| Titel: | Verbesserung an Dampfmaschinen, worauf Joh. Ant. Teissier, Gentleman, Tottenham Court Road, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung eines Fremden am 15. September 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XLVII., S. 194 | 
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                        XLVII.
                        Verbesserung an Dampfmaschinen, worauf Joh. Ant. Teissier, Gentleman,
                           Tottenham Court Road, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung eines Fremden am 15. September 1825 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Jul. 1827. S.
                              247.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Verbesserung an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Einige dieser Verbesserungen betreffen den Bau des Kessels, in
                              welchem der Dampf erzeugt wird; die anderen beziehen sich auf eine einfachere
                              Einrichtung der Maschine sowohl fuͤr Dampfbothe als zu anderem Dienste.
                           An dem Kessel sind gewisse bereits bekannte und benuͤzte Vorrichtungen
                              angebracht, wie man aus James's und Curney's Patent (Polytechn. Journ. Bd.
                                 XXI. S. 158.), sich erinnern wird, zum Theile aber auch auf eine neue
                              Weise benuͤzt. 
                              Fig. 20.
                              stellt den Kessel dar, der hier im Durchschnitte gezeichnet ist, um den inneren Bau
                              desselben zu zeigen. a, a, a, ist der obere Theil des
                              Kessels oder wagenfoͤrmigen Gefaͤßes, in welchem der Dampf sich
                              sammelt. b, ist die Roͤhre, durch welche das
                              Wasser in den Kessel geleitet wird, welches vorlaͤufig in einem
                              Nebengefaͤße erhizt werden soll, und in einer bedeutend hohen Temperatur
                              heruͤber gepumpt wird, damit keine Verdichtung Statt hat. c, ist die Roͤhre, welche den Dampf aus dem
                              Kessel in die Maschine leitet. d, d, sind
                              Sicherheits-Klappen an dem oberen Theile des Kessels, wie gewoͤhnlich
                              mit Hebeln versehen, auf welchen Gewichte ruhen.
                           Es werden hier mehrere einzelne Oefen unter dem Kessel angebracht, jeder mit
                              Roͤhren umgeben, welche Wasser enthalten, und mit dem Kessel, a, mittelst Schraubengefuͤgen und
                              Sperrhaͤhnen so verbunden sind, daß jeder dieser Oefen mit seinem
                              Roͤhren-Systeme außer Gang gesezt werden kann, ohne daß die
                              uͤbrigen Theile des Kessels dabei in ihrer Arbeit unterbrochen
                              wuͤrden. Die Thuͤren der verschiedenen Oefen sind bei e, dargestellt: durch diese wird geheizt, f, f, ist einer dieser Oefen im Durchschnitte, um seinen
                              inneren Bau zu zeigen. g, g, g, sind parallele Kammern
                              aus Eisenblech an den Seiten des Ofens und oben uͤber demselben: diese
                              Kammern sind mit Wasser gefuͤllt, und stehen unter einander in Verbindung, so
                              wie auch mit dem Kessel, und zwar durch die gekruͤmmten Roͤhren, h, h, h.
                           Jeder Ofen ist mit einer Reihe ringfoͤrmiger Roͤhren, i, i, umgeben, welche in. horizontale Roͤhren,
                              k, k, an dem oberen und unteren Theile des Ofens
                              eingefuͤgt sind. Diese Roͤhren sind Roststangen, auf welchen das
                              Feuermaterial ruht, und zwischen welchen die Luft durchzieht, welche dasselbe
                              brennend erhaͤlt. Eine senkrechte Roͤhre, l, an der hinteren und vorderen Seite eines jeden Ofens stellt eine freie
                              Verbindung zwischen den oberen und unteren Roͤhren, k,
                                 k, her, und die Roͤhren, m, n, bilden,
                              wenn sie mit den oberen Roͤhren, k, in Verbindung
                              stehen, eine Verbindung zwischen den Ofen-Roͤhren, i, dem Gefaͤße, a.
                           Das Wasser hat nun freien Durchzug durch alle Roͤhren und Kammern, und da es
                              in denselben, in unmittelbarer Beruͤhrung mit dem Ofen, kocht, zieht sich der
                              Dampf in den oberen Theil des wagenfoͤrmigen Gefaͤßes, a, hinauf, und geht von da durch die Roͤhre,
                              c, in den arbeitenden Cylinder der Maschine.
                           Um die ringfoͤrmigen Roͤhren-Systeme zu reinigen, oder,
                              noͤthigen Falles, auszubessern, werden die Sperrhaͤhne oben an den
                              Roͤhren, m, und, n,
                              geschlossen, wo dann die Verbindungs-Gefuͤge abgeschraubt werden
                              koͤnnen, und der Ofen mit seinem ganzen Roͤhren-Systeme aus dem
                              Kessel genommen werden kann, wodurch die uͤbrigen Oefen in ihrem Gange nicht
                              unterbrochen werden, sondern den Kessel, wie gewoͤhnlich, fort Dampf erzeugen
                              lassen: freilich jezt in einer geringeren Menge, weil ein Ofen weniger arbeitet, o, o, sind Reife mit Laͤngen-Stangen, die
                              um ein Roͤhren-System angebracht sind, und eine Art von Wiege oder
                              Gestell bilden, wodurch die Roͤhren gestuͤzt und geschuͤzt
                              werden. Da diese Reife in der Mitte Gewinde haben, so laͤßt sich dieses
                              Gestell daselbst oͤffnen, und die Roͤhren koͤnnen
                              herausgeschafft werden. Der Rauch und die Daͤmpfe des Brennmateriales ziehen
                              ruͤkwaͤrts an den Oefen hin, steigen aufwaͤrts und gelangen in
                              den Zug, p, der eine ganz vom Wasser umgebene
                              Roͤhre in dem oberen Theile des wagenfoͤrmigen Kessels ist, theilen
                              daselbst noch ihre Hize dem Wasser mit, und ziehen endlich durch den Schornstein
                              hinauf. Diese Form von Kesseln wird vorzuͤglich fuͤr Dampfbothe
                              empfohlen.Sie ist aber viel zu zusammengesezt. A. d. Ueb.
