| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. CXVI., S. 481 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Haͤngebruͤke zu Hammersmith.
                           Wir haben neulich von dieser 882 Fuß langen Haͤngebruͤke Nachricht
                              gegeben. Das Mechanics' Magazine, N. 224. 17. Nov. 1827.
                              S. 280, liefert eine Abbildung derselben, die wir den Lesern in einem der folgenden
                              Hefte des polyt. Journales mittheilen, um ihnen einen deutlichen Begriff von dieser
                              herrlichen Bruͤke zu geben. Das Detail des Gewichtes eines jeden Stuͤk
                              Eisens koͤnnen Bruͤkenbaumeister a. a. O. nachlesen.
                           
                        
                           Wright's Krahn auf die Probe gestellt.
                           Wir haben von Wright's Krahn in dem 2ten
                              November-Hefte Nachricht gegeben. Am 1. November arbeitete dieser Krahn,
                              d.h., einer von den vielen derselben, die bereits an den
                              West-India-Werften (West-India-Doks) in London aufgestellt sind, mit den
                              alten in die Wette. Das Resultat war, daß, obschon an den alten Krahnen die
                              erfahrensten und staͤmmigsten Arbeiter mit der groͤßten Anstrengung
                              arbeiteten, und an den neuen nur gewoͤhnliche Tagloͤhner, diese so zu
                              sagen spielend von der Arbeit gingen, waͤhrend jenen das Blut bei Nase und
                              Mund ausfuhr, und einer ohnmaͤchtig wurde. Es galt hier um die Ehre und um
                              das Ansehen des alten Krahnes, an welchem 6
                              Maͤnner arbeiteten, waͤhrend an dem neuen nur drei waren. Jeder Krahn
                              hatte 18 Znt. auf ein Mahl 30 Fuß hoch zu heben. Die 6 Maͤnner am alten
                              Krahne arbeiteten 2 Stunden, 23 Minuten, 36 Secunden, und hoben ihre Last
                              waͤhrend dieser Zeit 81 Mahl. Die 3 Maͤnner an Wright's Krahn hoben in 2 Stunden, 10 Minuten und 30 Secunden dieselbe
                              Last 46 Mahl. Hieraus erhellt fuͤr den neuen Krahn, wenn man nachrechnen
                              will, freilich nur 25 p. C. Gewinn; diese 25 p. C. lassen sich aber leicht auf 50
                              bringen, wenn am alten Krahne nicht mit solcher unmenschlicher Anstrengung
                              gearbeitet wird. Ueberdieß laͤßt Hrn. Wright's
                              Krahn sich durch einen bloßen Druk der Hand regieren, und die Last sich bei dem
                              Niedersteigen, so oft man will, dadurch stellen. (Mechanics'
                                 Magaz. N. 220.)
                           
                        
                           Die Verbesserung der HHrn. Weekes
                              und Hookey im Baue der Ruder
                           wird im Mechanics' Magazine, N.
                              219, 3. Nov. S. 250, von Baumeistern der Kauffahrdey-Schiffe in Anspruch
                              genommen, worauf wir Schiffbaumeister und Geschichtschreiber der Geschichte der
                              Erfindungen in der Schiffbaukunst aufmerksam machen wollen.
                           
                        
                           
                           Ueber Wetterableiter auf Schiffen
                           findet sich ein gelehrter Streit im Mechanics' Magazine, N. 221. 17ten Nov. 1827, der fuͤr Physiker und
                              Schiffbaumeister interessant seyn kann.
                           
