| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LXXVII., S. 382 | 
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                        LXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 22. December 1826 bis 16. Januar 1827 zu
                              London ertheilten Patente.
                           
                              Dem Thomas Morrison,
                                 Esq. zu Bale Grove, Chelsea; auf eine Methode oder ein
                                 Verfahren, Stiefel, Schuhe und andere Artikel wasserdicht zu machen. Dd. 22. Decbr.
                                    1826.
                              
                           
                              Dem David Redmund,
                                 Mechaniker zu Greek-street, Soho, Middlesex; auf
                                 Verbesserungen in der Construction und Verfertigung der Angeln. Dd. 22. Decbr.
                                    1826.
                              
                           
                              Dem Elijah Galloway,
                                 Mechaniker zu London Road; auf eine verbesserte rotirende Dampfmaschine. Dd. 29. Decbr.
                                    1826.
                              
                           
                              Dem John Whiting,
                                 Baumeister zu Ipswich; auf Verbesserungen an Schiebfenstern und Rahmen. Dd. 9. Jan.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem James Fraser,
                                 Mechaniker zu Houndsditsch, London; auf eine verbesserte Methode Kabestane und Winden zu
                                 erbauen. Dd. 11.
                                    Januar 1827.
                              
                           
                              Dem William Wilmot
                                    Hall, Advokat aus Baltimore, America, der sich
                                 gegenwaͤrtig zu Westminster aufhaͤlt; auf eine Maschine, um
                                 Schiffe, Bothe, Wagen, Muͤhlen und Maschinerien jeder Art in Bewegung zu
                                 sezen und fortzutreiben; von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 15. Jan. 1827.
                              
                           
                              Dem William Hobson,
                                 Gentl. zu Mark Field, Stamford Hill, Middlesex; auf eine verbesserte Methode
                                 Straßen, Gaßen, Landstraßen und Fahrwege im Allgemeinen zu pflastern. Dd. 15. Jan.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem James Neville,
                                 Mechaniker, zu New Walk, Shad Thames, Surry: auf einen verbesserten Wagen,
                                 welcher vermittelst Dampf in Bewegung gesezt oder fortgetrieben wird. Dd. 15. Jan.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem William Mason,
                                 Verfertiger von Patent-Achsen; auf Verbesserungen in der Construction
                                 jener Achsen und Buͤchsen fuͤr Wagen, welche gewoͤhnlich
                                 unter dem Namen von Ring-Achsen und Buͤchsen (mail axle trees and boxes) verstanden werden. Dd. 15. Jan.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Robert Copland,
                                 Gentl. zu Wilmington-square, Middlesex; auf Verbesserungen an einem schon
                                 erhaltenen Patente auf Verbindungen von Apparaten, um Kraft zu erlangen. Dd. 16. Jan.
                                    1827. 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent Inventions. Febr. 1827.
                                 S. 127.)
                              
                           
                        
                           Die Vorlesungen der Professoren an der London Mechanics' Institution,
                           unter welchen die HHrn. Preston, Green,
                                 Birkbeck, Milington, Palmer hier oben an gestellt sind, werden jezt im
                              Auszuge in dem New London Mechanics' Register dem
                              Publicum mitgetheilt. Mehrere dieser Vorlesungen sind allerdings sehr lehrreich;
                              alle aber koͤnnen kuͤnftigen Lehrern aͤhnlicher Institute, die
                              auch wir in Deutschland einst noch mehr werden erbluͤhen sehen, als gute
                              Schule dienen.
                           
                        
                           Fortschritte in Kuͤnsten.
                           Das New London Mechanics' Register zieht in N. 1. S. 13 eine schneidende Parallele zwischen Frankreich, England und Nord-America in Hinsicht auf Fortschritte in technischen
                              Wissenschaften. Wir umgehen alles das, was auf dem festen Lande in manchem Ohre widerlich
                              klingen moͤchte, und bemerken bloß, daß es daselbst heißt:
                           
                              „Vor vierzig Jahren bereits hat Watt's Genie
                                 die Dampfmaschine vervollkommnet. Diese wichtige Entdekung haͤtte schnell
                                 sich uͤber Frankreich verbreiten koͤnnen; allein, die Gelehrten
                                 dieses Landes stellten Theorien uͤber Dampf-Maschinen auf, priesen
                                 die Nuͤzlichkeit derselben, und die Fabrikanten ließen diese Maschine
                                 fahren; man konnte nicht ehe eine Dampf-Maschine, (dieses unentbehrliche
                                 Instrument in den meisten Zweigen der Industrie!) in Frankreich auf die Welt
                                 bringen, bis eine Colonie englischer Arbeiter das große Geheimniß der
                                 Verfertigung derselben uͤber dem Canal verbreitete. Nord-America
                                 hat nicht eine einzige Abhandlung uͤber die Theorie der
                                 Dampf-Maschinen geliefert; es versah sich aber, sobald als
                                 moͤglich, mit Leuten, die dieselben verfertigen konnten, und ehe man noch
                                 eine Dampf-Maschine in Frankreich kannte, wurden zu Pittsburgh, einer
                                 Stadt, die noch nicht auf der Erde war, als Hr. Watt
                                 die Dampf-Maschine verbesserte, Dampf-Maschinen von der
                                 hoͤchsten Vollkommenheit nach Duzenden verfertigt.“
                              
                           
                              „Eben so ging es mit den Dampfbothen. England gab die ersten Winke zu
                                 denselben. America verstand sie besser, als wir selbst, fuͤhrte unsere
                                 Ideen aus, und gab sie uns als eine Erfindung von nicht zu berechnendem Nuzen
                                 zuruͤk. Waͤhrend America und England ihre Erfindung austauschten
                                 und verbesserten, machten die Gelehrten in Frankreich, die Einfluß bei der
                                 Regierung hatten, die Dampf-Schifffahrt zu Gegenstaͤnden von
                                 Preis-Vertheilungen. Dafuͤr hatte aber auch Frankreich noch kein
                                 einziges Dampfboth, als N. America deren bereits uͤber 300 an seinen
                                 Kuͤsten und auf seinen Fluͤssen zaͤhlte.“
                              
