| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XCI., S. 305 | 
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                        XCI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Patente, welche zu London vom 3. bis 25. Junius ertheilt
                              wurden.
                           
                              Dem Jak. Moffal,
                                 Schiffmeister, King's-Arms-Yard, Coleman Street, City of London,
                                 auf eine verbesserte Methode zur Befestigung der Ketten, Taue, und zum Lichten
                                 der Anker mittelst derselben oder mit anderen Tauen mit oder ohne sogenannten
                                 Bothen. Dd. 3. Jun. 1828.
                              
                           
                              Dem Dan. Jobbins,
                                 Walker zu Uley, in Gloucestershire; auf verbesserte Walken zum Walken und
                                 Waschen der Tuͤcher und anderer Stoffe, die gewalkt werden
                                 muͤssen, Dd. 3. Jun. 1828.
                              
                           
                              Dem Baron Karl
                                    Wetterstedt, Commercial Place, Commercial Road; auf eine
                                 Fluͤssigkeit, das Leder wasserdicht zu machen, Dd. 4 Jun. 1828.
                              
                           
                              Dem Rich. Witty,
                                 Mechaniker zu Hanley, Staffordshire, auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten
                                 zur Erzeugung und Lieferung des Kohlengases. Dd.
                                 10. Jun. 1828.
                              
                           
                              Dem Edm. Gibson
                                    Atlerley, Esqu., York-Place, Portman-Square,
                                 Middlesex; auf einen Apparat zur Erzeugung von Kraft zu verschiedenen Zweken.
                                 Dd. 12. Jun.
                                    1828.
                              
                           
                              Dem Wilh. Strachan,
                                 Fabrikanten zu Evon Eittia, Pfarre Ruabon, Denbigshire; auf Verbesserung in der
                                 Alaunsiederei. Dd. 12. Juni 1828.
                              
                           
                              Dem Joh. Bartlett,
                                 Schuhdrahtfabrikanten zu Chard, Sommersetshire; auf eine neue und verbesserte
                                 Methode Flachs und Flachsgarn und Zwirn zur Verfertigung von Stiefeln, Schuhen,
                                 zu Sattlerarbeiten, zu Segeltuͤchern und Paktuͤchern zuzurichten.
                                 Dd. 16. Jun.
                                    1828.
                              
                           
                              Dem Georg Johnson
                                    Joung, Eisengießer zu Newcastle-upon-Tyne; auf eine
                                 Maschine, wodurch man bei Schiffen, Haspeln und Ankerwinden Kraft und Zeit
                                 gewinnt. Dd. 21.
                                    Jun. 1828.
                              
                           
                              Dem Sam. Pratt,
                                 Feldequipagen-Verfertiger, New Bond Street, St. George, Hanover Square,
                                 Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an elastischen Betten, Kissen, Sesseln
                                 etc. und uͤberhaupt an Moͤbeln dieser Art. Dd. 25. Jun. 1823. 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug.
                                 1828, S. 127.)
                              
                           
                        
                           
                           Verzeichniß der seit 14 Jahren in England verfallenen
                              Patenten.
                           
                              Robertson Buchanan's,
                                 Mechanikers zu Glasgow, Patent auf gewisse Verbesserungen im Treiben der
                                 Schiffe, Bothe, Kaͤhne, Floͤße, die sich auch an Wind- und
                                 Wassermuͤhlen, zum Pumpen und Reinigen der Fluͤsse und
                                 Haͤfen anwenden lassen. Dd. 18. Oct. 1813. (Repertory XXV. B. S. 3.)
                              
                           
                              Jos. C. Dyer's
                                 Gloucester Place, Camden Town, Middlesex; auf eine Methode, Hanf, Flachs und
                                 Gras zu spinnen und uͤberhaupt jede lange Faser; mitgetheilt von einem im
                                 Auslande wohnenden Fremden. Dd. 1. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Samuel James's
                                 Wundarztes zu Hoddesdon, Hertfordshire; auf ein Sofa fuͤr Invaliden und
                                 andere. Dd. 1.
                                    Nov. 1813.
                              
                           
                              Joh. Barton's,
                                 Mechanikers in Tufton Street, Westminster, Middlesex; auf verschiedene
                                 Verbesserungen und Anwendungen der Dampfmaschinen. Dd. 1. Nov. 1813.
                              
                           
                              Joh. Ruthven's,
                                 Drukers zu Edinburgh; auf eine Maschine oder Presse, um mit Lettern,
                                 Drukerbloͤken oder anderen Flaͤchen abzudruken. Dd. 1. Nov.
                                    1813. (Repertory XXV. B. S. 193.)
                              
                           
                              Thom. Rogers's, aus
                                 Dublin, Bagot Street; auf ein neues Mehl zu Brod und Kuchen. Dd. 1. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Wilh. Summers's des
                                 juͤng. Eisenhaͤndlers in New Bond Street, Middlesex; auf eine
                                 Methode, warmes Wasser in die Hoͤhe zu schaffen, fuͤr Fabriken,
                                 Badeanstalten etc. Dd. 1. Nov. 1813. (Repert. XXIV. S.
                                 267.)
                              
                           
                              Benj. Saunders's, des
                                 aͤlt., Knopffabrikantens in Granby Place, Surry; auf eine verbesserte
                                 Weise, Knoͤpfe zu verfertigen. Dd. 4. Nov. 1813.
                              
                           
                              Karl Wilks's, in
                                 Ballincollig, Corkshire; auf vierraͤderige Wagen aller Art, womit man
                                 leicht umkehren kann, ohne daß die vorderen Raͤder niedriger seyn
                                 duͤrfen, oder der Kasten hoͤher gestellt wird. Dd. 9. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Rich. Jones
                                    Tomlinson's, Eisenmeisters zu Bristol, Somersetshire; auf gewisse
                                 Verbesserungen in der aͤußeren und inneren Dachbedekung. Dd. 13. Nov.
                                    1813. (Repert. XXIV. S. 265.)
                              
                           
                              Wilh. Pope's
                                 Parfuͤmeurs zu Bristol; auf Instrumente, durch welche man den Weg eines
                                 Schiffes zur See finden und die Laͤnge bestimmen kann. Dd. 16. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Wilh. Bange's
                                 Conditors zu Bristol; auf gewisse Verbesserungen an Feuerherden, Dd. 16. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Jak. Brunsall's,
                                 Schneiders zu Plymouth, Devonshire; auf gewisse Verbesserungen beim Seilspinnen
                                 und an den dazu noͤthigen Maschinen, Dd.
                                 16. Nov. 1813.
                              
                           
                              Edw. Karl Howard's,
                                 Esq. Westborne Green, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Zukerraffinerie. Dd. 20. Nov. 1813. (Supplem. V. p.
                                 340. N. 30. III. Series
                                 XXV. B. S. 257.)
                              
                           
                              Fried. Cherry's,
                                 Thierarztes in der Armee, zu Croydon in Surry; auf Verbesserungen an
                                 verschiedenen Theilen einer Feldequipage. Dd. 20. Nov. 1813.
                              
                           
                              Jerem. Donavan's,
                                 Esq., Craven Street, Strand, Middlesex, und Joh. Church's, Seifensieders zu Chelsea; auf
                                 Seifen zum Waschen in See- und hartem Wasser, so wie in weichem. Dd. 23. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Rich. Mackenzie
                                    Bacon's, Drukers zu Norwich, und Bryan Donkin's, Mechanikers in Foot
                                 Place, Vermondsey, Surry; auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Druken
                                 mit Lettern, Bloͤken und Platten, Dd. 23.
                                    Nov.
                              
                           
                              Jak. Bodmer's,
                                 Gentl. in Stoke Newington, Middlesex; auf ein Verfahren, Gewehre, Canonen und
                                 alle Stuͤke, außer Moͤrsern, sie moͤgen gezogen oder glatt
                                 seyn, zu laden; auch auf ein Zuͤndloch fuͤr Gewehre und Canonen
                                 und eine bewegliche Fliege fuͤr Flinten und Stuͤke. Dd. 23. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Edward Biggs's,
                                 Messinggießer zu Birmingham, Warwickshire; auf ein Verfahren, Staͤmpel
                                 mittelst Dampfes, Wassers oder Pferden in Bewegung zu bringen, Dd. 23. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Joh. Duncombe's,
                                 Mechanikers zu Woolwich, Kent; auf eine Verbesserung an mathematischen und
                                 astronomischen Instrumenten, wodurch sie tragbarer, genauer, bequemer und
                                 sicherer zu topographischem und nautischem Gebrauche, und zur Bestimmung der
                                 Winkel bei Gegenstaͤnden auf der Erde und am Himmel werden, ohne daß es der
                                 gewoͤhnlichen Berechnung bedarf; wodurch man ferner zu jedem beliebigen
                                 Halbmesser ohne alle Tabellen den natuͤrlichen Sinus und Cosinus
                                 erhaͤlt; endlich auf einen verbesserten Compaß, der genau Nord und
                                 Suͤd zeigt, und sich nach der bekannten oder beobachteten Abweichung der
                                 Nadel stellen laͤßt. Dd. 25. Nov. 1813.
                              
                           
                              Joh. Gragg's, Esq. zu
                                 Liverpool, Lancashire; auf gewisse Verbesserungen im gothischen Baue (wovon uns
                                 der Himmel bewahre). Dd. 29. Nov. 1813. (Repertory XLVI.
                                 S. 75.)
                              
                           
                              Maurice de Jongh's,
                                 Kertish Town, Middlesex; auf Krappbereitung. Dd.
                                 29. Nov. 1813. (Repert. XLV. S. 70.)
                              
                           
                              Isaac Willson's,
                                 Gentl. zu Bath; auf gewisse Verbesserungen an Roͤsten, um das Rauchen in
                                 Zimmern zu hindern und mehr Hize von derselben Menge Kohlen zu erhalten. Dd. 29. Nov.
                                    1813.
                              
                           
                              Sam. Tyrrell's,
                                 Pachters zu Peddinghoe in Sussex; auf eine Gaͤsmaschine, die im breiten
                                 Wurfe saͤet. Dd. 4. Dec. 1815.
                              
                           
                              Joh. Bateman's, zu
                                 Wyke, Yorkshire; auf Verbesserung an musikalischen Instrumenten. Dd. 9. Dec.
                                    1813.
                              
                           
                              Thom. Wright's,
                                 Kraͤmers in Great St. Helen's, City of London; auf eine Composition zum
                                 Scharlachfaͤrben. Dd. 9. Dec. 1815. (Repertory XXV.
                                 S. 202.) 
                              
