr. 1826. S.
                              132. Octbr. S. 193. Novbr. S. 266. Decbr. S. 321.
                        De Lafons's, neues Instrument zum
                           Zahn-Ausziehen.
                        
                     
                        
                           Hr. Gill theilt seinen Lesern a. a.
                              O. die ganze Beschreibung dieses Patentes („Description of the new patent instrument for extracting teeth: also of a
                                    method of fining artificial teeth“ 1826) mit. Wir heben
                              hier, mit Umgehung desjenigen, was nur dem Zahnarzte interessant seyn kann, der a.
                              a. O. nachsehen mag, nur die Beschreibung des Instrumentes aus, damit unsere
                              Instrumenten-Macher dasselbe verfertigen lernen, ohne daß die
                              Zahnaͤrzte noͤthig haͤtten, deßhalb nach London zu
                              schreiben.
                           
                              „Auf Tafel VI. ist das Instrument in seiner
                                 hoͤchst verbesserten Form, die ich jeder anderen vorziehe,
                                 abgebildet.“
                              
                           „Fig.
                                    24, 25, 26. stellt dieses Instrument zum Ausziehen eines Zahnes mit einer
                                 einfachen Wurzel dar. Es ist so eingerichtet, daß es den Zahn mit der
                              moͤglich geringsten Abweichung von der senkrechten Richtung auszieht, wenn es
                              der Zahn-Arzt so noͤthig findet, und zwar ohne alle Wahrscheinlichkeit
                              eines Absprengens. Die Griffe sind wie an einer Zange geformt, und ein Arm endet
                              sich in einen Haken, A, der andere in einen Polster, B, der sich frei um seinen Mittelpunct bewegt, so daß er
                              sich nach der Form der Theile richtet, an welchen der Anhalts-Punct angelegt
                              wird. Da dieser Mittelpunct eine Schraube ist, so gewahrt er den Vortheil, daß der
                              Zahnarzt den Polster nach Belieben hoͤher und tiefer stellen kann, wodurch er
                              in den Stand gesezt
                              wird, den Mittelpunct der Wirkung so zu andern, wie es die Umstaͤnde
                              erfordern. An dem Polster-Arme des Instrumentes ist ein beweglicher Haken,
                              A, mittelst einer Feder, Fig. 25., befestigt,
                              welcher Haken, durch das bloße Schließen der Hand, wodurch er zugleich gegen den
                              Polster geneigt wird, zugleich mit dem Zahne durch die schiefe Flaͤche, D, aufwaͤrts getrieben wird.
                           Fig. 25.
                              stellt den Zahn vor, wie er eben gefaßt wird, und Fig. 26. zeigt das
                              Instrument in der Lage, in welcher es nach der Operation sich befindet.
                           Fig. 21. ist
                              fuͤr einen Zahn mit doppelter Wurzel allein, und hat eine aͤhnliche
                              Vorrichtung, um den Stuͤzpunct oder den Polster zu heben, naͤmlich
                              eine Schraube, die durch den Mittelpunct desselben laͤuft, ohne welche keines
                              dieser Instrumente vollkommen seyn kann: denn das Wichtigste bei dem Ausziehen der
                              Zaͤhne ist immer dieß, daß der Stuͤzpunct dem Grade des Verderbens des
                              Zahnes, der da ausgezogen werden soll, so wie der Lage desselben angepaßt wird. Die
                              Groͤße des Zahnes mag wie immer beschaffen seyn, so ist der Zahnarzt gewiß,
                              daß der Polster und der Haken dort faßt, wo er es haben will, was bei dem
                              Schluͤssel durchaus nicht so sicher ist, indem selbst eine Abaͤnderung
                              an der Dike des Futters des Polsters, wenn sie nicht mit aller Sorgfalt geschieht,
                              denselben in eine andere Lage bringen kann. Dieses Instrument fordert bei seiner
                              Anwendung bloß dieses, daß man den Zahn mit staͤter Hand gefaßt haͤlt,
                              und gegen die Seite des Polsters neigt, bis er loker geworden ist, wo man dann die
                              Hand senkrecht in die Hoͤhe heben kann, ohne fuͤrchten zu
                              muͤssen, an die Zaͤhne und an den Gaumen der entgegengesezten Seite
                              anzuschlagen. Wenn man Fig. 19. und 20.
                              vergleicht, so wird man sehen, daß die Operation auf diese Weise nach rein
                              wissenschaftlichen Grundsaͤzen geschieht; daß, so lang Kraft nothwendig ist,
                              dieselbe auf die sicherste und unschaͤdlichste Art angewendet wird, ohne im
                              Mindesten von der moͤglich besten Richtung abzuweichen, die man
                              waͤhrend dieses wichtigsten Theiles der Operation, wo der Zahn in seiner
                              Hoͤhle los gemacht wird, anzuwenden hat. Wenn der Druk in der Richtung der
                              Tangente gegeben wird, genau parallel mit der Linie der gegenuͤberstehenden
                              Seite der Wurzel und der Zahn los gemacht wurde, kann er dann in der
                              gehoͤrigen Richtung in die Hoͤhe gehoben werden, ohne daß man, wie bei dem
                              Schluͤssel, die Wirkung im Kreise fortwaͤhren lassen, oder gar eine
                              zweite Operation unternehmen und den Zahn mit der Zange herausnehmen muß.
                           Fig. 22. und
                              23. sind
                              Abaͤnderungen desselben Instrumentes. In Fig. 23. ist der
                              Haken-Arm verlaͤngert, so daß er uͤber den Polster
                              hinausreicht. In Fig. 22. reicht der Polster uͤber den Haken. Man bedient sich
                              derselben bei dem Weisheits-Zahne statt der Instrumente von Spence und Fox und anderer, wo
                              die Lage des Zahnes oder des Stumpfes es fordert.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