                           
                              „Schon unter Ludwig XIV. machte man in Frankreich Versuche, und stellte
                                 Theorien uͤber den besten Bau der Schiffe auf; man errichtete sogar
                                 Schulen, um den Schiffbau zu lehren, und wirklich besizen die Franzosen
                                 treffliche Werke uͤber diesen Gegenstand. Man sehe aber, was
                                 natuͤrliches Talent neben den Verfeinerungen wissenschaftlicher Theorien
                                 vermag. Die amerikanischen Schiffe, von Leuten erbaut, deren Theorie und
                                 Calcuͤl gleich fremd sind, sind gegenwaͤrtig die besten Schiffe,
                                 die den Ocean durchkreuzen, und segeln die Fahrzeuge aller anderen
                                 Voͤlker, unsere englischen selbst vielleicht nicht ausgenommen, zu
                                 Schanden.“
                              
                           
                              „Erstaunenswuͤrdig sind die Fortschritte, die N. America, ohne jene
                                 wissenschaftliche Ausbildung zu besizen, fuͤr welche England und
                                 Frankreich Tausende von Millionen verwendeten, in der großen Wissenschaft des
                                 Seekrieges gethan hat. Es gehoͤren mancherlei Kuͤnste dazu, um ein
                                 Kriegsschiff gehoͤrig auszuruͤsten. Wer haͤtte nicht
                                 glauben sollen, daß der Nord-Americaner sich hier, in der vollen
                                 Ungeschiklichkeit eines Kraͤmers, als Neuling in allen diesen
                                 Tausend-Kuͤnsten haͤtte zeigen, und seine
                                 Unbehuͤlflichkeit mit seinem Blute haͤtte bezahlen sollen? Diese
                                 Fischerleute und Kraͤmer kaͤmpften aber, zum Erstaunen von ganz
                                 Europa, mit den Herren der Meere auf dem eigenen Gebiethe derselben, und
                                 schwangen sich zur hoͤchsten Stufe in der Kunst des Seekrieges
                                 empor.“
                              
                           
                              „Alles dieß kommt vielleicht daher, daß in N. America Jesuiten waren, und
                                 in Frankreich und England gleichzeitig keine gewesen sind.“
                              
                           
                        
                           Erfinder der Dampfmaschine
                           ist, wie es nun aus dem Reise-Journale des großen Cosmo de Medicis erwiesen ist, Lord Somerset Marquis of Worcester, der im J. 1667 zu London starb. Seine
                              Maschine war wirklich im Gange. Dieß gesteht jezt Hr. Stuart, der fruͤher diese Thatsache in seiner Historical and Descriptive History of the Steam Engine
                              laͤugnete, in seinen neuen „Anecdotes of
                                    Steam-Engine“ nun selbst. Vergleiche Mechanics' Magaz. 16. Decbr. 1826. S. 516 u. f.
                           
                        
                           
                           Bessere Heizung der Dampf-Kessel.
                           Ein Hr. F. M. schlaͤgt in dem Mechanics' Magazine
                                 N. 170. 25. Novbr. S. 480 vor (da Flammenfeuer
                              das beste Heizungs-Mittel fuͤr einen Kessel ist), wo man, wie in
                              England, kein Holz hierzu verwenden kann, irgend ein Fett, Oehl oder Theer zur
                              Erregung eines Flammen-Feuers in den Ofen troͤpfeln zu lassen, in
                              welchem die Steinkohlen brennen, sobald diese aufhoͤren Flamme von sich zu
                              geben.
                           
                        
                           Hrn. Morey's Explosions-Maschine.
                           Wir haben von dieser Maschine bereits im Polytechn. Journ. B. XVI. S. 138 Nachricht gegeben. Im New London Mechanics' Repository N. 2. findet sich S. 44
                              ein Schreiben des Hrn. Morey an Hrn. Prof. Silliman, (aus des Lezteren American Journal of Science and Arts) in
                              welchem die Theorie dieser Maschine zwar etwas genauer, aber noch nicht so entwikelt
                              ist, daß wir die wirkliche, praktische, Anwendung derselben unseren Lesern
                              begreiflich machen koͤnnten.
                           
                        
                           Vergleichung der Vortheile bei Foͤrderung einer Last
                              auf Eisenbahnen und Canaͤlen durch Pferde, und auf Eisenbahnen mittelst
                              Dampf-Maschinen.
                           Auf einer ebenen gut eingerichteten Eisenbahn zieht ein gewoͤhnliches Pferd
                              mit ziemlicher Leichtigkeit 140 bis 160 Ztr. in Einer Stunde 2 1/2 engl. Meile (1
                              1/2 deutsche Post-Stunden), oder 220 Ztr. 2 engl. Meilen weit. Auf einem
                              Canale zieht dasselbe Pferd 30 Tonnen oder 600 Ztr. in Einer Stunde 2 engl. Meilen
                              weit. Im Wasser nimmt aber der Widerstand zu, wie die Quadrate der
                              Geschwindigkeiten; man braucht also auf einem Canale 6 Pferde, um eine Last in Einer
                              Stunde 4 Meilen weit zu ziehen, die Ein Pferd in Einer Stunde zwei Meilen weit
                              ziehen wuͤrde. Wenn es sich nur um eine Geschwindigkeit von 2 4/5 Meilen in
                              Einer Stunde handelt, kommt Eisenbahn und Canal bei derselben Zugkraft sich ziemlich
                              gleich. Wenn aber die Geschwindigkeit 3 Meilen in Einer Stunde betragen soll,
                              verhaͤlt sich der Vortheil bei der Eisenbahn, wie 11 : 10, und bei 3 Meilen
                              in Einer Stunde, wie 8 : 1. Eine Dampfmaschine von der Kraft von 8 Pferden zog 57
                              Tonnen 15 Ztr., oder 1155 Ztr. in Einer Stunde 7 Meilen weit. (New London Mechanics' Register, N. 1. S. 10.)
                           
                        
                           Ueber die Mac-Adamsche
                              Straßenbau-Methode
                           findet sich in dem neuesten Hefte der Biblioteca italiana (December 1826, ausgegeben am 3. Februar 1827) S. 420
                              eine Kritik, welche wir den deutschen Straßenbau-Inspectoren empfehlen.
                           
