| Titel: | Ueber Kupferplatirung. Ueber Abscheidung des Silbers von platirtem Kupfer und Probirung desselben. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXXVIII., S. 443 | 
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                        CXXVIII.
                        Ueber Kupferplatirung. Ueber Abscheidung des
                           Silbers von platirtem Kupfer und Probirung desselben.
                        Aus Richardson's Chemical Principles of the Metallic Arts. Aus
                           Gill's technological
                                 Repository 11. B. 6. St. S. 365.
                        Ueber Kupferplatirung.
                        
                     
                        
                           Die Hauptschwierigkeiten bei der Platirung der Kupferbarren
                              zum Streken derselben auf Walzwerken bestehen vorzuͤglich darin, die
                              Oberflaͤchen des Kupfers und des Silbers zugleich in Fluß zu bringen, und zu
                              verhindern, daß das Kupfer sich nicht oxidirt oder schuppig wird, zu welchem Ende
                              man sich der Fluͤsse bedient. Die flache Oberflaͤche der Barre, auf
                              welcher man das Silber auflegt, muß mit der Feile genau zugerichtet und rauh
                              gelassen werden. Der Silberbain muß erst angelassen, und dann in schwacher
                              Kochsalzsaͤure gebeizt, geebnet und zulezt auf jener Flaͤche, die auf
                              das Kupfer gelegt werden muß, gefeilt werden. Die auf diese Weise zubereiteten
                              Oberflaͤchen werden nun mit einer Aufloͤsung von Borax in Wasser
                              benezt oder selbst mit fein gepulvertem Borax bestreut, und muͤssen durch
                              umgewundenen Draht in genauer Beruͤhrung gehalten werden. Wenn sie nun einer
                              hinreichenden Hize ausgesezt wurden, so macht der Fluß diese beiden Flaͤchen
                              gleichzeitig schmelzen; die Stuͤke bleiben nach dem Erkalten fest mit
                              einander vereinigt, und koͤnnen durch die Strekmuͤhle laufen, um
                              gehoͤrig ausgedehnt zu werden.
                           Das Silber von dem platirten Kupfer abzustreifen, oder von
                                 demselben wieder zu gewinnen. Man bedient sich bei allen Knoͤpfen,
                              Schnallen etc. folgenden Verfahrens. Man mengt drei Pfund Schwefelsaͤure und
                              drei Loth Salpeter mit einem Pfunde Wasser, und kocht die platirte Waare so lang
                              darin, bis alles Silber aufgeloͤst ist, welches man dann durch eine
                              zugegossene Aufloͤsung von Kochsalz in Wasser, faͤllt.
                           Probirung des platirten Kupfers. Man nimmt ein
                              Stuͤk des platirten Kupfers, und stellt es in einem irdenen Topfe mit obigem
                              Auflosungsmittel in gelinde Waͤrme. Das aufgeloͤste Silber wird mit
                              Kochsalzaufloͤsung gefaͤllt. Der Niederschlag wird mit Blei in einem
                              Kuppelofen unter einer Muffel abgetrieben, und die Menge des erhaltenen Silbers
                              bestimmt den Werth der Platirung.