| Titel: | Verbesserungen an Uhren mit einem Weker, worauf Jos. Ant. Berrollas, Uhren-Fabrikant, Great Waterloo-Street, Parish of Lambeth, Surrey, sich am 28. April 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XVII., S. 95 | 
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                        XVII.
                        Verbesserungen an Uhren mit einem Weker, worauf
                           Jos. Ant. Berrollas,
                           Uhren-Fabrikant, Great Waterloo-Street, Parish of Lambeth, Surrey, sich am
                           28. April 1827 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
                              1827. S. 67.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Berrollas, Verbesserungen an Uhren mit einem Weker.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen bestehen in einer neuen mechanischen
                              Vorrichtung und Verbindung gewisser Theile zum Sperren und Loslassen des Wekers und
                              des Wekers selbst. Das gewoͤhnliche Gangwerk der Uhr bleibt dasselbe, wie
                              gewoͤhnlich. Hierzu kommt aber noch das Weker-Rad, welches mittelst
                              einer hohlen Achse auf der Spindel des gewoͤhnlichen Stunden-Rades
                              laͤuft, und den Weker-Zeiger fuͤhrt, der so darauf befestigt
                              ist, daß das eine dieser Stuͤke ohne das andere sich nicht bewegen kann. Das
                              Weker-Rad, 4, in Fig. 14 (welche eine
                              allgemeine Ansicht meines Weker-Werkes darstellt, und wobei das Zifferblatt
                              abgenommen ist) braucht keine Zaͤhne am Rande zu haben, wenn der Weker
                              mittelst seines Zeigers auf die Stunde gestellt wird, in welcher er ablaufen soll. Da
                              diese Art von Stellung aber immer unbequem ist, indem die anderen Zeiger
                              oͤfters dazwischen kommen, so habe ich einen kleinen Dreheknopf, 2, oben auf
                              dem Haͤngeringe, B, in Fig. 13. und 14.
                              angebracht, um mittelst desselben den Weker-Zeiger zu bewegen und zu stellen,
                              wodurch lezteres weit bequemer verrichtet werden kann, als mittelst eines besonderen
                              Schluͤssels, indem dieser Knopf immer an seiner Stelle bleibt. In diesem
                              Falle wird jedoch das Raͤderwerk in Fig. 14. nothwendig, und
                              das Weker-Rad muß mit Zaͤhnen versehen seyn, wie, 4, in Fig. 14 zeigt,
                              wo ein Theil desselben abgebrochen ist, um die Verbindung und Wirkung der
                              Stuͤke, C, und, D, zu
                              zeigen, die weiter unten beschrieben werden sollen. Die Zaͤhne des Rades, 4,
                              greifen in die Zaͤhne des Zwischenrades, 7, welches sich um einen
                              feststehenden Stift dreht, und bloß zur Veraͤnderung der Richtung der
                              Bewegung dient. Dieses Rad greift auf aͤhnliche Weise in ein anderes Rad, 6,
                              und dieses in ein Rad, 3, welches unter einem rechten Winkel auf das Rad, 6, steht.
                              Dieses leztere Rad, 3, ist auf dem vierekigen Ende einer staͤhlernen Achse,
                              1, befestigt, die durch den Ring laͤuft, und sich oben in dem Dreheknopf, 2,
                              endet, der aus demselben Metalle bestehen kann, aus welchem das Gehaͤuse
                              verfertigt ist, oder auch aus einem anderen. Es ist also klar, daß, wenn man den
                              Dreheknopf, 2, dreht, dieser durch die Achse, 1, und die Zahnraͤder, 3, 6, 7,
                              und, 4, dem Weker-Rade seine Bewegung mittheilen, und folglich auch den
                              Zeiger auf irgend einen beliebigen Punct stellen wird. Da aber die uͤbrigen
                              Theile dieses Weker-Werkes, welche noch nicht beschrieben sind, fordern, daß
                              die Bewegung immer in derselben Richtung geschieht, so mußte außen an dem Rade, 3,
                              eine kreisfoͤrmige Schulter angebracht werden, oder ein kleineres Rad auf
                              demselben vierekigen Theile der Achse, 1, welches Rad, 4, von B, Fig.