                        
                           Wie sezet man die Heer-Wege, mit wenigen Kosten, in
                              einen solchen Stand, daß selbige auch in nasser Jahreszeit stets gut befahren werden
                              koͤnnen?
                           Hr. Ingenieur Franzius in Aurich in Ostfriesland
                              beantwortet diese Frage wie folgt: Man laͤßt in der Mitte der Wege einen
                              Graben von oben 5 Fuß breit, unten 3 Fuß breit, und 4 Fuß rheinlaͤndl. tief
                              ausstechen, die Erde an beiden Seiten auswerfen, legt hierauf 2 Lagen wohl gebundene
                              Faschinen, 2 Reihen neben einander und daruͤber 2 Reihen, dicht unten in
                              diesen Graben, und laͤßt hierauf solche mit der aus dem Graben
                              herausgebrachten Erde uͤberdeken, und diese Erde etwas einstampfen, so, daß
                              der Weg in der Mitte um 1 1/2 Fuß erhaben wird. – Alles Regenwasser und alle
                              Naͤsse des Weges ziehet sich in diesen bedekten Graben durch die unten liegende Faschinenlage,
                              so daß der Weg stets troken und selbst im Herbst und Fruͤhjahr stets gut zu
                              befahren ist. – Dieses Mittel ist auch vorzuͤglich in niedrigen
                              Gegenden mit großem Nuzen anzuwenden, so wie bei allen Wegen, welche keine
                              Steinbedekung haben; indessen muͤssen solche Wege an beiden Seiten mit guten
                              Abzugs-Graͤben versehen seyn.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Vallance's unterirdische Foͤrderung von Wagen
                           gibt ein russischer Stabs-Officier, Chevalier Couling, einen sehr interessanten Bericht an S. K. Hoh.
                              den Prinzen Alexander von Wirtemberg im Mechanics' Magazine,
                                 N. 178. S. 36 und N. 179, 27, Jaͤner S.
                              53 uͤber Hrn. Vallance's neue unterirdische, und
                              im Polytechn. Journale so oft besprochene Foͤrderungs-Methode, die
                              derselben sehr großes Lob ertheilt. Versuche im Kleinen sind sehr gut gelungen. Wir
                              erwarten Versuche im Großen, deren Resultate wir alsogleich mittheilen werden.
                           
                        
                           Bohrer, der vierekige Loͤcher bohrt.
                           Das Franklin Journal gibt in seinem 2. B., und aus diesem
                              das New-London Mechanics' Register, N. 5, S. 119
                              Nachricht von einem von Hrn. H. Branch aus New York
                              erfundenen Bohrer zum Bohren vierekiger Loͤcher, von welchem der zur
                              Pruͤfung desselben beorderte Erfindungs-Ausschuß des
                              Franklin-Institutes versichert, daß er noch wenig Instrumente sah, die ihren
                              Zwek so vollkommen erreichten, wie dieses, und zugleich so einfach waͤre.
                              Schade, daß die angefuͤhrten Journale nicht eine Beschreibung und Abbildung
                              dieses Bohrers, der soviel Arbeit erspart, mitgetheilt haben. Man wird sich an Hrn.
                              Branch selbst wenden muͤssen.
                           
                        
                           Ueber Mittel gegen Feuersgefahr.
                           Hr. J. W. Boswell schildert die Schreknisse und
                              Ungluͤksfaͤlle, die jaͤhrlich in England durch
                              Feuersbruͤnste Statt haben, so graphisch, als nicht bald ein guter
                              Schriftsteller sie geschildert hat. Er findet die Ursache dieser tragischen
                              Ereignisse vorzuͤglich in dem papiernen Baue der englischen Haͤuser,
                              die er mit wahren Scheiterhaufen vergleicht, und an welchen nicht bloß die Treppen
                              fast alle, sondern auch die Waͤnde großen Theils von Holz sind. Er empfiehlt
                              wenigstens die Fußboden, die in den englischen Haͤusern meistens wahre
                              Buͤhnen sind, mit Gyps einige Zoll hoch zu uͤberziehen, und auf diese
                              Weise Estriche zu bilden, die sowohl an Eleganz als an Feuerfestigkeit den
                              gewoͤhnlichen englischen Parquets weit vorzuziehen sind. Hr. Boswell fuͤhrt hier seinen Landsleuten die
                              Franzosen als Muster auf, deren Gebaͤude durch ihre Estriche aus Gyps weit
                              feuerfester sind.Da wir in Bayern im Oberlande eine so große Menge Gyps besizen; so
                                    waͤre es auch bei uns sehr zu wuͤnschen, daß derselbe von den
                                    wohlhabenden Bayern eben so zur Verschoͤnerung der Wohnungen
                                    gebraucht wuͤrde, als er bisher meistens nur von den Aermeren zur
                                    Duͤngung der Felder benuͤzt wird. A. d. U.
                              
                           
                        
                           Englische Methode, Kupferstiche auf Toͤpferwaaren
                              abzudruken.
                           Nach dem Mechanics' Magazine vom 7. Decbr. 1826 werden in
                              England die Kupferstiche auf Toͤpferwaaren auf folgende Weise abgedrukt.Man nennt dieß in der englischen Kunstsprache („Fine Painting“) A. d. U.
                              
                           
                           Ein Arbeiter steht an der Presse, die ganz die gewoͤhnliche
                              Kupferdruk-Presse ist, und sobald er die Farbe, wie bei dem Abdruken der
                              Kupferstiche, auf die Kupferplatte aufgetragen hat, legt er diese auf eine heiße
                              Eisenplatte, um das Oehl der Farbe zu verduͤnnen.
                           Dieses Oehl ist gekochtes, und zu dieser Art von Druk eigens zubereitetes,
                              Leinoͤhl. Nachdem die Farbe auf der Platte die gehoͤrige Consistenz
                              erhalten hat, wird ein Blatt Silberpapier auf die Platte gelegt, und man
                              laͤßt diese durch die Presse laufen.
                           Zur blauen Farbe nimmt man allein Kobalt-Oxyd, das in den Toͤpfereien
                              von Staffordshire in großer Menge bereitet wird. Das Pfund kommt, nach verschiedener
                              Guͤte, auf 40 bis 60 Shillings. Man hat die Bereitung dieser Farbe daselbst
                              so sehr vervollkommnet, daß die Toͤpfer in China nun von den Toͤpfern
                              in England mit ihrem Kobalt-Bedarfe versehen werden.Man bedient sich als Kobaltoxyd hierbei des geroͤsteten
                                    Kobalt-Erzes, welches als ein zerstoßenes blaues Glas von
                                    verschiedener Tiefe der Farbe und Feinheit des Pulvers im Handel unter dem
                                    Namen Schmalte vorkommt. Je feiner es
                                    gepuͤlvert ist, je reicher an Kobalt muß es seyn, um seine blaue
                                    Farbe zu behalten. Es wird nach Numern sortirt, und das feinste pflegt den
                                    Namen Eschel zu erhalten.
                              
