| Titel: | Ueber künstliche Erzeugung der Kälte. Von Richard Walker, Esq., zu Oxford. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LII., S. 204 | 
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                        LII.
                        Ueber kuͤnstliche Erzeugung der
                           Kaͤlte. Von Richard
                              Walker, Esq., zu Oxford.
                        Aus dem Philosophical-Magazine. Juni 1826. S.
                              105.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Walker, uͤber kuͤnstliche Erzeugung der
                           Kaͤlte.
                        
                     
                        
                           Es sind nun ein und zwanzig Jahre, seit meine Entdekungen
                              uͤber kuͤnstliche Erzeugung der Kaͤlte, (artificial production of cold) in den Philosophical
                                 Transactions for the year 1787 und in mehreren folgenden Baͤnden
                              derselben zuerst erschienen sind. Mit Umgehung alles dessen, was zeither
                              daruͤber herausgegeben wurde, will ich hier nur als eine Art Anhanges,
                              einiger Kleinigkeiten erwaͤhnen, die ich bereits vor mehreren Jahren habe
                              herausgeben wollen und herausgegeben haͤtte, wenn nicht Amtsgeschaͤfte
                              meine Aufmerksamkeit zu sehr in Anspruch genommen haͤtten.
                           Bald nach Erscheinung meiner oben erwaͤhnten Entdekungen erhielt ich von
                              angesehenen Personen verschiedene Vorschlage in Hinsicht auf practische Anwendung
                              derselben in unserem Lande. Ich antwortete auf dieselben mit der Erklaͤrung,
                              daß, wo immer natuͤrliches Eis zu bekommen ist, und aufbewahrt werden kann,
                              dieses kuͤnstliche Mittel uͤberfluͤssig macht. Es ist wahr; ich
                              hatte mein Auge in Hinsicht auf practische Anwendung derselben auf heiße
                              Laͤnder, auf das tropische Klima geworfen, und kaum waren meine Versuche
                              oͤffentlich bekannt gemacht, als Dr.
                              Moseley in seiner Abhandlung uͤber die Krankheiten
                              der Tropenlaͤnder (Treatise on the disèases of
                                 tropical climates) einen derselben ergriff, und ihn als eine
                              schaͤzbare Entdekung, sowohl in medicinischer Hinsicht, als auch als
                              Schwelgerei, dringend empfahl.
                           Ich habe, aus verschiedenen Ursachen, die Absicht aufgegeben, meine Entdekungen, von
                              meiner Seite, zu irgend einem solchen Zweke anzuwenden, indessen aber in meinen
                              eigenen Mittheilungen Sorge getragen zu zeigen, daß sie zu solchen Anwendungen
                              vollkommen und im weitesten Umfange hinreichen, so wie ich auch die, nach meiner
                              Ansicht, beste Methode angab, wie man sie in heißen Laͤndern zu
                              benuͤzen hat.
                           Ich hoͤrte vor einigen Jahren in einer Fabrik, in welcher man Gefrornes mit
                              und ohne Eis macht, und auch die hierzu noͤthigen Apparate verkauft; dieß
                              veranlaßte mich dieselbe zu besuchen. Ich untersuchte den Apparat, und fand ihn zu
                              diesem Zweke vollkommen geeignet, so wie auch das sogenannte Eispulver (freezing powder), an welchem ich alsogleich die
                              schwaͤchste unter allen meinen Compositionen erkannte, die aber den Vortheil
                              gewaͤhrt, daß man sie leicht zuruͤkerhalten, und wiederholt mit
                              derselben guten Wirkung wieder anwenden kann. Dieses Pulver war naͤmlich,
                              sowohl dem Geschmake als dem Ansehen nach, Salmiak mit Salpeter, den man immer
                              wieder nach seiner Anwendung herstellen und neuerdings benuͤzen konnte. Ich
                              habe mir Anfangs alle Muͤhe gegeben, die Staͤrke dieses Pulvers durch
                              ein drittes Ingrediens zu erhoͤhen, welches gleichfalls die Eigenschaft
                              besizt, durch bloßes Abrauchen bis zur Trokenheit neuerdings verwendet werden zu
                              koͤnnen: allein es war vergebens. Dieses Pulver besteht, wie ich in meinen
                              Abhandlungen angegeben habe, aus gleichen Theilen Salmiak und Salpeter. Ich habe zur
                              Probe dasselbe zwoͤlf Mahl angewendet, und zwoͤlf Mahl wieder bis zur
                              Trokenheit abgeraucht, ohne daß es, wie ich bereits meldete, auch nur im Mindesten
                              in seiner Wirkung schwaͤcher geworden waͤre.