                           
                              (Aus dem Repert. of Pat. Invent. August 1828. S.
                                 122.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben der koͤnigl. Societaͤt der
                              Wissenschaften in Goͤttingen.
                           Fuͤr den November dieses Jahrs:
                           
                              „Eine moͤglichst vollstaͤndige und auf Erfahrung
                                 gegruͤndete Anleitung, wie die natuͤrlichen und
                                 kuͤnstlichen Schafweiden am besten zu cultiviren und zu verbessern, und
                                 wie die lezteren in unserem Clima am vorteilhaftesten anzulegen
                                 sind?“
                              
                           Fuͤr den Julius 1829:
                           
                              „Die sehr vorteilhafte Anwendung, welche man in England, Frankreich und in
                                 einigen Gegenden Deutschlands von den Knochen zur Duͤngung macht, ist
                                 allgemein bekannt. Die maschinellen Vorrichtungen aber, deren man sich zur
                                 Zerkleinerung der Knochen bedient, so wie die Verfahrungsarten bei ihrem
                                 Gebrauch z.B. in Hinsicht verschiedenartiger Zusaͤze, sind abweichend und
                                 die Meinungen daruͤber getheilt. Auch ist es nicht zu verkennen, daß man
                                 in Norddeutschland und namentlich im Koͤnigreich Hannover, die
                                 Knochenduͤngung noch viel weniger, als sie es verdient, benuzt, welches
                                 u.a. daraus hervorgehet, daß noch immer bedeutende Quantitaͤten von
                                 Knochen, die dem vaterlaͤndischen Boden zu Gute kommen konnten, dem
                                 Auslaͤnde uͤberlassen werden.“
                              
                           Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften wuͤnscht dahin zu
                              wirken, daß die Aufmerksamkeit der Landwirthe jenem wichtigen Gegenstande mehr als
                              bisher sich zuwende und verlangt daher:
                           
                              „Eine vollstaͤndige Darstellung und auf Erfahrungen
                                 gegruͤndete Pruͤfung der Methoden, welche man in verschiedenen
                                 Laͤndern und Gegenden bei der Knochenduͤngung
                                 anwendet.“
                              
                           Fuͤr den November 1839:
                           Obgleich der Flachsbau fuͤr das noͤrdliche Deutschland, und zumahl
                              fuͤr das Koͤnigreich Hannover von großer Wichtigkeit ist, so
                              laͤßt sich doch nicht verkennen, daß dieser Culturzweig in den mehrsten
                              unserer Gegenden von dem Grade der Vollkommenheit, den sein Betrieb in einigen
                              anderen Gegenden, besonders in den Niederlanden erreicht hat, noch weit entfernt,
                              und daher wesentlicher Verbesserungen faͤhig ist. Da nun gerade in der
                              jezigen Zeit der Wunsch sich lebhaft aufdringt, daß auf die Vervollkommnung des
                              vaterlaͤndischen Flachsbaues moͤglichste Aufmerksamkeit und Sorgfalt
                              gerichtet werden moͤge; so macht die koͤnigl. Societaͤt der
                              Wissenschaften zum Gegenstande einer Preisfrage:
                           
                              „Eine gruͤndliche Eroͤrterung der Maͤngel, die sich
                                 in den mehrsten Gegenden von Norddeutschland bei dem Flachsbau finden, nebst
                                 Angabe der Maßregeln, wodurch derselbe wesentlich verbessert werden
                                 koͤnnte, um das zu erzielende Product der Guͤte des in den
                                 Niederlanden gewonnenen moͤglichst zu naͤhern.“
                              
                           Die koͤnigl. Societaͤt wuͤnscht, bei Beantwortung dieser Frage,
                              auch die zur Erzielung von gutem Leinsamen dienlichen Maßregeln beleuchtet, und
                              nicht bloß die
                              eigentliche Cultur des Flachses, sondern auch seine Zubereitung
                              beruͤksichtigt zu sehen.
                           Fuͤr den Julius 1830 wurde in obiger Sizung der koͤnigl.
                              Societaͤt folgende neue Preisaufgabe bekannt gemacht:
                           Die Ueberzeugung, daß zur Belebung des Kunstfleißes und zur Vervollkommnung der
                              technischen Gewerbe eine bloß mechanisch-practische Bildung der
                              Gewerbetreibenden nicht zureichen kann, sondern daß fuͤr dieselben, in
                              verschiedenem Grade, auch die Erwerbung gewisser theoretischer Kenntnisse
                              Beduͤrfniß ist, hat in neuerer Zeit in mehreren Staaten auf die
                              Gruͤndung von technischen Lehranstalten, sogenannten polytechnischen
                              Instituten, Gewerbe- oder Handwerkschulen gefuͤhrt. Wenn nun gleich
                              nicht zu verkennen ist, daß manche dieser Lehranstalten einen uͤberaus
                              vortheilhaften Einfluß auf die Verbesserung und Hebung der technischen Gewerbe
                              einiger Laͤnder, Gegenden und Staͤdte bereits gehabt haben, so wird
                              doch nicht bei Allen ein gleichmaͤßiger Erfolg bemerkt, welches unstreitig
                              theils in der verschiedenen Einrichtung jener Institute und der abweichenden
                              Beschaffenheit und Groͤße der dabei zu Gebote stehenden Mittel, theils aber
                              auch wohl in der verschiedenen Empfaͤnglichkeit des Volkes fuͤr
                              technische Ausbildung gegruͤndet ist. Daß die zwekmaͤßige Einrichtung
                              und Leitung technischer Lehranstalten, selbst wenn die noͤthigen Mittel
                              leicht sich darbieten und jene Empfaͤnglichkeit vorhanden ist, mannigfaltigen
                              und großen Schwierigkeiten unterliegt, darf eben so wenig bezweifelt als
                              uͤbersehen werden. Diese Schwierigkeiten muͤssen um so groͤßer
                              seyn, je mannigfaltiger und verschiedenartiger die zu beruͤksichtigenden
                              Zweige des Gewerbewesens, je groͤßer daher auch der Umfang des zu
                              ertheilenden Unterrichts ist. Das richtige Mittel zwischen dem zu Vielen und zu
                              Wenigen in der theoretischen Ausbildung, so wie die beste Art, solche mit der
                              praktischen Ausbildung zu verknuͤpfen, ist eben so schwer zu treffen, als es
                              selten ist, Lehrer zu finden, welche sich hinsichtlich ihrer Kenntnisse und der Gabe
                              der Mittheilung gerade fuͤr die Classe von Schuͤlern, fuͤr
                              welche jene Institute bestimmt sind, vollkommen eignen.
                           Obgleich in lezterer Zeit manches Treffliche uͤber die zwekmaͤßigste
                              Einrichtung technischer Lehranstalten geschrieben worden, so ist es doch gewiß
                              wuͤnschenswerth, daß jener wichtige Gegenstand noch mehr zur Sprache gebracht
                              werde. Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften verlangt daher eine
                              gruͤndliche und so viel wie moͤglich auch die bei technischen
                              Lehranstalten verschiedener Laͤnder gesammelten Erfahrungen,
                              beruͤksichtigende Beantwortung der Frage:
                           
                              „Welche Einrichtung muͤssen technische Lehranstalten (sogenannte
                                 polytechnische Institute, Gewerbeschulen, Handwerkschulen) haben, damit sie
                                 ihren Zwek, eine angemessene, theoretisch-practische Ausbildung der
                                 Gewerbetreibenden zu bewirken, bestmoͤglichst erfuͤllen
                                 koͤnnen?“
                              
                           Der gewoͤhnliche Preis fuͤr die beste Loͤsung jeder von obigen
                              oͤconomischen Aufgaben ist zwoͤlf Ducaten,
                              und der aͤußerste Termin, innerhalb dessen die zur Concurrenz
                              zulaͤssigen Schriften bei der Societaͤt postfrei eingesandt seyn
                              muͤssen, fuͤr die Julius-Preisfragen
                              der Ausgang des Mai's, und fuͤr die auf den
                              November ausgesehen, das Ende des Septembers.
                              (Goͤttingische gelehrte Anzeigen, N. 118 und 119. Dd. 24. Julius 1828.)
                           
                        
                           Koͤnigl. franzoͤsische Ordonnanzen, die
                              Dampfmaschinen betreffend, vom 7. und 25. Mai 1828.
                           Der Probedruk, dem die Dampfkessel aus geschlagenem Eisen oder aus Kupfer
                              vorlaͤufig unterzogen werden muͤssen, und der durch Ordonnanz vom 29.
                              Oktober 1823 auf das Fuͤnffache des Drukes, den der Kessel bei der Anwendung
                              zu erleiden hat, festgesezt wurde, wird durch die Ordonnanz vom 7. Mai l. J. auf das
                              Dreifache herabgesezt, wobei jedoch den Fabrikanten empfohlen wird, den Kesseln
                              solche Dike zu geben, daß sie den Probedruk aushalten koͤnnen, ohne
                              fuͤr die Folge dadurch zu leiden. Die Siederoͤhren an Kesseln der
                              Maschinen mit hohem Druke unterliegen demselben Probedruke, und wenn sie einem
                              andern Druk, waͤhrend ihres Gebrauches ausgesezt sind, werden sie besonders
                              probirt. Jede Roͤhre erhaͤlt einen Staͤmpel, der den Druk
                              bezeichnet, den sie auszuhalten vermag. Die Gußeisen-Cylinder fuͤr
                              Dampfmaschinen mit hohem Druk und die Bekleidungen oder Mantel derselben aus
                              Gußeisen sind dem fuͤnffachen Druke, den sie in der Folge zu erleiden haben, zu
                              unterziehen, und hiernach mit dem Staͤmpel, der den gewoͤhnlichen Druk
                              bezeichnet, zu versehen. „Der Druk, von welchem man bei der Probe ausgehen
                                 muß, muß demjenigen Druke gleich seyn, welcher bei dem gewoͤhnlichen
                                 Gebrauche der Maschine, die Waͤnde der Kessel, Siederoͤhren,
                                 Cylinder und Maͤntel sprengen kann, d.h., der Kraft der Spannung, die der
                                 Dampf gewoͤhnlich haben muß, wenn der Druk der aͤußeren
                                 Atmosphaͤre fehlte.
                              
                           In der Ordonnanz vom 25. Mai werden die Kessel der Maschinen mit niedrigem Druke,
                              d.h., die mit einem Druke von zwei Atmosphaͤren und darunter auf Dampfbothen
                              arbeiten, so wie die Siederoͤhren der Ordonnanz vom 7. Mai, gleichfalls
                              begriffen) der Gebrauch der Kessel aus Gußeisen auf Dampfbothen wird durchaus
                              verbothen; wer dagegen handelt, verwirkt das Recht zu fahren und hat Schadenersaz zu
                              leisten.
                           