                           Sobald nun das Papier mit dem Abdruke aus der Presse kommt, wird es noch naß einem
                              Maͤdchen gegeben, welches das uͤberfluͤßige Papier mit einer
                              Schere beschneidet, und dasselbe einem zweiten Maͤdchen gibt, welches es
                              alsogleich auf die halbgebrannte Toͤpfer-Waare auflegt, und so einem
                              dritten Maͤdchen uͤberliefert, welches dasselbe auf dem Thone dadurch
                              mehr befestigt, daß es mit einem fest zu einem kurzen Cylinder aufgerollten
                              Stuͤke Flanelles dasselbe reibt, damit die Farbe desto inniger in die Poren
                              des Thones eindringt. Wenn das Silberpapier ungefaͤhr eine Stunde lang auf
                              dem Thone gelegen ist, ist die Farbe gewoͤhnlich hinlaͤnglich darauf
                              befestigt, und kann dann abgenommen werden. Um dieß mit aller Sicherheit thun zu
                              koͤnnen, gibt man die Waare, auf welcher es klebt, in eine Kufe Wasser, in
                              welcher das Papier sich bald hinlaͤnglich erweicht, um abgenommen und
                              abgewischt werden zu koͤnnen, ohne den Abdruk auf dem Thone zu verderben.
                              Nachdem das Papier abgenommen wurde, laͤßt man die Waare auf einem
                              maͤßig geheizten Ofen troknen, um das Oehl der Drukfarbe davon zu jagen, und
                              die Waare glasiren zu koͤnnen. Die Glasur muß vollkommen durchsichtig seyn.
                              Um die gelbe Farbe derselben zu beseitigen, gibt man etwas Kobalt-Oxyd unter
                              die Glasur.
                           Man drukte bisher bloß in einer Farbe auf Toͤpferwaare, hofft abet den Druk
                              der Calico-Druker bald auch auf Toͤpferwaare anbringen zu
                              koͤnnen.
                           
                        
                           Wohlfeile und dauerhafte Farbe zum Anstreichen aus
                              Fisch-Thran.
                           Pilchard-Pilchard oder Pilcher
                                    ist ein Haͤring aͤhnlicher kleiner Seefisch, der in Cornwallis
                                    haͤufig gefangen wird. A. d. U. Thran (Pilchard-oil), der mehr Fett
                              enthaͤlt, als jeder andere Fisch-Thran, wird seit den lezten 50 Jahren
                              in Cornwallis mit dem groͤßten Vortheile zu grober Anstreicher-Farbe
                              verwendet, die man auf folgende Weise bereitet. Man kocht den Thran bei schwachem
                              Holz-Feuer in einem eisernen Topfe, und schaͤumt ihn, um das Anbrennen
                              zu verhindern, wenn er anfaͤngt sich zu erhizen, gehoͤrig ab?
                              laͤßt ihn aber so ang auf dem Feuer sich erhizen, bis er eine in denselben
                              eingetauchte Feder sengt. Auf Einen Gallon solchen Thranes sezt man einen kleinen
                              Eßloͤffel voll
                              rothe Bleiglaͤtte zu, und ruͤhrt dann ungefaͤhr drei Minuten
                              lang um, worauf man die Mischung vom Feuer nimmt, und in der freien Luft erkalten
                              laͤßt, wo sie dann zum Gebrauche fertig ist. Dieser Thran troknet schnell und
                              wird zu einem festen Koͤrper, wenn man ihn irgend einer Farbe zusezt. Er kann
                              auf Holz und Eisen aufgetragen werden, und erhaͤlt ganz das Ansehen eines
                              Firnisses. (Mechanics' Magazine N. 170. 25. Nov. 1826.
                              S. 471).
                           
                        
                           Hrn. De la
                                 Molère's Windmuͤhle.
                           Ein Englaͤnder empfiehlt seinen Landsleuten die Windmuͤhlen des Hrn.
                              De la Molère (von welchen wir im XVIII. B. des
                              Polytechn. Journals Nachricht gaben, und fuͤr welche Hr. De la Molère einen Preis von 4000 Franken von der
                              Akerbau-Gesellschaft zu Chartres erhielt) dringend in dem New London Mechanics' Repertory N. 1. S. 15. Er bemerkt
                              hierbei, daß Korn auf Windmuͤhlen gemahlen, dem Gewichte nach weniger Mehl
                              gibt, weil die Luft auf denselben trokner ist, daß aber das Mehl auf
                              Windmuͤhlen gemahlen einen schwereren Leib gibt.
                           
                        
                           Ueber Shawls.
                           In einem kleinen Aufsaze uͤber diesen, in den neueren Zeiten fuͤr die
                              Mode so wichtig, gewordenen, Gegenstand (den wahrscheinlich ein deutsches
                              Moden-Journal aus dem New London Repertory, N. 2.
                              S. 29 uͤbersezt liefern wird, weil er wenig technisches und viel bereits
                              allgemein Bekanntes enthaͤlt) gesteht der Verfasser, (ein Englaͤnder),
                              daß es bisher auch der englischen Industrie noch unmoͤglich geblieben ist,
                              Shawls von solcher Feinheit und Schoͤnheit, wie die orientalischen, die um
                              500 Pf. das Stuͤk verkauft werden, zu verfertigen; die mittleren Shawls
                              werden aber bereits in England so gut, wie im Oriente selbst, gewebt. Man hat dort
                              bereits das feine orientalische Ziegenhaar eingefuͤhrt, und spinnen gelernt.
                              Er meint, es wird nach und nach mit den Shawls, wie mit den Muslins, ergehen, die
                              man auch lang aus Indien einfuͤhrte, ehe man sie in England machen lernte.
                              Vor 30 Jahren wurde noch kein Shawl in England fabricirt, und gegenwaͤrtig
                              verfertigt man daselbst, vorzuͤglich zu Edinburgh, jaͤhrlich bereits
                              wenigstens fuͤr 1 Million Pfund Sterling (12 Millionen Gulden).
                           
