| Titel: | Ueber eine ökonomische Roß- oder Ochsen-Mühle zum Kornmahlen. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LXXX., S. 401 | 
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                        LXXX.
                        Ueber eine oͤkonomische Roß- oder
                           Ochsen-Muͤhle zum Kornmahlen.
                        Aus dem Franklin Journal
                           im London Journal of
                                 Arts. December 1826.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII. (Im Auszuge.)
                        [Ueber eine oͤkonomische Roß- oder
                           Ochsen-Muͤhle zum Kornmahlen.]
                        
                     
                        
                           Der Verfasser beklagt, sehr natuͤrlich als Amerikaner,
                              die Nachtheile, die durch die Entfernung der einzelnen Hoͤfe von den
                              Muͤhlen entstehen (er weiß nicht, daß der Bauer in manchem Lande in Europa
                              durch den Muͤhlenzwang um nichts besser daran ist, als der nordamerikanische
                              Landmann), und schließt mit der gegruͤndeten Bemerkung, daß, „wenn
                                 man die Zeit berechnet, die man in manchem Dorfe darauf verwenden muß, um das
                                 Getreide mit Pferden und Ochsen zur Muͤhle hin und zuruͤk zu
                                 fahren, man finden wird, daß man waͤhrend dieser Zeit mit eben diesen
                                 Thieren zehn Mahl so viel Getreide haͤtte mahlen koͤnnen, und
                                 folglich neun Zehntel Zeit umsonst verliert.“
                              
                           Die Muͤhle, die er empfiehlt, und die jeder Zimmermann verfertigen kann, sieht
                              ungefaͤhr so aus.
                           a, a, Fig. 30. sind die
                              Muͤhlsteine, mit Hinweglassung aller uͤbrigen dazu gehoͤrigen
                              Theile.
                           b, ist die Spindel.
                           c, eine Trommel an der Spindel von gehoͤriger
                              Breite, damit der Laufriemen nicht von derselben abgleiten kann.
                           d, ein großes Laufrad mit seinen Armen und seiner Achse:
                              der Hebel, an welchem das Pferd angespannt wird, ist nicht angezeigt.
                           e, der Laufriemen aus gut gegaͤrbtem Leder, 5 bis
                              6 Zoll breit, mit einer Schnalle zum gehoͤrigen Spannen.
                           Offenbar ist die Kraft desto groͤßer, je groͤßer der Kreis ist, in
                              welchem das Thier umherlaͤuft. Weniger als 18 Fuß im Durchmesser taugt
                              nichts; 24 Fuß wird in den Meisten Faͤllen hinreichen. Wenn ein Pferd in
                              diesem Kreise drei Mahl in Einer Minute umher laͤuft, so macht es zwei und
                              eine halbe englische Meile (1 1/4 bayer. Post-Stunde) in Einer Stunde. Wenn
                              nun der Durchmesser der großen Trommel, d, sich zu jenem der kleinen, c, wie 40 zu 1 verhaͤlt, so laufen die Steine in
                              Einer Minute hundert und zwanzig Mahl um. In diesem Falle wird dann, d, 30 Fuß, und, c, 9 Zoll im
                              Durchmesser halten. Es wird aber besser seyn, den Durchmesser von, c, auf Einen Fuß zu halten, wo dann, bei gleicher Arbeit
                              des Pferdes, die Steine 90 Mahl in Einer Minute umlaufen. Der Laufriemen muß obige
                              Breite haben, damit er fester haͤlt, und nicht so leicht nachgibt. Eine
                              solche Muͤhle laͤßt sich in jedem Stadel anbringen, wenn man das große
                              Laufrad außer demselben haͤlt, und den Laufriemen durch Loͤcher in der
                              Wand durchlaufen laͤßt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