                        
                           Poetische Preise zu Oxford.
                           Unter den im vorigen Jahre zu Oxford fuͤr poetische Schuluͤbungen
                              ausgeschriebenen Preisen wurde Herrn T. L. Claughton's
                              Lehrgedicht: Machinae vi vaporis impulsae,
                              gekroͤnt. Das Mechanics' Magazine freut sich, daß
                              der Schulgeist an dieser rostigen Universitaͤt eine praktische
                              Ruͤksicht zu nehmen beginnt; sieht aber nicht ein, wie man Kurbeln,
                              Staͤmpel und Cylinder in lateinischen Hexametern besingen kann, ohne daß
                              diese Verse knarren. (Mech. Mag. 1828. S. 384.)
                           
                        
                           Preisaufgabe der Société
                                 d'Agriculture et des Arts du Dptt. de Seine et Oise.
                              
                           500 Franken auf ein wenig kostbares und leicht anwendbares Mittel zur
                              Zerstoͤrung der Maikaͤfer und Engerlinge. Die Abhandlungen sind vor
                              dem 1. Mai 1829 an Herrn Fremy, Secrét. perpet. d. l. Société á Versailles
                              einzusenden.
                           
                        
                           Niederschlag in Dampfkesseln.
                           Ein Besizer einer Dampfmaschine stellte ein zinnernes Gefaͤß von Einem Fuß im
                              Durchmesser auf den Boden seines Dampfkessels. In drei Wochen hatte sich in
                              demselben ein 14 Zoll hoher Bodensaz gesammelt, waͤhrend der Bodensaz auf dem
                              uͤbrigen Bodentheile des Kessels nur 3 Zoll betrug.
                           
                        
                           Schnelligkeit eines der groͤßten schottischen
                              Dampfschiffe.
                           Die Queen of Scotland, ein Dampfschiff von 1000 Tonnen,
                              fuhr am 24. Mai um 11 Uhr Abends ab, und kam am 26. Abends zu Abeideen um 9 1/2 Uhr
                              an; machte also mehr als 500 englische Meilen in 46 1/2 Stunden. – 16 Stunden
                              schneller als die Briefpost. (Chronicle. Galignani
                              4136.)
                           
                        
                           Hrn. Barton's
                              Staͤmpel.
                           Wir haben neulich nach dem Mech. Mag. bemerkt, daß Hr.
                              Reed zu Petersburg Hrn. Barton's Staͤmpel tadelt. Hr. Wyatt
                              fuͤhrt nun im Mech. Mag. N. 256, 6. Julius S. 390
                              u. f. eine Menge Zeugnisse von Dampfmaschinenbesizern an, die sich seit Jahren des
                              Staͤmpels des Hrn. Barton bedienen, und durchaus
                              die Fehler nicht fanden, die Hr. Reed denselben
                              vorwirft.
                           
                        
                           Hudson's Vorschlag zu einer Rettungsgesellschaft aus
                              Feuersgefahr.
                           Da binnen vierzehn Tagen neuerdings (seit dem lezterwaͤhnten Unfalle) 9
                              Menschen in der Stadt London lebendig verbrannten, so schlaͤgt Hr. Hudson vor, eine Gesellschaft zur Rettung der Menschen
                              aus dem Flammentode zu errichten, wie man bereits eine Gesellschaft zur Rettung aus
                              dem Wasser zu London mit so gluͤklichem Erfolge schon vor 50 Jahren errichtet
                              hat. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß man zu London bei Feuersgefahr die
                              brennenden Haͤuser schnell niederreißt, ohne sich zu kuͤmmern, ob noch
                              Leute in denselben sind, oder nicht. (Mechanics' Magazine.
                                 N. 257. 12. Jul. S. 404.)
                           
                        
                           
                           Eisenbahn in Frankreich.
                           Die Eisenbahn zu St. Etienne an der Loire ist endlich vollendet. 80 Wagen, jeder mit
                              30 Hektoliter Steinkohlen befrachtet, durchlaufen auf derselben in 5 Stunden 16 bis
                              18 Kilometer. (Bulletin d. scienc. techn. Juni. S. 376,
                              und Bulletin d'industr. agric. et manuf. d. St.
                                 Etienne.)
                           
                        
                           Haͤngebruͤke uͤber den Drac bei
                              Grenoble.
                           Frankreich hat endlich auch eine große Haͤngebruͤke, nachdem die
                              Pariser unter Navier verungluͤkte. Die erste franzoͤsische
                              Bruͤke. der Große nach, ist zu Grenoble uͤber den Drac gespannt, und
                              haͤlt 400 Fuß Laͤnge bei 20 Fuß Breite. Sie besteht aus 6 Ketten und
                              83 Stangen aus geschlagenem Eisen. Die Pfeiler, die sie tragen, sind 40 Fuß hoch.
                              Hr. Sordan hat den Bau dieser Bruͤke in zwei
                              Jahren vollendet. (Courrier u. Bulletin d. scienc. Jun.
                              S. 372.)
                           
                        
                           Hrn. Sievier's neue Methode zu
                              schießen.
                           Hr. Brockedon erzaͤhlte in einer an der Royal Institution (Ende Mai's) gehaltenen Vorlesung
                              einige Versuche des Hrn. Sievier uͤber die neue
                              Methode desselben zu schießen, nach welchen Hr. Sievier
                              mit 2 Loth Schießpulver eine Kugel von 14 Pf. auf eine Entfernung von 525 Fuß im
                              Kernschusse (point blank) schoß: die Kugel drang nachher
                              noch 3 Fuß tief in die Erde. Mit derselben Menge Pulvers schoß er mit einem
                              Achtzehnpfuͤnder einen diken Baum ab. Das Sonderbarste bei seiner Art zu
                              schießen ist, daß er keine Canone, keinen Lauf dabei braucht, sondern fuͤr
                              schweres Geschuͤz bloß einen eisernen Blok von der Schwere eines Zentners.
                              Die Vortheile dieser Erfindung fuͤr den Seekrieg sind nicht zu berechnen. Hr.
                              Sievier machte ein Modell im Kleinen, um einige
                              Experimente vor einer Gesellschaft zu zeigen, und fand zu seinem Schreken, daß zwei
                              Gran Pulver eine 3 Loth schwere Kugel durch ein duͤnnes Brett von Fichtenholz
                              durchschlugen, die dann noch auf eine gefaͤhrliche Weise im Zimmer
                              umhertanzte. Hr. Brockedon meint, daß Hr. Sievier bei seiner Methode das Zuruͤklaufen der Canone fuͤr den Schuß selbst gewinnt, und
                              hielt hieruͤber eine sehr gelehrte Vorlesung, in welcher er zeigte, daß
                              dieses Zuruͤklaufen nur dann erst Statt hat, wann die Kugel aus der
                              Muͤndung der Canone ist. Hrn. Sievier's Erfindung
                              so schloß Hr. Brockedon, wird eine der verheerendesten in
                              der Artillerie werden. Sir W. Congreve hat eine
                              aͤhnliche Erfindung gemacht, von der das Modell noch zu Woolwich liegt; es
                              entsprach indessen nicht der Erwartung. Er schloß das Pulver in einer Doke ein; Hr.
                              Sievier bringt aber das Pulver in der Kugel selbst
                              an. (Standard. Galignani Mess. N. 4130.) Das Philosophical Magazine spricht jezt auch im Juliushefte
                              S. 64 von diesem Maifeste am Primrose-Hill, sagt aber nicht mehr, als daß in
                              der Kugel eine walzenfoͤrmige Kammer angebracht ist, die leicht auf eine Doke
                              oder auf einen Stok paßt, der auf Zapfen befestigt ist, und daß auf dem Boden der
                              walzenfoͤrmigen Kammer in der Kugel eine Pulverkammer sich befindet.
                           
                        
                           Ueber Herrn Bunten's
                              Barometer
                           erstattete Herr Arago in der Sizung
                              der Akademie am 14. April einen sehr vorteilhaften Bericht, in welchem er endlich
                              gestand, daß Gay-Lussac's beruͤhmtes Barometer durchaus nicht tragbar ist. Wenn Herr
                              Arago mit Bunten's
                              Barometer in der Hand auf einem Polaken reiten, oder dasselbe neben sich hin auf
                              eine Britschka legen muͤßte, so wuͤrde er vielleicht von Bunten's Barometer sagen, daß es nicht fahrbar und nicht
                              reitbar ist. Das Barometer, welches Dr. Schultes in des
                              sel. Gehlen Journal fuͤr Chemie beschrieben und
                              abgebildet hat, ist aber, wie wir aus zwanzigjaͤhriger Erfahrung versichern
                              koͤnnen, reitbar und fahrbar und tragbar. Es ist das einfachste und,
                              genaueste und wohlfeilste Barometer, das man haben kann.
                           
                        
                           Ueber Wood's Patentmittel gegen
                              schlagende Wetter in Kohlengruben.
                           Wir haben Herrn Woods Patent im polytechn. Journ. B. 27. S. 28
                              angezeigt. Das
                              Supplement zum III. Bande des Repertory of
                                 Patent-Inventions bemerkt S. 430 sehr richtig, (was auch wir schon
                              oͤfters bemerkten,) daß das sicherste Mittel dagegen gehoͤrige
                              Ventilation ist, welche durch Roͤhren und auch durch Ausbohrung leicht
                              hergestellt werden koͤnnte, wenn der Geiz der reichen Bergwerksbesizer nicht
                              so groß waͤre, daß Menschenleben ihnen = 0 ist.
                           