                        
                           Ueber Spekstein, als Mittel gegen die Reibung.
                           Das Mechanics' Magazine, N. 220. 10. Nov. 1827. S. 263
                              erzaͤhlt aus dem American Journal of Science, daß
                              man sich in den amerikanischen Fabriken des Speksteines (Soapstone, Steatite) mit groͤßerem Vortheile, in Hinsicht auf
                              Ersparung an Geld und Muͤhe, zur Verminderung der Reibung an den Maschinen
                              bedient, als man bei keinem anderen aͤhnlichen Mittel findet. Der Spekstein
                              wird in dieser Absicht fein gepuͤlvert, und, nach Umstanden, mit Oehl, Talg,
                              Spek oder Theer gemengt. Um den Spekstein von allem Sande zu reinigen, mengt man ihn
                              mit Oehl, und verduͤnnt ihn, nachdem man ihn einige Minuten ruhig mit
                              denselben stehen ließ, mit noch mehr Oehl, wo dann die schwereren Theilchen zu Boden
                              fallen. Eben diese Mischung dient auch gut als Wagenschmier. Hr. Dr. Moody, Director der Strekwerke zu Boston,
                              versichert, daß er bei seinem horizontalen Flugrade von 14 Tonnen-Schwere
                              (280 Ztr.), welches 75 bis 125 Umdrehungen in Einer Minute macht, waͤhrend
                              monatlich 2000 Ztr. Eisen dabei gestrekt werden, nur alle 3 bis 5 Wochen zu
                              schmieren braucht, nachdem es auf obige Weise ein Mahl geschmiert wurde.
                           
                        
                           Bleichen des Shell- und
                              Koͤrner-Lakes.
                           Die Society for Encouragement hat bekanntlich schon vor
                              mehreren Jahren einen Preis von 30 Guineen (der noch zu gewinnen ist) auf das
                              Bleichen des Shell-Lakes, und auf die Verfertigung eines Firnisses aus
                              demselben gesezt, wozu er, vollkommen entfaͤrbt, trefflich taugt. Dr. Hare hat im American
                                 Mechanics Magazine, August, (London Mechan.
                                 Magazine, N. 220. 10. Nov S. 271.) folgende Methode hierzu empfohlen. Man
                              loͤst in einem eisernen Kessel Einen Theil Perl-Asche in acht Theilen
                              Wasser auf, sezt einen Theil Shell- oder Koͤrner-Lak zu, und
                              kocht diese Mischung. Nachdem der Lak aufgeloͤst wurde, laͤßt man die
                              Aufloͤsung erkalten, und schwaͤngert sie so lange mit Chlorine, bis
                              kein Lak mehr zu Boden faͤllt. Der Niederschlag wird weiß seyn, durch Waschen
                              aber und mit der Zeit wieder etwas dunkel werden: wenn man den Lak jedoch gleich in
                              Alkohol aufloͤst, so gibt er einen Firniß, der eben so schon ist, als
                              Copal-Firniß. Hr. Jones bemerkt hierbei, daß man
                              sich die Chlorine oder oxygenirte Kochsalzsaͤure dadurch leicht bereiten
                              kann, daß man 8 Theile Kochsalz und 3 Theile gepuͤlverten schwarzen
                              Braunstein mengt, diese Mischung in eine Retorte gibt, und zu derselben, vier Theile
                              Schwefelsaͤure (welcher man nach und nach eben so viel Wasser zusezt, und die
                              man stehen laͤßt, bis sie kalt geworden ist) zusezt, wo sich dann alsogleich
                              die Chlorine als Gas bei einer maͤßigen Hize entwikeln wird. Wenn man die
                              Schwefelsaͤure der Mischung in kleinen Quantitaͤten zusezt, so bedarf
                              es keiner Lampe unter der Retorte. Man leitet das Chlorin-Gas durch eine
                              Roͤhre von der Retorte zur Lak-Aufloͤsung, die das Gas
                              verschlingt und den Lak fallen laͤßt.
                           
                        
                           Hygrometrische Eigenschaft der Schwefelsaͤure.
                           Man bestimmte neulich durch Versuche, wie viel Schwefelsaͤure, von 1,840
                              Schwere, aus einer mit Dampf gesaͤttigten Luft Wasser einzuziehen vermag, und
                              sezte in dieser Hinsicht 50 Gran dieser Saͤure einer solchen Luft aus. Im
                              Verlaufe von vier Monaten hatten diese 50 Gran 423,2 Gran Wasser, (mehr als 8 Mahl
                              das Gewicht der angewendeten Saͤure) angezogen, und die specif. Schwere der
                              Saͤure verminderte sich auf 1,0706. (Mechanics'
                                 Magazine, N. 220. 10. Nov. S. 264.)
                           
