| Titel: | Analyse der weißen Birkenrinde, und der Pfirsichäste. Von Hrn. Gauthier, Apotheker zu Savins. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. CIII., S. 447 | 
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                        CIII.
                        Analyse der weißen Birkenrinde, und der
                           Pfirsichaͤste. Von Hrn. Gauthier, Apotheker zu Savins.
                        Aus dem Journal de Pharmacie. Nov. 1827. S.
                              545.
                        (Im
                              Auszuge.)
                        [Gauthier, Analyse der weißen Birkenrinde, und der
                           Pfirsichaͤste.]
                        
                     
                        
                           Nach der muͤhevollen Analyse, die der Hr. Verfasser
                              hier genau beschreibt, befinden sich in 400 Theilen weißer Birkenrinde
                           
                              
                                 Harz
                                 186 Theile
                                 
                              
                                 Extractiv-Stoff
                                   45    –
                                 
                              
                                 Ein Stoff, der dem Kork-Stoffe (Suberine) aͤhnlich ist
                                   92    –
                                 
                              
                                 Gallaͤpfel-Saͤure und
                                    Gerbestoff
                                   22    –
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   08    –
                                 
                              
                                 Eisen-Oxyd
                                   18    –
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                   15    –
                                 
                              
                                 Kohlensaurer Kalk
                                   10    –
                                 
                              
                                 Verlust
                                     5    –
                                 
                              
                           Der Hr. Verfasser schreibt die Rauhigkeit der Oberflaͤche der
                              Blaͤttchen der weißen Birkenrinde einem feinen unorganischen Staube zu, der
                              zwischen denselben abgesondert wird, und harziger Natur ist: ein Mittelding zwischen
                              Guajak und Sandarak. Er bemerkt ferner, daß diese Rinde, die so leicht, wie
                              Terpenthin-Oehl Feuer faͤngt, laͤnger brennt, als eine gleiche
                              Menge Fichten-Harzes, und einen Kohlenstoff absezt, der weit
                              schoͤneres Schwarz gibt, als der sogenannte Kienruß. Er ist daher der
                              Meinung, daß die Fabrikanten der verschiedenen Arten von
                              Ruß-Schwaͤrzen auf diese Rinde um so mehr aufmerksam seyn sollten, als
                              es zur Gewinnung derselben nicht noͤthig ist, die Staͤmme zu
                              faͤllen, sondern bloß abzuschaͤlen, d.h., die obersten Schichten
                              wegzuloͤsen, was sehr leicht geschehen kann. Diese Rinde haͤlt, wie
                              man sieht, beinahe die Haͤlfte ihres Gewichtes treffliches Harz zur
                              Schwaͤrze.
                           Die Pfirsich-Aeste betreffend, fand Hr. Gauthier,
                              daß man aus denselben eben dasjenige Oehl, und in noch weit groͤßerer Menge
                              erhalten kann, welches man aus den bitteren Mandeln, aus den Blaͤttern des
                              Kirschlorbers, aus den Pfirsich-Blumen und Blaͤttern erhaͤlt.
                              Man muß aber diese Zweige schneiden, waͤhrend sie im Safte, und noch nicht im
                              Holze sind. Dieses Oehl
                              ist in denselben so haͤufig, daß man es auspressen koͤnnte. Hr. Gauthier erhielt aus 250 Grammen 4,80 dieses Oehles. Er
                              nahm die zartesten Zweige, schnitt sie, (er widerraͤth das Stoßen, wodurch
                              nur Verlust entstehen kann) gab sie in eine Retorte, und destillirte sie troken: es
                              ging eine weiße, dike Fluͤßigkeit, dieses Oehl mit Wasser verbunden,
                              uͤber, und er unterbrach die Destillation, sobald reines Wasser
                              uͤberging.