                        
                           Zusaz zu Herrn R. Walker's
                              Abhandlung uͤber Erzeugung kuͤnstlicher Kaͤlte. Vergl.
                              polytechn. Journal Bd. XXIX. S. 203.
                           Herr R. Walker liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 11 noch folgende Zusaͤze und
                              Verbesserungen. Zuvoͤrderst bemerkt er, daß S. 404, Z. 8 von unten freshly statt freely gelesen werden muß, und fuͤgt dann noch bei:
                           
                              „Je trokener und feiner das Pulver aus Salmiak und Salpeter ist, desto
                                 besser: das Pulvern geschieht daher in ersterer Hinsicht am Besten mit einem
                                 heißen Stoͤßel. Verwittertes Glaubersalz, welches entweder durch zu
                                 langes Aufbewahren, oder weil es der Luft ausgesezt war, in Pulver verwandelt
                                 wurde, taugt zum Frieren des Wassers nicht, indem es in diesem Zustande durch
                                 seine Aufloͤsung im Wasser Hize erzeugt. Die beste Weise, die
                                 Kaͤlte erzeugende Mischung zu bereiten, ist, daß man das Glaubersalz
                                 zuerst auf den Boden des Gefaͤßes schuͤttet, und auf demselben
                                 flach und eben streicht, und hierauf die Mischung aus Salmiak und Salpeter in
                                 Pulver eintraͤgt, zuerst wird die Haͤlfte Wassers zugegossen, und
                                 unmittelbar darauf der Rest desselben, wobei jedoch immer das Ganze jedes Mahl
                                 umgeruͤhrt werden muß. Das Gesaͤß, welches die gepulverten Salze
                                 enthaͤlt, kann eine beliebige Zeit uͤber ruhig stehen bleiben, ehe
                                 man das Wasser zusezt. (Man muß dafuͤr sorgen, daß die
                                 verduͤnstende Mischung gegen das Ende des Processes umgeruͤhrt
                                 wird, und daß man dieß nicht zu weit treibt.) Da Salpeter viel wohlfeiler ist,
                                 als Salmiak, sich auch leichter puͤlvern laͤßt, und
                                 ungefaͤhr 16 Grad Kaͤlte bei seiner Aufloͤsung in Wasser
                                 erzeugt, so kann er statt der Pulvermischung zur Abkuͤhlung des Wassers
                                 gebraucht werden, in welchem man Wein einkuͤhlt. Dieses Pulver kann
                                 uͤberdieß auch gelegentlich als Zusaz zu Mischungen aus Eis und Salz
                                 verwendet werden, um diese zu verstaͤrken, und das Frieren zu
                                 beschleunigen.
                              
                           Die Verhaͤltnisse der Artikel in meinem vorigen Aufsaze sind fuͤr eine
                              Temperatur von 50° „(F. + 8°,44 R.)“ berechnet;
                              bei einer hoͤheren Temperatur wird aber das Wasser nothwendig etwas mehr von
                              den Salzen aufloͤsen, und die Wirkung wird verhaͤltnißmaͤßig
                              groͤßer seyn. So gibt die staͤrkste Mischung in meiner Tabelle
                              kaͤlteerzeugender Mischungen, die aus phosphorsaurer Soda, aus salpetersaurem
                              Ammonium und aus verduͤnnter Salpetersaͤure besteht, wenn sie bei
                              einer Temperatur von 50° F. gemacht wird, eine Kaͤlte von 21°
                              F. „(23° R.)“ unter 0. Wenn man diese Mischung aber
                              unter einer Temperatur von 100° „(F., + 30° 22 R.)“
                              macht, so erzeugt sie im Augenblike eine Kaͤlte von 20° „(F
                                 – 22,5 R.) unter 0; vermindert also die Temperatur um 80“
                              „(F.)“ Mit dieser Mischung hat man, wie man mich versichert
                              „Wasser unter der Linie“ in festes Eis verwandelt.
                           Rich. Walker.
                           
                        
                           Ueber die Reaction des ausfließenden Wassers und uͤber
                              das Maximum der Wirkung der Maschinen
                           hat Hr. Ewart in, den Memoirs of the lit. and phil. Society of Manchester, II.
                              Series, v. II. 1813 eine Abhandlung unter der
                              Aufschrift: on the measure of moving force
                              eingeruͤkt, die Hr. J. Ivory im Juniushefte des
                              Philos. Mag. S. 419 mit seinen Noten begleitet hat.
                              Da diese Abhandlung hoͤchst wichtig ist, und einen Gegenstand betrifft,
                              uͤber welchen seit Daniel Bernouilli's Zeiten die
                              Mathematiker noch nicht einig sind, so wollen wir unsere Leser, denen hoͤhere
                              Mathematik gelaͤufig ist, auf dieselbe aufmerksam machen. Sie wird
                              wahrscheinlich bald in einem unserer deutschen der Physik und Mathematik geweihten
                              Journale uͤbersezt erscheinen: wir koͤnnen sie theils ihres großen
                              Umfanges, theils des vielen rein Mathematischen wegen, das sie enthaͤlt, aus
                              Mangel an Raum in unseren Blaͤttern nicht aufnehmen. Techniker moͤgen
                              sich hier uͤberzeugen, wie notwendig ihnen nicht bloß Bekanntschaft, sondern
                              innigste Vertrautheit
                              mit Mathematik ist, wenn sie auch keine „Fabrik-Brillianten“ (wie ein elender Redner neulich
                              in einer Versammlung geistreiche Fabrikanten nannte, um den Gewerbsfleiß unter die
                              Faulheit der Schreiber herabzuwuͤrdigen), sondern bloß bessere Fabrikanten
                              werden wollen, als jene nicht sind, welche dieser Pseudo-Isokrates in Schuz
                              nahm, der nicht weiß, was eine Fabrik ist.
                           
                        
                           Neue Springquellen zu Epinay bei St. Denis.
                           Man bohrt in Frankreich immer mehr und mehr Springquellen (puits artésiens). Hr. Mulot bohrte
                              neulich zwei solche im Garten der Madame Grollier zu
                              Epinay bei St. Denis, die eine in einer Tiefe von 54, die andere in einer Tiefe von
                              67 Meter. Sie geben in 24 Stunden 30 Muids Wasser von 14–16° (C.),
                              waͤhrend das Wasser eines daneben befindlichen, 12 Fuß tiefen, Brunnens nur
                              11 Grad hat. Das Wasser springt uͤber das Bohrloch. (Journal de Pharmacie. Mai, S. 262.)
                           
                        
                           Hunter's verbesserte Raͤder.
                           Wir haben von diesem Patente des sel. Tuchmachers Sr. Majestaͤt im polytechn.
                              Journ. B. XXV. S. 22 nach dem London Journal Nachricht gegeben. Das Repertory of Patent. Inventions theilt eine Beschreibung
                              dieser Raͤder ohne Abbildung im Supplement to
                                 vol. VI., p. 436 mit, und bemerkt:
                           
                              „Daß hier die Raͤder ganz so gebaut sind, wie sie im third Report of the Comittee of the House of Commons on
                                    the Acts of Parliament concerning broad wheels, roads etc., von Herrn
                                 J. W. Boswell im J. 1809, S. 81, auch im 17. B. S.
                                 463 der II. Series des Repertory 1810 abgebildet und
                                 beschrieben sind. Herr Boswell nannte sie
                                 zusammengesezte Raͤder: combined
                                    wheels.“
                              
                           „Wenn diejenigen“ sagt das Repertory
                              „die Patente bezahlen, sich so leicht aus dem Repertory und aus anderen Quellen daruͤber Rathes erholen
                                 koͤnnen, ob ihre Erfindung wirklich neu ist, so verdienen diejenigen, die
                                 sich hieruͤber tauschen, wohl allerdings den Verlust, den sie durch ein
                                 solches unnuͤzes (nugatory) Patent erleiden,
                                 so wie diejenigen, die aus Eitelkeit oder aus was immer fuͤr einem
                                 anderen Grunde den wahren Erfinder um seine Muͤhe oder das Publicum, wie
                                 es hier der Fall ist, um die Anwendbarkeit der Erfindung bringen, noch eine
                                 andere Zuͤchtigung, als bloßen Schaden verdienen. Die Entschuldigung, daß
                                 sie sich tauschten, soll ihnen nicht als Ausrede dienen duͤrfen,
                                 vorzuͤglich, wenn das Plagiat so offenbar und oͤffentlich ist, wie
                                 in diesem Falle.Es kann nie die Sache eines einzelnen Individuums seyn, zu wissen, wer
                                       vor ihm ein Patent auf denselben Gegenstand genommen hat: dieß muß Sache
                                       derjenigen seyn, die sich nicht schaͤmen, Menschenrechte
                                       fuͤr baar Geld zu verkaufen, wenn sie nicht auch noch die Schande
                                       tragen wollen, ihre Unwissenheit und ihre Sorglosigkeit um nicht zu
                                       sagen, ihre Prellerei, indem sie von mehreren Parteien zugleich sich
                                       bezahlen lassen, oͤffentlich zur Schau zu tragen. Wozu haben
                                       diese Schreiber ihre Registraturen? A. d. Ueb. Hrn. Boswells Bemerkungen uͤber die
                                 Raͤder scheinen eine Favorit-Beute der Patent-Freibeuter,
                                 wie wir auch im V. B. S. 113 dieser Series zu zeigen Gelegenheit hatten.
                              
                           „Hr. Hunter“ sagt das Repertory
                              „hat offenbar seine Raͤder nach der ersten Einrichtung in der
                                 ersten Figur nie probirt, indem er sonst gesehen haben wuͤrde, daß das
                                 Rad nicht drei Schritte weit laufen kann, ohne daß die Reifen auf die Erde
                                 fallen. Seine zweite Methode hat zwar diesen Fehler nicht, steht aber der
                                 Vorrichtung des Herrn Boswell weit nach. Die Reibung
                                 zwischen den Seiten des kleinen Rades und den einschließenden Seitenringen und
                                 der Schmuz und Sand, der sich bald zwischen beiden anhaͤuft, macht diese
                                 Raͤder hoͤchst unbrauchbar.“
                              
                           
                        
                           Ueber die krumme Linie, welche Koͤrper vor ihrem Bruche
                              annehmen,
                           hat Hr. B. Bevan am 24. April l. J.
                              eine interessante Abhandlung an die Royal eingesendet, aus welcher erhellt, daß
                              diese krumme Linie leine Parabel, wie man bisher glaubte, sondern eine Hyperbel ist
                              daß also alle bisherigen Berechnungen des Modulus der Elasticitaͤt nach der Theorie der Parabel
                              falsch sind. Eine Entdekung, die fuͤr Mechaniker, und besonders fuͤr
                              Baumeister, hoͤchst wichtig ist. (Vgl. Philos.
                                 Mag. Jun. 1828, S. 437.)
                           
                        
                           Gediegenes Eisen mit etwas Arsenik.
                           Herr K. U. Shepard liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 73, die Analyse eines von Herrn Philo
                                 Baldwin, in Bedford County, Pennsylvania, gefundenen
                              gediegenen Eisens mit etwas Arsenik, nach welcher dasselbe aus
                           
                              
                                 97,44
                                 Eisen,
                                 
                              
                                   1,56
                                 Arsenik
                                 
                              
                           besteht. Ob dieß mit dem axotomen Arsenikkies des Herrn Mohs einerlei ist, wagt er noch nicht zu bestimmen.
                           
                        
                           Bergwerke in Malacca.
                           Der Malacca Observer vom 6. November 4827 sagt, daß die
                              Bergwerke daselbst so ergiebig sind, daß ein einziger Knappe in Einem Jahre
                              anderthalb Catty-Gold erbeutet. Die Ausbeute von 300 Knappen waͤre
                              also 150 Cattys oder 225,000 spanische Dollars, oder 40,000 Pf. Sterl. Wenn man
                              hiervon aber die Werkzeuge, den Lohn und die Kosten – eines Regiments Seapoys
                              zum Schuze der Arbeiter abrechnet, wie viel bleibt reine Ausbeute? (Weckly Review and Register of Arts. N. 34, S. 191.)
                           