                                 14. mit Sperrzaͤhnen versehen ist, so daß die Feder, 5, die in den
                              oberen Theil dieses Raͤdchens wirkt, zugleich als Sperrkegel und als Feder
                              dient, und das Raͤdchen hindert, sich anders als nach einer Richtung zu
                              drehen. Da man jezt weiß, wie das Weker-Rad gedreht wird, so muß nun gezeigt
                              werden, wie dasselbe auf die uͤbrigen Theile der Maschine einwirkt. Die hohle
                              Achse des Weker-Rades, 4, ist aus Stahl, und bildet an ihrer unteren Seite
                              eine flache kreisfoͤrmige Platte, 4, 4, wo die Kehrseite des Rades, 4, in
                              Fig. 14.
                              dargestellt ist. In dieser Platte befindet sich ein Ausschnitt, der an einer Seite gerade niedersteigt, an
                              der anderen aber schief, wie man an, 4, 5, sieht, wo diese Platte und ihr Ausschnitt
                              im Durchschnitte dargestellt ist. Die gerade oder senkrechte Seite dieses
                              Ausschnittes ist in, 4, 4 (wo auch das Zahnrad, 4, dargestellt ist, welches mit dem
                              Ringwerke in Verbindung steht) diejenige, welche in der Richtung des Halbmessers der
                              Platte gezeichnet ist. Wenn aber der Weker durch seinen Zeiger gestellt wird, und
                              folglich dieses ganze Wekerwerk wegbleibt, ist auch dieses Zahnrad
                              uͤberfluͤßig, und man braucht dann nur die flache Stahlplatte mit
                              ihrer hohlen Achse, wie sie in dem Mittelpuncte von, 4, 4, gezeichnet ist. Das
                              gewoͤhnliche Stundenrad des Uhrwerkes, A, Fig. 14.,
                              liegt unmittelbar unter dem obigen Weker-Rade, 4, und beide drehen sich auf
                              einer concentrischen Achse. Auf der unteren Seite des Stundenrades bringe ich ein
                              Stuͤk einer flachen Stahlplatte von der Form, 1, 2, 3, in der einzelnen
                              Figur, A, von Fig. 14. an, oder gebe
                              demselben irgend eine schikliche Form, und dieses Stuͤk nenne ich den
                              Schneller oder Vorfall. Diese laͤngliche Stahl-Platte hat
                              Feder-Haͤrte, und in ihrem Mittelpuncte ein Loch, durch welches der
                              Triebstok der Haupt-Spindel frei durch laͤuft und sich darin bewegt.
                              Sie ist mittelst einer kleinen Schraube, und noͤthigen Falles auch mittelst
                              Stifte bei, 2, auf dem Stundenrade flach befestigt. Ein kleiner staͤhlerner
                              Stift von hinlaͤnglicher Laͤnge laͤuft durch ein in dem
                              Stundenrade zu diesem Ende angebrachtes Loch, ragt an der oberen Seite dieses Rades
                              hervor, und ist an dem gegenuͤberstehenden Ende dieser Vorfall-Platte
                              bei, 1, aufgenietet, so daß, wenn das Stunden-Rad und das Weker-Rad in
                              ihre gehoͤrige Lage uͤber einander gebracht sind, dieser Stift auf der
                              flachen Oberflaͤche der Stahl-Platte, 4, 4, spielen oder laufen kann,
                              und so das Ende, 1, der Schneller- oder Vorfall-Feder in jeder
                              erforderlichen Entfernung nach der Laͤnge dieses Stiftes uͤber dem
                              Stunden-Rade in der Hoͤhe haͤlt. Wenn aber dieser Stift
                              uͤber den oben beschriebenen Ausschnitt kommt, faͤllt das Ende
                              desselben in diesen Ausschnitt, und laͤßt dadurch die Vorfall-Feder
                              niederfallen und flach auf dem Stunden-Rade anfliegen. Hieraus erhellt der
                              Zwek der eigenen Form des obigen Ausschnittes, der naͤmlich dieser ist, daß
                              der erwaͤhnte Stift, wenn er uͤber die senkrechte Seite des Loches
