| Titel: | Gewisse Verbesserungen an Abtritten, worauf Joh. Snelson Shenton, Glaser und Bleiröhren-Verfertiger zu Husbands Bosworth, Leicestershire, sich am 12. Juli 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXXIII., S. 263 | 
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                        LXXIII.
                        Gewisse Verbesserungen an Abtritten, worauf
                           Joh. Snelson Shenton,
                           Glaser und Bleiroͤhren-Verfertiger zu Husbands Bosworth, Leicestershire,
                           sich am 12. Juli 1827 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai 1828. S.
                              84.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Shenton's Verbesserungen an Abtritten.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in einer Vorrichtung, wodurch
                              die Klappen eines Abtrittes sich offnen und schließen, so wie die Person sich auf
                              denselben sezt und von demselben aufsteht; sie bilden also einen sich selbst
                              reinigenden Abtritt, d.h., der Unrath wird aus dem Beken hinausgeschafft, sobald
                              irgend Jemand auf dem Abtritte war, und eine zur Verhuͤtung von allem
                              Gestanke hinlaͤngliche Menge Wassers wird in das Beken eingelassen und in
                              demselben erhalten, ohne daß man wie bei den uͤbrigen „(bisher nur
                                 in England)“ gewoͤhnlichen Abtritten erst einen Griff oder
                              einen Hebel zu ziehen braucht. Auf diese Weise bleibt also das Beken immer rein, und
                              das in dem unteren Theile desselben enthaltene Wasser verhindert alles Aufsteigen
                              uͤbler Geruͤche aus dem darunter befindlichen Schlauche.
                           Fig. 16.
                              zeigt die Einrichtung dieses verbesserten Abtrittes. a,
                              ist der Siz desselben mit weggenommenem Seitenbrette, damit man den darunter
                              angebrachten Mechanismus deutlich sieht. b, ist das
                              Beken, unten, wie gewoͤhnlich, mit einer Pfanne, mit einem Teller oder mit
                              einer Klappe versehen. c, ist das Gefaͤß, in
                              welches der Unrath aus dem Beken, b, kommt, und, d, ist die Roͤhre, durch welche derselbe in den
                              Schlauch faͤllt, e, ist der
                              Wasserbehaͤlter (im Durchschnitte), welcher irgendwo uͤber dem
                              Abtritte angebracht ist. Das Wasser laͤuft durch die Dienstbuͤchse,
                              f, und durch die Roͤhre, g, in das Beken.
                           Wenn nun Jemand auf das Brett, h, tritt, oder sich auf
                              dem Size, a, niedersezt, so wird die rechtwinkelige
                              Stange, i, i, niedergedruͤkt, indem sie sowohl an
                              dem Size, a, als an dem Fußbrette, h, befestigt ist. Da diese Stange, i, i, aber zugleich mittelst eines Gewindes mit dem
                              kuͤrzeren Arme des Hebels, k, in Verbindung
                              steht, so wird sie den laͤngeren Arm des Hebels, k, durch ihr Herabsteigen in die Hoͤhe heben, indem dieser Hebel
                              sich um, l, als um seinen Stuͤzpunct dreht, und dadurch folgendes
                              Spiel in dem Mechanismus dieses Abtrittes erzeugen.
                           Durch das Aufsteigen des laͤngeren Armes des Hebels, k, wird die Stange, l, gehoben, welche eine
                              kleine Klinke, m, fuͤhrt. Das untere Ende dieser
                              Klinke wird dadurch, daß die Stange, l, gehoben wird,
                              gleichfalls gehoben, und wirkt dadurch auf das Ende oder den Schnabel des Hebels,
                              n, der sich um den Stuͤzpunct, 2, dreht;
                              diese Bewegung ist nur eine vorbereitende Bewegung, um die Pfanne oder die Klappe
                              unten an dem Beken zu oͤffnen, wenn der Hebel, k,
                              mit der Stange, l, wieder niedersteigt. Man sieht diesen
                              Mechanismus in einem groͤßeren Maßstabe in Fig. 17.
                           Das Erste, was durch das Niedersinken des Sizes, a, und
                              des Fußbrettes, h, geschieht, wenn irgend Jemand darauf
                              sizt oder steht, ist, daß Wasser aus dem Behaͤlter, e, in die Buͤchse, f, laͤuft,
                              und zwar auf folgende Weise. Wenn die Stange, i, i, mit
                              dem Size und mit dem Fußbrette niedersteigt, so hebt sie den laͤngeren Arm
                              des Hebels, k, auf die bereits beschriebene Weise.
                              Dieser laͤngere Arm ist aber mittelst einer Kette mit dem Ende des Hebels,
                              o, verbunden (der sich um den Stuͤzpunct, 3,
                              dreht) und hebt dieses Ende, o, in die Hoͤhe,
                              druͤkt also das gegenuͤberstehende Ende nieder, und zieht folglich die
                              Stange oder den Draht, p, an dem laͤngeren
                              Hebelarme des Hebels, g, der sich um den
                              Stuͤzpunct, 4, uͤber dem Wasserbehaͤlter dreht, zugleich mit
                              diesem Arme nieder.
                           Ungefaͤhr in der Mitte des laͤngeren Armes dieses Hebels, g, ist eine Kette oder ein Draht angebracht, woran die
                              Klappe, r, und die an diese durch Ringe
                              eingehaͤngte Klappe, s, in der
                              Dienstbuͤchse, f, haͤngt. So wie also der
                              laͤngere Arm des Hebels, g, niedersteigt,
                              faͤllt die Klappe, r, oͤffnet die obere
                              Oeffnung der Buͤchse, und laͤßt das Wasser aus dem Behaͤlter in
                              die Dienstbuͤchse fließen. Indessen ruht die Klappe, s, auf dem Boden dieser Buͤchse, schließt die untere Oeffnung
                              derselben, und hindert das Wasser in die Roͤhre, g, abzufließen.