                        
                           Ueber Gußeisenroͤhren,
                           uͤber die Art dieselben zu legen, und uͤber die
                              Ausdehnbarkeit des Gußeisens hat Hr. Girard am 7. April
                              1828 eine Abhandlung vor der Acad. r. d. sciences
                              gelesen, aus welcher der Bullet. d. scienc. techn. Juni,
                              S. 382 einen Auszug mittheilt, woraus erhellt, daß man diese Abhandlung ganz vor
                              sich haben muß, wenn man sie soll benuͤzen koͤnnen.
                           
                        
                           Unschmelzbare Schmelztiegel.
                           Hr. Degeux, der Sohn des beruͤhmten Chemikers
                              dieses Namens, hat Schmelztiegel verfertigt, die der Einwirkung des Feuers
                              kraͤftiger zu widerstehen vermoͤgen, als die bisher im Handel
                              vorkommenden, selbst die hessischen nicht ausgenommen. Die HHrn. Thénard, Lassaigne, Baruel haben vergleichende
                              Versuche angestellt, die keinen Zweifel hieruͤber uͤbrig lassen. Ein
                              Kilogramm Eisen wurde in einem derselben vollkommen geschmolzen, und Hr. Lassaigne hat durch Analyse erwiesen, daß es nach dem
                              Schmelzen nicht mehr Kohlenstoff enthielt, als vorher. Der Tiegel hat durchaus
                              nichts gelitten. Die Fabrik des Hr. Déquex ist zu
                              Mouchy St. Eloy, Dpt. de l'Oise; die Niederlage zu Paris, rue Garanière, N. 7. (Annal. d. Chemie.
                              Mai 1828, S. 443.)
                           
                        
                           Verbrauch der Steinkohlen zu London, und Betrag der gesammten
                              Steinkohlenausbeute in Frankreich.
                           Im Jahre 1825 wurden in Frankreich 14,065,503 metrische Ztr. Steinkohlen gewonnen. Zu
                              London wurden in demselben Jahre allein 1,456,261 Chaldrons (der Chaldron wiegt 20
                              Ztr.; also 29,125,220 Ztr.) verbraucht, die auf 6564 Schiffen eingefuͤhrt
                              wurden. (Recueil industriel. Jun. S. 299, wo der
                              Chaldron schlecht berechnet ist.)
                           
                        
                           Wie oft zufaͤllig Feuer entsteht.
                           Man roch in einem Hause zu York in England Feuer. Bei dem Nachsuchen fand man ein
                              paar Hadern gluͤhen, die auf einem Fasse lagen. Vor denselben stand eine
                              rundbauchige Flasche mit Wasser gefuͤllt, auf welche die Sonne schien, so daß
                              die Flasche zum Brennglase wurde, und der Brennpunct zufaͤllig auf die Hadern
                              fiel. (Galign. Mess. N. 4151.)
                           
                        
                           
                           Einfluß des Lichtes bei Carminbereitung.
                           Sir Humphry Davy, der ehemahlige Praͤsident der London r. Society, gab kuͤrzlich ein
                              unterhaltendes kleines Angelfischbuch (Salmonia, or Days of
                                 Fly-Fishing) heraus, in welchem er gelegentlich erzaͤhlt, daß
                              ein englischer Carminfabrikant einem Carminfabrikanten zu Lyon, der den herrlichsten
                              Carmin lieferte, sein Geheimniß um 1000 Pf. (12,000 fl.) abkaufte. Als er nach der
                              erkauften Vorschrift arbeitete, sah er, daß diese nichts anders, als sein eigenes
                              bisher immer von ihm angewendetes Verfahren war, und machte seinem Contrahenten
                              bittere Vorwuͤrfe, daß er ihm noch etwas vorenthielt. „Wann machten
                                 sie den Carmin?“ fragte der Franzose den Englaͤnder.
                              „War es truͤbes Wetter?“ Der Englaͤnder
                              bejahte die lezte Frage. „Machen Sie den Carmin nur immer an den hellsten,
                                 sonnigsten Tagen, wenn Sie wollen, daß er Ihnen gelingen soll, das vergaß ich
                                 Ihnen zu sagen.“ (Mechan. Magaz. N. 258,
                              49. Jul. S. 432.) Wir haben eine aͤhnliche Bemerkung eines Armeniers
                              uͤber die Tuͤrkischroth-Faͤrberei, die ihm zu Wien nicht
                              so gelang, wie zu Constantinopel, und deren Mißlingen er der weit matteren Sonne zu
                              Wien zuschrieb, bereits fruͤher in Dingler's
                              Magazin der Faͤrbekunst mitgetheilt.
                           
                        
                           Rothe Schminke oder Rouge-végétal.
                              
                           Man nimmt die Blumen der Liatris scariosa (serratula scariosa L., einer nordamericanischen Pflanze)
                              oder unseres bekannten Safflor (Carthamus tinctorius),
                              wascht sie lang in Wasser, bis dieses nicht mehr davon gefaͤrbt wird, und
                              troknet sie hierauf vollkommen. Von diesen gut getrokneten Blumen nimmt man 1 Loth,
                              gießt eine Pinte Wasser darauf, in welcher vorlaͤufig ein Quentchen basisch
                              kohlensaure Soda aufgeloͤst wurde, und laͤßt diesen Aufguß eine kurze
                              Zeit uͤber stehen, seiht dann die Fluͤssigkeit ab, und sezt 2 Loth
                              fein abgeriebene franzoͤsische Kreide zu. Das Alkali haͤlt den
                              Farbestoff der Blumen aufgeloͤst, und die Kreide wird weiß bleiben. Wenn man
                              nun aber etwas Weinstein- oder Citronensaͤure zusezt, so wird sich
                              diese mit dem Alkali verbinden, den Faͤrbestoff ausscheiden, und dieser, da
                              er fuͤr sich im Wasser unaufloͤsbar ist, wird roth zu Boden fallen und
                              sich mit der Kreide verbinden, die dann herausgenommen, neuerdings abgerieben und in
                              Naͤpfchen aufbewahrt werden kann. Wenn man diese Farbe mit ein paar Tropfen
                              Olivenoͤhl abreibt, so erhaͤlt man die spanische rothe Schminke (spanish vegetable rouge). Das sogenannte Liquid pink ist eine aͤhnliche Bereitung mit
                              etwas Weingeist. (Mechan. Mag. N. 258. 49. Jul. S. 432,
                              aus Maund's
                              Botan. Garden.)
                           
                        
                           Farbenauswahl.
                           Hr. Chevreuil las in der Sizung der Société de Pharmacie am 17. April eine sehr
                              ausfuͤhrliche Abhandlung uͤber die Wirkung, welche zwei neben einander
                              gestellte Farben auf das Auge des Beobachters aͤußern. Diese Abhandlung ist
                              fuͤr Fabrikanten von bunten Zeugen aͤußerst wichtig. (Journ. d. Pharm. Mai, S. 264.)
                           
                        
                           Herrn Rob. Warnum's Verbesserungen
                              an Forte-Pianos.
                           Herr Warnum ließ sich, wie unsere Leser wissen, am 3.
                              Julius 1826 ein Patent auf Verbesserungen an Forte-Pianos ertheilen. Das London Journal of Arts, welches Beschreibungen der
                              Patente mittheilt, sagt aber in seinem Maͤrzhefte, S. 358 sehr naiv von
                              diesem Patente: „die Erklaͤrung dieser Verbesserungen waͤre
                                 in einer so kunstmaͤßigen Sprache abgefaßt, daß seine Leser dieselbe
                                 nicht verstehen wuͤrden.“ Es begnuͤgt, sich fuͤr
                              dieselben bloß zu bemerken, daß diese Verbesserungen senkrecht stehende
                              Forte-Pianos (professional Piano-fortes)
                              und vorzuͤglich die Haͤmmer, Daͤmpfer und ein neues
                              Pizzicato-Pedal betreffen. Es bleibt demnach fuͤr unsere deutschen
                              Clavier-Verfertiger und Musikfreunde kein anderes Mittel, als ein solches
                              Forte-Piano von Herrn Warnum in London,
                              Cavendish-Square, Middlesex, kommen, und wenn es gut ist, nachmachen zu
                              lassen.
                           
                        
                           
                           Verbesserung an Kanzeln in Kirchen.
                           Bekanntlich verliert in manchen Kirchen die Stimme des Predigers sich so sehr, daß
                              sie nur mit Muͤhe von dem Publicum vernommen wird, wenn der Prediger auch
                              noch so sehr seine Brust anstrengt und das Publicum sich kaum zu athmen getraut, um
                              die Stille nicht zu unterbrechen. Dieß war auch der Fall in der Kirche zu
                              Attercliffe in England, wo diesem Nachtheile auf folgende Weise abgeholfen wurde.
                              Man brachte an dem Dekel der Kanzel ein concaves Brett so ausgehoͤhlt, als ob
                              die Hoͤhlung durch halbe Umdrehung eines Schenkels der Parabel um die Achse
                              derselben gebildet worden waͤre, dergestalt uͤber der Kanzel an, daß
                              die Achse sich vorwaͤrts unter einem Winkel von ungefaͤhr 10 bis
                              15° gegen die Erde neigte, und der Mund des Predigers in den Brennpunct der
                              Parabel kam. Unten ist zu jeder Seite etwas weggenommen, damit man den Prediger
                              sehen kann, und dafuͤr ein Vorhang angebracht. Auf diese Weise wurde die
                              Stimme um das Fuͤnffache verstaͤrkt. Vergl. Mechanical Magazine, N. 253. 21. Jun. S. 346.
                           
                        
                           Cabinet aus einem einzigen Nußbaume.
                           Hr. Robins verkaufte an Hrn. Hamlet, Besizer des British-Diorama
                              fuͤr 200 Pf. Sterl. ein Stuͤk eines schwarzen Nußbaumes (Juglans nigra), der einst am Stamme 36 Fuß im Umfange
                              und 12 Fuß im Durchmesser hatte. Seine Hoͤhe betrug bis zu den unteren Aesten
                              80 Fuß, die ganze Hoͤhe 150 Fuß. Er wuchs (wahrscheinlich gruͤnte er
                              schon vor einem halben Jahrtausende) am Zusammenflusse des Silver und Walnut Creek
                              am Eriesee. Er wurde 10 Fuß hoch uͤber der Wurzel abgesaͤgt, indem er
                              tiefer sehr unregelmaͤßig gewachsen war, ausgehoͤhlt, und ein 9 Fuß
                              hohes Stuͤk desselben wurde als Seitenstuͤbchen in einem Wirthshause
                              benuͤzt. Gegenwaͤrtig ist dasselbe zu London, innenwendig mit Tapeten
                              geschmuͤkt, und faßt bequem 31 Personen. (Atlas.
                                 Galign. Mess.)
                           
