| Titel: | Bomben oder Flatterminen, die mittelst Detonations-Composition springen, wenn man darauf tritt. Von Oberstlieutenant Miller, F. R. S. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XIX., S. 88 | 
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                        XIX.
                        Bomben oder Flatterminen, die mittelst
                           Detonations-Composition springen, wenn man darauf tritt. Von Oberstlieutenant Miller, F. R.
                           S.
                        Aus dem Philosophical Magazine, Mai 1827, S.
                              358.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        [Miller, Bomben oder Flatterminen.]
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung ist sehr einfach, und laͤßt sich aus
                              der Figur 17.
                              leicht begreifen. Eine Feder ist an dem oberen Theile der Bombe oder des
                              Minenkastens angebracht, die auf eine kupferne Kappe faͤllt, und dadurch
                              Detonation und Explosion erzeugt. Unter der Feder ist eine Stuͤze angebracht,
                              die sich in einer Angel bewegt und an der ein Griff befestigt ist, so daß, wenn man
                              auf lezteren tritt, die Stuͤze weggezogen wird, die Feder faͤllt, und
                              Explosion erfolgt. Die Seiten der Bombe oder des Kastens muͤssen
                              uͤberall gleich dik seyn, damit sie besser springen, und da eine ovale Form
                              die beßte ist, so fand man folgende Verhaͤltnisse am
                              zwekmaͤßigsten.
                           Laͤnge 8 Zoll; Breite 5,5; Tiefe 5; Laͤnge der Kammer 6; Weite 3,5;
                              Hohe 3; Laͤnge der Feder 6; Fall derselben 1; Laͤnge des Griffes 10
                              bis 30.
                           Die Figur stellt die Feder gespannt vor.
                           Diese Vorrichtung kann in manchen Faͤllen die Stelle einer Schildwache
                              vertreten, und die Annaͤherung des Feindes verkuͤnden, den sie
                              zugleich aufhaͤlt. Sie kann mit Vortheil in Lauf- und
                              Festungsgraͤben, vor Breschen, zur Vertheidigung von Bruͤken und
                              Paͤssen, und uͤberall, wo der Feind einen Angriff wagen will,
                              gebraucht werden. Also auch vor Schanzen und Batterien im freien Felde, die
                              gestuͤrmt werden sollen. Sie duͤrfen nur etwas in die Erde gesenkt
                              werden, und muͤssen so weit aus einander liegen, daß das Springen der einen
                              der zunaͤchst gelegenen nicht schaden kann; sie muͤssen auch etwas
                              bedekt seyn, damit die Naͤsse ihnen nicht schadet und der Feind sie nicht
                              bemerkt.
                           Auf eine aͤhnliche Weise koͤnnen mittelst
                              Detonations-Composition auch Artilleriestuͤke abgefeuert werden,
                              vorzuͤglich auf Schiffen, wo das Schwanken (Rollen) derselben genaues Zielen
                              unmoͤglich macht. In diesem Falle muͤßte das Zuͤndloch etwas
                              auf der Seite liegen, und an der Feder, dem Zuͤndloche gegenuͤber,
                              eilt Loch gebohrt werden, durch das das Zuͤndkraut abbrennen koͤnnte.
                              Die Stuͤze der Feder koͤnnte also dann mit einer Schnur weggezogen
                              werden, so daß der Mann, der die Kanone auslegt, sie auch abfeuern kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
