| Titel: | Gewisse Verbesserungen an Maschinen, welche durch Druk, Elasticität, oder Expansion des Dampfes, Gases oder der Luft in Bewegung gesezt werden, und wodurch viel Brenn-Material erspart wird; worauf Rob. Mickleham, Architekt, Furnival's Inn, London, sich am 6. Jun. 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XLV., S. 191 | 
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                        XLV.
                        Gewisse Verbesserungen an Maschinen, welche durch
                           Druk, Elasticitaͤt, oder Expansion des Dampfes, Gases oder der Luft in Bewegung
                           gesezt werden, und wodurch viel Brenn-Material erspart wird; worauf Rob. Mickleham, Architekt,
                           Furnival's Inn, London, sich am 6. Jun. 1827
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1827. S.
                              29.
                        Mickleham's, Verbesserungen an Maschinen.
                        
                     
                        
                           Die Einrichtung dieser Verbesserung (die der
                              Patent-Traͤger bisher bloß noch im Kopfe zu haben scheint), ist in der
                              Erklaͤrung dieses Patentes nicht hinlaͤnglich genug entwikelt, um sie
                              unseren Lesern vollkommen deutlich machen zu koͤnnen. Wenn wir den
                              Patent-Traͤger wirklich gehoͤrig verstehen, so scheint es, daß
                              irgend einige unvollkommene Versuche mit rohen unvollstaͤndigen Modellen ihn
                              auf die Idee dieser Verbesserung oder neuen Methode, eine Dampfmaschine in
                              Thaͤtigkeit zu; sezen, geleitet haben: naͤmlich durch Erzeugung von
                              Dampf oder einer elastischen Fluͤßigkeit in dem inneren Raume eines hohlen
                              Staͤmpels, so daß der Dampf sich in gehoͤrigen Zwischenraͤumen
                              in den oberen oder unteren Theil des Cylinders, so wie naͤmlich die Lage des
                              Staͤmpels es erfordert, entleert. Die Art, wie dieses zu geschehen hat, ist,
                              bis auf einen gewissen Grad, in Worten, aber nicht in Zeichnungen,
                              erklaͤrt.
                           Der Patent-Traͤger nimmt einen Dampf-Cylinder von
                              gewoͤhnlicher Art bei den Dampfmaschinen, und laͤßt in demselben einen
                              Staͤmpel auf und nieder spielen. In dem oberen Theile des Cylinders ist eine
                              lange Roͤhre eingefuͤgt, in welcher sich die
                              Staͤmpel-Stange bewegt. Der Staͤmpel ist hohl, und hat drei
                              horizontale Faͤcher, wenn wir den Patent-Traͤger recht
                              verstehen, mit Klappen, die sich nach auswaͤrts oͤffnen. Die
                              Staͤmpel-Stange ist hohl, und hat mehrere kleine Roͤhren, die
                              von einem Ende desselben zu dem anderen laufen.
                           Eine dieser Roͤhren in der Staͤmpel-Stange soll geschmolzenes
                              Metall fuͤhren (wir vermuthen irgend eine leicht fluͤßige
                              Composition), welches durch dieselbe aus einem erhizten Behaͤlter in das
                              mittlere Fach in dem hohlen Staͤmpel gelangt, und eine andere Roͤhre
                              fuͤhrt dasselbe wieder in den Behaͤlter zuruͤk. Eine kleine
                              Einsprizungs-Pumpe ist auf irgend eine Weise mit der
                              Staͤmpel-Stange in Verbindung, und treibt das geschmolzene Metall in
                              der Roͤhre abwaͤrts, und durch den Behaͤlter in dem
                              Staͤmpel, und durch die andere Roͤhre wieder aufwaͤrts, so daß,
                              so lange der Staͤmpel spielt, das heiße Metall immer in ununterbrochenem
                              Umlaufe ist.
                           Eine andere Roͤhre, die gleichfalls durch die Staͤmpel-Stange
                              laͤuft, fuͤhrt eine Fluͤßigkeit, Oehl oder Wasser, oder was
                              immer durch Hize in elastischen Dampf oder in Gas verwandelt werden kann, und wird
                              mittelst einer kleinen mit der Staͤmpel-Stange verbundenen Pumpe auf
                              die erhizte Oberflaͤche der Kammer innerhalb des Staͤmpels gebracht,
                              daselbst alsogleich in Dampf verwandelt, der durch die Klappen in den Cylinder
                              faͤhrt, wo er dann in Folge seiner Elasticitaͤt arbeitet, und den
                              Staͤmpel auf die in Dampfmaschinen gewoͤhnliche Weise treibt.
                           Wenn der Staͤmpel oben im Cylinder steht, und die Fluͤssigkeit auf die
                              Oberflaͤche der erhizten Kammer eingesprizt wird, wird der Dampf sogleich
                              durch die oberen Klappen ausfahren, die dann allein sich oͤffnen
                              koͤnnen, und so seine elastische Kraft uͤber dem Staͤmpel
                              aͤußern, und diesen an das untere Ende des Cylinders hinabtreiben. Eben dieß
                              wird geschehen, wenn er unten in dem Cylinder angekommen ist, wo dann nur die
                              unteren Klappen sich oͤffnen koͤnnen, und der Staͤmpel auf
                              aͤhnliche Weise in die Hoͤhe getrieben wird, da der Dampf uͤber
                              demselben durch Auszugs-Roͤhren beseitigt, und auf die
                              gewoͤhnliche Weise verdichtet wurde.
                           Auf diese Weise soll nun der Staͤmpel auf- und abwaͤrts gebracht
                              werden. Es sind hier noch einige Winke gegeben, wie diese Vorrichtung bei
                              Dampf- und Gas-Maschinen angewendet werden kann, die wir aber nicht
                              verstehen.