                        
                           Die Florentiner Achatschleifer
                           schneiden ihre Achate, nicht wie unsere Steinschleifer,
                              mittelst eines duͤnnen eisernen Raͤdchens, sondern mittelst eines
                              Bogens, dessen Sehne Eisendraht ist. Sie brauchen hierzu Schmergel, wie die
                              unsrigen, schneiden aber ihre Platten 1/8 Zoll dik. (Mechan.
                                 Magaz. N. 256. 8. Jul. S. 400.)
                           
                        
                           Lithographie
                           verbreitet sich in Italien jezt immer mehr und mehr, und
                              vervollkommnet sich zugleich. Die Vedute di Genova von
                              Bisi bei Vassalli gehen rasch vorwaͤrts. Eben
                              so die Costumi bei Elena; das Studio di paesaggi von Orsolini bei Ricordi.
                              Hr. Déyé gruͤndete ein neues
                              lithographisches Institut zu Venedig, und aͤhnliche Institute entstanden nun
                              auch zu Turin, Florenz und Neapel. In lezterer Stadt geben die HHrn. Cuciniello und Bianchi ein
                              kostbares Werk, Viaggio pittorico nel regno delle due
                                 sicilie in groß Folio heraus. In farbigem Abdruke ist die bekannte Mascherata al r. teatro di S. Carlo von C. Nicolini. Gegen die Nachricht des P. Bartoli in der Biblioteca
                                 italiana (die auch wir aus derselben mittheilten), daß die Chinesen die
                              Lithographie schon in den aͤltesten Zeiten kannten, hat Hr. A. Montucci in der Antologia di
                                 Firenze im April eine eigene Abhandlung geschrieben, in welcher derselbe
                              beweiset, daß P. Bartoli hier bloß der alten Kunstgriffe
                              seines Ordens (er war naͤmlich Societatis Jesu)
                              sich bediente.
                           
                        
                           Wasserfreie Krystalle von schwefelsaurer Soda.
                           Im Aprilhefte des Royal-Institution-Journal
                              macht Herr Faraday folgende Bemerkungen uͤber
                              dieses Salz. Wenn ein Tropfen einer schwefelsauren Soda-Aufloͤsung auf
                              eine Glastafel gebracht, und auf dieser der freien Verduͤnstung
                              uͤberlassen wird, so wird er Krystalle zuruͤklassen, die, sowohl ihrer
                              Form als ihrer Verwitterung nach sich als das genannte Salz beurkunden. Die meisten
                              Pottasche- und Sodasalze lassen sich in Hinsicht auf ihre Basen, durch einen
                              solchen Versuch
                              unterscheiden. Sie lassen sich durch ein Paar Tropfen Schwefelsaͤure und
                              Erhizung leicht in schwefelsaure Verbindungen verwandeln, und wenn man sie dann
                              aufloͤst und auf obige Weise versucht, liefern sie dann Krystalle, die man
                              aus ihren Formen, und mehr noch durch ihre Verwitterung, wenn sie Soda, so wie durch
                              ihren bleibenden Zustand, wenn sie Pottasche enthalten, erkennt. Dieses
                              Pruͤfungsmittel laͤßt indessen, in einigen Faͤllen, in
                              Ungewißheit, und zwar aus einer sonderbaren Ursache. Wenn man den Tropfen
                              Aufloͤsung auf dem Glase bei der gewoͤhnlichen Temperatur verdampfen,
                              laͤßt, so hat Verwitterung Statt, und dann bleibt diese Art zu pruͤfen
                              in ihrer Schaͤrfe: wenn aber die Glasplatte mit dem Tropfen auf ein warmes
                              Sandbad oder auf eine heiße Eisenplatte oder in irgend eine Temperatur, die
                              bedeutend unter der Temperatur des Siedepunktes der Aufloͤsung ist, gebracht
                              wird, so erhaͤlt man nach dem Abdampfen weniger Krystalle, die der
                              schwefelsauren Soda der Form nach zwar aͤhnlicher sind, aber nicht
                              verwittern. Bei Untersuchung der Ursache dieser Erscheinung fand ich, daß sie
                              wasserfrei waren, folglich nicht verwittern konnten und ganz so waren, wie jene, die
                              Herr Dr. Thomson aus gewissen heißen gesaͤttigten
                              Lungen erhielt. (Annal. Philos, N. S. 20. St. S. 201.
                              Polytechn. Journ. B. XXIII. S. 536.)
                           Hieraus erhellt, daß bloßer Unterschied in der Temperatur, unter welcher eine
                              Aufloͤsung aus schwefelsaurer Soda verduͤnstet, bald wasserfreie
                              Krystalle mit Krystallisationswasser liefert, und dieß zwar ohne Ruͤksicht
                              auf die Menge der Aufloͤsung. Dieß ließ sich auch aus den Erscheinungen
                              erwarten, die Statt haben, wenn man Krystalle von schwefelsaurer Soda mit
                              Krystallisationswasser sorgfaͤltig schmilzt: ein Theil loͤst sich auf
                              und ein Theil scheidet sich ab: lezterer im wasserfreien Zustande. (Quartely Journal XIX, p. 153). Ich finde, daß man, wenn
                              man wollte, wasserfreie krystallisirte schwefelsaure Soda leicht im Großen
                              fuͤr den Handel auf diese Weise bereiten koͤnnte, obschon, da das
                              reine Salz jezt nur wenig gebraucht wird, man wahrscheinlich es in dieser
                              verdichteten Form nicht sehr suchen wird. Wenn man auf obige Weise Salz auf Soda
                              oder auf Pottasche pruͤft, muß man diese verschiedene Wirkung der Temperatur
                              sorgfaͤltig beachten.
                           
                        
                           Bierbrauerei in England.
                           Vom 5. Jaͤner 1827 bis 5. Jaͤner 1828 wurde in England, Schottland und
                              Wales gebraut:
                           
                              
                                 
                                 Starkes Bier (strong-beer).
                                 Tafelbier (table-beer).
                                 
                              
                                 In oͤffentlichen Brauereien
                                 4,000,208 Faͤsser (barrels) 
                                 1,888,262 Faͤsser (barrels)
                                 
                              
                                 In Licenz-Brauereien (bei den licensed Victuallers) 
                                 2,338,666
                                    536,829
                                 
                              
                                 In Kleinbrauereien (retail-brewers) 
                                    166,556
                                      56,945.
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 
                                 6,505,230
                                 1,784,034.
                                 
                              
                           Mittelbiere wurden nur 17,153 Faͤsser gebraut. Ausgefuͤhrt wurden von
                              dem starken Biere 61,378 Faͤsser. Ein Faß Bier haͤlt 36 Gallons oder
                              360 Pfund. (Globe und Galignani
                                 Messeng.)
                           
                        
                           Preise des Arbeitslohnes und einiger Beduͤrfnisse bei
                              den Roͤmern.
                           Nach einer Inschrift aus den Zeiten Diocletian's, die man in Kleinasien fand, und
                              uͤber welche Herr Moreau de Jonnes vor der Academie des Sciences de Paris im April 1827 Bericht
                              erstattete, betrug bei den Roͤmern
                           
                              
                                 der
                                 Arbeitslohn
                                 eines
                                 Feldarbeiters
                                 taͤglich
                                   5 Franken,
                                 60 Cent.;
                                 
                              
                                  –
                                      –
                                   –
                                 Maurers
                                 –
                                 11     –
                                 25   –
                                 
                              
                                  –
                                      –
                                   –
                                 Mosikarb.
                                 –
                                 13     –
                                 50   –
                                 
                              
                                  –
                                      –
                                   –
                                 Schneiders
                                 –
                                 11     –
                                 25   –
                                 
                              
                                 Ein Paar Schuhe, (calcei) kostete
                                 33     –
                                 75   –
                                 
                              
                                 Falerner, Picener, Tiburtiner,
                                    Salerner, Arminier, Surentiner, Sotiner kostete
                                 13     –
                                 50   –   das
                                    Liter.
                                 
                              
                                 Alter Wein von bester
                                    Qualitaͤt kostete
                                 10     –
                                 90   –   detto.
                                 
                              
                                 Rindfleisch
                                   2 Franken
                                 40 Cent. das Kilogr. od. 2 Pf.
                                 
                              
                                 Lamm- oder
                                    Ziegenfleisch
                                   3
                                        –
                                 60   –   detto.
                                 
                              
                                 Schweinfleisch
                                   3
                                        –
                                 60   –   detto.
                                 
                              
                                 Schinken
                                   6
                                        –
                                 das Kilogramm.
                                 
                              
                                 Ein gemaͤsteter Pfau
                                 56     –
                                 25 Cent.;
                                 
                              
                                 Eine gemaͤstete Gans
                                 45     –
                                   –
                                      –
                                 
                              
                                 Eine Ente
                                   9
                                        –
                                   –
                                      –
                                 
                              
                                 Ein Nepphuhn
                                   6
                                        –
                                 75   –
                                 
                              
                                 Ein Kaninchen
                                   9
                                        –
                                   –
                                      –
                                 
                              
                                 Seefische der besten Art
                                   5
                                        –
                                 40 das Kilogramm.
                                 
                              
                                 Honig von der besten
                                    Qualitaͤt.
                                 18     –
                                   –   detto.
                                 
                              
                                 Oehl
                                        –
                                       –
                                 –
                                 –
                                 18     –
                                   –
                                      –
                                 
                              
                                 Essig
                                        –
                                       –
                                 –
                                 –
                                   2
                                        –
                                 70   –
                                 
                              
                                 Ein Kohlkopf von der besten
                                    Art
                                   0
                                        –
                                 90   –
                                 
                              
                           Man sieht hieraus, daß wir auch in pecuniaͤrer Hinsicht arme Narren gegen die
                              alten Roͤmer sind. (Bibliot. italian. April. S.
                              46.)
                           
                        
                           Gleichzeitige Preise von Gemuͤsen in England und Frankreich im
                              April.
                           
                              
                                 Gruͤne
                                 Erbsen Ein Quart in
                                 
                                 
                              
                                 
                                 London,
                                 Covent
                                 Garden.
                                 3 Guin. (36 fl.)
                                 
                              
                                 
                                 Paris
                                 –
                                 –
                                 2 Sh. 7 P. (1 fl. 30 kr.)
                                 
                              
                                 Spargel in
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 London,
                                 Covent
                                 Garden.
                                 18 Sh. (10 fl. 48 kr.)
                                 
