| Titel: | Verfahren zum Bleichen des Bienen-Wachses, Myrica-Wachses und thierischen Talges, worauf Wilh. Davidson, Wundarzt und Spezerei-Händler in Gallow-Gate zu Glasgow sich am 1. August 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. CXII., S. 523 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXII.
                        Verfahren zum Bleichen des Bienen-Wachses,
                           Myrica-Wachses und thierischen Talges, worauf Wilh. Davidson, Wundarzt und
                           Spezerei-Haͤndler in Gallow-Gate zu Glasgow
                           sich am 1. August 1826 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent Inventions. Novbr. 1826 S.
                              259.
                        Davidson, uͤber des Bienen-Wachses und des
                           Talges.
                        
                     
                        
                           Ich verbinde das zerlassene Bienen-Wachs,
                              Myrica-Wachs,Der Patent-Traͤger nennt es Myrtle-Wax; allein die Myrten geben kein Wachs, sondern die
                                    Myrica cerifera, von welcher nur eine Art,
                                    die kein Wachs gibt, der gemeine Gagel, in Europa
                                    wild waͤchst. A. d. U. oder den thierischen Talg mit Chlorkalk- oder Bittererde, oder mit
                              einer waͤsserigen Aufloͤsung von beiden, indem ich sie mit einem
                              hoͤlzernen Spatel umruͤhre, in irgend einem schiklichen
                              Gefaͤße, und zerseze diese Salze durch irgend eine Saͤure, die
                              groͤßere Verwandtschaft zu diesen Erden hat, als das Chlor, wie z.B. durch
                              Schwefelsaͤure. Zum Schmelzen des Wachses oder Talges bediene ich mich eines
                              eisernen, innenwendig mit Blei uͤberzogenen, oder irgend eines anderen
                              brauchbaren Gefaͤßes, und hize dasselbe entweder in einem gewoͤhnlichen
                              Ofen oder durch Dampf, der auf irgend eine bequeme Art angebracht wird. In diesem
                              Gefaͤße verbinde ich nun 112 Pf. zerlassenes Bienen- oder
                              Myrica-Wachs mit ebensoviel Aufloͤsung von Chlorkalk, die beinahe bis
                              zur Temperatur des siedenden Wassers erhizt wurde, und nachdem sich die Mischung
                              etwas verdichtet hat, seze ich 100 bis 200 Loth Schwefelsaͤure (von der
                              gewoͤhnlichen kaͤuflichen Staͤrke, 1,8485 specif. Schwere) zu,
                              die ich vorher mit 20 bis 30 Mahl soviel Wasser, dem Gewichte nach,
                              verduͤnnte, und koche die Mischung unter Umruͤhren so lang, bis der
                              Kalk von dem Chlor vollkommen geschieden ist. Die Aufloͤsung des Chlorkalkes,
                              deren ich mich zum Bleichen des Wachses bediene, besteht aus 14 bis 28 Pf. dieses
                              Salzes auf 112 Pf. Wasser.
                           Zum Bleichen des thierischen Talges nehme ich gewoͤhnlich von zwei bis
                              fuͤnf Pfund Chlor-Kalk auf 112 Pf. Talg nebst einer
                              hinlaͤnglichen Menge Wassers zur Aufloͤsung dieses Salzes, und
                              verduͤnne die Saͤure oder erseze den Verlust bei nachfolgendem Sieden.
                              Die Verhaͤltnisse der Schwefelsaͤure und des Chlor-Kalkes
                              lassen sich jedoch nicht im Allgemeinen bestimmen, und sind nach der verschiedenen
                              Menge des Faͤrbestoffes in dem Wachse und Talge verschieden. Wo beide auf ein
                              Mahl nicht genug gebleicht sind, wiederhole ich die Operation.