                              faͤllt, schnell einfallen kann, waͤhrend, da die andere Seite schief
                              ablaͤuft, das Weker-Rad nach Einer Richtung gedreht werden kann, und die schiefe Seite
                              des Ausschnittes als schiefe Flaͤche wirkt, um den Stift zu heben und ihn aus
                              dem Ausschnitte zu befreien, wenn die Bewegung in obiger Richtung fortgesezt wird,
                              wo dann das Ende, 1, der Vorfall-Feder, 3, wieder gehoben oder von dem
                              Stunden-Rade getrennt wird. Das nun hierauf zu beschreibende Stuͤk
                              nenne ich den Aufheber (Elevator), der nichts als eine
                              duͤnne leichte Stahlfeder ist, die in Fig. 14. bei, c, in ihrer gehoͤrigen Lage gezeichnet, und
                              einzeln aus dem Werke herausgenommen bei, c, links von
                              der obigen Figur dargestellt ist. Dieses Stuͤk wird an seiner Stelle mittelst
                              der Schraube und des Ruhestiftes, Z, festgehalten. Das
                              Ende des Aufhebers ist in der Naͤhe von, Z, diker
                              an den uͤbrigen Theilen desselben, und so gebildet, daß, wenn es
                              niedergeschraubt wird, das Elche, 2, des Aufhebers gehoben wird, oder hoͤher
                              als die Platte steht, auf welcher der Aufheber aufgeschraubt ist. y, ist eine Stellschraube, die frei in einem Loche des
                              Aufhebers arbeitet, und wodurch bloß die Erhoͤhung des Endes, 2, regulirt
                              wird, welche durch das Drehen dieser Schraube groͤßer oder geringer werden
                              kann, indem der ganze Aufheber eine zarte Feder ist, die nach aufwaͤrts
                              druͤkt, und so duͤnn ist, daß sie einer sehr schwachen Kraft, die auf
                              dieselbe druͤkt, nachgibt. Das Ende, 1, der Vorfall-Feder 15 (in der
                              Figur, A
                                 ), wirkt oder druͤkt auf die kreisfoͤrmige Platte, C, dieses Aufhebers, so daß, wenn die
                              Vorfall-Feder gehoben wird, die Platte, c, des
                              Aufhebers niedergedruͤkt wird; sobald aber der Stift, 1, der
                              Vorfall-Feder, 3, in den Ausschnitt der Stahl-Platte, 4, 4,
                              einfaͤllt, wird der Druk der Vorfall-Feder von der
                              kreisfoͤrmigen Platte, C, abgenommen, und diese
                              hebt sich folglich, um den Weker abzulassen, was mittelst eines anderen
                              Stuͤkes geschieht, welches man den Stoͤßer (propeller) nennt, der in Fig. 14. bei, D, in seiner Form und an seiner Stelle dargestellt ist,
                              und einzeln in Fig.
                                 D
                                 . Ich verfertige den Stoͤßer aus Stahl, der so dik und stark ist, daß
                              er keiner Feder bedarf. Er ist ein bloßer Hebel, der sich um eine Schraube, x, als um seinen Stuͤzpunct dreht, und ein
                              hervorstehendes Stuͤk, W, an einer seiner Seiten
                              fuͤhrt, die, als schiefe Flaͤche gebildet, hoͤchst vollkommen
                              polirt und gehaͤrtet ist. Diese schiefe Flaͤche faͤllt gerade
                              unter das Ende, 2, des Aufhebers, c, der an dieser
                              Stelle eben so polirt ist; wenn folglich der Aufheber durch den Vorfall oder durch
                              was immer fuͤr
                              eine Kraft niedergedruͤkt wird, so wird sein Ende, 2, auf die schiefe
                              Flaͤche des Stoͤßers, W, druͤken,
                              und sein Ende, V, auswaͤrts oder links
                              druͤken. Dieses Ende, V, ist
                              halbkreisfoͤrmig, und besteht aus einem Theile eines Kreises, der mit, x, nicht concentrisch ist, wie aus der Figur erhellt.
