| Titel: | Einfacher Apparat zur Aufsammlung der Gase, die sich aus Flüßigkeiten während der Einwirkung des Galvanismus auf dieselben entwikeln. Von dem hochw. Hrn. A. Robertson, jun. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. VIII., S. 73 | 
| Download: | XML | 
                     
                        VIII.
                        Einfacher Apparat zur Aufsammlung der Gase, die
                           sich aus Fluͤßigkeiten waͤhrend der Einwirkung des Galvanismus auf
                           dieselben entwikeln. Von dem hochw. Hrn. A. Robertson, jun.
                        Aus dem Edinburgh New Philosophical Journal. N. 5. S.
                              44.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II. Fig. 21.
                        Robertson's, einfacher Apparat.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat besteht aus einer Glasroͤhre von
                              beliebiger Groͤße, die durch zwei Kruͤmmungen, D, und, E, in drei Theile, A, B, C, getheilt ist. Das obere Ende dieser
                              Roͤhre ist geschlossen, und das untere ist in die in der Flasche, F, enthaltene Fluͤßigkeit eingesenkt. G, und, H, sind
                              Platinna-Drahte, die bei D, durch die
                              Roͤhre laufen.
                           Wenn man sich dieser Roͤhre bedienen will, wird sie so gehalten, daß ihr
                              Theil, A, beinahe senkrecht steht, das offene Ende
                              derselben oben kommt, und die Fluͤßigkeit, auf welche der Galvanismus wirken
                              soll, in dieselbe gegossen werden kann. Nachdem die Roͤhre mit derselben
                              gefuͤllt wurde, wird ein Streif Papier, etwas breiter als der Durchmesser
                              derselben, auf diese Oeffnung der Roͤhre gelegt, au beiden Seiten
                              uͤber dieselbe gespannt, und daselbst festgehalten, so daß man die Rohre
                              umkehren und in die Flasche, in welcher bereits etwas von dieser Fluͤßigkeit
                              sich befindet, einsenken kann, ohne etwas zu verschuͤtten. Die Drahte, G, und, H, werden dann mit
                              den galvanischen Polen in
                              Verbindung gebracht, und, wann der Versuch geendet ist, wird das bei dem Drahte, G, entwikelte Gas sich in dem Theile, A, und das bei dem Drahte, H, entwikelte sich in C, sammeln: die davon
                              gedruͤkte Fluͤßigkeit wird in die Flasche fallen.
                           
                              „Die Volumen der entwikelten Gasarten lassen sich durch graduirte
                                 Maßstaͤbe auf den Roͤhren bestimmen, oder einzeln in kleine
                                 Gefaͤße mittelst des pneumatischen Troges uͤbertragen; das Gas bei
                                 C, naͤmlich, wenn man die Roͤhre
                                 aufwaͤrts kehrt, waͤhrend das Gas bei, A, den Theil rechts und links von der Kruͤmmung, D, aufnehmen wird: so daß man jede dieser Gasarten
                                 fuͤr sich besonders untersuchen kann. Wenn man die Gase wieder vereinigen
                                 will, so kann dieß geschehen, ohne daß man sie aus der Roͤhre nimmt, und
                                 sie bloß so haͤlt, daß das Gas aus C nach B, aufsteigen, und sich mit demjenigen vereinigen
                                 kann, welches darin enthalten ist, und dann den elektrischen Funken
                                 durchlassen.
                              
                           Dieser Apparat ist einfach und wohlfeil, und laͤßt sich mittelst des
                              Loͤthrohres aus jeder Glasroͤhre leicht verfertigen. Die
                              Platinna-Drahte koͤnnen innenwendig einander so nahe gebracht werden,
                              als zur staͤrksten Wirkung des Galvanismus nothwendig ist, und ihre Producte
                              werden einzeln gesammelt. Wenn man eine scharfe Fluͤßigkeit bei dem Versuche
                              braucht, z.B. Salpetersaͤure, so nuͤzt dieser Apparat noch weit mehr,
                              indem man hier nur wenig von dieser Fluͤßigkeit bedarf, und den Apparat
                              leicht mit derselben fuͤllen, und von derselben befreien kann, auch von
                              derselben nicht so leicht etwas verloren geht.