                        
                           Ueber das Einsalzen des Fleisches
                           findet sich in dem neuesten Stuͤke des New-London Mechanics' Register, N. 6. S. 125 eine
                              vielleicht fuͤr manche deutsche Haushaltungen und
                              Schiffsproviant-Anstalten interessante Notiz. Das bloße Einreiben des Salzes,
                              oder das Trokensalzen, erhaͤlt das Fleisch langer; allein, dieses verliert
                              dadurch seinen guten Geschmak, und seine naͤhrenden Eigenschaften. Man
                              bedient sich in England folgender Salzbeize, (Pikle) um
                              das Fleisch, welches ganz in derselben versenkt seyn muß, einzusalzen: Nimm 6 Pfund
                              Salz, 1 Pf. Zuker, 8 Loth Salpeter, koche dieses in 4 Gallons (40 Pf.) Wasser,
                              schaͤume es ab, und lasse es kalt werden. In dieser Salzaufloͤsung muß
                              das Fleisch mit Steinen eingeschwert werden. Man kann diese Salzaufloͤsung,
                              wenn sie auch schon ein Mahl gebraucht wurde, neuerdings anwenden, wenn man sie
                              frisch aufkocht, wo dann der aus dem Fleische ausgezogene Eiweißstoff, der sie
                              verunreinigt, gerinnen und als Schaum aufsteigen wird, und vollkommen davon
                              abgesondert werden kann. Rindfleisch und Schweinfleisch wird, lezteres in einem
                              geringeren Grade, durch Einsalzen gruͤnlich. Wenn man aber nur 2 Loth
                              Salpeter auf 5 Pf. Salz zusezt, so wird die Muskelfaser des Fleisches schoͤn
                              roth; allein das Fleisch wird dadurch auch haͤrter und schmekt trokner,
                              weßwegen man etwas Zuker oder Syrup zusezt. Die rothe Farbe kann man indessen dem
                              Fleische, ohne seinen Geschmak zu verderben, durch etwas Cochenille-Absud
                              ersezen.
                           
                        
                           
                           Treffliche Methode, Fleisch einzusalzen und zu
                              raͤuchern.
                           Folgende Methode, Fleisch einzusalzen und zu raͤuchern, wozu nur 48 Stunden
                              noͤthig sind, empfiehlt das Mechanics' Magazine,
                                 N. 178. Jaͤner, S. 40, als die beste, und „auch hier und
                                 da in Deutschland“ befolgte. Man nimmt soviel Salpeter, als man sonst
                              Salz braucht, um das Fleisch einzusalzen, loͤst ihn in Wasser auf, legt das
                              zu raͤuchernde Fleisch in die Aufloͤsung, und stellt es solang
                              uͤber ein gelindes Feuer, bis alles Wasser verdampft ist. Hierauf
                              haͤngt man das Fleisch 24 Stunden lang in einen sehr diken Rauch, und es wird
                              dann eben so schmakhaft seyn, als das beste Hamburger geraͤucherte Fleisch,
                              das mehrere Wochen lang in Salz lag; es wird eben so roth seyn, und eben so
                              haltbar.
                           
                        
                           Runkelruͤben-Cultur.
                           Hr. Dureau las an der Acadèmie d. Sciences, 14. Aug. 1826 im Namen des Hrn. Deaujeu eine Abhandlung uͤber den
                              Runkelruͤben-Zuker und den Bau der Runkelruͤbe, nach welcher
                              der Millier Runkelruͤben, der bisher in Erbauungs-Kosten auf 8 Franken
                              zu stehen kam, nur auf 4 Franken kommen soll. (Bullet. d.
                                 Scienc. techn. Novbr. 1826. S. 327). Durch die verdienstlichen
                              Bemuͤhungen des Hrn. Geheime-Rath v. Utzschneider wird sich Bayern noch in diesem Jahre einer großen
                              Runkelruͤben-Zukerfabrik zu erfreuen haben.
                           
                        
                           Ueber die schaͤdlichen Eigenschaften der
                              Erdaͤpfel vom vorigen Sommer.
                           Hr. Karl Whitlaw hat im December-Hefte von Gill's technical Repository, S. 381, einen
                              Aufsaz einruͤken lassen, in welchem er die typhoͤsen Fieber, die in
                              diesem Sommer in England, Irland und Holland herrschen, den Erdaͤpfeln
                              zuschreibt, welche nach feinen im waͤrmeren America gemachten Erfahrungen
                              wegen des Giftes, das sie, so wie die ganze Familie der Solanaceen, enthalten, eine
                              hoͤchst verderbliche Nahrung werden, wenn sie in heißer Witterung in feuchten
                              Gruͤnden wachsen, und nicht vorher von ihrem Gifte durch Zerreiben und
                              Auswaschen des Breies in kaltem Wasser befreit werden. Die Indianer zerschneiden die
                              Erd-aͤpfel, nachdem sie sie abgewaschen und abgeschalt haben, in
                              kleine Stuͤke, und geben diese in einen duͤnnen Sak oder in ein Nez,
                              in welchem sie dieselben 36 Stunden lang in den Fluß legen, und nach dem
                              Herausnehmen aus demselben so stark als moͤglich auspressen, und hierauf
                              troknen. Nach dem Troknen werden die Erdaͤpfel wieder gepreßt, und bilden
                              dann eine dichte Masse, die, gegen die Luft geschuͤzt, zum Verbrauche
                              aufbewahrt wird. Auf diese Weise sind die Erdaͤpfel von allem Gifte
                              gereinigt, und geben eine gesunde Kost. Der Indianer genießt keine Erdaͤpfel,
                              die nicht auf diese Weise bereitet sind. Bloßes Sieden zerstoͤrt das Gift
                              derselben nicht: eher das Baken oder Braten. – Hr. Whitlaw bemerkt, daß er dieß Jahr nicht bloß an der aͤrmeren
                              Classe, sondern selbst an den Reichen, welche sich der Erdaͤpfel
                              haͤufig als Lieblings-Nahrung bedienten, haͤufig Nervenfieber
                              fand, und macht auf die gehoͤrige Zubereitung derselben aufmerksam. –
                              Vielleicht mag Hr. Whitlaw sich irren, wenn er die
                              Erdaͤpfel als Ursache des Typhus betrachtet; daß aber Erdaͤpfel im
                              rohen Zustande Gift sind, und bei ihrer Zubereitung alle moͤgliche
                              Aufmerksamkeit verdienen, ist nur zu wahr.
                           