                              Der Sperrer, E, Fig. 14. ist endlich ein
                              walzenfoͤrmiges Stuͤk Stahl oder anderes Metall, woran ein
                              Stuͤk kleiner ist, als das andere. Der kleinere Theil steht durch ein Loch in
                              dem Rande und in dem Gehaͤuse hervor, waͤhrend der groͤßere
                              dikere zwischen zwei Stiften auf der Platte arbeitet. Die Feder, F, laͤuft uͤber den kleineren Theil des
                              Sperrers, und haͤlt ihn auf der Platte nieder, waͤhrend sie zu
                              gleicher Zeit auf dem Ende des großen Cylinders ruht, und diesen nach
                              einwaͤrts schiebt. Zuweilen bediene ich mich auch eines feinen
                              Spiral-Drahtes oder einer cylindrischen Feder, die ich uͤber dem
                              kleineren Ende des Sperrers anbringe, so daß sie gegen das Ende des
                              staͤrkeren Theiles desselben wirkt, in welchem Falle dann die lange Feder,
                              F, wegbleibt, und in diesem Falle kann der Sperrer
                              von einem messingenen Hahne eingeschlossen oder bedekt bleiben, der darauf
                              geschraubt wird, und statt der obigen beiden Stifte dient; ich ziehe diese leztere
                              Vorrichtung vor, da sie weniger Reibung erzeugt, und sicherer ist. Der Nuzen dieser
                              beiden zulezt erwaͤhnten Federn ist, daß der Sperrer mittelst derselben stets
                              auf das kreisfoͤrmige Ende, V, des
                              Stoͤßers druͤkt, und beide in ununterbrochener Beruͤhrung
                              haͤlt. Die Wirkung hiervon ist zugleich auch diese, daß das Ende, V, des Stoͤßers jedes Mahl einwaͤrts
                              getrieben wird, so oft es sich frei bewegen kann: der feststehende Stift, t, begraͤnzt die Ausdehnung dieser Bewegung. Die
                              Wirkung aller dieser bisher beschriebenen Theile ist nun folgende: wann die
                              Vorfall-Feder oben, oder von der Stunde gehoben ist, welche –
                              „(angezeigt werden soll? – hier scheint etwas im Originale zu
                                 fehlen)“ wird sie auf die kreisfoͤrmige Platte des Aufhebers,
                              C, druͤken, und dadurch das Ende oder die
                              Spize desselben, 2, niederdruͤken, welche, insofern sie auf die schiefe
                              Flaͤche, W, des Stoͤßers, D, druͤkt, den kreisfoͤrmigen Kopf, V, desselben vorwaͤrts schieben wird, und dieser
                              wird, indem er auf den Sperrer, E, druͤkt, das
                              kleinere Ende desselben, s, aus dem Gehaͤuse der
                              Uhr hinaus schieben, und in dieser Stellung wird es bleiben, bis der Stift des
                              Vorfalles in den Ausschnitt des Weker-Rades faͤllt (was, wenn die Uhr
                              geht, alle 12 Stunden den ein Mahl geschieht). Durch dieses Fallen des Vorfalles wird der Aufheber
                              ploͤzlich von allem Druke befreit, er wird aufsteigen, dadurch die schiefe
                              Flaͤche, W, des Stoͤßers von dem Druke
                              seiner Spize, 2, befreien, die folglich auf den Haͤlter-Stift, t, zuruͤk fallen wird, in Folge des Drukes
                              naͤmlich, welchen die Feder auf den Sperrer, E,
                              ausuͤbt, dessen kleineres Ende, s, sich in das
                              Gehaͤuse zuruͤkziehen und so lang in demselben in dieser Lage bleiben
                              wird, bis die schiefe Seite des Ausschnittes, 4, 4, sich hinlaͤnglich gedreht
                              hat, um den Stift der Vorfall-Feder wieder zu heben, und ihn in seine vorige
                              Lage gebracht hat. Dieß ist Alles, was noͤthig ist, um ein Weker-Werk
                              mit einem gewoͤhnlichen Uhrwerke zu verbinden, welches erstere durch
                              Beseitigung des Sperrers leicht von dem lezteren losgemacht werden kann, was durch
                              gehoͤrige Stellung der Stunden und Wekerzeiger auf ihren Achsen leicht
                              moͤglich wird.
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß er auf die verschiedenen Weisen, nach
                              welchen die Weker ihren Laͤrm machen, so wie auf die gewoͤhnlichen
                              Vorrichtungen dieser Weker-Werke keinen Anspruch macht; sondern bloß auf das
                              Aufsezen und Abnehmen irgend eines Wekers zu einer bestimmten Stunde nach obiger
                              Weise.