                        
                           Um das Rauchen der Schornsteine zu verhuͤten,
                           schlaͤgt ein Hr. Paganicus im Mechanics' Magazine N. 221. 17ten Nov. 1827. S. 282 vor,
                              die Schornsteine so eng zu machen, als moͤglich, und dort, wo der Schornstein
                              bereits weit ist, den Feuerherd vorzuruͤken, hinter dem Feuer eine
                              horizontale enge Zugroͤhre anzubringen, und diese in den Schornstein
                              aufsteigen zu lassen.
                           
                        
                           Die Société industrielle
                                 de Mulhausen, Deptt. d. Haut-Rhin,
                           gibt ein sehr interessantes Journal unter dem Titel: Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhausen heraus. Das I. Stuͤk von 60 Seiten Text mit 7
                              Kupfer-Platten ist bereits erschienen, und enthaͤlt mehrere sehr
                              wichtige Aufsaͤze.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Franzoͤsische.
                              
                                 Traité de l'Èclairage: par M.
                                       É. Péclet. 8. Paris. 1827. ch.
                                       Malher. 8 Fr. 50 Cent.
                                 Garde-Feu et Chenets soufflans. Mémoire
                                       dans lequel se trouvent les principes généraux qui doivent
                                       servir à disposer nos foyers domestiques etc. Par M. V. de Latour. 8. Paris. 1827. ch. Lèvi. 1 Fr. 10 C.
                                 Art de fabriquer la Porcelaine, suivi d'un
                                       Vocabulaire des mots techniques et d'un Traité de la peinture et
                                       de la dorure sur porcelaine. Par M. F. Bastenairne-Daudenart. 12, Paris. 1827. 2 vol. chez
                                       Malher.
                                 Manuel du tourneur, ou traité simplifié
                                       et complet de cet art: par Mr. Dessables. 12. Paris. 1827. 2 vol. chez Roret. Prix 6 Francs.
                                 Manuel du Charpentier etc. par Phil. Valentin. 12. Paris. 1857. chezRoret. 3 Francs 50 Cent.
                                 Manuel du Menuisier en Meubles, suivi de l'Art de
                                       l'Ebeniste, contenant tous le détails utiles sur la nature des
                                       brès indigènes et exotiques, la manière de les
                                       travailler etc., parNosban. 12. Paris. 1827. 2 vol. chez Roret. 6 Francs.
                                 Observations sur un Mémoire de Mr. Pattu, ingen. en chef, ayant pour titre;
                                       Développemens des Bases d'un Projet de barrage déversoir
                                       maritime: par Mr. A. E. Lamblardie. 4. Paris. 1826. chez Renouard.
                                 Rapport verbal fait à l'Acad. roy. Sciences,
                                       le 19. Mars 1827, par M. P. S. Girard. 8. Paris. 1827. chez Renouard.
                                 Guide-Manuel de l'Epicier-Droguiste:
                                       par Mr. Ysabeau. 12. Paris. 1827. chez
                                       Malher. 4 Francs.
                                 Mémoir sur les moyens de fonder la
                                       prospérité des fabriques françaises; (Recueil industriel. Juill. 1827. p. 38.)
                                 
                              (Der Verfasser, ist, wie jeder verstaͤndige und nuͤchterne
                                 Kameralist, und jeder, der nicht Egoist, nicht Kosmopolit ist, fuͤr das
                                 strengste Einfuhr-Verbothsystem.
                              
                                 Moniteur universel de l'industrie française.
                                       Paris. 1827.
                                 Catalogue des produits de l'industrie
                                       française admis a l'exposition publique. 8. Paris. 1827. chez
                                       Pélicier.