                        
                           Neue Art des Erdaͤpfel-Baues.
                           Bekanntlich wachsen die Erdaͤpfel im Fruͤhjahre aus. Hr. Walker, zu Fermoy, schnitt diese Triebe (im April 1825)
                              an den Knospen oder Gelenken, die sie gebildet hatten, ab, und sezte sie in
                              eingestochenen Loͤchern in die Erde (stupfte sie, wie
                              wir in Oberdeutschland sagen). Sie gediehen so gut, als ob man
                              Erdaͤpfel-Augen selbst gelegt haͤtte. (New London Mechanics' Repository. N. 2. S. 44.)
                           
                        
                           Einfache Erdaͤpfel-Mehl-Bereitung.
                           Ein Hr. De Guzman gibt im Mechanics' Magazine, N. 178. 20. Jaͤner 1827, S. 39 folgende
                              Bereitung eines Erdaͤpfel-Mehles, die in jeder Bauernhuͤtte von
                              Kindern besorgt werden kann. Man reibt die rohen, gehoͤrig gereinigten,
                              Erdaͤpfel auf einem gewoͤhnlichen Reibeisen, und laͤßt den Brei
                              in ein unten hingestelltes, mit Wasser gefuͤlltes, Gefaͤß fallen,
                              ruͤhrt denselben mit einem hoͤlzernen Loͤffel im Wasser
                              oͤfters um, und laͤßt ihn endlich sich zu Boden sezen. Nachdem der
                              Brei sich gesezt hat, wird das daruͤber befindliche Wasser ab und frisches
                              aufgegossen, in welchem der Brei wieder aufgeruͤhrt wird. Man laͤßt
                              diesen sich wieder sezen, gießt das daruͤber stehende Wasser ab, und
                              schuͤttet frisches auf, mit welchem man auf aͤhnliche Weise verfahrt.
                              Mit diesem Auswaschen des Breies fahrt man so lang fort, bis das Wasser vollkommen
                              ungefaͤrbt bleibt. Gewoͤhnlich reicht dreimahliges Waschen hin. Der
                              nun am Boden befindliche Brei wird an der Luft ausgebreitet, getroknet, und wenn er
                              vollkommen troken geworden ist, an einem trokenen Orte aufbewahrt. Er haͤlt
                              sich Jahre lang gut, und besizt alle Eigenschaften eines feinen
                              Weizen-Mehles. Man erhaͤlt ungefaͤhr den fuͤnften Theil
                              der angewendeten Erdaͤpfel als solches Mehl. Hr. De
                                 Guzman hat dieses Erdaͤpfel-Mehl nach
                              zwoͤlfjaͤhriger Aufbewahrung noch so schmakhaft gefunden, wie da es
                              frisch war.
                           
                        
                           Flachsbau.
                           Ein Menschenfreund in England versuchte arme muͤßige Kinder, die der Pfarre
                              zur Last fielen, mit Flachsbau zu, beschaͤftigen, und liefert im New London Mechanics' Repository, N. 4. S. 91 folgende
                              Rechnung hieruͤber.
                           Baukosten per Acre. (1124 □ Wien. Kl.)
                           
                              
                                 Ein Acre Landes, sammt
                                    Pfluͤgen
                                   6 Pf. Sterl.
                                   0 Shill.
                                   0 Pence.
                                 
                              
                                 Steinlesen und Saͤen
                                   0   –
                                   1   –
                                   0   –
                                 
                              
                                 Same zur Saat
                                   0   –
                                 15   –
                                   0   –
                                 
                              
                                 Gaͤten
                                   0   –
                                   5   –
                                   0   –
                                 
                              
                                 Raufen, Ausschlagen des Samens
                                   1   –
                                   7   –
                                   6   –
                                 
                              
                                 Heimfahren
                                   0   –
                                   3   –
                                   0   –
                                 
                              
                                 Thauroͤstung
                                   0   –
                                   3   –
                                   0   –
                                 
                              
                                 Schwingen 35 Duz. à 1 Sh. 6
                                    P.
                                   2   –
                                 12   –
                                   6   –
                                 
                              
                                 Gewinn
                                   0   –
                                   7   –
                                   3   –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 –––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 11   –
                                 13   –
                                 11   –
                                 
                              
                           Ertrag (per Acre.)
                           
                              
                                 35 Duz. Flachs, das Duzend gereinigt
                                 4 Sh.
                                   2 P.
                                 8 Pf. St.
                                   6 Sh.
                                   3 P.
                                 
                              
                                 14 Bush. Samen, d. Bushel gereinigt
                                 4 Sh.
                                 10 P.
                                 3 Pf. St.
                                   7 Sh.
                                   8 P.
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 ––––
                                 ––––––
                                 –––––
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 –  –
                                 12 P.
                                 – Pf. St.
                                 13 Sh.
                                 11 P.
                                 
                              
                           Die Jungen, die er zur Arbeit brauchte, (14 an der Zahl) waren bisher noch an keine
                              Arbeit gewohnt. Er bezahlte sie beinahe doppelt so hoch, als sie bei anderer
                              Beschaͤftigung, wenn welche fuͤr sie vorhanden gewesen waͤre,
                              gewonnen haͤtten. Sie wurden dadurch an Arbeit gewoͤhnt, und
                              brauchbar. Allein, die Paͤchter in der Nachbarschaft fuͤrchteten
                              Erhoͤhung des Arbeitslohnes, und vereitelten weitere Versuche.
                           
