| Titel: | Analyse der schwarzen Kornwürmer (Circulio granarius L.) | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. CIV., S. 448 | 
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                        CIV.
                        Analyse der schwarzen Kornwuͤrmer (Circulio
                           granarius L.)
                        Analyse der schwarzen Kornwuͤrmer.
                        
                     
                        
                           Die HHrn. Henry, der Vater, und Bonastre lasen am 29. September einen Aufsaz uͤber
                              eine von ihnen angestellte Analyse der Kornwuͤrmer, vor der k. Akademie,
                              welcher sich im Journal de Pharmacie, November, 1827, S.
                              539, abgedrukt befindet. Wir liefern hier die Resultate dieser muͤhevollen
                              Arbeit, nach welcher die schwarzen Kornwuͤrmer bestehen:
                           1) Aus einer besonderen Saͤure, die der Gallaͤpfel-Saͤure
                              aͤhnlich, und in sehr großer Menge in denselben enthalten ist.
                           2) Aus einem dem Gerbestoffe aͤhnlichen Stoffe.
                           3) Aus mehreren fetten, nicht fluͤchtigen, Stoffen.
                           4) Aus Harz.
                           5) Aus einem eigenen Bitterstoffe.
                           6) Aus einem eigenen thierischen Stoffe.
                           7) Aus dem thierischen Gerippe, wahrscheinlich der Kytine der Kaͤfer
                              aͤhnlich.
                           8) Aus phosphorsaurer Kalk- und Bitter-Erde.
                           9) Aus sehr wenig schwefelsaurem Eisen.
                           10) Aus Kieselerde.
                           11) Aus einem eigenen Riechstoffe.
                           Die HHrn. Verfasser versuchten einige Mittel, diese Thiere schnell und leicht zu
                              toͤdten.
                           Den Sonnenstrahlen in einer verschlossenen Flasche ausgesezt, starben diese
                              Kaͤfer binnen 15–20 Minuten.
                           In eben dieser Zeit starben sie auch den Chlor-Daͤmpfen ausgesezt.
                           Ammonium-Daͤmpfe toͤdteten sie im Schatten, wie in der Sonne in
                              Zeit von 8 bis 10 Minuten.
                           
                           Die HHrn. Verfasser meinen daher, daß man diese schaͤdlichen Kaͤfer auf
                              Kornboͤden leicht und wohlfeil dadurch toͤdten koͤnnte, daß man
                              hier und da in die Kornboͤden kleine thoͤnerne Toͤpfe mit Kalk
                              und Salmiak gefuͤllt, und mit durchstochenem Pergamente zugebunden stekte,
                              und diese Toͤpfe von Zeit zu Zeit neu fuͤllte.
                           Um zu sehen, ob diese Kaͤfer wirklich scharf sind, und Blasen auf der Haut
                              erregen, verfertigten sie aus lebendig gestoßenen Individuen ein Blasenpflaster, und
                              legten es einem Jungen und einem Manne auf. Nach 24 Stunden zeigte sich nicht die
                              mindeste Roͤthe auf der Haut derselben.