                           Es waͤre uͤberfluͤssig, den so eben erwaͤhnten Apparat zu
                              beschreiben, und die Art, denselben zu gebrauchen, und die Grundsaͤze, auf welchen er beruht,
                              anzugeben, da Alles dieses im Folgenden enthalten ist.Die oben erwaͤhnte Fabrik ist N. 41,
                                    New-Bridge-Street, Blackfriars, London, (late Patterson's) now Armstrony's, A. d. O.
                              
                           Es ereignete sich hier (zu Oxford) ein Umstand, der mein Verfahren in Hinsicht auf
                              practische Anwendbarkeit auf die Probe stellte. Ein Zukerbaͤker, der zu
                              gehoͤriger Zeit sich nicht mit natuͤrlichem Eise versehen konnte,
                              ersuchte mich um meinen Beistand. Ich sagte ihm, daß, im Großen, (wie ich auch in
                              meinen Abhandlungen erwaͤhnte) es am Besten ist, wenn man zwar das Wasser in
                              Eis verwandelt, und dann dieses Eis auf die gewoͤhnliche Weise zur Bereitung
                              des Gefrornen verwendet. Man verfertigte also einen großen Apparat von einer etwas
                              laͤnglichen Form aus Zinn (das noch besser dient, wenn es in Holz gefaßt
                              ist); die Canale, aus welchen er bestand, wurden so angelegt, daß das Wasser,
                              welches frieren sollte, der Mischung, welche Eis bildet, von beiden Seiten ausgesezt
                              war. Dieser Apparat wurde, nachdem Alles gehoͤrig vorgerichtet war, die Nacht
                              uͤber in einen kalten Keller gestellt, und fruͤhe am Morgen, (die
                              Temperatur war am Tage uͤber im Schatten uͤber 80° F. (21,33
                              R.) wurde das bei der Nacht gebildete Eis, das mehrere Pfunde betrug, gesammelt.
                              Dieses Eis, das so rein und durchsichtig war, wie das schoͤnste Flintglas,
                              wurde, wie gewoͤhnlich und mit dem bei Zukerbaͤkern
                              gewoͤhnlichen Apparate, zur Bereitung des Gefrornen angewendet, und mit dem
                              Frierpulver gemengt, das, auf heißen eisernen Platten abgedampft, immer wieder zu
                              wiederholtem Gebrauche tauglich hergestellt wurde.
                           Ich will nun zu dem Zweke meines gegenwaͤrtigen Aufsazes unmittelber
                              uͤbergehen, naͤmlich, zu der, nach meiner Ansicht, besten Methode und
                              zu dem bequemsten Apparate im Sommer sich seinen Wein zu kuͤhlen, und in
                              kleineren Mengen zum Hausgebrauche Gefrornes zu bereiten, ja selbst zum
                              oͤffentlichen oder Privatversuche geringere Quantitaͤten Wassers in
                              Eis zu verwandeln.
                           In den beigefuͤgten Zeichnungen sieht man im verjuͤngten Maßstabe,
                              jedoch im genauestem Verhaͤltnisse, jeden dieser Frier-Apparate, und
                              noch den Bau und die Form des Apparates zum Kuͤhlen des Weines.
                           Fig. 18 ist
                              ein Apparat um Wasser in geringer Menge in dem heißesten Wetter in Eis zu
                              verwandeln. Das Gefaͤß zur Aufnahme der Friermischung ist drei und einen
                              halben Zoll weit, und eben so hoch. Die Roͤhre zur Aufnahme des Wassers,
                              welches man frieren lassen will, ist fuͤnf Achtel Zoll weit, und reicht, wie
                              man in der Figur sieht,
                              beinahe bis auf den Boden des Gefaͤßes. Ein Rand ohne Boden, oder ein Ring,
                              ist gleichsam eine Fortsezung des Gefaͤßes, und isolirt dasselbe von dem
                              Tische, auf welchem er steht. Der Apparat selbst besteht aus zwei Theilen:
                              naͤmlich aus einem Gefaͤße zur Aufnahme der Friermischung, und aus dem
                              Dekel, der mit der Roͤhre Ein Stuͤk bildet, und genau auf dasselbe
                              Paßt. Die Zeichnung stellt dieß genau dar. Nachdem das Wasser gefroren ist, wird,
                              wenn man den Dekel abnimmt und die Roͤhre abwischt, das Eis durch die
                              Waͤrme sich abloͤsen, und, wenn man die Roͤhre umkehrt,
                              herausfallen.