                              
                                 
                                 Paris
                                 –
                                 –
                                 2 Sh. 6 P. (1 fl. 30 kr.)
                                 
                              
                           Dafuͤr verkaufte man aber in Westengland Ende Mai's einen Sak Erdaͤpfel
                              von 160 Pf. um 4 Shill. (36 kr.) (Herald.
                                 Galignani.)
                           
                        
                           Verbrauch gewisser Artikel in England.
                           
                              
                                 
                                 im J. 1825.
                                       1827.
                                 
                              
                                 Bier (starkes, strong-Beer)
                                     6,500,000
                                     6,542,000
                                    Faͤsser.
                                 
                              
                                 Bier (leichtes, Tabbe-Beer)
                                     1,480,000
                                     1,539,000
                                 
                              
                                 Talg-Kerzen
                                 104,980,000
                                 110,718,000 Pfund.
                                 
                              
                                 Wachs-Kerzen
                                        959,240
                                        923,000
                                 
                              
                                 Aepfel- und Birnmost
                                          22,000
                                          51,000
                                    Hogsheads.
                                 
                              
                                 Tafelglas
                                          14,096
                                          16,663
                                    Zentner.
                                 
                              
                                 Glas von allen Sorten
                                        516,000
                                        394,000
                                       –
                                 
                              
                                 Malz
                                   27,906,000
                                   28,742,000 Bush.
                                 
                              
                                 Papier
                                   51,346,000
                                   52,304,000 Pfund.
                                 
                              
                                 Gedrukte Waaren
                                 116,000,000
                                 122,000,000 Yards (á 3 Fuß.)
                                 
                              
                                 Seife
                                   93,000,000
                                   97,000,000 Pfund.
                                 
                              
                                 Britischer Branntwein
                                     3,913,000
                                     7,336,000
                                    Gallons.
                                 
                              
                                 Staͤrke
                                     4,961,000
                                     6,945,000 Pfund.
                                 
                              
                                 Thee
                                   23,949,000
                                   26,900,000
                                       –
                                 
                              
                                 Essig
                                     2,357,365
                                     2,800,000.
                                 
                              
                           
                              
                                 Englische und irlaͤndische
                                    Schiffe liefen ein
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 1826
                                 3. Jan.
                                 21,786 mit
                                    162,614
                                 Tonnen
                                 Last
                                 und
                                 162,000
                                 
                              
                                     27
                                 –   –
                                 18,960 –
                                    151,327
                                   –
                                 –
                                 –
                                 151,000
                                 
                              
                                     28
                                 –   –
                                 20,457–
                                    165,548
                                   –
                                 –
                                 –
                                 165,000
                                 
                              
                                 liefen aus
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 1826
                                 5. Jan.
                                 
                                 2,633,000
                                   –
                                 –
                                 –
                                 160,000
                                 
                              
                                     27
                                 – –
                                 
                                 2,676,000
                                   –
                                 –
                                 –
                                 463,000
                                 
                              
                                     28
                                 – –
                                 
                                 2,828,000
                                   –
                                 –
                                 –
                                 171,000
                                 
                              
                                 Werth der Einfuhr
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 1826.
                                 42,600,000
                                 Pfund Sterling.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     27.
                                 36. 000,000
                                    –
                                        –
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     28.
                                 43,467,000
                                    –
                                        –
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Werth der
                                 Ausfuhr
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 1826.
                                        27.
                                        28.
                                 46,450,00040,000,00051,227,000
                                   –
                                       –   –
                                       –   –
                                       –
                                 
                                    
                                    
                                 bloß britische Producte und Manufacturen.
                                 
                              
                           Parliamentssizung, Haus d. Gemeinen, 5. Jun. 1828.
                           
                        
                           Weineinfuhr in England.
                           Nach Parliamentsacten wurden, als Consumo, eingefuͤhrt:
                           
                              
                                 Im Jahre
                                 1823
                                 4,594,211
                                 Imp.
                                 Gallons WeinEin Imperial-Gallon ist 10 Pf.
                                    
                                 
                              
                                 
                                     24
                                 4,714,949
                                  –
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     25
                                 7,375,435
                                  –
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     26
                                 5,510,677
                                  –
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     27
                                 6,254,310
                                  –
                                    –
                                 
                              
                           Von diesen 28,449,600 Gallons waren
                           
                              
                                 14,374,898
                                 Gallons
                                 portugiesische Weine.
                                 
                              
                                   6,898,095 
                                    –
                                 spanische Weine.
                                 
                              
                                   2,578,189 
                                    –
                                 Cap-Weine.
                                 
                              
                                   1,574,300 
                                    –
                                 Madeira-Weine.
                                 
                              
                                   1,544,565 
                                    –
                                 franzoͤsische Weine.Franzoͤsische Weine zahlen, das Faß zu 10 Hektolitres in
                                          Schweden  400Franken.Norwegen  200  –Preußen  520  –Russland  750  –England1200  –Nord-Amer.  189 1/2  –
                                          
                                    
                                 
                              
                           
                              
                                 Im J.
                                 18231827
                                 wurden   –
                                   23,061  76,391
                                 Gallons    –
                                 
                                    
                                    
                                 Rheinweine
                                 
                              
                                 
                                 18231827
                                    –   –
                                   65,820151,185
                                    –   –
                                 
                                    
                                    
                                 sicilianische Weine. 
                                 
                              
                           eingefuͤhrt. (Globe.
                                 Galignani.)
                           
                        
                           Englands Handlungsschifffahrt.
                           nach Hrn. Grant's Angabe in der
                              Parliamentssizung dd. 17. Junius.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 29, S. 317
                              Eingelaufen; Englische Schiffe;
                                 Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann; Ausgelaufen;
                                 Englische; Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann
                              
                           Irland ist hier als Ausland gerechnet. (Galignani Mess.
                                 N. 4146.)
                           
                        
                           Handschuheinfuhr nach der Stadt London aus dem
                              Auslande.
                           
                              
                                 Vom 5. Jul. bis 31. Decbr. 1826.
                                 39,788 Duzend.
                                 
                              
                                 Im Jahre 1827
                                 63,644    –
                                 
                              
                                 Vom 1. Jaͤner bis 30. Mai
                                    1828
                                 77,312    –
                                 
                              
                           Geschwaͤrzt wurde vielleicht noch ein Drittel. – Und doch
                              beschaͤftigen sich in England, in Worcestershire allein, ungefaͤhr 40,000 Menschen mit
                              Handschuhmacherei. (Worcester Journal.)
                           
                        
                           Declarirter Werth der Ausfuhr englischer Wollenwaaren vom J.
                              1820 bis 1828.
                           
                              
                                 Im Jahre
                                 1820.
                                 5,987,449
                                 Pf.
                                   9
                                 Sh.
                                 11
                                 Pence.
                                 
                              
                                 
                                     21.
                                 5,585,430
                                  –
                                   2
                                  –
                                   2
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     22.
                                 6,463,923
                                  –
                                 12
                                  –
                                   2
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     23.
                                 6,488,673
                                  –
                                 14
                                  –
                                   6
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     24.
                                 5,634,471
                                  –
                                   2
                                  –
                                   6
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     25.
                                 6,042,411
                                  –
                                   4
                                  –
                                   4
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     26.
                                 6,194,926
                                  –
                                   2
                                  –
                                   3
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     27.
                                 4,982,908
                                  –
                                 16
                                  –
                                   6
                                    –
                                 
                              
                                 
                                     28.
                                 5,277,861
                                  –
                                   6
                                  –
                                   2
                                    –
                                 
                              
                           (Galignani Mess. 4147.)
                           
                        
                           Wieviel die Druk- und Buchbinderkosten in den
                              englischen Staats-Kanzelleien betragen.
                           Nach der Parliamentssizung, Haus der Gemeinen, 30. Mai 1828 nicht weniger als 95,650
                              Pf. Sterl., d.h. 1,147,800 Gulden. – Das heißt doch den guten John Bull
                              papierln! (Galignani Messeng. 4129.)
                           
                        
                           Die Freunde und Vertheidiger des englischen
                              Patentwesens
                           werden ersucht, im Repertory of
                                 Patent-Inventions, Jul. 1828, S. 47, das Patent des Robert Vazie, Mechanikers in York-Square, Middlesex, dd. 12. Jul. 1827 auf Heuschober, Dreschmuͤhlen,
                              Kornmuͤhlen, eine Centrifugalmaschine und eine Trokenstube nachzulesen, um
                              sich zu uͤberzeugen, wie weit man die Unverschaͤmtheit im Patent
                              ertheilen und nehmen in England treiben kann.
                           
                        
                           Einfluß des N. Americanischen Einfuhrverbotes englischer
                              Waaren auf die Fabriken Englands.
                           Die Tuch-, Messing- und Stahlwaarenfabrikanten zu Manchester,
                              Birmingham und Sheffield fuͤhlen den Einfluß des neuen N. Amerikanischen
                              Einfuhrverbotes englischer Waaren sehr hart: die Waaren fielen im Preise, und
                              Arbeiter muͤssen entlassen werden. Der Handel stokt gewaltig. (Globe und Galignani. N.
                              4151. – Dafuͤr hatten aber, wie wir neulich meldeten, die englischen
                              Kaufleute die N. Amerikanischen Haͤfen vor Bekanntmachung dieses Verbotes mit
                              Waaren uͤberschwemmt, so daß mehr als die Haͤlfte der N.
                              Amerikanischen Fabrikanten dadurch zu Grunde gingen, und die entlassenen Arbeiter
                              derselben jezt New York an vier Eken anzuͤndeten!
                           
                        
                           Die oͤffentliche Kunstausstellung in England
                           in the King's Mews findet nach N. 256, 6. Jul. des Mech.
                                 Mag. S. 389 wenig Teilnahme. Der Englaͤnder liebt Abgeschiedenheit,
                              und „fuͤrchtet“ sagt das Mech.
                                 Mag. und die Litter. Gaz. v. 28. Jan.
                              „daß ihm seine Ideen gestohlen werden, um so mehr, als alle
                                 Patentrechte sie heute zu Tage nicht mehr zu schuͤzen
                                 vermoͤgen.“
                              
                           
                        
                           Nichts umsonst in England.
                           Bei der National-Industrie-Ausstellung in London im k. Pallaste (King's
                              Mews) muß jede Person 1 Shilling (36 kr.) Eintritt
                              bezahlen!!! (Register of Arts. N. 37. S. 195.)
                           