                           Ein abgenommenes Weker-Werk ist einzeln in, G, H,
                              dargestellt. Die obere Platte desselben ist beinahe um einen halben Zoll kleiner,
                              als die Saͤulen-Platte, damit das Werk unter einer Gloke, wie in Fig. 15.
                              gehalten werden kann, welches der Durchschnitt eines Weker-Werkes ist. Ein
                              Federhaus, welches die Hauptfeder enthaͤlt, ist in der Mitte dieses Gestelles
                              angebracht, und ein staͤhlernes Rad, mit Sperrzaͤhnen versehen, um den
                              Hammer zu treiben, ist oben auf dem Federhause angebracht, waͤhrend die
                              andere Seite ein Hauptrad fuͤhrt, welches das Gangwerk treibt, das
                              gewoͤhnlich aus drei Raͤdern und aus vier Triebstoͤken besteht,
                              wie man in Fig.
                                 16. sieht. Der Weker-Hammer hat eine Feder, und an der
                              gegenuͤberstehenden Seite der Platte eine Regulir-Feder, wie man bei,
                              K, in Fig. 17. sieht. Der
                              Flug-Triebstok hat einen staͤhlernen Arm auf seiner, Spindel
                              befestigt, und so wie dieser in Beruͤhrung mit dem hervorstehenden Stifte,
                              H, Fig. 16. kommt, ist das
                              Werk gesperrt, und der Weker kann nicht ablaufen; sobald aber der Stift, H, bewegt wird, ist alles in Freiheit gesezt, und kann
                              sich bewegen. Der Stift, H, laͤuft durch ein Loch
                              in der Platte, und
                              steigt von dem Sperr-Hebel, H, auf der anderen
                              Seite der Platte empor, wie Fig. 17. zeigt, wo man
                              sieht, daß dieser Sperr-Hebel auf einem schraubenfoͤrmigen Drehezapfen
                              an seinem inneren Ende sich dreht, und durch die Gewalt der Feder, P, bestaͤndig gegen eine Seite hingedruͤkt
                              wird, welche Feder in einer solchen Richtung wirkt, daß sie den Stift, H, Fig. 16. außer
                              Beruͤhrung mit dem staͤhlernen Arme der Flug-Spindel
                              haͤlt, und folglich das Weker-Werk immer in der zur Bewegung
                              noͤthigen Freiheit laͤßt. Dasselbe kann aber jeden Augenblik gesperrt
                              werden, wenn man den Sperrhebel, H, Fig. 17.
                              ruͤkwaͤrts schiebt, oder gegen die Wirkung der Feder, P. Ein Draht-Schweif, 1, steigt senkrecht an dem
                              aͤußeren Ende des Sperrhebels, H, empor, und
                              dieser Drahtschweif muß in das kleinere Ende, s, des
                              Sperrers, E, s, Fig. 14. eingreifen, so
                              oft der Weker aufgezogen und gestellt wird. Dieser Sperrhebel, H, mit seinen beiden Stiften ist in der Figur, Z, einzeln dargestellt, und die Anwendung dieses Hebels
                              und die Verbindung seines Stiftes, 1, mit dem hervorstehenden Ende des Sperrers, s, ist es, welche ich zum Ablassen des
                              Heber-Werkes als meine Erfindung in Anspruch nehme.
                           Fig. 13.
                              zeigt eine Sakuhr mit allen ihren Theilen auf eines der obigen einzelnen
                              Weker-Werke aufgesezt. 1, ist da Gehaͤuse des Weker-Werkes,
                              welches aus einem offenen zierlichen gewoͤhnlichen Uhren-Einsaze
                              besteht. M, ist der gewoͤhnliche Dekel an einer
                              Taschenuhr, der mit einer Feder schließt, und dadurch in seiner Lage erhalten wird.
                              Das Weker-Werk ist in dem aͤußeren Gehaͤuse befestigt, die
                              Saͤulenplatte nach aufwaͤrts gekehrt, und das Werk selbst mit der
                              Gloke nach abwaͤrts: folglich steht der Draht-Schweif, 1, Fig. 17. in
                              dem Gehaͤuse oben heraus, und wenn man die Uhr in das Gehaͤuse legt,
                              muß man Acht geben, daß das hervorstehende Ende des Sperrers, s, Fig.