                           Das Abgehen oder Aufthauen des Reifes, der sich außen an dem Gefaͤße bildet,
                              und demselben ein sonderbares Ansehen gewahrt, zeigt, daß das Wasser gefroren und
                              der Frierproceß vollendet ist.
                           Fig. 19
                              besteht aus einem Apparate aus Einem Stuͤke: naͤmlich aus einem
                              Gefaͤße zur Aufnahme der kuͤhlenden Fluͤssigkeit, und aus einer
                              Kanne (wenn ich sie so nennen darf) zur Aufnahme der Flasche. Die Kanne ragt mit
                              ihrem oberen Ende etwas uͤber das Gefaͤß empor, aus einem Grunde, der
                              sich von selbst ergibt. Der Dekel muß sich leicht abheben lassen, ist aber, in der
                              Zeichnung, als aufgesezt dargestellt. Auch dieser Apparat ist, wie der vorige, unten
                              mit einem Ringe versehen, damit er vom Tische isolirt wird. Es wird gut seyn, wenn
                              man ein Paar solcher Apparate besizt.
                           Fig. 20 ist
                              der Apparat zur Bereitung des Gefrornen, in welchem die Friermischung auf beide
                              Seiten des Gefaͤßes wirken muß, welches die Mischung zum Gefrornen
                              enthaͤlt, indem man auf diese Weise sich leichter und wohlfeiler arbeitet. Er
                              ist nicht so einfach, obschon er nur aus zwei Theilen besteht: naͤmlich, aus
                              einem Gefaͤße zur Aufnahme der Friermischung, und aus einem Dekel, an welchem
                              in Einem Stuͤke (statt der Roͤhre oder der Kanne, wie in Fig. 18) eine
                              concentrische ringfoͤrmige Hoͤhlung oder Kammer angebracht ist, in
                              welche die Composition zu dem Gefrornen kommt. Diese Hoͤhlung bildet einen
                              Kreis innerhalb des Gefaͤßes selbst, ist oben offen, wie die Figur zeigt, und
                              am Boden geschlossen, und reicht beinahe (wie die Roͤhre in Fig. 18) bis auf den
                              Boden des aͤußeren Gefaͤßes. Dieses zweite Stuͤk paßt genau,
                              wie die Figur zeigt, und wie auch Fig. 18 weiset,
                              uͤber das Gefaͤß, welches die Friermischung enthaͤlt. Die
                              Verhaͤltnisse der Theile, wenn der Apparat zusammengesezt ist, sind folgende:
                              Der aͤußere Raum betraͤgt zwei Theile in der Weite rings umher in der
                              Runde; der mittlere, oder derjenige, in welchem das Gefrorne sich befindet. Einen
                              Theil, und der innerste drei Theile in der Weite: dieß kann als allgemeiner Maßstab
                              der Verhaͤltnisse dieses Apparates dienen, er mag was immer fuͤr eine Groͤße
                              haben. An meinem eigenen kraͤftigen Apparate sind diese Verhaͤltnisse
                              in Zahlen ausgedruͤkt, folgende: fuͤr den ersten Raum: zehn Achtel
                              Zoll Weite (Ein Zoll und Ein Viertel); fuͤr den zweiten: fuͤnf Achtel
                              Zoll; fuͤr den dritten: fuͤnfzehn Achtel Zoll, oder lieber zwei Zoll,
                              so daß der ganze Apparat etwas uͤber fuͤnf Zoll und einen halben weit
                              ist. Das Gefaͤß ist eben so hoch als weit, und hat einen unten
                              hervorstehenden Rand, wodurch es von dem Tische isolirt wird. Man wird in der Figur
                              sieben Loͤcher oder kleine Oeffnungen in dem Mittelstuͤke dieses
                              Dekels wahrnehmen, (wovon Eines in der Mitte, die anderen rings um dasselbe), welche
                              gerade hinreichen, um die Luft entweichen zu lassen, damit die Friermischung in der
                              Mitte des Gefaͤßes anfestigen kann. Dieser Apparat ist oben etwas
                              gewoͤlbt oder convex, und jener Theil, in welchem die Loͤcher sich
                              befinden, ist ringsumher mit einem kleinen Ringe eingefaßt, um jedes
                              zufaͤllige Ueberlaufen der Friermischung in jenen Theil, welcher das Gefrorne
                              enthaͤlt, zu verhindern. Ueberdieß ist, wie die Figur zeigt, dieser Apparat
                              noch mit einem aͤußeren convexen Dekel versehen, der jenem in Fig. 19 aͤhnlich,