                              
                           Eine Abaͤnderung der obigen Vorrichtung, die aber weit einfacher ist, zeigt
                              der Durchschnitt des Kessels in Fig. 21. a, ist hier das Haupt, oder der
                              Dampf-Behaͤlter, bestehend aus einem walzenfoͤrmigen
                              Gefaͤße, aus welchem zwei Seitenkammern unter einem Winkel herabsteigen, b, b, und sich in die Roͤhren, c, c, enden. Eine Reihe von gekruͤmmten
                              Roͤhren, d, d, laͤuft von dem oberen
                              Gefaͤße, a, herab, und tritt unten in die
                              Central-Roͤhre, d. Der Ofen ist innerhalb,
                              bei e, e, und die Flammen laufen zwischen den
                              Roͤhren, schlagen an die unteren Flaͤchen der Kammern, b, b, an, und werfen die Hize auf die Roͤhren
                              zuruͤk.
                           Der Rauch und die Daͤmpfe des Brennmateriales ziehen innenwendig durch den
                              Ofen, drehen sich am Ende um, laufen durch den Zug, f,
                              dann rings um die Vorderseite herum, und laͤngs dem Zuge, g, hizen so die aͤußere Flaͤche der
                              Kammern, b, b, und entweichen dann durch den
                              Schornstein. Da die Gesaͤße alle voll Wasser sind, so wird dieses in demselben bald
                              kochend, und der entwikelte Dampf sammelt sich oben, und wird von da durch eine
                              Roͤhre in den Cylinder der Maschine geleitet.
                           Fig. 22.
                              zeigt einen anderen Kessel, in welchem man auch Seewasser brauchen kann, von
                              wagenfoͤrmiger Gestalt und im Durchschnitte, a,
                                 a, ist der Ofen in dem Inneren desselben; b, das
                              wagenfoͤrmige Haupt oder der Dampfbehaͤlter oben. c, c, sind parallele Kammern an den Seiten, durch welche
                              das Wasser fließt. d, d, sind parallele
                              Durchgaͤnge, die von oben bis auf den Boden des Kessels hinablaufen. e, ist eine senkrechte Kammer, die mitten
                              durchlaͤuft. Diese Kammern sind alle mit Wasser gefuͤllt, welches
                              durch den innerhalb angebrachten Ofen kochend gemacht wird: die Flamme und der Rauch
                              laufen zwischen den Kammern durch und um dieselben herum, wie die Pfeile zeigen, und
                              entweichen endlich durch den Schornstein. Bei dieser Einrichtung des Kessels gleitet
                              das Salz, welches durch das Kochen des Seewassers gebildet wird, an den Seiten der
                              diagonalen Durchgaͤnge, d, d, herab, und
                              faͤllt auf den Boden des Gefaͤßes, c,
                              unter das Feuer, kuͤhlt sich daselbst ab, und kann gelegentlich
                              herausgeschafft werden, indem man das Wasser abzieht, und die Thuͤrchen an
                              den Enden oͤffnet. Auf diese Weise wird das verderbliche Anlegen des Salzes
                              vermieden.
                           Die Verbesserung an der Maschine ist Vereinfachung des Baues, durch
                              Veraͤnderung der Form und Lage der Stangen, Hebel und des Gestelles, auf die
                              Art, wie in Fig.
                                 23. a, ist der arbeitende Cylinder; b, eine Kehrstange, die mittelst einer Querstange, c, oben mit der Staͤmpelstange, und unten mit dem
                              dreiekigen Hebel, d, d, in Verbindung gebracht wird. Die
                              Stoͤße des Staͤmpels machen, daß der dreiekige Hebel, d, sich um sein unteres Ende schwingt, und, da mit
                              diesem dreiekigen Hebel noch eine Stange durch das Gefuͤge, g, in Verbindung steht, welche zugleich mit der Kurbel,
                              h, auf der Hauptachse, i, in Verbindung ist, so erzeugt das Auf- und Niedersteigen des
                              Staͤmpels eine drehende Bewegung an der Hauptachse.
                           Auf diese Weise wird nun das an der Achse, i, befestigte
                              Ruder-Rad getrieben, oder was immer durch diese Achse in Umtrieb gesezt
                              werden soll.
                           Der Dampf wird dem Cylinder durch die Roͤhre, k,
                              zugefuͤhrt, die
                              aus einem Kessel herlaͤuft; die Ein- und Auslaß-Klappen werden
                              durch die Stange, l, getrieben, die durch einen
                              excentrischen Daͤumling auf der Hauptachse, i,
                              hin und her geschoben wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
