| Titel: | Verfahren, Bau- und anderes Holz gehörig auszutroknen, worauf sich Joh. Steph. Langton, Esqu. zu Langton, Juxto Partney, Lincolnshire, am 11. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. LVIII., S. 212 | 
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                        LVIII.
                        Verfahren, Bau- und anderes Holz
                           gehoͤrig auszutroknen, worauf sich Joh. Steph. Langton, Esqu. zu Langton, Juxto
                           Partney, Lincolnshire, am 11. August 1825 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, Sept. 1827. S.
                              17.
                        Langton's, Verfahren, Bau- und anderes Holz
                           auszutroknen.
                        
                     
                        
                           Dieses Verfahren besteht darin, daß man das Holz in einem
                              leeren Raume einer bedeutend hohen Temperatur aussezt, um den Saft und alle Feuchtigkeit
                              aus den Poren desselben durch Verduͤnstung auszuziehen. Der
                              Patent-Traͤger bedient sich hierzu großer Gefaͤße aus Gußeisen,
                              in welchen das Holz in senkrechter Lage aufgestellt wird, und wenn diese
                              Gefaͤße geschlossen und verkittet sind, so daß sie vollkommen luftdicht
                              werden, wird die Luft durch eine Luftpumpe ausgezogen, und die Gefaͤße werden
                              mittelst Dampfes oder heißen Wassers von außen erhizt.
                           Diese Gefaͤße sollen die Form eines Cylinders haben, und ungefaͤhr 30
                              Fuß lang, und 4 bis 5 Fuß weit seyn; sie koͤnnen aus Einem Stuͤke
                              gegossen seyn, oder in mehreren Stuͤken, die durch Vorspruͤnge und
                              Bolzen zusammengefuͤgt werden koͤnnen, und unten Roͤhren haben,
                              die mit einer Luftpumpe in Verbindung stehen. Uebrigens muß Gestalt und
                              Groͤße des Gefaͤßes sich nach der Art des Holzes richten, welches man
                              auf diese Weise zubereiten will.
                           Nachdem das Holz in die Gefaͤße eingesezt wurde, werden dieselben
                              gehoͤrig geschlossen und verkittet, die Haͤhne in den Roͤhren
                              unten geoͤffnet, und eine Verbindung zwischen diesen und der Luftpumpe
                              hergestellt. Die Luftpumpe wird durch eine Dampfmaschine, oder durch irgend eine
                              andere Kraft in Bewegung gesezt, und so wenigstens zum Theile ein leerer Raum in dem
                              Innern des Gefaͤßes gebildet. Wenn nun Dampf oder heißes Wasser außen an den
                              Gefaͤßen angebracht wird, so wird die Temperatur in denselben erhoͤht,
                              und der Saft und die Feuchtigkeit des Holzes steigt in Dampfgestalt bei den
                              Luftpumpen heraus, und das Holz wird von demselben befreit.
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß, wenn der leere Raum in den
                              Gefaͤßen bereits so weit gebracht ist, daß das Queksilber um 3 Zoll
                              faͤllt, die Temperatur in den Gefaͤßen auf 130° Fahrenh. stehen
                              sollte, und bei 2 Zoll Fall am Barometer auf 120, bei Einem Zolle Fall auf
                              112°. Die Feuchtigkeit wird dann als Dampf emporsteigen, den die Luftpumpe so
                              schnell auszieht, als er sich bildet, und der durch einen gewoͤhnlichen
                              Regenerator verdichtet werden kann.
                           Auf diese Weise laͤßt der Saft und die Feuchtigkeit des Holzes sich von der in
                              demselben enthaltenen Luft absondern, und in einem besonderen Gefaͤße
                              sammeln, ohne daß sie wieder in das Holz zuruͤktreten koͤnnte.
                           Bei duͤnnem Holze oder bei kleineren Holzstuͤken reichen 12 Stunden zu
                              dieser Art von Arbeit hin; bei starkem Holze muß aber diese Arbeit
                              ungefaͤhr eine Woche lang ununterbrochen fortgesezt werden.
                           Um zu sehen, ob das Holz dadurch hinlaͤnglich troken geworden ist, schließt
                              man, wenn man vermuthet, daß lange genug gepumpt worden ist, um die Luft
                              gehoͤrig auszuziehen, den Hahn der Verbindungsroͤhre zwischen dem
                              Gefaͤße und der Luftpumpe, faͤhrt in der hoͤheren Temperatur
                              fort, und wenn das Queksilber in der Barometerroͤhre nun noch immer auf
                              demselben Puncte stehen bleibt, so ist dieß ein deutlicher Beweis, daß kein Dampf
                              mehr aus dem Holze aufsteigt, und folglich das Holz gehoͤrig ausgetroknet
                              ist. Wenn aber das Queksilber wieder steigt, so ist es ein Zeichen, daß das Holz
                              noch Feuchtigkeit fahren laͤßt, und die Arbeit muß so lange fortgesezt
                              werden, bis kein Dampf mehr aus demselben austritt.
                           Als Refrigerator zum Abkuͤhlen und Verdichten der Daͤmpfe
                              schlaͤgt der Patent-Traͤger eine Reihe von Roͤhren vor,
                              durch welche der Dampf laufen muß, wenn er aus dem Gefaͤße in die Luftpumpe
                              zieht, und die außen mit kaltem Wasser abgekuͤhlt werden, nach der
                              gewoͤhnlichen Weise.