                              aber weniger convex ist. Ehe man den Apparat anwendet, wird es gut seyn, wenn man
                              die Menge Fluͤssigkeit genau bestimmt, die derselbe zu halten vermag, und die
                              Hoͤhe, bis zu welcher dieselbe hinansteigt. Ebenso muß das Verhaͤltniß
                              der Ingredienzien, um eine gewisse Menge in Maßtheilen zu geben, bekannt seyn. So
                              sind, wenn die drei Salze gebraucht werden (die ich jedem Privaten empfehle, und
                              deren ich mich selbst bediene, weil sie weit kraͤftiger wirken, als wenn man
                              nur zwei allein nimmt, obschon man sie nicht wieder zu weiterem Gebrauche
                              benuͤzen kann) fuͤr jede Pinte aͤlteren oder kleineren Maßes 12
                              Loth Salmiak und Salpeter (von jedem gleiche Gewichttheile und fein
                              gepuͤlvert) und 9 Loth Glaubersalz in wasserhellen trokenen Krystallen, fein
                              gepuͤlvert und vor dem Zutritte der Luft in einem besonderen Gehaͤuse
                              aufbewahrt, und 20 Loth Wasser, oder so viel Wasser, als mit oberen Ingredienzien
                              gerade eine Pinte gibt, nothwendig. Alles dieses muß nun genau und schnell
                              eingeruͤhrt werden, ehe man jenen Theil des Apparates einsezt, in welchem der
                              Artikel, der frieren soll, enthalten ist, und zuweilen auch noch nachher, bis
                              endlich der Zwek erreicht ist, wobei jedoch so viel moͤglich aller
                              zufaͤllige Zutritt von Waͤrme vermieden werden muß. Eine Friermischung
                              aus Salmiak Salpeter, beide in einer Temperatur von 50° „(F., +
                                 8°R.)“, auf welche Temperatur sie sich ungefaͤhr durch
                              Brunnenwasser bringen lassen, wenn man vorher einige Zeit an dem Brunnen gepumpt
                              hat, bringt eine Verminderung der Temperatur von 50° „(F., +
                                 8° R.)“ bis auf 22° „(F., – 24
                                 R.)“ unter den Eispunct hervor, und mit zugeseztem Glaubersalz, unter
                              28° „(F., beinahe – 27° R.)“ Die
                              Zukerbaͤker finden eine Kaͤlte von 12 oder 15° „(F.,
                                 – 19,56 R. oder – 20,9 R.)“ unter dem Eispuncte zu
                              ihrem Zweke hinreichend; man muß aber bedenken, daß die Kaͤlte, welche von
                              Salzen, die in Wasser aufgeloͤst werden, erzeugt wird, nicht so dauerhaft
                              ist, als Kaͤlte von Salz und Eis. Die Dauer der erkuͤhlenden Kraft bei
                              obigen Mischungen verhalt sich wie die Groͤße und Dike des Apparates. Auf die
                              Weise, wie der Zukerbaͤker arbeitet, behielt die Mischung in dem Apparate
                              ihre Frierkraft bis zum naͤchsten Morgen; mein Verfahren bei sehr heißem
                              Wetter ist aber folgendes: ich stelle das Gefaͤß, welches die gepulverten
                              Salze enthaͤlt, in das kaͤlteste Brunnenwasser, das ich erhalten kann.
                              Bei gewoͤhnlicher Witterung ist indessen diese Vorsicht nicht noͤthig,
                              und es ist genug, wenn man mir kaltes Wasser zugießt. Es wird gut seyn, wenn man
                              noch eine zweite Dosis der obigen Ingredienzien in Bereitschaft haͤlt, um die
                              Kaͤlte durch Erneuerung der Mischung laͤnger zu unterhalten. Die
                              Zeichnungen sind nach meinen eigenen Apparaten gemacht; sie sind, weil ich kein
                              besseres Material hier in meiner Stadt fand, aus Zinn, und außen gruͤn
                              lakirt. Der oben erwaͤhnte Zukerbaͤker trug einen Zentner von jedem
                              der obigen Artikel Salmiak naͤmlich und Salpeter auf ein Mahl ein; ersterer
                              kostete das Pfund Einen Schilling (36 kr.), der Salpeter vier Pence (12 kr.), was
                              also in der Mischung das Pfund zu acht Pence (24 kr.) gab. Glaubersalz kostet im
                              Großen ungefaͤhr zwei Pence (6 kr.) das Pfund, einzeln 4 Pence (12 kr.)