                        
                           Mittel gegen Insecten.
                           Hr. Farines, ein sehr gruͤndlicher
                              Insecten-Kenner und Apotheker zu Perpignan, versichert in einer Abhandlung
                              uͤber Kanthariden (im Novbr. Hefte 1826 des Journal de
                                 Pharmacie, S. 581), daß die so sehr als Mittel gegen die Verheerungen der
                              Insecten empfohlene Terpenthin-Essenz eben so wenig taugt, als
                              Stein-Oehl und Kampfer, daß aber Gegenstaͤnde die sonst von Insecten
                              sehr leicht angegangen werden, durch Eintauchung in brennzelige Holzsaͤure
                              vollkommen dagegen gesichert werden. Die HHrn. Virez und
                              Guibourt, die von der Akademie der Medicin beauftragt
                              wurden, dieses Mittel zu pruͤfen, bestaͤtigen die Wirksamkeit
                              desselben Hr. Robiquet bemerkte, daß man in mehreren
                              Tuch-Magazinen diese Mittel bereits kennt, und die
                              Wollen-Tuͤcher und Zeuge in Papier einwikelt, das mit oͤhliger
                              brennzeliger Holzsaͤure getraͤnkt ist.
                           
                        
                           Schwefel-Cerium.
                           Diese Verbindung wuͤrde von Hrn. Dr. Mosander
                              entdekt. Es gibt zwei verschiedene Methoden sie darzustellen: 1) indem man bei der
                              Rothgluͤhhize Daͤmpfe von Schwefel-Kohlenstoff uͤber
                              kohlensaures Cerium streichen laͤßt; man erhaͤlt so ein rothes
                              Schwefel-Cerium, das der Mennige aͤhnlich, poroͤs und leicht
                              ist und sich weder an der Luft noch im Wasser veraͤndert; 2) wenn man Ceroxyd
                              mit Hepar in großem Ueberschuße bei der Weißgluͤhhize zusammenschmilzt, und
                              dann die Hepar mit Wasser trennt; das Schwefel-Cerium bleibt dabei in Gestalt
                              sehr kleiner und glaͤnzender Schuppen zuruͤk, welche dem gepulverten
                              Musivgolde aͤhnlich und unter dem Mikroskop durchscheinend und von gelber
                              Farbe zu seyn scheinen. Diese beiden Arten Schwefel-Cerium, welche ein
                              verschiedenes Aussehen haben, loͤsen sich leicht in Saͤuren mit
                              Entwiklung von Schwefelwasserstoffgas und ohne Schwefel zu hinterlassen, auf. Das
                              Schwefel-Cerium besteht aus 74 Theilen Cerium und 26 Schwefel. (Aus den Annal. de Chim. et de Phys. September 1826.)
                           
                        
                           Alizarine.
                           Die HHrn. Rohiquet und Colin
                              ziehen den rothen Faͤrbestoff (alizarine) (Vergl.
                              polyt. Journal Bd. XXII. S. 60. v. Kurrer's Abhandlung Bd.
                                 XXIII. S. 73) aus dem Krapp, und verfertigen daraus einen Lak, von den,
                              bei gleicher Guͤte, das Pfund wohlfeiler zu stehen kommt, als ehevor die
                              Unze. (Journal de Pharmacie, Novbr. 1826. S. 591.)
                           
                        
                           Diapasorama des Hrn. Matrot.
                           Hr. Matrot zu Paris, rue St. Louis,
                                 au marais, N. 43, verfertigt ein Instrument zum bequemeren und sichereren
                              Stimmen der Claviere, das er Diapasorama nennt. Dieses
                              Instrument, welches einen Stimmer erspart, kostet 100 Franken. Das Bulletin de la Société d'Encouragement, N.
                              268, S. 299 empfiehlt dieses Instrument, und begleitet seinen Bericht uͤber
                              dasselbe mit einigen allgemeinen Bemerkungen uͤber das Stimmen musikalischer
                              Instrumente.
                           
                        
                           Federn-Schneiderei in London.
                           Ein Hr. T. T. Morrell kuͤndet im London Journal,
                              Decbr. 1826, seine Gaͤnsekiel- und
                              Geschnittene-Federn-Handlung, Broadway, Ludgate-Hill, N. 10., in Knittelversen und in Prosa an. Er liefert das
                              Hundert geschnittener Kiele von 6 Shill. bis 20 Shill. (2 fl. 36 kr. bis 12 fl.) und
                              laͤßt, wenn man ihm eine nach der Hand des Schreibers geschnittene Feder
                              sendet, soviel Kiele nach dem eingesendeten Muster schneiden, als man verlangt.
                           
                        
                           Der neue Banknoten-Druk
                           mit der geometrischen Drehelade ist nicht eine Erfindung der
                              HHrn. Perkins und Fairman,
                              sondern des Hrn. Asa Spencer aus Connecticut. (American
                                 Mechanics' Mag. August 1826. London Mech. Mag.
                              7. Decbr. 1826. S. 508).
                           
                        
                           Ueber den kleinen Druk.
                           Ein Hr. T. B. macht die nicht ungegruͤndete Bemerkung im Mechan. Mag. N. 178. 20. Jaͤner 1827. S. 34, daß
                              die groͤßere Anzahl von Augenkrankheiten in neueren Zeiten unter dem lesenden
                              Publicum sowohl, als unter demjenigen, das nur einige Abendstunden der
                              Lectuͤre schenken kann, von dem kleinen Druke herruͤhrt, der jezt
                              uͤberall anfaͤngt Mode zu werden. Er wuͤnscht Abhuͤlfe
                              dieses Augenverderbens.
                           
                        
                           Selbstspielendes Forte-Piano.
                           Das selbstspielende Fortepiano, wovon ein Hr. Corin im 6.
                              B. S. 559 des Mechanics' Magazine Nachricht gab, ist
                              nicht eine Erfindung Clementi's, sondern das Werk der
                              HHrn. Longman und Bates, N. 6., Ludgate Hill. (Vergl. Mechanics' Magazine, N. 178. 20. Jaͤner
                              1827. S. 34.)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Englische. (Fortsezung von Bd. XXII.
                                    S. 461.)
                              