                        
                           Fiscalprocesse in England, verloren fuͤr die Regierung
                              durch einen Drukfehler.
                           In dem verderblichen Malzacte (Malt-Act) heißt es
                              bei den Strafen: 
                              „Wenn ein Salzmacher dagegen handelt, so
                                    verfaͤllt er in so und so viel etc.“ Es sollte heißen
                              Malzmacher (maker of
                                 malt; es ist aber gedrukt: maker of salt). Man kann
                              also in England, wo die Geseze buchstaͤblich genommen werden, keinen
                              Malzmacher als Salzmacher strafen. (Observer.)
                           
                        
                           Die Gesellschaft, die den Tunnel unter der Themse baut,
                           ist durch Parliaments-Act berechtigt, Geld bis zu
                              2,400,000 Gulden (200,000 Pf. Sterl) aufzunehmen, woruͤber das Mechanics' Magazine, N. 253, 21. Jun. sich auf eine sehr
                              boshafte Weise lustig macht.
                           
                        
                           Tunnels, d.h., Stollen unter den Fluͤssen eine uralte
                              Sache.
                           Strabo erzaͤhlt, daß zu Babylon ein unterirdischer gewoͤlbter Gang
                              unter dem Euphrates vom K. Pallaste zum Tempel des Belos ging, der 15 Fuß weit und
                              12 Fuß hoch war: die Breite des Euphrates an dieser Stelle war ein Stadium (625
                              Fuß). Der Euphrat wurde aber, als man den Tunnel zu Babylon baute, abgeleitet, wie
                              Herodot erzaͤhlt. (Mechan. Mag., N. 253. S. 351.)
                           
                        
                           Abkuͤrzung des Weges zwischen London und Paris.
                           Das franzoͤsische Ministerium will, zur Erleichterung der Verbindung mit
                              England, einen regelmaͤßigen Postengang zwischen London und Paris
                              uͤber Dieppe herstellen, wodurch die Briefe von
                              London nach Paris und umgekehrt einen Tag schneller, d.h. in 52 Stunden laufen
                              koͤnnen. Napoleon der Große wollte diese Verbindung schon unmittelbar nach
                              dem Frieden von Amiens herstellen; der Wiederausbruch des Krieges hinderte ihn
                              daran. (Times. Galignani Mess. 4134.)
                           
                        
                           Die groͤßte Perle,
                           von dem herrlichsten Wasser, der vollkommensten Ruͤnde,
                              dem praͤchtigsten Glanze, ohne allen Fehler, besizt ein griechischer Kaufmann
                              zu Moskau, Hr. Zezima. Die Perle wurde in Ostindien
                              gefischt und wiegt 27 7/8 Karat, beinahe 2 Quentchen, Dr.
                                 Fischer uͤber Perlenfischerei in Rußland. (Mech. Mag. N. 256, S. 399. 6. Jul.)
                           
                        
                           Groͤßte bisher bekannte Erdbeere.
                           Hr. Sadler zog in seinem Garten zu Doncaster eine
                              Erdbeere, die fuͤnf und einen halben Zoll im Umfange hatte. Sie war eine Wilmot's
                              Superb. (Galignani. N.
                              4134.)
                           
                        
                           Lords und Carls Gaͤrtner in England.
                           „Earl of Pembroke und Earl of Radnor errichteten zwei Staͤnde auf
                                 dem Marktplaze zu Salisbury, und lassen daselbst Dienstags und Sonnabends durch
                                 ihre Leute die Producte ihrer Gaͤrten unter dem Marktpreise zum großen
                                 Nachtheile der uͤbrigen Gaͤrtner verkaufen.“ Diese
                              Notiz steht, mit der Unterschrift: „ein gekraͤnkter
                                 Gaͤrtner“ beinahe in allen englischen Zeitungen. Wir halten es
                              indessen fuͤr ein Gluͤk fuͤr jedes Land, in welchem die Großen
                              desselben Gartenbau im Großen, und wie man hier sieht, zum Vortheile des Publicums
                              treiben. Auf diese Weise kann dasselbe endlich Ersaz fuͤr den Verlust der
                              ungeheueren Streken Landes erhalten, welche die Großen bloß zu ihrem
                              Vergnuͤgen in Parks, Gartenanlagen etc. verwandelten, und so dem Akerbaue und
                              Gartenbaue entzogen, wodurch nicht bloß der Preis der Grundstuͤke, sondern
                              auch der Ertraͤgnisse derselben weit uͤber den Bereich der unteren und
                              duͤrftigen Classe erhoͤht wird. Die Earl of Pembroke und of Radnor
                              scheinen uns daher mehr den Dank des Publicums, als eine Verunglimpfung in
                              oͤffentlichen Blattern zu verdienen, und wir wuͤnschen nichts
                              sehnlicher, als daß unsere Großen das Beispiel derselben nachahmen
                              moͤchten.
                           
                        
                           Verbesserung im Erdaͤpfelbaue.
                           Hr. Polonceau zu Versailles schlaͤgt vor, den Erdaͤpfeln, da ihre
                              Keimkraft nur oder
                              Rindensubstanz (in den Augen) liegt, den Kern mittelst eines walzenfoͤrmigen
                              Durchschlageisens auszuschneiden, wodurch man also den Nahrungsstoff der
                              Erdaͤpfel bei dem Verpflanzen derselben fuͤr seine Hausthiere
                              wenigstens ersparen (aber auch weniger Ertrag von der Erdaͤpfelernte
                              erhalten) kann. Journal de Pharmacie. Juillet. 362.
                           
                        
                           Herrn Gay-Lussac's
                              Erklaͤrung uͤber die Herausgabe seiner Leçons de Physique et de Chimie par des Stenographes
                              
                           Bekanntlich hat sich zu Paris seit dem vorigen Jahre ein neuer Zweig der Industrie
                              der Buchhaͤndler erhoben: die Buchhaͤndler lassen die Vorlesungen der
                              Professoren stenographiren. Herr Gay-Lussac
                              erklaͤrt nun in den Annales de Chemie, Mai 1828,
                              S. 441, daß dieß gegen seinen Willen geschah; daß er keinen Antheil an dieser
                              Ausgabe hat; daß seine Vorlesungen hier nicht genau wieder gegeben wurden, und daß
                              man sich selbst erlaubte, einige seiner Demonstrationen zu aͤndern, daß diese
                              Vorlesungen eine Betruͤgerei sind.Wir bedauern, daß Herr Gay-Lussac den
                                    Verdruß hatte, seine Vorlesungen entstellt zu sehen; wir wuͤnschten
                                    jedoch sehr, daß dieser neue Zweig der Buchhaͤndler-Industrie
                                    sich so viel moͤglich verbreitete und vervollkommnete. Der Klage, daß
                                    die Vorlesung unrichtig gegeben wuͤrde, ließe sich dadurch abhelfen,
                                    daß man zwei, allen Falls auch drei, Tachygraphen in die Vorlesung schikte;
                                    es sind dann, wenn man so sagen darf, zwei oder drei Zeugen da, daß so und
                                    nicht anders gesprochen wurde, Herr Gay-Lussac scheint das Recht zu
                                    bezweifeln, oͤffentliche Vorlesungen
                                    oͤffentlich bekannt zu machen. Dieses Recht liegt aber in dem
                                    Begriffe oͤffentlicher Vorlesungen und der Oeffentlichkeit uͤberhaupt. Was oͤffentlich
                                    geschieht, ist Gemein-Gut. Ein Professor,
                                    der sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß er oͤffentlich
                                    uͤber einen wissenschaftlichen Gegenstand spricht, will ja eben
                                    dadurch, daß er sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß dasjenige
                                    oͤffentlich, d.h., allgemein bekannt werde, was er oͤffentlich
                                    spricht. Er hat sein Wissen, so wie seinen Vortrag, zum allgemeinen Besten
                                    an diejenige Anstalt verkauft, an welcher er liest. Das Wort, das
                                    fuͤr Geld uͤber seine Lippen ging, ist nicht mehr sein Wort,
                                    so bald es uͤber seine Lippen gegangen ist: es gehoͤrt dem
                                    Publicum, welchem, da er seine Worte an dasselbe verkaufte, auch das Recht
                                    zukommt, zu erfahren, was der Herr Professor sprach, und wie der Herr
                                    Professor sprach. Ja wir behaupten sogar, daß ein Professor, der sogenannte
                                    Privat-Vorlesungen haͤlt, fuͤr welche er Honorar nimmt,
                                    d.h. auf deutsch bezahlen laͤßt, sein Eigenthumsrecht, auf das, was
                                    er sagte, gleichfalls verloren hat, weil er das, was er sagte, fuͤr
                                    baares Geld verkaufte, und jeder, der etwas kaufte, mit der gekauften Sache
                                    als mit seinem rechtmaͤßig erworbenen Eigenthume schalten und walten
                                    kann, wie er will. Wenn mir Jemand ein Geheimniß verkauft, so kann ich
                                    dasselbe, da es mein Eigenthum geworden ist, bekannt machen, wie ich will,
                                    wenn ich mich nicht im Kauf-Contracte zur Geheimhaltung
                                    verpflichtete; eine Verpflichtung, die bei Vorlesungen nie Statt haben kann,
                                    weil sie, wenn sie nuͤzlich seyn sollen, im Leben angewendet werden
                                    muͤssen, also nicht geheim gehalten werden koͤnnen noch
                                    duͤrfen. Wenn Prediger, wenn Schauspieler, welche beide, wie der
                                    Professor, oͤffentlich sprechen, wenn Parlamentsmitglieder
                                    oͤffentlich der Kritik nicht bloß uͤber ihre Worte, sondern
                                    selbst uͤber die Art ihres Vortrages ausgesezt sind und seyn und
                                    bleiben muͤssen, warum sollen Professoren uͤber Prediger,
                                    Schauspieler, Parliamentsmitglieder erhaben seyn? Wenn die Vorlesungen der
                                    Professoren jaͤhrlich stenographirt
                                    erschienen, wuͤrde man sehen, in wiefern der Professor entweder
                                    selbst die Wissenschaft oder die Lehrmethode von Jahr zu Jahr
                                    foͤrderte, oder wenigstens die Fortschritte anderer benuͤzte;
                                    man wuͤrde nicht bloß sehen, was er vortraͤgt, sondern auch
                                    wie er vortraͤgt etc. Wir sehen nicht ein, wie ein guter, ein
                                    tuͤchtiger Professor es ungern sehen sollte, wenn man das, was er
                                    oͤffentlich vortrug, oͤffentlich bekannt macht, obschon wir
                                    begreifen, daß es einige geben moͤchte, denen diese
                                    Publizitaͤt unangenehm seyn koͤnnte. Indessen waͤre
                                    Stenographie auf den Kathedervortrag angewendet, vielleicht eine der
                                    hoͤchsten Wohlthaten, die der Menschheit je zu Theil ward: es
                                    wuͤrden Curiosa aller Art zum Vorscheine kommen.