| Titel: | Anemoskop, oder Vorrichtung, die Richtung des Luftstromes zu bestimmen, selbst wenn kein bemerkbares Wesen in der Luft Statt hat. Von B. M. Forster. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXXVII., S. 271 | 
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                        LXXVII.
                        Anemoskop, oder Vorrichtung, die Richtung des
                           Luftstromes zu bestimmen, selbst wenn kein bemerkbares Wesen in der Luft Statt hat. Von
                           B. M.
                              Forster.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai 1828. S.
                              65.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI. Fig. 4.
                        [Anemoskop, oder Vorrichtung, die Richtung des Luftstromes zu
                           bestimmen.]
                        
                     
                        
                           Ich habe vor mehreren Jahren ein Instrument vorgerichtet, um
                              mittelst Ausduͤnstung die Richtung des Luftstromes bei einer Windstille zu
                              bestimmen, in welcher kein Wehen bemerkbar ist.
                           Diese Vorrichtung besteht in einer achtekigen, zinnernen Buͤchse mit einer
                              kreisfoͤrmigen Oeffnung in jeder der acht Seiten derselben. Innerhalb dieser
                              Buͤchse ist Loͤschpapier befestigt, wodurch diese 8 Oeffnungen bedekt
                              werden. Auf dem Dekel dieser Buͤchse ist eine zinnerne Roͤhre, in
                              welcher ein mit einem Ringe versehener Korkstoͤpsel stekt, mittelst dessen
                              man die Buͤchse in freier Luft an dem Aste eines Baumes aufhangt, oder
                              umgekehrt an einer Stange aufstekt, indem man das Ende derselben in die zinnerne
                              Roͤhre einfuͤgt. Man befeuchtet nun alle diese die Loͤcher
                              verschließenden Stuͤke Loͤschpapier gleichfoͤrmig, und bemerkt,
                              nachdem die Buͤchse einige Zeit uͤber der Luft ausgesezt war, welches
                              Stuͤk Papier am ersten oder am meisten troken wird. Vielleicht waͤren
                              Schiefer- oder Steinplatten noch besser, als dieses Papier. Der Seemann
                              befeuchtet bei Windstille seinen Finger, haͤlt ihn in die Luft, und gibt
                              Acht, an welcher Seite er zuerst kuͤhl wird, und beurtheilt darnach die
                              Luftstroͤmung. Es versteht sich von selbst, daß dieser Versuch im Schatten
                              geschehen muß.