                              Obiger Apparat kann zur Haͤlfte oder zu drei Vierteln gefuͤllt seyn,
                              wobei aber in jedem Falle darauf zu sehen ist, daß der Artikel, welcher frieren
                              soll, immer mit seiner Oberflaͤche etwas unter die Oberflaͤche der
                              Friermischung kommt.
                           Um Wein einzufuͤhlen, reicht sehr kaltes Wasser eines Brunnens hin; man kann
                              jedoch etwas von dem kuͤhlenden Pulver dem Wasser Zusezen.
                           Der Zusaz von Glaubersalz vermehrt die Dichtigkeit der Mischung, die dann, wenn ich
                              mich so ausdruͤken darf, ein besserer Kaͤlteleiter wird, und
                              uͤberdieß noch dieselbe Temperatur eine laͤngere Zeit uͤber
                              behaͤlt. Es ist daher immer besser, von den Salzen etwas mehr, als etwas
                              weniger zu nehmen. Es ist offenbar, daß derjenige Theil, welcher den Gegenstand
                              enthaͤlt, der frieren soll, so duͤnn seyn muß, als moͤglich,
                              dafuͤr muß aber jeder aͤußere Theil des Apparates sehr dik seyn.
                           Man wird vielleicht diesen Aufsaz zu weitlaͤuftig finden, wenn man ihn bloß
                              oberflaͤchlich liest; wenn man aber das Gelesene in Anwendung bringen will,
                              wird man finden, daß die scheinbaren Kleinigkeiten wesentlich sind, und bei einiger
                              Aufmerksamkeit und Uebung wird man bald mit diesen Mitteln vertraut werden, und
                              dieselben leicht anwendbar finden. Ich habe mich bemuͤht, alle Vortheile hier
                              zu vereinigen, die der Gegenstand erlaubt. Da dieser Aufsaz „aus der
                                 Quelle selbst“ kommt, so wird er vielleicht manchem Leser nicht
                              unangenehm seyn.So weitlaͤufig dieser Aufsaz des beruͤhmten Experimentators
                                    uͤber Kaͤlte auch seyn oder scheinen mag, so scheint uns doch
                                    die Beschreibung des Apparates Fig. 20
                                    fuͤr unsere Leser nicht deutlich, und selbst die Figur ist es nicht.
                                    Wir nennen in Deutschland das Ding, was eines Dekels bedarf, wenn es nicht
                                    oben offen stehen soll, nicht einen Dekel (a
                                       cover), sondern einen Aufsaz. Die Dekel uͤber den Dekeln,
                                    die Barrete unter den Huͤten, sind allerdings an der
                                    Universitaͤt zu Oxford zu Hause; in Deutschland aber bisher nur an
                                    Einer Universitaͤt. Wir haben die Figur 20 mit
                                    Buchstaben versehen, um sie unseren Lesern verstaͤndlich zu machen.
                                    a, a, a, a, ist das aͤußere
                                    Gefaͤß. b, b, ist der auf dasselbe genau
                                    passende Aufsaz, in dessen Mitte ein, oben bei c,
                                       c offener Cylinder, c, c, d, d,
                                    eingeloͤthet ist, welcher unten mit einem nach innen hervorstehenden
                                    Rande, d, e, d, e, versehen ist. Auf die Kante
                                    dieses Randes, e, e, wird ein zweiter Cylinder
                                    geloͤthet, e, e, f, f, welcher unten bei
                                    e, e, offen, oben aber bei f, f, mittelst einer mit 7 Loͤchern
                                    versehenen Platte geschlossen ist. Nun wird der Blechschmied oder Zinngießer
                                    begreifen, daß der nach innen stehende Rand d, e, d,
                                       e, des Cylinders c, c, d, d, eigentlich
                                    der Boden des Cylinders, c, c, d, d, ist, in
                                    welchen die Masse, die das Gefrorne liefern soll, gegossen wird, und daß
                                    der, unten bei, e, e, offene Cylinder, e, e, f, f, einen Theil der Friermasse in dem
                                    Gefaͤße, a, a, b, b, aufnehmen, und so
                                    das Gefrorne zwischen zwei Kaͤlten (im Gegensaze von zwischen zwei
                                    Feuern, wie man gewoͤhnlich sagt) bringen kann. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