                                 A Practical Treatise on the Law of Dilapidations,
                                       Ecclesiastical and Common, Reinstatements, Waste, etc.; to which is added, an Appendix, containing Precedents
                                       of Notices to Repair, etc., with examples
                                       for making Valuations, Estimates, etc, By James Elmes, Architect. Second
                                       Edition, with Additions. Octave. 4s sewed.
                                 Taylor's Builder's Price Book: containing a correct
                                       List of the Prices allowed by the most eminent Surveyors in London to
                                       the several Artificers concerned in Building; including the Journeymen's
                                       Prices. A new Edition, corrected by an Experienced Surveyor. Sewed, 4s.
                                       With a copious Abstract of the Building Act, and Plates of the Walls,
                                       etc.
                                 The Rudiments of Drawing Cabinet and upholstery
                                       furniture, containing ample Instructions for designing and delineating
                                       the different Articles of those Branches perspectively and
                                       geometrically. Illustrated with appropriate Diagrams and Designs,
                                       proportioned upon Architectural Principles, on 32 Plates, many of which
                                       are coloured, The Second Edition: to which is added, an Elucidation of
                                       the Principles of Drawing Ornaments, exemplified on 7 Plates. By Richard
                                       Brown. 4to. 1l. 11s. 6d. boards.
                                 
                                    The Architectural Antiquities of Great Britain,
                                       represented and illustrated in a Series of Views, Elevations, Plans,
                                       Sections and Details of various Ancient English Edifices, with
                                       Historica' and Descriptive Accounts of each. By John Britton, F. S. A.
                                       Vols. Quarto, with 278 elegantly engraved Plates. 21l. board
                                    
                                 Britton's Architectural Antiquities. – Vol. V.
                                       A Chronological and Historical Illustration of the Ancient Architecture
                                       of Great Britain: containing a Series of Engravings of Views, Plans,
                                       Elevations, Sections, and Details of all the various Classes of
                                       Buildings and Styles of Architecture that have successively prevailed at
                                       different Periods in Great Britain. Accompanied by Historical and
                                       Descriptive Accounts of entire Edifices and their component Parts. By
                                       John Britton, F. S. A. 10 Parts. 6l. 6s. boards.
                                 An historical, Architectural, and graphical
                                       Illustration of the English Cathedral Churches. By John Britton, F. S.
                                       A. Of thisWork, one Part, containing six or seven Plates, is
                                       published every three Months. Medium Quarto, 128.; and on Imperial Quarto, 1l.
                                 An historical and architectural Essay, relating to
                                       Redcliffe Church, Bristol: illustrated with 12 Engravings of Plans,
                                       Views, and Details: with an Account of the Monuments, and Anecdotes of
                                       eminent Persons connected with the Church. Royal Octavo, 16s.; Medium Quarto, 1l. 4s.; and Imperial Quarto, 1l 11s. 6d. NB. The Quarto Sizes will range with
                                       the Architectural Antiquities.
                                 The History and Antiquities of Bath Abbey Church,
                                       including Biographical Anecdotes of the most distinguished Persons,
                                       interred in that Edifice: with an Essay on Epitaphs, in which its
                                       principal Monumental Inscriptions are recorded: with 10 Plates. By J.
                                       Britton, F. S. A. Royal 8vo, 20s.; Medium
                                       4to, 1l. 11s. 6d.; Imperial 4to, 2l.
                                       2s.
                                 An Essay on the Doric Order of Architecture,
                                       containing an Historical View of its Rise and Progress among the
                                       Ancients, with a Critical Investigation of its Principles of Composition
                                       and Adaptation to Modern Use, illustrated by Figures from the principal
                                       Antique Examples, drawn to one Scale, on Seven Plates. By E. Aikin,
                                       Architect. Large Folio, 1l. 5s. boards.
                                 The Rudiments of Ancient Architecture; containing an
                                       Historical Account of the Five Orders, with, their Proportions, and
                                       Examples of each from Antiques; also, Extracts from Vitruvius, Pliny,
                                       etc. relative to the Buildings of the Ancients. Calculated for the Use
                                       of those who wish to attain a summary Knowledge of the Science of
                                       Architecture: with a Dictionary of Terms. Illustrated with 11 Plates.
                                       The Fifth Edition. 8s. boards.
                                 A Treatise on the decorative part of Civil
                                       Architecture, illustrated by Sixty-two plates, Engraved by
                                       Rooker, Grignion, Gladwin, etc. By Sir William Chambers, R. P. S. Late
                                       Surveyor-General of His Majesty's Works, etc. The Fourth Edition,
                                       considerably augmented. With an, Appendix of Examples of the Doric and
                                       Other Orders, from the best remains of Grecian, Architecture, on Nine
                                       new Additional Plates: and an Essay on the Principles of Grecian
                                       Architecture, with Notes and Observations on the original Work. By J. B.
                                       Papworth, Architect. 4. Lond. 1826. 3 Pf. 5 Sh.
                                 A Collection of Antique Vases, Altars, Pateras,
                                       Tripods, Candelabra, Sarcophagi, etc.; from
                                       various Museums and Collections, engraved in Outline on 170 Plates. By
                                       H. Moses. With Historical Essays. 3l. 3s. half-bound, small
                                       Quarto.
                                 Ornamental Designs after the Manner of the Antique.
                                       Composed for the Use of Architects, Ornamental Painters, Statuaries,
                                       Carvers, Carpet, Silk, and Printed Calico, Manufactures, and every Trade
                                       dependent on the Fine Arts. By G. Smith. Neatly engraved in Outline.
                                       Royal Quarto, on 43 Plates, 1l. 11s. 6d. boards.
                                 The Smith, Founder, and Ornamental Metal worker's
                                       Director: consisting of Designs and Patterns for Gates, Piers,
                                       Balconyrailing, Window-guards, Fanligts, Verandahs, Balustrades
                                       for Staircases, Lamp-irons, Palisadoes, Brackets,
                                       Street-Lamps, Stoyes, Stands for Land Gas Lights, Candlesticks,
                                       Chandeliers, Vases, Tripods, Candelabra, etc. With various useful
                                       Ornaments at large. Selected and composed by L. N. Cottingham,
                                       Architect. On 71 4to. Plates. Sewed, 2l. 2s.