| Titel: | Verfahren und Vorrichtungen, um Leinen-, Baumwollen- und Wollengarn, Seide und andere Faserstoffe zum Druken und zur Verarbeitung zuzubereiten, worauf Bennet Woodcroft, Fabrikant zu Manchester, Lancashire, sich am 31. März 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XXXI., S. 114 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXXI.
                        Verfahren und Vorrichtungen, um Leinen-,
                           Baumwollen- und Wollengarn, Seide und andere Faserstoffe zum Druken und zur
                           Verarbeitung zuzubereiten, worauf Bennet Woodcroft, Fabrikant zu Manchester, Lancashire, sich am 31. Maͤrz 1827 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. II. Series. N. 1. S.
                              32.
                        Woodcroft's Verfahren, Leinengarn etc. zuzubereiten.
                        
                     
                        
                           Dieses Verfahren besteht im Druken des Leinens,
                              Baumwollen- und Wollengarnes mit irgend einer Farbe, einem Beizmittel etc.,
                              ehe es zu einem Stuͤke Zeuges oder Tuches gewebt wird. Der
                              Patenttraͤger druͤkt sich hieruͤber nicht deutlich aus; es
                              scheint aber, daß er aus diesem so gedrukten Garne eine eigene Art von Zeugen
                              verfertigt, bei welchen diese Garne die Kette bilden.
                           Der Apparat zu diesem Druke hat wenig oder nichts Neues, nur sind einige bereits bekannte
                              Vorrichtungen hier auf eine bequemere Weise angebracht.
                           Das Garn wird zuvoͤrderst auf einer Walze gleich und eben aufgerollt, wobei
                              man es durch ein Rietblatt laufen laͤßt, damit es gleichfoͤrmig
                              aufgerollt werden kann. Nachdem mehrere solche Walzen auf obige Weise hergerichtet
                              wurden, kommen sie auf eine schiefe Flaͤche, die zunaͤchst an einer
                              Drukmaschine steht, und die Faden laufen wieder durch ein Rietblatt zur
                              Drukwalze.
                           Die Drukmaschine ist so wie bei dem gewoͤhnlichen Calicodruke vorgerichtet,
                              d.h. das Muster ist auf der Oberflaͤche der Walze gravirt, und erhaͤlt
                              seine Farbe von einem Speiser auf die gewoͤhnliche Weise. Das Garn wird
                              mittelst eines als Laufband gespannten Filzes uͤber die Oberflaͤche
                              der Walze geleitet, und zugleich mit diesem durch eine schwere Walze auf die
                              Drukwalze niedergedruͤkt, und erhaͤlt so waͤhrend seines Laufes
                              uͤber dieselbe seinen Dessin.
                           Das Garn kann mit einer Farbe oder mit einem Beizmittel, das die Farbe erzeugt oder
                              festhaͤlt, wann es gefaͤrbt wird, oder mit einem Mittel, das alle
                              Farbe abhaͤlt, bedrukt werden, wie im gewoͤhnlichen Calicodruke.
                           Von der Drukwalze laͤuft das Garn aufwaͤrts, und wird durch eine Menge
                              von Laufrollen uͤber eine Reihe von Buͤchsen geleitet, die durch Dampf
                              geheizt werden, damit die Farbe oder die Beize schnell auf dem Garne troknet.
                              Hierauf wird das Garn mittelst zweier Rietblaͤtter in zwei Gelese getheilt,
                              und zulezt auf einem Garnbaume aufgewunden, oder die einzelnen Faden koͤnnen
                              von diesem Garnbaume durch eine Reihe von Augen an einer Leiste in beliebigen
                              Entfernungen von einander auf Haspeln aufgewunden werden.
                           Die Theile dieser Drukvorrichtung, die sich drehen muͤssen, werden durch ein
                              Raͤderwerk in Umtrieb gesezt; die Theile, welche sich drehen, werden durch
                              Reibung bewegt: beide Bewegungen koͤnnen mittelst Dampfes oder mittelst der
                              Hand erzeugt werden.Es ist Schade, daß keine Abbildung dieser Vorrichtung gegeben ist, mittelst
                                    welcher nach dem obigen Verfahren sich recht schoͤne Fabrikate
                                    erzielen lassen. A. d. R.