                                 14. nach hinten zu stehen kommt, und an diesem Drahtschweife anliegt, wie
                              man bei H, E, Fig. 13. sieht, damit er
                              den Sperr-Hebel, H, Fig. 17.
                              zuruͤkschieben, und dadurch das Weker-Werk sperren kann, wenn der
                              Dekel, M, geschlossen, und der Weker-Zeiger auf
                              die Stunde gestellt ist, wo er los gelassen werden soll. Der Weker kann dann durch
                              den Dreheknopf aufgezogen werden, K, in Fig. 15., welcher auf der
                              Achse der Hauptfeder so aufgeschraubt ist, daß er, ohne sich abzuschrauben, nur nach
                              einer Richtung gedreht werden kann. Auf diese Weise ist nun der Weker gestellt. Zur
                              bestimmten Stunde und Minute werden die Enden des Sperrers in das Gehaͤuse
                              hineingezogen werden, wodurch der Draht-Schweif, 1, und der
                              Sperr-Hebel, H, Fig. 17. los wird,
                              folglich auch der Weker alsogleich abgelassen wird. Wenn man keine Gloke will, nimmt
                              man das Rasselwerk Fig. 18. Es besteht aus zwei starken staͤhlernen Federn, N, N, die auf der Außenseite der oberen Platte so
                              aufgeschraubt sind, daß sie beide in derselben Richtung gegen zwei feststehende
                              Stifte druͤken, q, q, die zu ihrer Aufnahme
                              bereit sind. Bei dieser Vorrichtung kann die obere Platte von gleichem Durchmesser
                              mit der unteren seyn, weil keine Gloke daruͤber noͤthig ist. Ein
                              Lauf-Triebstok, M, aus Stahl ist auf einem
                              vierekigen Ende einer Verlaͤngerung der Achse des Hauptrades des
                              Weker-Werkes in Fig. 16. angebracht, und
                              dieses Rad ist daher auch der Kante der Platte genaͤhert, so zwar, daß der
                              Hebel des Triebstokes in die Enden beider Federn, N, N,
                              eingreifen kann, und durch seine Umdrehung sie etwas gegen, r, fuͤhrt, wo sie dann bei ihrer Ruͤkkehr gewaltig gegen, Q, Q,
                              schlagen, und ein maͤchtiges Gerassel erzeugen. Man kann auch noch mehrere
                              solche Federn anbringen, wenn man staͤrkeren Laͤrm haben will.
                           Ich nehme als mein Patent-Recht in Anspruch: die neue Verbindung des Vorfalles
                              nebst seinen Theilen, des Aufhebers, des Stoͤßers und des Sperrers an dem
                              Uhrwerke, und die vereinte Wirkung aller dieser Theile mit dem Sperr-Hebel
                              und dessen Draht-Schweif; ferner das Gehaͤuse, in welchem die Uhr auf
                              den Weker aufgesezt werden kann, welcher dann einen groͤßeren
                              Laͤrm-Apparat bilden mag, als nicht leicht moͤglich ist, wenn
                              die Uhr eine Taschenuhr bleiben soll. Ein solches Gehaͤuse kann zugleich auch
                              als Zierrath in einem schoͤn meublirten Zimmer dienen.Hr. Berrollas hat schon fruͤher zwei
                                    Patente auf Verbesserungen an Taschen-Uhren und Wekern genommen, die
                                    im Repertory 14. B. S. 364, und 17. B. S. 257
                                    aufgefuͤhrt sind. A. d. O. Aehnliche, noch weit einfachere,
                                    Vorrichtungen, Taschen-Uhren mit Wekern in Verbindung zu bringen,
                                    haben wir in Deutschland schon lang vor der Erfindung des
                                    Patent-Unwesens besessen. Uebrigens ist ein Weker das
                                    unnuͤzeste Ding auf der Welt. Ein ehrlicher Mann, dem sein
                                    Geschaͤft an Herzen liegt, wird zur Stunde wach, zu welcher ihn seine
                                    Pflicht wekt, und eine physische und moralische Schlafhaube weken Trommeln
                                    und Kanonen nicht. Friedrich und Napoleon ließen sich nie weken. A. d.
                                    U.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
