| Titel: | Verbesserung im Baue der Oefen zur Verbrennung des Rauches derselben, worauf Jak. Gilbertson, Gewürzhändler zu Hertford, Hertfordshire, sich am 15. Jäner 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXXI., S. 419 | 
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                        CXXI.
                        Verbesserung im Baue der Oefen zur Verbrennung
                           des Rauches derselben, worauf Jak.
                              Gilbertson, Gewuͤrzhaͤndler zu Hertford, Hertfordshire,
                           sich am 15. Jaͤner 1828 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug.
                              1828. S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Gilbertson's Verbesserung im Baue der Oefen etc.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung im Baue der Oefen besteht darin daß ich die
                              Seiten derselben aus hohlen eisernen Platten verfertige, um dadurch einen Luftstrom
                              zu erzeugen, der auf seinem Durchzuge erhizt wird, und so in die Aschengrube hinter
                              dem Feuer gelangt, von wo er durch einen daselbst angebrachten Rost in
                              Beruͤhrung mit dem Rauche und der Flamme geraͤth, und das angewendete
                              Feuermaterial beinahe gaͤnzlich verbrennt.
                           Bei großen Oefen, wo eine große Menge Luft nothwendig ist, mache ich einen Theil der
                              Stangen hohl; diese hohlen Stangen nehme ich jedoch nicht als meine Erfindung in
                              Anspruch, sondern benuͤze sie bloß zur Verstaͤrkung der Wirkung der
                              hohlen Waͤnde an den Seiten.
                           Anliegende Zeichnung wird meine Erfindung noch besser erklaͤren. Fig. 1. ist der
                              Durchschnitt eines nach meiner Verbesserung gebauten Ofens von, A, nach, B, im Grundrisse,
                              Fig. 2.
                              und 3. ist ein
                              anderer Durchschnitt von, C, nach, D, Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben
                              Gegenstaͤnde in allen Figuren. A, ist der Kessel,
                              B, der Ofen, C, sind die
                              hohlen Seitenplatten, D, die Roststangen, E, die Tragstangen, F, die
                              Hoͤhlung zur Aufnahme der Luft, oder die Aschengrube hinter dem Ofen mit
                              einer Thuͤre, l, zum Herausnehmen der Asche und
                              der Abfaͤlle; G, der daruͤber liegende
                              Rost, damit nichts von dem Feuermateriale in die Lufthoͤhle fallen kann, und
                              die erhizte Luft sich frei in dem Rauche vertheilt. H,
                              eine Platte aus Eisen
                              oder aus irgend einem anderen schiklichen Materiale, das einige Zoll uͤber
                              den Rost hervorsteht, und die erhizte Luft aus der Lufthoͤhle zu dem Feuer in
                              dem Ofen fuͤhrt.
                           
                        
                           Anmerkung.
                           Ich beschraͤnke mich nicht auf die hier gegebene Form des Ofens, die mehrerer
                              Abaͤnderungen faͤhig ist.
                           
                        
                           Bemerkungen des Patenttraͤgers.
                           Meine Verbesserungen lassen sich auch leicht an bereits bestehenden Oefen anbringen,
                              und besizen folgende Vorzuͤge vor dem alten Systeme.
                           Groͤßere Dauerhaftigkeit der Oefen und der Thuͤre. Der Kessel ist
                              weniger dem Verderben ausgesezt, da das Feuer mehr gleichfoͤrmig und nicht so
                              heftig wirkt. Große Ersparung an Brennmaterial, indem es beinahe ganz unter dem
                              Kessel verbrannt wird, den laͤstigen Rauch beseitigt und leichter und
                              regelmaͤßiger arbeiten laͤßt. Es bilden sich nicht so leicht Schlaken
                              (clinkers). Bei dem ersten Anschuͤren des
                              Feuers entwikelt sich weit weniger Rauch, als nach der gewoͤhnlichen Methode,
                              und wenn das Feuer angebrannt ist und frisch nachgeschuͤrt wird, steigt nur
                              wenig Rauch in den Schornstein, so daß sehr hohe Schornsteine hier ganz
                              uͤberfluͤssig werden. Dieser Ofen fordert nicht mehr Aufmerksamkeit,
                              als ein guter Heizer bei den gewoͤhnlichen Oefen noͤthig hat, und
                              sicher weniger Muͤhe. Faͤrber werden dadurch von dem Ruße in ihren
                              Schornsteinen befreit, und Branntweinbrenner koͤnnen weit
                              regelmaͤßiger arbeiten.
                           Diese Vorrichtung laͤßt sich an Oefen jeder Groͤße und Form leicht
                              anbringen; die Ausgabe betraͤgt eine Kleinigkeit, im Vergleiche mit den
                              Vortheilen, und wird durch das ersparte Feuermaterial, woran man zwischen 15 und 30
                              p. C. gewinnt, bald hereingebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