                           Das auf diese Weise in die Buͤchse, f,
                              eingelassene Wasser fließt aber auch in die Schwimmbuͤchse, t, in welcher der Schwimmer, u, ein leeres hohles Gefaͤß in die Hoͤhe steigt. Dieser
                              Schwimmer steht mittelst eines Drahtes oder einer Stange mit dem Hebel, w, in Verbindung, der sich auf dem Stuͤzpuncte,
                              s, dreht und hebt, so wie er empor steigt, den
                              kuͤrzeren Arm des Hebels, w, und der
                              laͤngere Arm desselben, der an seinem gegenuͤberstehenden Ende eine
                              Stange oder einen Draht, k, fuͤhrt, welche zu
                              einem Hebel, y, hinablaͤuft, der sich um den
                              Stuͤzpunct, 6, dreht, wird auf diese Weise durch das Aufsteigen des
                              Schwimmers niedergedruͤkt.
                           
                           Nachdem nun beide Buͤchsen mit Wasser gefuͤllt sind, bleibt dieses in
                              denselben zum Abflusse durch die Roͤhre g, so
                              lang in Bereitschaft um das Beken zu reinigen, bis die Person von dem Size aufsteht,
                              indem so lang bis dieses geschieht, alle Theile dieses Mechanismus in Ruhe und in
                              der durch Puncte angedeuteten Lage bleiben.
                           So wie die Person von dem Size, a, aufsteht, und von dem
                              Fußbrette, h, abtritt, wird die gekruͤmmte
                              Stange, i, i, alsogleich durch die Schwere des Gewichtes
                              an dem Ende des laͤngeren Hebelarmes, k, in die
                              Hoͤhe geworfen. Der Hebel, o, kann, auf diese
                              Weise, in seine vorige Lage treten, und die Stange, p,
                              heben, welche, indem sie dem laͤngeren Arme des Hebels, q, wieder erlaubt in die Hoͤhe zu steigen, auch
                              die Klappen, r, und, s, in
                              die Hohe zieht, wo dann erstere den Behaͤlter und die obere Oeffnung in der
                              Buͤchse, f, schließt, so daß kein Wasser in
                              dieselbe mehr einfließen kann, leztere aber dasselbe aus der Buͤchse, f, und auch aus der Schwimmbuͤchse durch die
                              Roͤhre, g, in das Beken, b, abfließen laͤßt. Zugleich bringt aber auch das Niedersteigen des
                              laͤngeren Armes des Hebels, k, die Stange, t, nieder, und das untere Ende der Klinke, m, welches mit dieser Stange verbunden ist,
                              druͤkt auf den Schnabel des Hebels, n, (wie man
                              in Fig. 17.
                              noch deutlicher steht), weil die Stange, l, herabsteigt,
                              und wirft so das laͤngere Ende des Hebels, n, in
                              die Hohe (wie durch Puncte in Fig. 17. angedeutet ist),
                              wodurch die Pfanne oder Klappe unten am Beken sich oͤffnet, und der Unrath in
                              das Gefaͤß, c, hinabkommt. Diese Pfanne oder
                              Klappe wird auf die gewoͤhnliche Weise mittelst eines Winkelhebels, z, geoͤffnet, der mit dem laͤngeren Arme
                              des Hebels, n, in Verbindung steht, so daß, wenn dieser
                              Hebel sich hebt, die Klappe oder Pfanne geoͤffnet wird.
                           Damit aber diese Pfanne sich nicht sogleich schließt, nachdem der Unrath
                              durchgefallen ist, sondern gehoͤrig lang offen bleibt, um das Beken durch das
                              nun nachfließende Wasser vollkommen zu reinigen, tritt der Schwimmer, u, in Thaͤtigkeit. Dieser Schwimmer wurde, wie
                              gesagt, durch das in seine Buͤchse, t,
                              einstroͤmende Wasser gehoben. Wenn aber dieses Wasser durch die
                              Roͤhre, g, abfließt, sinkt der Schwimmer
                              allmaͤhlich wieder, wodurch der Hebel, y, der mit
                              demselben durch den Hebel, w, und die Stange, x, wie bereits bemerkt wurde, verbunden ist, in die
                              Hoͤhe steigt. Eine kleine, an dem Hebel, y,
                              angebrachte Reibungsrolle, die an der unteren Seite der Klinke spielt, hebt durch
                              das Aufsteigen des Hebels, y, die Klinken, m, bis das untere Ende derselben von dem Schnabel des
                              Hebels, n, abglitscht, und so diesem Hebel gestattet in
                              seine vorige Lage zuruͤkzutreten, wodurch die Klappe am Boden des Bekens geschlossen wird. Auf
                              diese Weise wird nun das Wasser noch einige Zeit uͤber fortfahren aus der
                              Dienstbuͤchse durch die Roͤhre, g, in das
                              Beken zu fließen, und die Pfanne und der untere Theil des Bekens wird sich mit
                              Wasser fuͤllen, wodurch dann alle uͤblen Geruͤche aus dem
                              Schlauche oder aus dem darunter befindlichen Gefaͤße abgehalten werden.
                           Der Patenttraͤger nimmt vorzuͤglich die Stange, l, die Klinke, m, und den Schwimmer, u, zugleich mit den Theilen, durch welche sie in
                              Thaͤtigkeit gesezt werden, als sein Patentrecht in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
